Antrag - 0935/06-A

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Beratungsfolge

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HANSESTADT ROSTOCK

Nummer

 

Bürgerschaft

0935/06-A

 

Antrag

Datum

 

 

Absender

Datum

 Unterausschuss Jugendhilfeplanung

 

 

11.10.2006

Gremium

Sitzungstermin

Genehmigungsvermerk

Jugendhilfeausschuss

24.10.2006 16:00

gez. i.V. Proske

 

Beratungsfolge

Sitzungstermin

 

 

 

 

Gegenstand

 

Trägerübergreifende Qualitätsstandards für Kindertageseinrichtungen in der Hansestadt Rostock

 

 

 

Beschlussvorschlag

Der Jugendhilfeausschuss beschließt die in der Anlage beigefügte Ergänzung zu den Qualitätsstandards für die Kindertageseinrichtungen in der Hansestadt Rostock -

21. Qualitätsbereich „ Zusammenarbeit Kita/Hort und Schule„

 

 

 

finanzielle Auswirkungen

 

 

Begründung

 

Dieser Qualitätsbereich ist eine Ergänzung zu den bereits im Februar 2005 im Jugendhilfeausschuss  (0142/05-A) beschlossenen „Trägerübergreifenden Qualitätsstandards für Kindertageseinrichtungen in der Hansestadt Rostock“.

 

Der Inhalt dieses Qualitätsbereiches ist einerseits die Formulierung  von Standards zum Übergang vom Kindergarten in die Grundschule, als auch von Standards zur Kooperation von Hort und Schule.

 

Die AG „Kindertageseinrichtungen“ stellte dem Unterausschuss Jugendhilfeplanung ihr Ergebnis am 12. September 2006 vor. Der Unterausschuss Jugendhilfeplanung hat dem Qualitätsstandard  „Zusammenarbeit Kita/Hort und Grundschule“ in der vorliegenden Form zugestimmt und sie dem Jugendhilfeausschuss zur Beschlussfassung empfohlen. Dieses Ergebnis der einjährigen Arbeit entnehmen Sie der Anlage 2.

 

Die AG  traf sich seit September 2005 einmal monatlich für 2 Stunden. In Anlage 1 sind namentlich alle Mitglieder aufgeführt. Die Arbeitsgruppe wurde durch Frau Albrecht und Frau Rohrmann moderiert.

 

Als Orientierung für unsere fachlichen Überlegungen diente das Fachbuch „Vom Kindergarten in die Grundschule“ von Arnulf Hopf, Yvonne Zill-Sahm, Bernd Franken, erschienen im Beltz-Verlag.      

 

In der Anlage 3 zum Qualitätsbereich „Zusammenarbeit Kita und Grundschule - Gestaltung des Überganges“ finden Sie ein Beispiel für einen Kooperationsplan zwischen Kita und Grundschule und eine Empfehlung für einen Entwicklungsbogen. 

 

 

 

Damit die Umsetzung dieses Qualitätsbereiches nicht nur durch den Fachaustausch der Fachberater der öffentlichen und freien Träger begleitet wird, sollte das Ergebnis  auch dem Schul- und Sportausschuss zur Kenntnis gegeben werden.

 

 

 

 

Juliana Vießmann

1. Stellvertretende der Vorsitzenden des Unterausschuss Jugendhilfeplanung

 


Anlage 1 zum Antrag Nr. 0935/06-A

 

 

Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft

„Zusammenarbeit Kita/Hort  und Grundschule“

 

 

  1. Frau Albrecht, Hortleiterin der Don Bosco Schule (Bernostiftung)

 

  1. Frau Schulz, Fachberaterin (Institut Lernen und Leben e.V)

 

  1. Frau Rosenfeld, Abteilungsleiterin (WaldemarHof e.V.)

 

  1. Frau Dr. Faust, Fachberaterin (Integral e.V.)

 

