Beschlussvorlage - 0108/08-BV
Grunddaten
- Betreff:
-
Standards für formlose Hilfen und fallunspezifische Leistungen in der HRO
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlage freigegeben:
- 26.02.2008
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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●
Erledigt
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Jugendhilfeausschuss
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26.02.2008
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HANSESTADT ROSTOCK
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Nummer |
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DER OBERBÜRGERMEISTER |
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Amt |
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Beschlussvorschriften |
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Gremium |
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Genehmigungsvermerk |
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Beratungsfolge |
Sitzungstermin |
federführend |
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Gegenstand |
beteiligt |
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Standards
für formlose Hilfen und fallunspezifische Leistungen in der HRO |
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bereits
gefaßte Beschlüsse |
zu
ändernde Beschlüsse |
aufzuhebende
Beschlüsse |
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finanzielle
Auswirkungen |
Begründung
Formlose Hilfen und
fallunspezifische Leistungen erfüllen den gesetzlichen Auftrag an notwendiger
Präventionsarbeit und niedrigschwelligen Hilfezugängen im Sozialraum. Durch
rechtzeitiges und niedrigschwelliges Agieren können spätere schwierige und
kostenintensive Hilfeverläufe vermieden werden.
Die Qualitätssicherung
erfolgt durch die jährliche Dokumentation und Evaluation im Arbeitskreis
„Ambulante Hilfen“, der aus Vertretern der freien Träger und des
öffentlichen Trägers bestehen wird.
Im Auftrag
Angelika Coors
Anlagen
Anlagen zur BV 0108/08-BV
Anlage 1
Definition
fallunspezifischer Leistungen und formloser Hilfen
Präambel:
Jugendhilfe in Rostock hat
eine Verantwortung bei der Entwicklung des Gemeinwesens. Die Umsetzung erfolgt
insbesondere über sozialraumorientierte Arbeit. Hierbei haben Aspekte fallunspezifischer
Leistungen sowie formloser Hilfen einen wesentlichen Stellenwert. Ausgenommen
davon sind Verfahrens- und Handlungsweisen die im Kontext des §8a SGBVIII
stehen
1.
Formlose
Hilfe ist:
ein fallbezogenes zeitlich
begrenztes (max.12 Wochen) und niedrigschwelliges Unterstützungsangebot. Dieses
bewegt sich auf der Handlungsebene und ist eine zeitnahe praktische Hilfe ohne
intensive Ursachenforschung oder Diagnostik. Die Leistungsberechtigten
formulieren ihren Unterstützungsbedarf entweder an das Amt für Jugend und
Soziales oder die im Sozialraum tätigen Träger. Dieser ist dann die
Handlungsgrundlage.
Inhaltliche Ziele sind die
kurzfristige, zeitnahe Bearbeitung von konkreten, aktuellen Problemlagen sowie
eine Krisenklärung in Richtung praktischer Lebensbewältigung. Die formlose
Hilfe ersetzt keine Hilfe zur Erziehung und wird weder parallel zu, noch nach
einer bestehenden Hilfe zur Erziehung geleistet.
2.
Unter
fallunspezifischen Leistungen ist
...die Aneignung von
Kenntnissen über einen sozialen Raum zu verstehen. Sie dienen dem Aufbau und
der Pflege von Kontakten. Sozialräumliche Ressourcen werden entdeckt, gefördert
und aufgebaut. Sie sind eine sozialräumlich orientierte Netzwerk- und
Strukturarbeit. Es sind vorrangig Leistungen, die
·
keinem Einzelfall
zuzuordnen sind
·
das Ziel haben,
dass Fälle nicht zum Fall werden
·
die Fallarbeit
unterstützen können und präventiv wirken sowie
·
ein förderliches
Milieu schaffen
2.1. Prävention
Hierzu gehören Angebote mit
aufklärendem und aktivierendem Charakter. Diese werden sowohl in
breitenwirksamer und gezielter als auch in zugehender oder niedrigschwelliger
Form erbracht. Solche Leistungen, bei denen mit unterschiedlichen Formen der
Arbeit typische Problemfelder und mögliche Lösungsansätze für bestimmte
Lebenssituationen dargelegt werden,sind ebenfalls hier subsummiert.
Die informierenden
Tätigkeiten ermöglichen den Erfahrungsaustausch unter den Betroffenen und
bedingen kooperative Arbeitsformen mit anderen Diensten. Hinzu kommt die
Sensibilisierung für Themen und Entwicklungen, die in engem Zusammenhang mit
den Entwicklungsbedingungen und dem Erziehungsklima von Kindern und
Jugendlichen stehen.
