Informationsvorlage - 0114/05-IV
Grunddaten
- Betreff:
-
Konservatorium "Rudolf Wagner-Régeny"
Analyse und Konzeption
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlage freigegeben:
- 15.12.2005
- Vorlageart:
- Informationsvorlage
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
---|---|---|---|---|
●
Erledigt
|
|
Kulturausschuss
|
|
|
|
15.12.2005
|
|
|
Die Bürgerschaft der
Hansestadt Rostock hat am 26.01.2005 im Rahmen der Beschlussfassung zur
Haushaltssicherung, Beschluss Nr. 951/04-BV hinsichtlich des städtischen
Konservatoriums die Verwaltung aufgefordert, folgende Maßnahme zu realisieren:
„Maßnahme 2005/3/08.1
Erarbeitung einer Konzeption für die Sicherung der musikalischen
Grundversorgung für die Bürgerinnen und Bürger der Hansestadt Rostock“.
In der Anlage wird der
Bericht hierzu vorgelegt.
Ida Schillen
Senatorin für Kultur, Schule
und Sport
Anlage
Analyse und Konzeption
Konservatorium "Rudolf Wagner-Régeny",
Musikschule der Hansestadt Rostock
bis 2010
Rostock, November 2005
Erstellt
von: Edgar Sheridan-Braun,
Direktor des Konservatoriums
Inhaltsangabe Seite
0. Überblick (Kurz-Zusammenfassung) I
1. Grundversorgung 01
2. Gesetzliche Grundlagen, Satzungen 01
3. Analyse und Bestandsaufnahme 03
3.1. Unterricht 03
3.1.1.
Angaben zu den
Schüler-Belegungen und den erteilten Wochenstunden 03
3.1.1.1 Musikalische
Grundfächer im Elementarbereich 04
3.1.1.2 Künstlerischer
Tanz 04
3.1.1.3 Instrumentaler
und vokaler Unterricht in Unter-, Mittel- und Oberstufe 04
3.1.1.4 Ensemblefächer 05
3.1.1.5 Ergänzungsfächer 05
3.1.1.6 Zusammenfassung 06
3.1.2. Unterrichtsinhalte 07
3.1.3. Unterrichtsformen 07
3.1.4. Altersstruktur der Schülerinnen und Schüler 07
3.1.5. Gliederung des Unterrichts in Fachbereiche 07
3.1.6. Entwicklung der Jahreswochenstunden und Schülerzahlen
am Konservatorium in den Jahren 1990
bis 2005 08
3.1.7. Ensemblemusizieren 09
3.1.8. Leitbild Ensemblemusikschule 09
3.1.9. Studienvorbereitende Abteilung (SVA) 11
3.1.9.1. Voraussetzungen
für die Aufnahme in die SVA 11
3.1.9.2. Angebote der SVA 11
3.1.9.3. Das Aufnahmevorspiel 11
3.1.9.4. SVA am Konservatorium im landesweiten
Vergleich 12
3.1.9.5. Kosten der SVA 12
3.1.9.6. Die SVA sichert die Landesfördermittel 13
3.1.9.7.
SVA am Konservatorium von 1990 bis 2005 13
3.2.
Auftrittswesen und „Jugend
musiziert“ 14
3.2.1.
Konzerte und
Veranstaltungen 14
3.2.2.
Vorspiele 14
3.2.3.
Internationale
Aktivitäten 15
3.2.4. „Jugend musiziert“ 15
3.3.
Kooperationen mit anderen Bildungs- und
Kultureinrichtungen 18
3.3.1.
Allgemeinbildende
Schulen/Kitas 18
3.3.2.
Ganztagsschulen 18
3.3.3.
Kooperation mit
der Hochschule für Musik und Theater 19
3.3.4.
Kooperation mit
dem Volkstheater Rostock 19
3.3.5. Kooperation mit anderen Einrichtungen der
musikalischen Jugendarbeit 20
3.4.
Elternvertretung, Förderverein 20
3.5.
Personalsituation 21
3.6.
Raumsituation, Standortfrage 23
3.6.1.
Angaben zu den
Unterrichtsstätten 23
3.6.2.
Raumsituation,
Raumbedarf 23
3.6.3. Standortfrage 23
3.7.
Instrumentensituation 24
3.8. Schlussfolgerungen aus der Analyse 25
4.
Ziele für die
künftige Entwicklung bis 2010 25
5.
Erforderliche
Maßnahmen 26
5.1. Einnahmeentwicklung 26
5.1.1. Entwicklung
der Entgelte 28
5.1.1.1. Entwicklung der Entgelte des Konservatoriums
im Vergleich 28
5.1.2.
Entwicklung der Einnahmen aus
Zuweisungen durch das Land 29
5.2. Entwicklung
der Personalausgaben 30
5.3. Entwicklung
der Sachausgaben 31
5.4. Finanzbedarf 32
5.5. Vermögenshaushalt 33
5.5.1. Investitionen für Instrumentenbeschaffung 33
5.5.2. Baumaßnahmen 33
5.6. Musikalische Grundversorgung 34
0. Überblick (Kurz-Zusammenfassung)
0.1.
Entwicklung und Situation
Entwicklung der Schülerzahl:
von 572 Schülerinnen und Schülern (1989)
zu 1442 (2005), davon sind 1.305 Kinder und Jugendliche
(90 %)
Entwicklung Schülerschlüssel (Schüleranzahl je
Jahreswochenstunde):
von 1,33 (1990) zu 1,63 (2005)
Geschlechterverhältnis:
Anteil MädchenI Jungen: ca.