  1. Frau Sommer, Schulleiterin Türmchenschule

 

  1. Frau Meyer, Lehrerin an der W.-Lindemann-Grundschule

 

  1. Frau Höppner, Lehrerin an der W.-Lindemann-Grundschule

 

  1. Frau Bülow, Lehrerin an der Don Bosco Schule (Bernostiftung)

 

  1. Herr Panzner, Schulrat (Staatliches Schulamt)

 

  1. Frau Feldhahn, Kita-Leiterin (DRK Kreisverband)

 

  1. Frau Christ, Fachberaterin (Amt für Jugend und Soziales)

 

  1. Frau Rohrmann, Fachberaterin (Amt für Jugend und Soziales)

 


Anlage 2 zum Antrag Nr. 0935/06-A

Zusammenarbeit von Kindertageseinrichtung/Hort und Grundschule

 

In diesem Qualitätsbereich geht es  um die Kooperation zwischen Kindertageseinrichtung und Grundschule insbesondere bei der Gestaltung des Überganges. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Kooperation zwischen Grundschule und Hort. Die Kooperationsinhalten sind  Beispiele sowohl für die Gestaltung des Überganges als  auch für die Kooperation zwischen Schule und Hort und wurden deshalb gemeinsam aufgeführt.

 

In den letzten Jahren hat sich ein grundlegender Wandel in der konzeptionellen Arbeit beider Institutionen vollzogen. Deshalb ist es unabdingbar, dass sich Kindergarten und Grundschule über ihre Konzepte informieren und  diese inhaltlich abstimmen. Der Übergang vom Kindergarten zur Grundschule ist so gleitend wie möglich zu gestalten. Ziel ist es, die Kontinuität für die Persönlichkeitsentwicklung für jedes Kind zu wahren. Dazu gehören auch die Kenntnis von äußeren Bedingungen wie z.B. Räume, Zeitrhythmen und Arbeitsformen und inneren Bedingungen wie z.B. Menschenbilder, Erziehungsstile. Lehrkräfte und ErzieherInnen verständigen und informieren sich zu Themen wie Schulfähigkeit, Formen der Frühförderung, Spiel und Arbeitsformen der jeweiligen Einrichtung und die Möglichkeit und Strukturen der Beteiligung von Eltern. Es wird empfohlen, dass von den ErzieherInnen für jedes Kind in Vorbereitung auf die Schuluntersuchung ein einheitlicher Beobachtungsbogen ausgefüllt  und dieser den Eltern ausgehändigt wird (Anlage 4).

 

Um eine kontinuierliche Kooperation zu gewährleisten, sind Verantwortlichkeiten klar zu regeln und Verbindungslehrer und Verbindungserzieher zu benennen. Beide Institutionen kooperieren gleichberechtigt miteinander und entwickeln gemeinsam ein Konzept zur Gestaltung des Übergangs.

 

Kooperationsinhalte können sein:

 

·         Konferenzen und Besprechungen

·         Gespräche und Erfahrungsaustausch (regelmäßige Arbeitstreffen)

·         gemeinsame Fortbildungen

·         gegenseitige Hospitationen

·         gemeinsame Spielnachmittage

·         gemeinsame Projekte planen und durchführen

·         gegenseitige Besuche und Kennenlerntage, Kindergartenkinder erleben Schulstunde

·         gemeinsamer Tag der offenen Tür

·         Abstimmung von Höhepunkten (inhaltlich und terminlich)

·         Austausch von Materialien, gemeinsame Raumnutzungen

·         Teilnahme der Lehrer an Projektwochen der Kita

·         Gemeinsame Gestaltung von Aktionen für Kinder im Stadtteil (z.B. Stadtteilfeste)

·         gemeinsame Elternabende

·         Einbeziehung des Kindergartens bei der Klassenbildung (zukünftige Hortgruppe, Berücksichtigung von Freundschaften)

·         Einrichtung von Vorlesestunden (4-Klässler lesen den Vorschulkindern vor)

 

Für eine erfolgreiche Kooperation wird  ein ganzjähriger Arbeits- und Kooperationsplan

(Anlage Kooperationskalender) erstellt.

