12.02.2019 - 5.1 Kultur in Dierkow-Neu
Grunddaten
- TOP:
- Ö 5.1
- Sitzung:
-
Sitzung des Ortsbeirates Dierkow-Neu
- Gremium:
- Ortsbeirat Dierkow-Neu (16)
- Datum:
- Di., 12.02.2019
- Status:
- öffentlich (Niederschrift genehmigt)
- Uhrzeit:
- 18:30
- Anlass:
- Sitzung
Wortprotokoll
Herr Lau:
- verliest den Entwurf des Antrages 2019/AN/4428
- das Thema ist schwierig, um hier den verschiedenen Akteuren gerecht zu werden
- Vorschlag, eine der beiden Sporthallen für Graffitis freizugeben, die andere Sporthalle mit einer Markierung für Graffiti zu sperren
- Arbeitsauftrag an die Verwaltung , Ausgleichsflächen für Graffiti zu benennen
Herr Werner, Kulturamt:
- Verweist auf ein erstes stattgefundenes Gespräch mit Frau Paetzold und Herrn Hanke (Quartiermanager Dierkow Neu) zur Thematik
- Vorschlag beide Wände zur Straße hin freizugeben nicht die ganze Sporthalle
- Das Kulturamt vermittelt in der Stadt Rostock , welche Flächen für Graffitis freigegeben werden könnten
Frau Linke, Kulturamt:
- Pauschale Graffiti-Ablehnung setzt voraus, dass Graffiti etwas Negatives ist
- Mit Graffiti kann man auch etwas gestalten und ein Stadtteil kann damit punkten
Diskussionsschwerpunkte:
Frau Thomas
- Warum sollten Sprayer aus anderen Stadtteilen in Dierkow Flächen für Graffiti erhalten für ihr sehr spezielles Hobby?
- Die Dierkower als Anwohner sollten hier entscheiden.
Herr Westphal:
- In Vorbereitung der OBR-Sitzung gab es ein Kommunikationsproblem mit dem Vorsitzenden, da auf der vergangenen Sitzung der TOP anders besprochen wurde.
- Realitätsfern wäre zu glauben, Graffiti findet dann nur noch auf freigegebenen Flächen statt, die Vergangenheit war hier eine andere.
- Für ein positives Graffiti gibt es viele schöne Beispiele in Rostock, leider sah die Realität an den beiden freigegebenen Sporthallen zumeist anders aus.
- Die straßenzugewandten Flächen an den Sporthallen sind das Eingangstor von Dierkow, hier entsteht der erste Eindruck von Dierkow als Stadtteil
- Auftragswerk für den Sportcampus wäre wünschenswert
Herr Lau:
- die Verwaltung sollte sich intern Gedanken zu dem Thema machen, ist dagegen, dass sich auf einer OBR-Sitzung Verwaltungsvertreter hier austauschen
Frau Petzoldt:
- hat sich intensiv mit der Thematik befasst und ist mit besonders offenen Augen durch die Stadt gegangen
- Bilder sollten sich einem „Normalbürger“ erschließen – Jüngeren wie Älteren
- OBR-Mitglieder sitzen im OBR als Bürgervertreter und nicht als Vertreter einer kleinen Lobbygruppe
Herr Lau:
- Klarstellung zum Antrag: nur eine Halle sollte freigegeben werden
- Die Kunstszene hat auch eine gewisse Verantwortung , aber Geschmacksfragen sind individuell und sollten nicht im Vordergrund stehen
- Freigegebene Flächen sind auch eine Möglichkeit sich auszuprobieren
- Gibt ein Schreiben des KOE zur Thematik zur Kenntnis
- KOE steht der Thematik offen gegenüber, KOE baut für den Stadtteil
- Entscheiden sollten die, die auch im Stadtteil wohnen
- Der Ortsbeirat sieht hier, dass ein Prozess in Gang gesetzt wird, der jetzt koordiniert werden muss
Bürger:
- Bisher waren auch gute Sachen bei den Graffitis an den Turnhallen, die jetzt weiß gestrichen sind
- Die Erfahrungen zeigen, dass der weiße Anstrich nicht lange unbesprüht bleibt
- Wäre dafür, eine Halle freizugeben für schöne Kunstwerke, die nicht übersprüht werden
- Bisher war Dierkow relativ gut gefeit vor illegalem Graffiti
- Flächen zum Ausprobieren für Graffiti (Spielwiesen) werden abgelehnt
- Sorge der angrenzenden Schule, dass dann hier auch gesprüht wird
Herr Clasen, Graffiti-Künstler:
- Wand an der Sporthalle gehörte zu den repräsentativsten Graffiti-Wänden in der HRO
- Szene ist nicht homogen, es gibt auch Sprayer ohne feste Regeln, wobei ein Großteil sich an Vorgaben hält
Einwohner:
- Sieht positive und negative Seiten beim Graffiti
- Man sollte der Kunst und Kultur offen gegenüber stehen aber auch die Kosten für den Steuerzahler sehen, bei der Beseitigung von „Schmierereien“
- Vorschlag Wettbewerb für Sprayer Szene – OBR als Jury
- „Spielfläche „ zum Ausprobieren von Sprayer wird abgelehnt, beide Wände sollten kulturvoll gestaltet werden
- Standpunkt des Leiters der Kunsthalle und der Polizei sollten eingeholt werden
Herr Lau:
- Für die Polizei ist jedes Graffiti auf nicht freigegebenen Flächen eine Sachbeschädigung und wird strafrechtlich verfolgt
- Hinweis alle sanierten Gebäude des KOE sind Video überwacht
Herr Hölzer und Herr Clasen
- Arbeitet an freien Wänden im Auftrag des Eigentümers (Hausgiebel, Trafohäuser ...)
- War früher auch mit der Spraydose unterwegs – jetzt ist dies Beruf
- Graffiti-Sprayer sehen sich als freie Künstler
- Haben gewisse Regeln, aber nicht alle sind hier zu erfassen
- Die Sporthallenwand gehört zu Rostock mit Graffiti
- Kunst ist nicht eingrenzbar, Graffiti lässt sich nicht in einen Rahmen pressen
- Sehen in der Wand eine Hall of Fame – diese sind bei Writern sehr begeht, es darf aber auch jedes Bild übermalt werden (wenige Ausnahmen), die Qualität solcher Bilder ist sehr hoch
Herr Westphal:
- Wünscht sich auch eine abgestimmte Meinung der Verwaltung , dazu müssten aber auch die Ortsämter in die Verwaltungsberatungen einbezogen werden , was bisher durch das Kulturamt nicht erfolgt
- Vorschlag Befragung der Einwohner mit einer Umfrage in der Stadtteilzeitung (Freitag ist Redaktionsschluss) – zwei Artikel mit Pro- und Kontra-Argumenten
Herr Lau:
- Die Bauarbeiten sind kurz vor dem Abschluss
- Im Mai sind die nächsten Bürgerschaftswahlen, der Antrag sollte kurzfristig in die Bürgerschaft eingebracht werden, um ihn noch in dieser Wahlperiode behandeln zu können– Befragungen sieht er in diesem Fall nicht als zielführend an
Zusammenfassung:
Der Antrag wird im Betreff ergänzt und eine Beratungsfolge für die Bürgerschaftsausschüsse festgelegt. Zwei Jahre nach der Freigabe der Halle ist das Ergebnis zu evaluieren und ggf. erneut zu beraten