24.09.2009 - 5.2 Städtebauförderungsprogramme "Stadtumbau Ost - ...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 5.2
- Datum:
- Do., 24.09.2009
- Status:
- öffentlich (Niederschrift genehmigt)
- Uhrzeit:
- 18:00
- Anlass:
- Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage
- Federführend:
- Bauamt
- Beschluss:
- ungeändert beschlossen
Wortprotokoll
Der
Ausschussvorsitzende übergibt an die Herren Kröger und Blank, die sich
in ihren Ausführungen auf beide Beschlussvorlagen (Prioritätenliste 2010 und
Maßnahmeplan 2010) beziehen:
- alljährlich bis
15. Oktober sind für das folgende Jahr Anträge auf Bewilligung von Städtebaufördermittel für
unterschiedliche Förderprogramme an das
Land zu richten. Die Antragsvorbereitung geht einher mit einem breiten
Beteiligungsprozess von Bürgern, Gremien und Ämtern mit dem Ziel der Analyse
des erreichten Entwicklungsstandes in den Fördergebieten.
Grundlage bilden dabei die Rahmenpläne, die Handlungskonzepte und
das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK).
- unzureichende
infrastrukturelle, wohnungswirtschaftliche und städtebauliche
Entwicklungssituationen hatte die Hansestadt Rostock veranlasst, ab 1993 für
bestimmte Neubaugebiete von verschiedensten Städtebauförderprogrammen Gebrauch
zu machen. So wurden 1993 in das Wohnumfeldprogramm die Stadtteile Dierkow und
Toitenwinkel und folgend Groß Klein, Evershagen und Schmarl aufgenommen. Ab
2002 erfolgte die Fortführung durch das Stadtumbauprogramm.
- Ende der 90iger
Jahre entwickelten sich in einigen Stadtteilen komplexe sozialökonomische und
wohnungswirtschaftliche Problemlagen. Starke Bevölkerungsverluste, Arbeitslosigkeit,
hoher Anteil an Transferleistungsempfängern und Wohnungsleerstände
kennzeichneten die Situation. Um diesen Entwicklungen entgegenzusteuern, wurden
Groß Klein und Schmarl 1999 bzw. 2001 und ab 2006 Dierkow und Toitenwinkel in
das Förderprogramm „Die soziale Stadt" aufgenommen.
- für investive und
nichtinvestive Maßnahmen wurden bislang 59 Mio. EUR Fördermittel, davon 38,8 Mio. für WUF/SUB und
20,2 Mio. für SOS bereitgestellt. Das Fazit aus diesen Mitteleinsatz lautet:
„ Mit Hilfe der Städtebauförderung ist es gelungen Stadtbereiche mit zu
bestimmten Zeiten unterschiedlichen Problemlagen so zu entwickeln, dass ihre
Wohn- und Aufenthaltsqualität attraktiver wurde. Die Menschen fühlen sich wohl
in den Gebieten wie Wohnbefindlichkeitsstudien und Bürgerbefragungen zeigen.
Auch die bislang durchgeführten 4 Ortsbeiratssitzungen haben gezeigt, dass die
bisherige Programmdurchführung außerordentlich positiv bewertet wird. Dafür 2
Beispiele:
a) Groß Klein,
Evershagen, Schmarl und Dierkow haben wieder Bevölkerungszuwachs zu
verzeichnen,
Toitenwinkel noch rückläufig
b) Wohnungsleerstand auch durch Abriss von 1800 Wohnungen stark
rückläufig
Stadtteil |
höchster Leerstand |
Leerstand gegenwärtig |
Groß Klein |
24,3 % |
8,3 % |
Evershagen |
12,5 % |
7,4 % |
Schmarl |
16,3 % |
12,6 % |
Dierkow |
13,1 % |
9,6 % |
Toitenwinkel |
16,1 % |
12,1 % |
- Entwicklungen in einzelnen Stadtteilen haben zu
Strategieveränderungen wie folgt geführt:
Evershagen letztmalig 2010 Antrag, danach Programmausstieg
Groß Klein „
„ „
„
Schmarl
bis 2013 im Programm Soziale Stadt und Stadtumbau
Dierkow u. Toitenwinkel bis
2013 im Programm Soziale Stadt
Insgesamt problematisch bleibt die Arbeitslosigkeit in diesen,
aber auch anderen Gebieten. Hier kann die Städtebauförderung keine Abhilfe
schaffen.
- Schwerpunkt der
Förderung bleibt das Programm soziale Stadt und hierbei das Quartiersmanagement
und die Bürgerbeteiligung über die Projektfonds und den Verfügungsfond. Deshalb
stehen diese Maßnahmen in der Prioritätenliste ganz oben.
- bei den
investiven Maßnahmen hat sich der Schwerpunkt auf städtebauliche Aufwertungen
verlagert. Wohnungsabrisse in Größenordnung wird es vorerst nicht geben, aber
die durch Abriss freiwerdenden Flächen
bedürfen einer Aufwertung. Deshalb in der Maßnahmeliste und der
Prioritätenliste je ein Pilotprojekt der Gestaltung solcher Flächen in Groß
Klein und Dierkow.
Ferner geht es um
die Beseitigung einschneidender städtebaulicher Missstände, wie beispielsweise
der alten „Konsumkaufhalle"
im Kurt-Schumacher-Ring. Schließlich muss sich stärker den Wohnblöcken
gewidmet werden, die von verschiedensten
„Investoren" von Genossenschaften aufgekauft wurden und
teilweise völlig vermietungsfrei sind. Es handelt sich zwar nur um ca. 1.600
Wohnungen, aber manche dieser Blöcke verunstalten ganze Quartiere, wie anhand
von ausgereichten Bildmaterial zu erkennen war.
- Abschließend
informiert Herr Kröger darüber, dass alle Ortsbeiräte (Schmarl erst am
6.10.2009) einhellig die Empfehlung auf Zustimmung zur Vorlage gegeben haben.
In der anschließenden Diskussion weist Frau Jahnel
darauf hin, dass sich bei dem Programm "Soziale Stadt" die
Lichtenhägener besonders benachteiligt fühlen.
Dazu führt Herr Kröger aus, dass in durchgeführten Rankings
der 21 Stadtteile Lichtenhagen nicht so deutlich abfällt, wie es für die
Aufnahme in das laufende Antragsverfahren (2010) erforderlich gewesen wäre. Der
Weg könnte aber für die Aufnahme in die Städtebauförderung 2011 im
nächstjährigen Antragsverfahren geöffnet werden.
Anlagen zur Vorlage
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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1
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(wie Dokument)
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43,1 kB
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