Um den ständigen Austausch zwischen Schule und Hort zu gewährleisten, sind auch hier Verbindungslehrer und Verbindungserzieher zu benennen und Jahrespläne zur Kooperation zu erstellen.

Befindet sich der Hort im gleichen Gebäude sollten Räume und Materialien verstärkt gemeinsam genutzt werden. Am ersten Elternabend des Hortes wird den Eltern das Konzept des Hortes vorgestellt. Die Eltern müssen über die Erledigung der Hausaufgaben informiert werden. Die Verantwortung für die Hausaufgaben trägt die Schule. Der Hort schafft entsprechende Rahmenbedingungen wie z..B. Hausaufgabenzimmer und Ausstattung mit Medien (Nachschlagewerke, PC).

 

Die Kinder können selbst entscheiden, wann sie ihre Hausaufgaben anfertigen.


Anlage 4 zum Antrag Nr. 0935/06-A

 

Beurteilung des Entwicklungsstandes zum Zeitpunkt der Einschulung

 

 

Körpermotorik

Hand-Finger-Motorik

Sprachentwicklung

Kognitive Entwicklung

Ich-Kompetenz

Soziale Kompetenz

Emotionale Kompetenz

- Treppen können beim Auf- und Absteigen, mit Beinwechsel, sicher und freihändig begangen werden

 

- größere Bälle (Durchmesser 20 cm) können mit Händen, Armen, Körper aufgefangen werden, wenn sie aus 2 m Entfernung zugeworfen werden

 

- kann mit geschlossenen Füßen springen

 

- kann 3 Sprünge auf einem Bein

ja

 

 

 

 

 

 

 

 

ja

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

ja

 

 

ja

 

 

nein

 

 

 

 

 

 

 

 

nein

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

nein

 

 

nein

 

 

- mit Kinderschere kann einer geraden Linie gut entlang geschnitten werden

 

- einzelne Buchstaben, Name, können mit großen Buchstaben geschrieben werden (wenn auch noch seitenverkehrt)

 

- gut erkennbare Bilder werden gemalt

 

- noch einfügen Frage zur Händigkeit

ja

 

 

 

 

 

ja

 

 

 

 

 

 

 

ja

 

 

ja

 

nein

 

 

 

 

 

nein

 

 

 

 

 

 

 

nein

 

 

nein

- fehlerfreie Aussprache

(Artikel,

vollständige Sätze, kann Zungenbrecher nachsprechen)

 

- Ereignisse/ Geschichten

(z.B. Tagesablauf)

werden in richtiger zeitlicher

und logischer Reihenfolge wiedergegeben,

mit korrekter,

jedoch

noch einfach strukturierter

Syntax

 

altersgerechtes Sprachverständnis

- kann Spiel- und Handlungs-anweisungen

verstehen

ja

 

 

 

 

 

ja

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

ja

 

nein

 

 

 

 

 

nein

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

nein

Grundfarben

(Blau, Grün, Rot, Gelb, Schwarz, Weiß) und 2 Mischfarben (z.B. Lila, Orange) werden erkannt und benannt

 

Zahlen und Mengen

- kann bis 20 zählen

- kann simultan ungeordnete Menge bis 4 erfassen

 

- kann 3 nacheinander liegende Aufträge, die auf einmal gestellt werden, ausführen (z.B.  Bring die Anwesenheitsliste der Leiterin, geh dann in die Küche und hol´ einen Teelöffel!)

