09.05.2017 - 6.1 Bericht zum Beschluss Nr. 2016/AN/229...

Beschluss:
zur Kenntnis gegeben
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Wortprotokoll

Herr Lau begrüßt zu diesem TOP Frau Dr. Selling. Er verweist darauf, dass der Ausgangspunkt dieser Informationsvorlage in dem gemeinsamen Antrag des Ortsbeirates Dierkow-Neu mit dem Ortsbeirat Dierkow-Ost/West besteht, in dem es den Ortsbeiräten darum ging, die neuesten Erkenntnisse der Ausgrabungen am Primelberg im Zuge der Feierlichkeiten zum 800. Stadtjubiläum zu thematisieren.

 

Frau Dr. Sellinghrt aus, dass sie sich sehr freut, wieder einmal im SBZ in Dierkow zu Gast sein zu können. Sie erinnert an die vielen Diskussionen, an die Stadtumgänge u. a. in die Warnowwiesen und an die tollen Ergebnisse im Zusammenhang mit dem öffentlichen Kunstprojekt am SBZ dem Kunstautomaten. Auch dort verweist in einem der Überraschungspakete die Nachbildung einer alten Tonscherbe darauf, dass die Wiege unserer Stadt im 7./8. Jahrhundert am Primelberg liegt. Die Ergebnisse der Ausgrabungen, die Herr Dr. Messal auf seinen Vorträgen u. a. hier im SBZ Dierkow nur einem kleinen Kreis vorstellen konnte, müssen aber allen Interessierten zugänglich gemacht werden. Im Rahmen der Feierlichkeiten zum Rostocker Stadtjubiläum soll die Präsentation der Stadtgeschichte ein fester Bestandteil sein. Das Museum im Kloster ist dafür zu klein. Viele wertvolle Ausstellungsstücke sind deshalb seit Jahren nur eingelagert. Die neuen Erkenntnisse der Ausgrabungen am Primelberg werden der Start einer Sonderausstellung im Kulturhistorischen Museum sein.

Ein eigenes Ausstellungsgebäude direkt am Primelberg ist derzeit nicht geplant, u. a. auch weil die Ausgrabungen noch nicht abgeschlossen sind und fortgeführt werden sollen. Maximal sind einzelne Führungen denkbar. Geplant ist für nächstes Jahr aber auch die Aufstellung von Informationstafeln, u. a. auch eine direkt am Weg beim Primelberg an der Schutzhütte, die über den Fundplatz und die Grabungsergebnisse informieren soll.

Rostock hat sich gegenüber anderen Mitbewerberstädten durchgesetzt in Bezug auf den Standort des zukünftigen Archäologischen Landesmuseums. Die Grabungsergebnisse werden mittelfristig dann fester Bestandteil der archäologischen Landesausstellung werden. Auch der Lehrstuhl für Früh- und Urgeschichte an der Universität wurde wieder eingerichtet. Die Studenten könnten direkt an der Entwicklung von Ideen und Konzepten für die öffentlichkeitswirksame Vermittlung der Grabungsergebnisse mitwirken, genauso wie auch die Rostocker und speziell die Dierkower Bevölkerung einbezogen werden soll.

Heute steht in der Ostsee-Zeitung ein Artikel, dass als Standort für das Landesmuseum auch wieder der Stadthafen denkbar sei. Eigentlich sollten die Flächen in der jetzigen Immobilie des ehemaligen Schifffahrtsmuseums und eines neuzubauenden Gebäudes auf dem benachbarten Standort des ehemaligen „Gastmahls des Meeres“ ausreichen. Doch ein Standort direkt am Wasser würde natürlich mehr Möglichkeiten bieten, um zum Beispiel gerade auch die eingelagerten Wrackteile alter Schiffe zu präsentieren. Auch die vorgeschlagene Nutzung des Klosters wäre ein Vorteil dieses Standortkonzeptes. Der Nachteil liegt natürlich in den höheren Kosten für Stadt und Land. Ausgaben im Bereich Kultur gehören zum freiwilligen Bereich. Ausgaben im Bereich der Denkmalpflege decken pflichtige Aufgaben.

 

Herr Lau dankt Frau Dr. Selling für die interessanten und umfangreichen Informationen und freut sich, dass die Ausgrabungsergebnisse beim Stadtjubiläum berücksichtigt werden und dass die Bürgermitarbeit gefragt ist.

 

Herr Westphalnscht sich, dass die Standortfrage zum Landesmuseum keine zweite Theaterstandortdebatte wird und schnell verbindliche Entscheidungen getroffen werden.

 

Herr Ohm verweist darauf, dass der „Dierkower Schatz“ Bestandteil de Sonderausstellung sein muss und dass die Begehrlichkeiten an den Ausgrabungsergebnissen groß sind. Deshalb sollte im Umfeld des Primelberges kurz- bzw. mittelfristig auch mehr als nur eine Informationstafel aufgestellt werden. Wissen das da ist, muss an die Bürger! Das SBZnnte dabei u. a. auch durch Information- und Gesprächsabende unterstützen.

 

 

Frau Petzoldt: Auch der Ortsbeirat würde gerne die Begleitung mitübernehmen. Eventuell sollten die Hinweise auf die konkreten Ausgrabungsflächen erweitert werden.

 

Herr Westphal warnt vor zu detaillierten Hinweisen, da die Begehrlichkeiten auch in nicht gewollter Richtung vorhanden sein könnten (Hobbyarchäologen) und deshalb auch Vorsicht

geboten ist.