60% zu 40 % (2005)
Auswärtige Nutzer/innen:
352 (ca. 25 %) der Nutzer kommen aus dem
Umland (2005).
Ermäßigungen (Familienermäßigung und
Warnowpass-Besitzer):
Ermäßigungen erhalten ca. 200 Rostocker
Schülerinnen und Schüler (2005).
Entwicklung des pädagogischen Personals:
hauptamtliche Lehrkräfte von 31 (1994) zu 20 (2005)
nebenamtliche Lehrkräfte von 38 (1994) zu 60 (2005)
Entwicklung des Gesamtbudgets:
von 1,2 Mio. EUR (1990) zu 1,5 Mio. EUR
(2005)
Die Entwicklung liegt unter der
Inflationsrate.
Rückgang der Fördermittel des Landes:
von 34 % (1994) zu 19 % des Gesamtbudgets
(2005)
Entwicklung der Entgelte:
von 150,00 EUR für einen Einzelunterricht
45 min. (1990) zu 545,00 EUR (2005)
Entwicklung der Eigenerwirtschaftung:
von 25 % (1994) zu 35 % (2005)
Versorgungsgrad in der HRO:
1 % (mit den Schülerinnen und Schülern
der Neuen Musikschule „Carl Orff“ e.V.)
Der Bundesdurchschnitt liegt bei 2 %.
Verband deutscher Musikschulen (VdM):
Das Konservatorium arbeitet nach den bundesweit anerkannten
Qualitätskriterien und Rahmenlehrplänen
des VdM.
Leitbild „Ensemble-Musikschule“:
Das besondere Merkmal des Konservatoriums
ist das Leitbild „Ensemble-Musikschule“:
Verbindung von musikalischer
Ausbildung mit sozialem Lernen
(u. a. Teamfähigkeit,
Konfliktmanagement, Verantwortlichkeit und Zuverlässigkeit).
Die Ensemble-Auftritte des
Konservatoriums sind ein Werbeträger für die HRO und das Musikland MV.
Studienvorbereitende Ausbildung (SVA):
Die Studienvorbereitende Ausbildung des
Konservatoriums ist sehr erfolgreich.
Relativ viele Schülerinnen und
Schüler nehmen ein Musikstudium auf. Die Studienvorbereitende Ausbildung ist die Voraussetzung für die
Landesförderung.
Kooperationen:
u.a. mit Schulen, Kitas, der Hochschule
für Musik und Theater, dem Volkstheater Rostock, der Neuen Musikschule „Carl Orff“ e.V.
0.2. Probleme
Verhältnis von hauptamtlichen zu nebenamtlichen
Lehrkräften:
Z. Z. 57 % hauptamtliche und 43 %
nebenamtliche Lehrkräfte.
Der seit Jahren andauernde Abbau von hauptamtlichen
Lehrkräften führte zu Qualitätsverlusten,
z.B. bei „Jugend musiziert“ und der Orchesterarbeit.
Die VdM-Richtlinie empfiehlt:
70 % hauptamtliche – 30 %
nebenamtliche Lehrkräfte.
Verkürzung der Unterrichtszeit:
Die zunehmende Umwandlung der 45 min.
Unterrichtseinheit in eine 30 min. Unterrichtseinheit,
zur Erhöhung des Schülerschlüssels, bedeutet eine Verschlechterung der Ausbildung.
Instrumentensituation:
ist mangelhaft und muss dringend
verbessert werden.
Raumsituation:
Auf Grund der Raumnot und der baulich
problematischen Zustände der drei Musik- schulgebäude
besteht ein dringender Handlungsbedarf.
0.3. Fazit und Ziele
Das
Konservatorium hat in den letzten Jahren einen überdurchschnittlichen
Konsolidierungsbeitrag erbracht. Weitere Potentiale werden im Zuge des Umzugs
in die Große Stadtschule gesehen. Weiterhin wird an Einsparmöglichkeiten im
Bereich der Musikschulverwaltung gearbeitet.
Ziel
ist es, die erfolgreiche Unterrichtsstruktur als Ensemble-Musikschule mit der
Studienvor-bereitenden Ausbildung zu sichern. Hierzu muss das Budget
stabilisiert werden, auch um die Landesförderung zu sichern.
Die
bereits jetzt schon realisierten überdurchschnittlichen Entgelte werden nicht
weiter erhöht, da dies zu sozialen Ausgrenzungen und zu Mindereinnahmen führen
würde. Es wird angestrebt, die Anzahl der Schülerinnen und Schüler zu erhöhen,
da der Versorgungsgrad in der Hansestadt Rostock unterdurchschnittlich ist.
Hierzu ist der Ausbau des Unterrichts erforderlich, bis mittelfristig die Anzahl
im Bundesdurchschnitt erreicht ist. Der Anteil der hauptamtlichen Lehrkräfte
wird nicht weiter reduziert. Es wird angestrebt, wieder längere
Unterrichtseinheiten zu realisieren.
Die
Kooperationen, insbesondere mit Allgemeinbildenden Schulen, die als Ganztagsschulen
arbeiten, werden weiter intensiviert.
Zur
Lösung der Raumprobleme wird der Umzug in das Schulgebäude Große Stadtschule,
Wallstraße 1, vorbereitet. Daraus ergeben sich sowohl positive pädagogische als
auch positive wirtschaftliche Effekte. Die frei werdenden Villen können
vermarktet werden. Das technische Personal kann reduziert werden.