 

Merkfähigkeit

- kann Reime, Lieder, Gedichte

 

ja

 

 

 

 

 

 

 

ja

ja

 

 

 

ja

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

ja

nein

 

 

 

 

 

 

 

nein

nein

 

 

 

nein

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

nein

 

- kann Arbeiten abschließen

 

- kann sich intensiv (20 min) einer Sache widmen

 

 

 angemessenes Selbstwert-

gefühl/ Selbstbewusst-sein

 

- keine unangemessene Ängstlichkeit oder Aggressivität

ja

 

ja

 

 

 

 

ja

 

 

 

 

ja

nein

 

nein

 

 

 

 

nein

 

 

 

 

nein

- Kind kann Spielzeug, Süßigkeiten  u. Ä. zwischen sich und anderen teilen

 

- Intensive Rollenspiele, Verkleidungen, Verwandlungen in Tiere, „Helden“, Vorbilder auch mit anderen Kindern

 

konstruktives Konfliktlösungs-

verhalten:

kooperationsfähig

hilfsbereit

 

ja

 

 

 

 

 

ja

 

 

 

 

 

 

 

 

 

ja

nein

 

 

 

 

 

nein

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

nein

 

- gelegentlich wird noch Körperkontakt zu Erziehern/ Angehörigen gesucht: bei Kummer, Erschöpfung, Krankheit u.ä.

 

- kann auch über beschämende, frustrierende, unerfreuliche Ereignisse berichten

 

- kann angemessen verlieren und andere trösten

ja

 

 

 

 

 

 

 

ja

 

 

 

 

 

ja

 

nein

 

 

 

 

 

 

 

nein

 

 

 

 

 

nein


Anlage 3 zum Antrag 0935/06-A

 

Kooperationsplan (Beispiel der AG)

 

zwischen:

 

und:

 

(sollte wiederkehrende Elemente haben, feste Mitarbeiter aus der Schule nehmen Aufgaben wahr, Treffen dieser Verantwortlichen zweimal im Jahr)

Monat

Aktion

Ort

wer verantwortlich

wer nimmt teil

April

Vorschulkinder besuchen Schule und erleben 2 Schulstunden

Schnupperstunden

Schule

Lehrerin der 1. Klasse

Erzieherin

Klasse 1a und b

Vorschulkinder, Erzieherin

März

Arbeitstreffen, Erstellung einer Handreichung für die Erzieherin zu verschiedenen Entwicklungsbereichen als Voraussetzung für die Einschulung

Kita

Lehrer

Erzieher

Lehrer

Erzieher

Elternvertreter und interessierte Eltern

kurz vor Schuljahresende

Kennenlerntag an einem Samstag

Schule

Schule?

zukünftige Schulanfänger

Eltern

 

Tag der offenen Tür

Schule

 

alle Interessierte

Juni

vorbereitender Elternabend

Lehrerin stellt sich vor

-Materialien, Organisatorische Fragen

Schule

 

Klassenlehrerin

Erzieherin

Eltern

 

Gestaltung der Schulaufnahmefeier

Schule

Erzieher

Lehrer

Eltern

Erzieher

Lehrer

Kinder

 

Hospitationen

Schule und Kita

 

 

 

Lehrerin nimmt am Spielnachmittag teil

Kita

Erzieherin

 

 

Elternabend zum Thema Schulfähigkeit

Kita oder Schule

Erzieher/ Lehrer

Eltern

Lehrer und Erzieher

 

gemeinsame Feste und andere Höhepunkte

Kita

Schule

 

Kinder

Lehrer

Erzieher

 

Kennen lernen Konzepte/Rahmenpläne, Materialien

 

 

 

 

gemeinsame Fortbildung

 

 

Erzieher/ Lehrer

 

regelmäßige Beratung zwischen der Schul- und Kitaleitung

 

 

 

 

Beratung zur Klassenzusammensetzung

Schule

 

Erzieher/Lehrer

 

gemeinsame Projekte

 

 

 

 

Schulkinder lesen für Vorschulkinder

Kita

 

 

 

Informationen über Einschulungsuntersuchung

an die Kita weitergeben

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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