Ziele sind:
·
Vermeidung von
Problemlagen
·
Stärkung der
Selbsthilfepotenziale
·
Sensibilisierung
und Entabuiesierung
·
Aufbau und
Nutzung eines sozialen Früherkennungs- und Stützsystems
2.2.
Kooperationsleistungen, Vernetzungsaktivitäten
2.2.1. Angebote für
Institutionen
Hierzu gehören Leistungen für
Fachkräfte in anderen Einrichtungen (z.B. Schulen, Kindertagesstätten,
Jugendzentren) und nicht professionelle Gruppen, bei denen es im Zusammenhang
mit dem Verhalten und Erleben von Kindern/Jugendlichen und/oder deren Eltern um
die frühzeitige Klärung, Aufklärung und Anleitung geht. Hier werden
pädagogische und psychologische Erkenntnisse und Sichtweisen zur Optimierung
der Arbeit in diesen Einrichtungen vermittelt und verankert.
Ziele sind:
·
die Unterstützung
beim Finden eigener Lösungsansätze durch die päd. Fachkräfte
·
das Erreichen
eines erweiterten Problemverständnisses
·
die Stärkung von
lösungsorientiertem Verhalten
·
die Befähigung
der päd. Fachkräfte als Multiplikatoren, um selbständig Eltern in Erziehungsfragen Hinweise geben zu können
·
der Aufbau von
vernetzten Strukturen zur frühzeitigen Problemerkennung, Intervention und
Vermittlung von Hilfeangeboten
·
das rechtzeitiges
Erkennen von Problemlagen und Initiierung von Lösungsangeboten durch
Ressourcennutzung im Sozialraum
·
die Stärkung der
eigenen Kompetenzwahrnehmung der päd. Fachkräfte und Ermutigung zur Intervention in
schwierigen Fällen
·
die modellhafte
Einführung von hilfreichen Gesprächsstrukturen zum fallbezogenen kollegialen
Austausch
·
die Aktivierung
von Selbsthilfekräften
·
die Unterstützung
bei gruppendynamischen Problemen und der Organisationsentwicklung
2.2.2.
Mitwirkung in
Fachgremien
In diese Gruppe gehören
fallunabhängige Tätigkeiten,mit denen die Leistungen im Sozialraum und der
Kommune möglichst koproduktiv mit anderen Fachdiensten/-kräften und sozial
Tätigen vernetzt und den Adressaten in möglichst niedrigschwelliger Form
zugänglich gemacht werden sollten (Seismographenfunktion für
Jugendhilfeplanung). Hinzu kommt die Initiierung und Mitgestaltung
sozialräumlicher Entwicklungen unter besonderer Berücksichtigung positiver
Lebens- und Entwicklungsbedingungen von Kindern und Jugendlichen.
Ziele sind:
·
die
Optimierung/Institutionalisierung der fallbezogenen Kooperation der Dienste
·
die Verzahnung
der Angebote, Sicherstellung von Arbeitsteilung
·
die Ermöglichen
breiter sozialräumlicher Initiativen von Diensten aufgrund festgestellter und
gemeinsam analysierter Bedarfe
·
die frühzeitige
gegenseitige Information über festgestellte Entwicklungen und Bedarfe im
Sozialraum, Integration der wahrgenommenen Bedürfnisse von Kindern,
Jugendlichen und Familien in sozialräumlichen Entwicklungsprozessen
·
der Auf-/Ausbau
kooperativer Kontakte und Formen der Zusammenarbeit mit sozial Tätigen
·
die fachliche
Auseinandersetzung um Zugänge, Inhalte der Arbeit, Methoden
·
die Informationen
über Jugendhilfeangebote/Abbau von Vorurteilen im Sozialraum
2.3. Abrenzung
Fallunspezifische
Leistungen ersetzen keine Leistungen nach §§11-13 SGB VIII, sowie Angebote der
Kultur- und Sportarbeit mit jungen Menschen. Die in den Sozialräumen
vorhandenen Angebote werden vorrangig genutzt. Doppelstrukturen sind zur
vermeiden.
3.
