19.06.2014 - 5.1 Diskussion über das Konzept "Etablierung einer ...

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Wortprotokoll

Frau Knitter begrüßt die Gäste und bittet sie ihr Anliegen vorzutragen.

 

Herr Schneider, Sprecher der Wagenplatzgruppe „Trümmer bis sonnig“ bedankt sich für die Einladung von Herrn Dahms und die Möglichkeit das Konzept des Wagenplatzes im Ortsbeirat vorstellen zu können. Anschließend erläutert er kurz die momentane Situation der Gruppe an ihrem jetzigen Standort Satower Straße und die Notwendigkeit der Suche nach einem neuen Standort. In diesem Zusammenhang wird es in den nächsten Tagen eine Vereinsgründung geben.

 

Herr Schmidt stellt eine Reihe von Fragen zu den Wohn- und Lebensverhältnissen der Gruppe und wie sie auf den Standort Toitenwinkel gekommen sind.

 

Herr Dahms erklärt, dass er im Rahmen seiner Arbeit in der Arbeitsgruppe Mietwahnsinn im Peter-Weiss-Haus auf das Konzept der Gruppe gestoßen ist. Dieses ist sehr interessant und, vor dem Hintergrund der wohl bald notwendigen Räumung des Platzes in der Satower Straße, Toitenwinkel ein Gebiet in dem eine Umsetzung eventuell möglich ist. Dieses würde den Ortsteil bereichern.

 

Herr Zicker wirft ein, dass es viele Beschwerden der Anwohner in der Satower Straße bezüglich Lärm, Müll und freilaufender Hunde gegeben habe, wie ihm Herr Wiesner, Ortsamtsleiter Ortsamt West, mitgeteilt hat. Diese Probleme würden wohl auch in Toitenwinkel entstehen da auch hier nicht nur junge Leute wohnen würden.

 

Herr Leyh, Mitglied der Wagenplatzgruppe, erklärt, dass es diese Beschwerden gegeben habe, aber dies aus seiner Sicht subjektive Meinungen sind. Es gibt ebenso eine Vielzahl sehr guter nachbarschaftlicher Verhältnisse zu Anwohnern.

Er ergänzt im Hinblick auf die Fragen von Herrn Schmidt:

  • alle Bewohner sind auf dem Gelände Satower Str. gemeldet
  • alle gehen einer geregelten Beschäftigung nach bzw. Studium, keiner ist arbeitslos
  • schulische Ausbildung bzw. ärztliche Versorgung wie jeder andere Bürger auch
  • Mitmachen/Ausscheiden ist jederzeit möglich, auch wenn Verein gegründet (Mitgliedschaft im Verein ist keine Voraussetzung für das Wohnen dort)

 

Frau Müller erklärt, dass die Problematik der Wagenplätze bekannt ist und die Entwicklung nach dem Bürgerschaftsbeschluss zu alternativen Wohnformen auch vom Amt für Stadtentwicklung, Stadtplanung und Wirtschaft begleitet wird.

Es ist aber der eindeutige politische Wille notwendig, da eine Wohnwagensiedlung aus bauordnungsrechtlichen Gründen nicht zulässig ist. Die Möglichkeit über die Schaffung eines Wohnwagengesetzes (Hamburg, Bremen) besteht nicht. Infrage kämen eine Duldung (Lübeck) oder vertragliche Regelungen. Ein B-Plan mit der Schaffung eines Sondergebietes für ein nachhaltiges Leben o.ä. ist zwar möglich aber angreifbar.

 

Herr Blum berichtet, dass er den Platz in der Satower Straße besucht und sich bei den Mitgliedern der Gruppe informiert hat. Dies seien normale Leute mit einer etwas anderen Lebensauffassung insbesondere im Hinblick auf ihre ökologische Lebensweise. Er weist darauf hin, dass eine größere Entfernung zur nächsten “klassischen“ Wohnbebauung sinnvoll ist und informiert über Befürchtungen der Mitglieder in Bezug auf Übergriffe von rechten Gruppierungen an zu stark abgelegenen Standorten, welche bei der Suche berücksichtigt werden sollten.

 

Herr Müller erklärt dazu, dass wenn es denn politisch gewollt ist, auch attraktive Standorte gesucht werden müssen. Vorstellbar ist insbesondere ein Platz im unmittelbaren Umfeld von Kleingartenanlagen.

 

Herr Westphal weist darauf hin, dass diese gemeinschaftliche Wohnform sehr faszinierend ist aber die Akzeptanz in Toitenwinkel auch aufgrund von anderen sozialen Konfliktfeldern/Problemen wohl eher gering sein wird.

 

Herr Kißhauer führt aus, dass er die Grundidee gut findet, aber bedauert, dass diese nicht wie abgesprochen zuvor im Kultusausschuss vorgestellt wurde.

 

Herr Dahms möchte wissen, auf welche Dauer das vorgelegte Konzept ausgelegt ist bzw. für welchen Zeitraum die Fläche in Anspruch genommen werden soll.

 

Herr Schneider erklärt, dass die momentanen Planungen von einer vorläufigen Laufzeit von drei bis fünf Jahren ausgehen. Er weist darauf hin, dass falls es in nächster Zeit einen Räumungstitel für die Satower Straße geben würde, ein Ausweichstandort zur Zwischennutzung benötigt wird.

 

Frau Knitter bedankt sich für die Informationen von den Vertretern der Wagenplatzgruppe sowie der Verwaltung und bittet die Ortsbeiratsmitglieder sich zu diesem Thema weiter Gedanken zu machen.