Die
Verbesserung der Instrumentensituation soll über die ständige Bereitstellung
einer Mindestsumme im Vermögenshaushalt sowie über Einwerbung von Drittmitteln
(u.a. Land, Föderverein) realisiert werden.
Maßnahme 1 (2005/3/08.1)
Erarbeitung einer
Konzeption für die Sicherung der musikalischen Grundversorgung für die
Bürgerinnen und Bürger der Hansestadt Rostock
1. Grundversorgung
Populär wurde der Begriff
Grundversorgung in der kulturpolitischen Diskussion in der Auseinandersetzung
um die Funktion des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.
Das Bundesverfassungsgericht
hat den Begriff erstmals 1986 verwendet. Wegen der Spezialität der medialen
Entwicklung haben Fachjuristen wie Gerhard Mahrenholz stets davor gewarnt, den
entsprechenden Begriff der Grundversorgung analog auf die Kultur zu übertragen.
Bei dem Begriff
musikalische/kulturelle Grundversorgung geht es um die Sicherung des Rechts auf
Teilhabe am kulturellen/musikalischen Leben. Der Begriff darf nicht mit
Minimalversorgung gleichgesetzt werden.
„Kultur für alle,
Kultur von allen – das ist meine Maxime für eine kulturelle
Grundversorgung.
(...) Kulturelle
Grundversorgung ist Daseinsvorsorge im immateriellen Bereich des Menschen.
(...) Grundversorgung
bedeutet nicht eine Konzentration auf wenige kulturelle Highlights, deren
Existenz sichergestellt wird, zu Lasten des großen Rests an kulturellen
Angeboten, die dann auf der Strecke bleiben würden.
(...) Die aktuelle Erfahrung
lehrt gerade in den Kommunen: Auch der sogenannte Mindeststandard wird in der
Kultur in Zeiten knapper Kassen nicht mehr gewährleistet.
(...) Wie viele Kämmerer
haben schon geklagt, sie würden ja gerne Geld für die Kultur bereitstellen,
aber sie seien verpflichtet, zunächst die Müllabfuhr zu bezahlen.“
(Gitta
Connemann, MdB, ist Vorsitzende der Enquete-Kommission „Kultur in
Deutschland“,
zitiert
aus: „Kultur ist Lebensmittel“ - Zur Diskussion um die
„Kulturellen Grundversorgung“
in:
Kulturpolitische Mitteilungen Nr. 107, IV/2004)
Erinnert sei an das
kulturpolitische Statement von Otto Schily, Bundesinnenminister der BRD von
1998 bis 2005: „Wer Musikschulen schließt, gefährdet die innere
Sicherheit.“
2. Gesetzliche Grundlagen, Satzungen
a) Das Konservatorium
"Rudolf Wagner-Régeny", Musikschule der Hansestadt Rostock, richtet
sich in seiner Arbeit nach der Aufgabenbeschreibung im KGSt Gutachten
"Musikschule" (Köln, 1978, S.20):
"Aufgabenbeschreibung:
Kernbereich der
Musikschularbeit ist die instrumentale/ vokale Ausbildung unter Einschluss des
gemeinsamen Musizierens. Um diesen Kern herum gliedern sich vorbereitende,
ergänzende und weiterführende Angebote unterschiedlicher Inhalte und
Leistungsanforderungen.
Die Musikschule
fördert Musikinteresse und
Musikverständnis,
vermittelt eine instrumentale
und vokale Ausbildung,
bildet Nachwuchs für das
Laienmusizieren heran,
bietet differenzierte
Möglichkeiten des gemeinsamen Musizierens,
betreibt Begabtenfindung und
Begabtenförderung,
bereitet im Rahmen einer
vorberuflichen Fachausbildung auf ein Berufsstudium vor."
b) Die Arbeit des Konservatoriums
richtet sich direkt nach der Aufgabenbeschreibung der Hansestadt Rostock für
das Konservatorium (Aufgabengliederungsplan):
„Musikschule
Angelegenheiten
der Musikschule
-
Grundlagen und Öffentlichkeitsarbeit
-
Satzung und Entgeltordnung (Ortsrecht)
-
Mitarbeit in Fachgremien, Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern
-
Musikalische Veranstaltungen (Musikschulkonzerte,
Musiktheateraufführungen, Jugend musiziert, Lehrerkonzerte, etc.)
-
Planen und Durchführen des Unterrichts je Fachgebiet (Orchesterplanung,
Unterrichtsplanung)
-
Musikalische Früherziehung, Grundausbildung
-
Instrumental- und Vokalunterricht
-
Ensemble- und Ergänzungsunterricht
-
Studienvorbereitende Ausbildung
-
Künstlerischer Tanz
-
Schülerangelegenheiten
-
Bildungs-, Studien- und Lernberatung“
c) Mit dem Beschluss Nr.
46-13/90 der Bürgerschaft der Hansestadt Rostock übernimmt die Hansestadt
Rostock die Trägerschaft für das Konservatorium. Seit dem 30.09.1990 trägt die
Einrichtung den Namen: Konservatorium „Rudolf Wagner-Régeny“, Musikschule
der Hansestadt Rostock.
d) Ebenso ist die am 20.07.1995 von der Bürgerschaft der Hansestadt Rostock beschlossene Satzung für das Konservatorium Grundlage der Arbeit des Konservatoriums.
