Anfrage eines Mitglieds der Bürgerschaft - 0099/05-KA
Grunddaten
- Betreff:
-
Gravierende Differenzen zwischen Wirtschaftsplan 2003 und Jahresabschluss zum 31. Dezember 2003 der Tourismuszentrale Rostock & Warnemünde
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlage freigegeben:
- 22.06.2005
- Vorlageart:
- Anfrage eines Mitglieds der Bürgerschaft
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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●
Erledigt
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Bürgerschaft
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22.06.2005
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Laut Jahresabschlussbericht
der Tourismuszentrale vom 31. 12. 2003 wurden die Sonstigen betrieblichen
Aufwendungen im Jahr 2003 entgegen des Wirtschaftplanes 2003 um 918.509
EURO überzogen. (Plan 2003 1.738.500 EURO, IST 2003 2.657.009 EURO). Noch Ende
2003 wurde bei der Vorlage des Wirtschaftsplanes für 2004 von betrieblichen
Aufwendungen für 2003 von 1.738.500 EURO ausgegangen, wie geplant. Erst mit
Vorlage des Haushaltsentwurfes 2005 tauchte erstmals eine Summe von 2.677.000
EURO in der Dreijahresübersicht der Sonstigen betrieblichen Aufwendungen auf.
Im Lagebericht heißt es zum Thema
Aufwendungen: "Der Aufwandsanstieg resultiert überwiegend aus notwendigen
Rückstellungszuführungen für Parkplatzinstandhaltung."
1. Wie erklärt sich die plötzliche Differenz zwischen
Planansatz und IST der Sonstigen betrieblichen Aufwendungen 2003 von
918.000 EURO bzw.
939.000
EURO?
2. Wer traf die Entscheidung für die Erhöhung der
betrieblichen Aufwendungen entgegen des Wirtschaftsplanes?
3. Mit welchen Ämtern bzw. Gremien der Bürgerschaft wurde
diese Entscheidung abgesprochen?
4. Warum wurde die geänderte Planung nicht in den
Nachtrag für die Haushaltsberatung aufgenommen?
Die Zuführung zu den
Rückstellungen im Jahr 2003 belief sich insgesamt auf 921.073 EURO. Für 2003 waren aber laut Wirtschaftsplan 200.000 EURO
geplant, desgleichen für die Folgejahre 2004-2006.
Im Bericht zum
Jahresabschluss 2003 wird zum Thema Rückstellungen ausgeführt:
"Rückstellungen wurden in Höhe des Betrages bilanziert, der nach
vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist. Die Rückstellung für
Altersteilzeit wurde gemäß IDW Rechnungslegungsstandard 3 gebildet." Aus
dieser Formulierung ergibt sich kein Hinweis für den überproportionalen Anstieg
der Rückstellungen.
4. Wie erklärt sich aus Sicht der Tourismuszentrale die
Notwendigkeit für die außerplanmäßige Erhöhung der Rückstellungen im Jahr 2003
um 721.073 EURO?
5. Mit welchen Ämtern bzw. Gremien der Bürgerschaft wurde
diese Entscheidung abgesprochen?
Die Betriebserträge für 2003
waren im Erfolgsübersichtsplan 2003 mit
2.959.000 EURO geplant.
Die Gesamtausgaben mit
4.464.000 EURO.
Rechnerisch ergab sich
hieraus ein Betriebsergebnis von –1.504.000 EUR, das durch einen
Verlustausgleich durch die Hansestadt Rostock von
1.504.000 EUR ausgeglichen
werden sollte.
Die tatsächlichen Einnahmen
waren mit 5.466.000 EURO um 2.507.000 EUR höher als erwartet und sind auf die
IGA 2003 zurückzuführen.
Der Jahresverlust wurde
trotzdem insgesamt auf 1.497.000 EUR
errechnet. Der Verlustausgleich durch die HRO von 1.504.000 EUR lediglich um
7.000 EUR unterschritten.
Ohne die nicht geplante Erhöhung der Rückstellungen um 721.000 EUR wäre der Verlustausgleich der HRO um 728.000 EUR unterschritten worden, folglich wäre eine Rückzahlung in dieser Höhe an die HRO erfolgt und im defizitären Haushalt der HRO verfügbar gewesen.
6. Wer hat die Entscheidung getroffen, dass die
Überschussmittel nicht an die Hansestadt Rostock abgeführt werden?
7. Verfügt die Tourismuszentrale über eine
Prioritätenliste zu notwendigen Bau- bzw. Reparaturmaßnahmen? Wenn ja, wie
sieht diese aus?
Elisa Rodé