Antrag - 0337/08-A
Grunddaten
- Betreff:
-
Stadtwerke Rostock AG
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlage freigegeben:
- 04.06.2008
- Vorlageart:
- Antrag
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Bürgerschaft
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07.05.2008
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04.06.2008
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Beschlussvorschlag |
Die Bürgerschaft beschließt, mindestens zwei Jahre
ab Beschlussfassung keine Fusion der Stadtwerke mit einem privaten
Energiegroßunternehmen vorzunehmen. |
finanzielle
Auswirkungen |
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Begründung
Derzeit denkt der
Oberbürgermeister der Hansestadt Rostock öffentlich über eine
„Vermögensaktivierung“ im zweistelligen Millionenbereich durch eine
Fusion der Stadtwerke Rostock AG mit der WEMAG AG nach, wobei die WEMAG AG ein
Tochterunternehmen der Vattenfall Europe AG ist, drittgrößtes Stromunternehmen
in Deutschland.
Bei einer Fusion der
Stadtwerke mit einem Großunternehmen der Energiebranche (Vattenfall oder ein
anderer Interessent) würde Rostock seine kommunale Mehrheit am Unternehmen
verlieren und damit auch die uneingeschränkte Steuerungsfähigkeit durch die
Stadt.
Die WEMG AG hält bereits
12,55 % der Anteile an der Stadtwerke Rostock AG. Bei einem Erwerb von
lediglich weiteren 12,55 % würde ein privates Großunternehmen die sog.
Sperrminorität für wesentliche Entscheidungen auf sich vereinen. Die
Daseinsvorsorge mit Strom sollte jedoch in uneingeschränkter Verfügungsgewalt
der Kommune verbleiben.
Hinzu kommt: Am 01.02.2006
beschloss die Bürgerschaft im Haushaltssicherungskonzept erneut eine
Wirtschaftlichkeitsuntersuchung, die auf 2007 verschoben wurde, um durch die
Neuregulierung der Gas- und Stromnetze eine Neuorganisation des Unternehmens zu
ermöglichen. Bis dato liegt der Bürgerschaft weder diese
Wirtschaftlichkeitsuntersuchung noch deren Auswertung durch die Stadtverwaltung
vor. Erst auf dieser Grundlage sollten Entscheidungen für die Zukunft getroffen
werden.
Entsprechend Beschluss der Bürgerschaft vom
19.12.2007 soll kein Verkauf eines
städtischen Unternehmens oder von Unternehmensanteilen ausschließlich
zum Zweck der Haushaltskonsolidierung erfolgen.
Dr. Sybille Bachmann
Fraktionsvorsitzende