3. Analyse und Bestandsaufnahme
3.1. Unterricht
Der kontinuierliche
Unterricht des Konservatoriums in allen Instrumentalfächern (von der
Piccoloflöte bis zur Orgel) und Vokalfächern, Tanz, in den musikalischen
Grundfächern wie Eltern-Kind-Kurse und Musikalische Früherziehung (MFE), den
Ergänzungsfächern wie Korrepetition und Musiktheorie ist entsprechend dem
bundesweit anerkannten Lehr- und Strukturplan des Verbandes deutscher
Musikschulen (VdM) in vier Stufen gegliedert (siehe Grafik).
Er wird je nach Fach und
Stufe sowie nach pädagogischen Erwägungen als Klassen-, Gruppen- oder
Einzelunterricht erteilt. Für jedes Unterrichtsfach gibt es Rahmenlehrpläne,
die Ziele und Inhalte der Ausbildung formulieren. In der Grundstufe wird eine
ganzheitliche musikalische Grundbildung angestrebt, die gleichzeitig die Voraussetzungen
für den weiterführenden Unterricht schafft. Dieser erfolgt in der Unter-,
Mittel- und Oberstufe in Instrumental- bzw. Vokal- und Ensemblefächern. Der
Besuch des Instrumental- (Gesangs-) Unterrichts und eines Ensemblefaches
verbindet von Anfang an individuellen Fortschritt und Einbindung in gemeinsame
Musizierpraxis und stellt ein besonderes Merkmal der Musikschularbeit dar.
Außerdem bietet das Konservatorium in allen Stufen Ergänzungsfächer und
Projekte verschiedener Art an.
vgl. Studienvorbereitende
Abteilung (s. S. 11 ff)
siehe Auftrittswesen (s .S.
14)
3.1.1. Angaben zu
den Schüler-Belegungen und den erteilten Wochenstunden
Am Konservatorium werden z.Zt. 1442 Schülerinnen und Schüler
(1908 Schülerbelegungen) in 882 Jahreswochenstunden unterrichtet
(VdM-Statistik, Stand: 01.01.2005).
Begriffsdefinitionen:
a) Jahreswochenstunde (JWS): eine Unterrichtseinheit von 45 min., die wöchentlich in ca. 39
Unterrichtswochen erteilt wird.
b) Schülerzahl: die Anzahl der Personen, die
Unterricht erteilt bekommen.
c) Schülerbelegung: zahlreiche
Schüler belegen wöchentlich mehrere Fächer (Einzelunterricht, Ergänzungsfächer,
Mitwirkung in Ensembles).
Die
Anzahl der Schülerbelegungen spiegelt präziser als die Schülerzahl wider,
wieviel Unterricht von den Lehrkräften erteilt wird.
d) Schülerschlüssel: Die
Schülerzahl wird geteilt durch die Anzahl der Jahreswochen-stunden (1442
Schüler : 882 JWS = 1,63 Schüler/JWS).
Eine
präzisere Dokumentation der geleisteten Unterrichtsarbeit liefert jedoch das
Verhältnis der Schülerbelegungen und der Jahreswochenstunden
(1908
Schülerbelegungen : 882 JWS = 2,16 Schüler/JWS).
3.1.1.1. Musikalische
Grundfächer im Elementarbereich (Stand: 01.01.2005)
Fach |
Schülerbelegungen |
Unterrichtseinheiten in Jahreswochenstunden (JWS) |
Prozentualer Anteil an der Gesamtzahl (1.908) |
Musikgarten |
52 |
8,00 |
2,73 |
Musikalische Früherziehung |
161 |
19,00 |
8,44 |
Schnupperkurs/ Instrumentenkarussell |
51 |
14,67 |
2,67 |
gesamt |
264 |
41,67 |
13,84 |
3.1.1.2. Künstlerischer Tanz (Stand: 01.01.2005)
Fach |
Schülerbelegungen
|
Unterrichtseinheiten in Jahreswochenstunden |
Prozentualer Anteil an der Gesamtzahl (1.908) |
Künstlerischer Tanz |
155
|
21,33 |
8,12 |
gesamt |
155
|
21,33 |
8,12 |
3.1.1.3. Instrumentaler und vokaler Unterricht
in Unter-, Mittel- und Oberstufe
Fach |
Schülerbelegungen
|
Unterrichtseinheiten in Jahreswochenstunden (JWS) |
Prozentualer Anteil an der Gesamtzahl (1.908) |
Streichinstrumente |
|||
Violine |
121 |
91 |
6,34 |
Viola |
9 |
7 |
0,47 |
Violoncello |
41 |
31 |
2,15 |
Kontrabass |
13 |
10 |
0,68 |
Zupfinstrumente |
|||
Gitarre |
93 |
68 |
4,87 |
Harfe |
10 |
8 |
0,52 |
Elektro-Gitarre |
13 |
10 |
0,68 |
Bass-Gitarre |
8 |
6 |
0,42 |
Blechblasinstrumente |
|||
Horn |
4 |
3 |
0,21 |
Trompete |
26 |
20 |
1,36 |
Posaune |
7 |
5 |
0,37 |
Tenorhorn |
3 |
2 |
0,16 |
Tuba |
1 |
1 |
0,05 |
Holzblasinstrumente |
|||
Blockflöte |
65 |
49 |
3,41 |
