15.02.2017 - 6 Veränderung des ÖPNV in Markgrafenheide

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Wortprotokoll

Herr Kirschbaum von der RSAG bedankt sich beim Ortsbeirat für die Einladung und beginnt seine Ausführung mit der am 03.01.2017 in Kraft getretenen Fahrplanänderung und er betont nochmals das er nicht damit gerechnet hat, dass es zu solchen Problemen kommt. Im Vorfeld zu der heutigen Ortsbeiratssitzung gab es schon Gespräche mit dem Vorstand der RSAG, verschiedenen Einwohnern, dem Vorsitzenden des Ortsbeirates und dem Amt für Verkehrsanlagen. In diesen Gesprächen ist die Fahrplanumstellung zum 03.01.2017 thematisiert worden. Zu den auftretenden Problemen gehören unter anderem folgende Punkte:

 

-          die Anpassung der Linie 16/17/18

-          Reduzierung der Fahrten auf 2 pro Stunde zwischen Hohe Düne Fähre und Markgrafenheide

-          Reduzierung der Fahrten mit der Linie 17 Richtung Rostocker Heide auf Grund der geringen Nachfrage

-          60 Minuten-Taktung bei Linie 18

-          Beschleunigung der Linie 18 auf Grund nicht ausreichend nachgefragter Stichfahrten

 

Bereits in den ersten Januarwochen kam es vermehrt zu Kritik von Seiten der Einwohner. So ist bemängelt worden das es für die Schüler keine akzeptablen Übergänge vom Bus zu Folgelinien oder zur Fähre gibt. Die Schüler der Ecolea-Schule mit Wohnort in Rövershagen kamen nicht nach Hause.

 

Der neue Fahrplan soll ab 06.03.2017 gelten und ist bereits jetzt schon im Netz unter WWW. RSAG.de einzusehen. Das Angebot für die Linie 17 und 18 basiert weiterhin auf 2 Stunden pro Stunde, mit einem Abstand von 20 bzw. 40 Minuten. Folgende Konflikte konnten gelöst werden:

 

-          durchgehend gute Fähranschlüsse

-          kurze Übergänge von der Linie 118 für die Schüler zu den Hauptschulschlusszeiten

-          der Bus für die Schüler der Erich-Weinert-Siedlung fährt morgens wieder später

-          die Linien 16 und 18 fahren zu den Minuten .15 und .45 in den Gewerbegebieten

-          die Schüler der ECOLEA-Schule mit Wohnort Rövershagen haben nachmittags einen verbesserten Anschluss zwischen den Linien 18 und 118.

 

Es entstehen aber neue Konflikte, hier zum Beispiel mit dem Anschluss Graal Müritz nach Markgrafenheide. Dieses soll aber in Zusammenarbeit mit der Firma Rebus geklärt werden.

 

Herr Dudek verliest eine Problematik zwischen Bus und Fähranbindung die bereits seit 1926 besteht. Mit dem neuen Fahrplan sollte dieses aber ausgeräumt sein.

 

Herr Kirschbaum bittet um Feedback, wenn der neue Fahrplan angelaufen ist, um auftretende Probleme möglichst schnell beheben zu können.

 

Einwohnerin:

Sie sprachen von einer Bemessungsgrundlage von 6 Fahrgästen aus der Erich-Weinert-Siedlung, wie kommen Sie darauf?

 

Herr Kirschbaum:

In unseren Bussen gibt es automatische Zählanlagen, die für die Bemessungsgrundlage genutzt werden. In dem angesprochenen Bereich handelt es sich um durchschnittlich 5,9 Fahrgäste.

 

Einwohnerin:

5,9 Fahrgäste sind prozentual auf die Einwohnerzahl gesehen schon ganz schön viele. Durch die Fahrplanumstellung kommt es vermehrt dazu, dass Termine nicht mehr eingehalten werden können und man muss diese laufend verschieben. Es fährt abends kein Bus mehr Richtung Dierkower Kreuz. Man kann die Arbeitszeiten nicht mehr einhalten und dieses gestaltet sich immer mehr als ganzjähriges Problem.