Unterstützungsleistungen
zum Fallverstehen/Ressourcenmobilisierung
Es handelt sich um Leistungen
zum Fallverstehen, zur Koordination und zum Hinzuziehen von fachspezifischem
Wissen im Kontext mit anderen Helfersystemen sowohl im Vorfeld einer Leistung
als auch in der Prozessbegleitung. Hierbei werden vorrangig die Ressourcen des
Sozialraums genutzt.
Anlage 2
Lenkungsgruppe für
fallunspezifische Leistungen im Sozialraum
Ziele: Übernahme
der Verantwortung für eine sinnvolle und gelingende Sozialraumarbeit der HzE-
Träger,u.a.:
·
durch das
Initiieren von bedarfsgerechten Netzwerken
·
durch das
Ermöglichen von Kooperation
·
durch das Bilden
von Rahmen für Prozessreflektion
·
durch das
Schaffen / die Weiterentwicklung einer konstruktiven Arbeitsatmosphäre zwischen
den verschiedenen Trägern auf der Basis von Transparenz und „Arbeit auf
gleicher Augenhöhe“. Wertschätzung und Kritik sind wichtige Bestandteile
dieser Arbeit.
Aufgabe: Planung, Steuerung und Koordination bedarfsgerechter
und sozialraumorientierter fallunspezifischer Leistungen
Mitglieder: je ein/e handlungsbevollmächtigte/r,
vertretungsberechtigte/r MitarbeiterIn des öffentlichen und aller im Sozialraum
tätigen freien Träger, die eine Vereinbarung im Rahmen sozialraumorientierter
Arbeit abgeschlossen haben.
Entsprechend der Bedarfe des
Sozialraumes sollen weitere Träger, die jugendhilferelevante Aufgaben erfüllen
und Interesse an der Mitarbeit haben, kooptiert werden.
Tagungsmodus: mindestens 1x monatlich
Vorbereitung/ Planung: ½ Jahrespläne, Tagesordnung
Dokumentation :
·
Ergebnisprotokolle
·
Jährlicher
Qualitätsbericht über die Arbeit aus den Sozialräumen
·
Sozialraumübergreifender
Fachaustausch
Anlage 3
Sozialraumfachteam
Ziele:
·
Fallsteuerung
der formlosen Hilfen
Aufgaben:
Steuerung
und Koordination im Bereich der formlosen Hilfen bei Neueingangsfällen durch:
·
Auftrags-
und Bedarfsfeststellung auf der Grundlage des Erstkontaktbogens
·
Festlegung
der am Unterstützungsprozess Beteiligten seitens des öffentlichen und des
freien Trägers,
·
Einschätzung
des zu erwartenden Stundenumfanges für die praktische Bearbeitung des durch den
Leistungsberechtigten formulierten Unterstützungsbedarfes
·
Beratung
zum Sachstand laufender formloser Hilfen
·
Bei
Bedarf kollegiale Beratung zu unklaren offenen Eingangsfällen
Teilnehmer: je ein/e handlungsbevollmächtigte/r,
vertretungsberechtigte/r MitarbeiterIn des öffentlichen und der jeweils im
Sozialraum tätigen freien Träger, die eine Vereinbarung im Rahmen sozialraumorientierter
Arbeit abgeschlossen haben. Entsprechend des Bedarfs sollen weitere Fachkräfte
und können Betroffene hinzugezogen werden.
Tagungsmodus: mindestens 2xmonatlich
Dokumentation: Protokolle, Dokumentationsbogen formlose Hilfe
„Erstkontakt“, Dokumentationsbogen formlose Hilfe
„Dokumentation der Hilfe“
Anlage 4
Dokumentation des Trägers |
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Formlose Hilfe |
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Datum: |
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geb. am: |
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Träger: |
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Ausgangssituation aus Sicht des Beraters: |
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Verlauf der Betreuung: |
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Ergebnisse am Ende der formlosen Hilfe |
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Erstkontakt: |
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Ende der Hilfe: |
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geleistete Stunden insgesamt: |
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Die Vorstellung im SFT erfolgte am: |
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Unterschrift des Trägers |
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Übergabe an: |
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Anlage 5
Protokoll |
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Erstkontakt formlose Hilfe |
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Datum: |
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Anschrift, Tel.: |
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Sorgeberechtigt: |
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Anlass der Kontaktaufnahme, Erwartungen, genauer Auftrag des
Klienten: |
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Bisher unternommene eigene
Lösungsversuche: |
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Ersteinschätzung (aus der subjektiven Sicht des Beraters): |
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Vereinbarungen im SFT am: |
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Unterschrift |
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