Querflöte |
45 |
34 |
2,36 |
Oboe |
9 |
7 |
0,47 |
Klarinette |
35 |
26 |
1,83 |
Fagott |
3 |
2 |
0,16 |
Saxophon |
23 |
17 |
1,21 |
Schlaginstrumente |
|||
Schlagzeug |
32 |
23 |
1,68 |
Tasteninstrumente |
|||
Klavier |
317 |
238 |
16,62 |
Cembalo |
1 |
1 |
0,05 |
Akkordeon |
5 |
4 |
0,26 |
Kirchenorgel |
1 |
1 |
0,05 |
Keyboard |
26 |
20 |
1,36 |
Vokalfächer |
|||
Sologesang |
50 |
38 |
2,62 |
gesamt |
961 |
720 |
50,37 |
3.1.1.4. Ensemblefächer (Stand: 01.01.2005)
Fach |
Schülerbelegungen
|
Unterrichtseinheiten in Jahreswochenstunden (JWS) |
Prozentualer Anteil an der Gesamtzahl (1.908) |
Kammermusik Streicher-, Bläser-,
Klavier- Kammermusikgruppen |
53 |
10,67 |
2,78 |
Singgruppen/Chöre |
21 |
3,00 |
1,10 |
Streichorchester/ Kammerorchester |
50 |
5,67 |
2,62 |
Jugend-Sinfonieorchester |
60 |
18,00 |
3,14 |
Bläser-Ensemble |
25 |
2,67 |
1,31 |
Jazz-Ensemble |
7 |
1,33 |
0,37 |
Rock/Pop/Folk-Ensemble |
8 |
2,67 |
0,42 |
gesamt |
224 |
44,00 |
11,74 |
3.1.1.5. Ergänzungsfächer (Stand: 01.01.2005)
Fach |
Schülerbelegungen
|
Unterrichtseinheiten in Jahreswochenstunden (JWS) |
Prozentualer Anteil an der Gesamtzahl (1.908) |
Musiklehre/ Hörerziehung |
126
|
16 |
6,60 |
Komposition |
8
|
1 |
0,42 |
Korrepetition |
163
|
37 |
8,54 |
Improvisation |
7
|
1 |
0,37 |
gesamt |
304
|
55 |
15,93 |
3.1.1.6. Zusammenfassung
Fach |
Schülerbelegungen
|
Unterrichtseinheiten in Jahreswochenstunden (JWS) |
Prozentualer Anteil an der Gesamtzahl (1.908) |
|
|
|
|
Musikalische Grundfächer |
264
|
41,67 |
13,84 |
Künstlerischer Tanz |
155
|
21,33 |
8,12 |
Instrumentaler und vokaler
Unterricht |
961
|
720,00 |
50,37 |
Ensemblefächer |
224
|
44,00 |
11,74 |
Ergänzungsfächer |
304
|
55,00 |
15,93 |
gesamt |
1908
|
882,00 |
100,00 |
3.1.2. Unterrichtsinhalte
Neben der klassischen, der so genannten „ernsten“ Musik fließen auch Rock, Pop, Jazz, Rhythmik und Tanz in die Musikschularbeit ein.
Die Unterrichtsinhalte werden
seit Jahren immer mehr von psychologischen und sozialen Aspekten mitbestimmt.
Es gibt Aussagen von Musikschullehrkräften, die sich als einen Reparaturbetrieb
für gesellschaftliche Fehlentwicklungen definieren.
3.1.3. Unterrichtsformen
Der instrumentale und vokale
Unterricht findet fast ausschließlich im Einzelunterricht statt.
Um den Schülerschlüssel
anzuheben, d. h. um die Eigenerwirtschaftung zu erhöhen wird der
Einzelunterricht vorrangig in der kurzen Zeiteinheit von 30 min. erteilt. Aus
pädagogischen Gründen ist diese kurze Zeiteinheit jedoch nicht sinnvoll.
(Stand 01.01.2005)
Unterrichtsform |
Schüleranzahl |
Einzelunterricht 45 min. |
313 |
Einzelunterricht 30 min |
714 |
Der Einzelunterricht findet
bereits in fast 3 von 4 Fällen in der kurzen relativ uneffektiven Zeiteinheit
von 30 min. statt. Das Konservatorium strebt aus pädagogischen Gründen die
Zeiteinheit von 45 min. an.
3.1.4. Altersstruktur der Schülerinnen und Schüler (Stand 01.01.2005)
Altersstufe |
Grundstufe 0 – 6 Jahre |
Unterstufe 7 – 10 Jahre |
Mittelstufe 11 – 15 Jahre |
Oberstufe 16 – 18 Jahre |
Erwachsene |
Schüler Gesamt |
männlich/ weiblich |
Anzahl der Schüler |
339 |
295 |
389 |
282 |
137 |
1.442 |
901 Mädchen 541 Jungen |
Der Schwerpunkt der
musikalischen Ausbildung liegt bei Kindern und Jugendlichen.
Der Versorgungsgrad in der
Hansestadt Rostock (ca.1%, die Schülerinnen und Schüler der Neuen Musikschule
„Carl Orff“ e.V. sind mit einbezogen) liegt unter dem
Bundesdurchschnitt (ca. 2%).
3.1.5. Gliederung des Unterrichts in Fachbereiche
Der Unterricht des
Konservatoriums ist in vier Fachbereiche gegliedert. Der jeweilige
Fachbereichsleiter organisiert die fachliche Zusammenarbeit der Lehrer
innerhalb des Fachbereiches. Für diese Leitungstätigkeit stehen dem Lehrer
Fachbereichsleiter wöchentlich 4 Stunden zur Verfügung.