 

Herr Kirschbaum:

Es gibt in der Hansestadt Rostock einen Nahverkehrsplan, dieser ist von der Bürgerschaft verabschiedet worden und an den haben wir von der RSAG uns zu halten. So müssen Ortsteile mit weniger als 200 Einwohnern von der RSAG nicht angefahren werden. Dieses wird von der RSAG aber freiwillig gemacht.

 

rger:

Stimmt es das jegliche Fahrten ab 16:00 Uhr Richtung Rostocker Heide eingestellt sind?

 

Herr Kirschbaum:

Ja das ist so.

 

rger:

Wenn man den Fahrplan so sieht, dann ist der für uns total unrentabel, weil man die Zehnerkarten nicht mehr nutzen kann.

 

Herr Kirschbaum:

Es gibt 4 Fahrten mit der Linie 17 und 8 Fahrten mit der Linie 118, das macht 12 Fahrten am Tag. Für mehr Fahrten sind 6 Fahrgäste einfach zu wenig.

 

rger:

Es kommt auch vermehrt vor, das die Busse einfach durchfahren, da gab es auch schon Beschwerden von Einwohnern in der letzten Woche.

 

Herr Kirschbaum:

Bei mir ist noch nichts angekommen.

 

rger:

Ich verstehe es nicht, dass ein Fahrplan der funktioniert hat, zu Beginn des Jahres 2017 einfach abgeändert und eingestampft wird. Die Linie 18 muss doch auf Bedarf fahren können.

 

Herr Kirschbaum:

Der ÖPNV ist kein Individualverkehr und die Fahrgäste wollen auch schnell ans Ziel kommen. Genauso stellt sich die Frage, was der Bus in der Zeit macht, wenn gerade kein Bedarf besteht. Die Erich-Weinert-Siedlung liegt mit 1 Kilometer Entfernung im Einzugsbereich von Hinrichshagen.

 

Herr Rahn:

Ich kann die Leute aus der Erich-Weinert-Siedlung verstehen. Es gibt keinen beleuchteten Fußweg zwischen der Siedlung und Hinrichshagen, somit gibt es keinen verkehrssicheren Weg für die Einwohner die den Bus erreichen wollen.

 

Herr Kirschbaum:

Man sollte das Problem mit Augenmass betrachten. 6 Fahrgäste am Tag sind zu unrentabel. In der Stadt gibt es mehr Nachfrage, deswegen ist das Angebot dort auch erhöht worden. Hier ist der Bus nicht ausgelastet, deswegen auch weniger Fahrten.

 

rgerin:

Dann werden wir uns an die Bürgerschaft wenden müssen, damit der Nahverkehrsplan geändert wird.

 

Herr Schröder:

Wie ist die Belegung bei den Bussen die zum Strandresort fahren?

 

Herr Kirschbaum:

Bei den Fahrten zum Strandresort ist es etwas anders. So sind sowohl die Haltestelle wie auch die Busse vom Strandresort mitfinanziert worden. Die dortige Belegung ist wesentlich über den Erwartungen.

 

Herr Schröder:

Vor Jahren gab es mal eine Nachfrage, ob an der Haltestelle am Breitling, beim Kindergarten ein Unterstand errichtet werden könnte?

 

Frau Wilken nimmt diese Thematik zur Prüfung mit ins zuständige Fachamt.