Die Fachbereichsleiter sind
Mitglieder der Erweiterten Schulleitung und sind an der Erarbeitung aller
fachlichen und unterrichtsorganisatorischen Vorhaben und Entscheidungen
beteiligt.
Fachbereich I |
Fachbereich II |
Fachbereich III |
Fachbereich IV |
Tasteninstrumente |
Streichinstrumente |
Blasinstrumente |
Musikalische Grundstufe |
|
Akkordeon |
Schlagzeug |
Zupfinstrumente |
|
Musiklehre |
Popularmusik |
Gesang |
|
|
|
Tanz |
3.1.6. Entwicklung der Jahreswochenstunden (JWS) und
der Schülerzahlen
in den Jahren 1990 bis
2005
(HA: hauptamtliche Lehrkräfte; NA: nebenamtliche Lehrkräfte)
Schuljahr |
JWS gesamt |
JWS HA |
JWS NA |
Schülerzahl |
Schülerschlüssel |
Schülerbelegungen |
Schülerschlüssel
nach Belegungen |
1989/90 |
* |
* |
* |
572 |
* |
* |
* |
1990/91 |
850,30 |
672,30 |
178,00 |
1134 |
1,33 |
* |
* |
1991/92 |
974,00 |
759,00 |
215,00 |
1195 |
1,23 |
* |
* |
1992/93 |
1008,00 |
768,00 |
240,00 |
1461 |
1,45 |
* |
* |
1993/94 |
999,00 |
779,00 |
220,00 |
1362 |
1,36 |
* |
* |
1994/95 |
833,80 |
661,80 |
172,00 |
1268 |
1,52 |
* |
* |
1995/96 |
897,10 |
649,10 |
248,00 |
1271 |
1,42 |
* |
* |
1996/97 |
902,60 |
690,60 |
212,00 |
1278 |
1,42 |
* |
* |
1997/98 |
910,00 |
704,00 |
206,00 |
1295 |
1,42 |
2187 |
2,40 |
1998/99 |
893,60 |
647,40 |
246,20 |
1172 |
1,31 |
1971 |
2,20 |
1999/00 |
889,00 |
691,70 |
197,30 |
1180 |
1,33 |
2001 |
2,25 |
2000/01 |
861,00 |
623,00 |
238,00 |
1175 |
1,36 |
1848 |
2,14 |
2001/02 |
878,50 |
612,20 |
266,30 |
1241 |
1,41 |
1884 |
2,14 |
2002/03 |
871,70 |
553,70 |
318,00 |
1279 |
1,47 |
1805 |
2,07 |
2003/04 |
874,00 |
515,00 |
359,00 |
1365 |
1,56 |
1910 |
2,18 |
2004/05 |
882,00 |
499,00 |
383,00 |
1442 |
1,63 |
1908 |
2,16 |
* Keine statistischen Angaben
vorhanden
Die Anzahl der JWS blieb über
15 Jahre bei steigender Schülerzahl relativ konstant.
Die Anzahl der JWS, die von
hauptamtlichen Lehrkräften unterrichtet werden, nimmt ab.
Die Anzahl der JWS, die von
nebenamtlichen Lehrkräften unterrichtet werden, nimmt zu.
Die Gründe der abnehmenden
Zahl der Schülerbelegungen liegen in einer höheren Anzahl von hauptamtlichen
Lehrkräften am Ende der 90-iger Jahre mit den dementsprechenden Zeiten für
Zusammenhangstätigkeiten, wodurch Projekte wie z.B. der „Zauberer von
Oss“ (2001) möglich wurden.
Bundesdeutscher Durchschnitt
im Schülerschlüssel (Stand 01.01.2004):
Jahreswochenstunden: 459.135
JWS
Schülerzahl: 1.044.644
Schülerbelegungen: Keine
Angaben
Schülerschlüssel: 1.044.644:
459.135 = 2,27
Schülerschlüssel-Durchschnitt
in Mecklenburg-Vorpommern (Stand 01.01.2005):
Jahreswochenstunden: 10.513
Schüler: 17.537
Schülerschlüssel: 17.537
: 10.513 = 1,67
Schülerbelegungen: 22.393
Schülerschlüssel nach
Belegungen: 22.393 : 10.513 = 2,13
Die Schülerschlüsselzahlen
des Konservatoriums entsprechen den Durchschnittszahlen von
Mecklenburg-Vorpommern.
3.1.7. Ensemblemusizieren
Das Konservatorium verfügt
auf Grund seiner großen Fächeranzahl und seines Unterrichtes auf hohem Niveau
über zahlreiche Kammermusikgruppen. Derzeit erhalten 225 Schülerinnen und
Schüler in 44 Jahreswochenstunden Ensemble-Unterricht.
Mit besonderem Stolz verweist
das Konservatorium „Rudolf Wagner-Régeny“ auf sein leistungsstarkes
Jugendsinfonieorchester. Wichtige Basis sind die vorbereitenden großen
Ensembles Juniorstreichorchester und das Bläser-Ensemble für Holz- und
Blechblasinstrumente.
Ca. 20 weitere Ensembles
ergänzen die Palette des Ensembleunterrichtes. Dazu gehören u.a., ein
Klaviertrio, ein Streichtrio, ein Chor, ein Blockflötenquartett, ein Querflötenensemble,
eine Klarinettenband, eine Klezmergruppe, ein Blechbläserensemble, eine Saxophonband,
ein Gitarrenquartett und ein Gitarrenensemble, eine Folkband und zwei Rockbands,
ein Mini-Streichorchester, ein Blockflötenensemble und ein Ensemble „Bund
und Blech“.
3.1.8 Leitbild „Ensemble-Musikschule“
Die Ensemble-Musikschule
-
orientiert den
Einzelunterricht in allen Ausbildungsstufen (Unter-, Mittel-, Oberstufe) auf
das
Ensemble-
und Orchesterspiel. Das Ensemblespiel ist bereits im Anfangsunterricht wichtig.
Man lernt Intonation und Gehör. Ein Ziel des Einzelunterrichtes kann die
Aufnahme in ein bestimmtes Ensemble sein.
-
Dient der
Leistungsmotivation:
Fast
jeder Schüler übt mehr, wenn er im Ensemble spielt.
-
realisiert das
Erlernen von sozialer Kompetenz:
Teamfähigkeit,
Teamgeist und sozial-integrative Verhaltensweisen werden trainiert.
(„Wir ordnen unser Ich der Gemeinschaft
unter.“)
Den
Vereinzelungstendenzen der Gesellschaft wird entgegengewirkt
(„Man
trifft regelmäßig Freunde“).
Im
Ensemble steckt Dynamik und Energie – nicht nur in Bezug auf die
musikalischen und instrumentalen Fächer, sondern auch, was die
gruppendynamischen Vorgänge anbelangt.
Das
Konflikt- und Kritikmanagement wird geübt und gelernt. Im Ensemble setzt man
sich zusammen, um sich auseinander zu setzen.
-
optimiert ständig
die Ensemblestruktur:
Differenzierung
entsprechend der Nachfrage nach Besetzung und Stilistik
Die
Etablierung von Terrassenstrukturen wird angestrebt:
Anfänger-Jazzband Ò Fortgeschrittenen Jazzband
Mini-Streichorchester Ò Juniorstreichorchester Ò JugendSinfonieOrchester
Im
Unterstufenbereich wird angestrebt in Kooperation mit Grundschulen und
Ganztagsschulen den Klassen-Unterricht für Streicherklassen und Bläserklassen
zu realisieren.
-
optimiert die
Identifikation mit der Musikschule:
die
Zugehörigkeit zu einem Ensemble erhöht das Zugehörigkeitsgefühl zum
Konservatorium („Nur weil ich im JSO spielen möchte, gehe ich ans
KON.“)
-
ist ein
Werbeträger für die Hansestadt Rostock:
Das
Konservatorium und sein Ensemble- und Auftrittswesen stärkt den
Wirtschaftsstandort Rostock. Bei der kulturellen Grundversorgung der Bevölkerung der Hansestadt Rostock ist das
Konservatorium wesentlich beteiligt.
Vorraussetzungen für eine
Ensemble-Musikschule:
Nur eine leistungsstarke
Musikschule wie das Konservatorium kann eine differenzierte Ensemblestruktur
realisieren. Die Kreismusikschulen des Umlandes oder private Anbieter haben
nicht die Räume, das vielfältige Fächerangebot, die Instrumente, die Anzahl der
Schüler und die Erfahrungen des pädagogischen Personals. Das Konservatorium und
die Hansestadt Rostock stehen in der Verantwortung für die Region und das
Musikland Mecklenburg-Vorpommern.
Alle Ensembleleiter
investieren einen hohen Anteil ihrer Arbeitszeit in die Gruppen und Ensembles:
Das beginnt beim Einrichten und Arrangieren von Notenmaterial, zuweilen auch
mit dem Schreiben neuer Kompositionen, endet bei Sonderproben wie
Wochenendproben-tagen und kulminiert in den Auftritten. Die dafür nötigen
Zeiten für Zusammenhangs-Tätigkeiten, über die nur hauptamtliche Lehrkräfte
verfügen, sind dafür unerlässlich. Nebenamtliche Lehrkräfte bekommen nur den
reinen Unterricht vergütet.
3.1.9. Studienvorbereitende
Abteilung (SVA)
Die studienvorbereitende
Ausbildung (SVA) am Konservatorium ist – entsprechend den Richtlinien des
VdM (Verbandes deutscher Musikschulen) und entsprechend dem KGSt-Gutachten
– eine Ausbildung für Schüler, die sich durch eine auffällige Eignung für
das gewählte Hauptfach und durch deutlich erkennbare Fleiß- und
Willensqualitäten für eine Aufnahme in die SVA empfehlen.
Es erfolgt die Vorbereitung auf die Aufnahmeprüfung an Musikhochschulen für die Berufsrichtungen:
- Orchestermusiker
- Instrumentalpädagoge
- Schulmusiker.
3.1.9.1. Voraussetzungen
für die Aufnahme in die SVA
Die Aufnahme in die SVA kann
ab dem 13. Lebensjahr erfolgen, nur in absoluten Ausnahmefällen bei jüngeren
Schülerinnen und Schülern. Die wichtige Begabtenförderung für Schüler im Alter
zwischen 7 und 13 Jahren kann von der SVA nicht geregelt werden.
Ab dem 16. Lebensjahr ist
eine Musikhochschulorientierung verbindlich. Schüler ab dem 16. Lebensjahr
müssen jährlich ihre Absicht, Musik zu studieren, schriftlich bestätigen. Die
Unterschrift der Schüler und der Eltern ist erforderlich.
Eine schriftliche
Befürwortung durch den Hauptfachlehrer muss eingereicht werden.