 

Herr Kluetzke:

Bei der Linie 18 sieht es mit Bedarfsfahrten schlecht aus, wie ist es denn bei der Linie 17? Es wird auch oft vergessen, dass an Endhaltestellen für Busfahrer auch mal Toiletten sein sollten oder Plätze wo die Fahrer ihre Ruhezeiten einhalten können. Im Jahr 2015 gab es bei der Linie 17 73 Abfahrten, im Jahr 2016 waren es nur noch 63 Abfahrten, jetzt ist die Zahl der Abfahrten weiter verringert worden auf nur noch 59. Da müsste doch für die Erich-Weinert-Siedlung noch etwas möglich gemacht werden können? Es ist von der RSAG aber auch lobenswert das so schnell auf die Kritik reagiert worden ist aber auch kritisch zu sehen, dass die Änderung ohne vorherige Ankündigung kam.

 

Herr Kirschbaum:

Die Hansestadt Rostock ist das Bediengebiet für den ÖPNV, es wird immer geschaut, wo dieser gut angeboten werden kann. Wenn in einem Ortsteil keine Nachfrage besteht, dann kann dort auch kein Bus eingesetzt werden. Seit Jahren besteht bei der RSAG ein finanzielles Defizit, welches durch die Bürger der Hansestadt Rostock aufgefangen werden muss, da kann man es sich nicht leisten leere Busse fahren zu lassen. Wir brauchen auch Pufferzeiten für die Pausen der Fahrer. Welche Zeiten wären für die Einwohner den besser?

 

rgerin:

Die Zeiten zwischen 18 und 21 Uhr sollten abgedeckt werden.

 

rger:

Wenn aber das Angebot durch die RSAG weiter runter gefahren wird, dann gibtr es auch weniger Nutzer.

 

Herr Kirschbaum:

Wenn in dichter besiedelten Gebieten nur 2 Prozent mehr Nutzer sind, dann ist das immer noch mehr als wenn in Hinrichshagen 10 Prozent mehr den Bus nutzen. Das darf man nicht aus den Augen verlieren. Aus der Rostocker Heide kam bis jetzt aber auch noch keine Kritik.

 

Frau Wilken:

Wir werden uns nochmal gemeinsam mit der RSAG hinsetzen und die Fahrgastzahlen prüfen. Wir werden aber auch versuchen noch ob wir noch Zeitpuffer finden. Wenn diese Untersuchung abgeschlossen ist, dann werden wir uns nochmal mit dem Ortsbeirat in Verbindung setzen. Man darf aber auch nicht aus den Augen verlieren, das der Nahverkehrsplan durch die Bürgerschaft beschlossen wird und uns vorgibt was der ÖPNV in Rostock kosten darf. Der Nahverkehrsplan sollte aber auch in diesem Jahr überarbeitet werden. Die bestehende Fassung ist beim Regionalen Planungsverband einzusehen.

 

rger:

Wenn die RSAG sparen will, warum setzt man dann immer die großen Busse, wie zum Beispiel die Gelenkbusse ein und nicht die kleine Busse?

 

Herr Kirschbaum:

Der letzte kleine Bus wird demnächst ausgesondert. Die Gelenkbusse sind vom Dierkower Kreuz aus sinnvoller und auch von der Anschaffung ist ein Gelenkbus nicht wesentlich teurer als ein kleiner Bus.

 

Herr Rahn:

Ab wann gilt der Sommerfahrplan?

 

Herr Kirschbaum: Der Sommerfahrplan gilt von Juli bis August. Unsere Erfahrungen haben gezeigt, dass dort die meisten Besucher den Bus benötigen.

 

So sind wir uns bewusst, das wir nicht alle Probleme lösen konnten, aber das Wichtigste, die Schüler- und Fährproblematik konnte ab dem 06.03.2017 gelöst werden. Für die weiteren Probleme wird aber nach Lösungen gesucht.

 

Herr Dudek:

Im September soll es eine Ortsbeiratssitzung in einem Bus der RSAG geben. Der Termin ist der 20.09.2017 um 18:00 Uhr an der Haltestelle Markgrafenheide.

 

re es möglich an der Tourist Information auch wieder die Busverbindungen nach Graal Müritz auszuhängen?

 

Herr Kirschbaum:

Das sollte kein Problem sein.