Ein Aufnahmevorspiel (s.u.) muss bestanden werden.
Die Verpflichtung zu einer
zweijährigen Teilnahme am Pflichtfach Klavier muss akzeptiert werden
(entsprechend den Prüfungsanforderungen der Musikhochschulen ist das Fach
Klavier ein Pflichtfach bei jeder Aufnahmeprüfung). Das Pflichtfach Klavier ist
jedoch seit dem Schuljahr 2000/01 nicht mehr kostenfrei.
Die Schüler müssen sich zur
Mitwirkung im Jugendsinfonieorchester (JSO) des Konservatoriums (für
SVA-Schüler mit einem Orchesterinstrument) verpflichten. Alle weiteren
Instrumentalisten und Sänger können zur Mitwirkung in Kammermusikvorhaben
herangezogen werden.
3.1.9.2. Angebote der SVA
-
SVA-Schüler
erhalten zwei Wochenstunden instrumentales/vokales Hauptfach, wobei die zweite
Hauptfachstunde für den SVA-Schüler kostenfrei ist.
Im
ersten SVA-Jahr erhält der SVA-Schüler in der Regel 30 Minuten, in den
folgenden Jahren je nach Kapazität 30 bis 45 Minuten kostenfreien Unterricht.
-
SVA-Schüler
erhalten einen Förderklassenunterricht im Ergänzungsfach Musiklehre/
Hörerziehung.
-
Bläser- und
Streicherschüler erhalten einen Korrepetitions-Unterricht.
-
Beim
Ensemblemusizieren und in der Orchesterarbeit werden SVA-Schüler meistens
verantwortungsvolle Positionen zugeteilt (Stimmführer, Orchesterrat).
-
SVA-Schüler
werden für die Auftritte in der städtischen Öffentlichkeit bevorzugt
eingesetzt.
-
Für Schüler, die
beabsichtigen „Schulmusik“ zu studieren, wird die zweite
kostenfreie Unterrichtsstunde entweder für das Hauptfach oder für das erste
oder zweite Nebenfach angeboten.
3.1.9.3. Das Aufnahmevorspiel
Die Vorspielliteratur umfasst
ein virtuoses Stück und einen langsamen Satz.
Das Aufnahmevorspiel ist
öffentlich und findet ab Mai des laufenden Schuljahres statt.
Der Prüfungskommission
gehören an:
-
der
Hauptfachlehrer,
-
die Erweiterte
Schulleitung,
-
auf Einladung:
Persönlichkeiten mit hoher Fachkompetenz (z.B.: Hochschulprofessoren,
Mitglieder der Norddeutschen Philharmonie).
Für alle Schüler, die sich in
der SVA befinden, findet ab Mai des laufenden Schuljahres jährlich ein
Bestätigungsvorspiel in Anwesenheit des o.g. Gremiums statt, das über den
Verbleib in der SVA entscheidet.
SVA-Schüler, die in dem
betreffenden Schuljahr am Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“
teilnehmen, sind von dem Bestätigungsvorspiel befreit.
3.1.9.4. SVA
am Konservatorium im landesweiten Vergleich
Am 1.1.2005 unterrichtete das
Konservatorium in der Studienvorbereitenden Ausbildung
17 Schüler, davon
Violine: 3
Schüler Blockflöte: 1 Schüler
Violoncello: 1
Schüler Querflöte: 1 Schüler
Klavier: 6
Schüler Gitarre: 1 Schüler
Klarinette: 2
Schüler Fagott: 1 Schüler
Trompete: 1
Schüler
Landesweiter Vergleich
(Quelle: Statistik des Landesverbandes, Stand 1.1.2005):
|
alle 20 VdM-MS in M-V |
KON
|
%-Satz des KON |
Schüleranzahl |
105 |
17 |
16,2 |
JWS |
220 |
14 |
6,4 |
Studienanfänger |
23 |
5 |
21,7 |
Das Konservatorium stellt als
die zweitgrößte Musikschule des Bundeslandes M-V
relativ wenige JWS für die
SVA bereit. Es kommen jedoch verhältnismäßig viele Studienanfänger vom
Konservatorium.
Die größte Musikschule in M-V
ist der Musikschulzweckverband Kon.centus Neubrandenburg/ Neustrelitz,
der 2004 gegründet wurde.
3.1.9.5. Kosten der SVA
a) Kosten-Leistungs-Rechnung
2004 (Kostenträger – 44 010 406):
Der SVA-Unterricht kostete im
Kalenderjahr 2004 19.911,69
EUR.
Insgesamt wurden 14,66 JWS
investiert.
19.911,69
EUR : 14,66 JWS = 1.358,00 EUR/JWS
Es waren 17 Schüler in der
SVA:
19.911,69 EUR : 17 Schüler = 1.171,00 EUR/Schüler
Die Ergebnisse der
Kosten-Leistungs-Rechnung 2004 sind nicht voll zuverlässig. Das Konservatorium
begann im Jahr 2003 mit der Einführung der Kosten-Leistungs-Rechnung.
b) Kostenberechnung
außerhalb von KLR:
1 UE 45 min. kosten
entsprechend gültiger Entgeltordnung 552,00
EUR
14,66 UE x 552,00 EUR = 8.092,00 EUR
Die Entgelte umfassen
ungefähr ein Drittel der Gesamtkosten:
7.728,00 EUR x 3 = 23.184,00 EUR (ca.
23 TEUR)
„Die erhöhten Aufwendungen für die SVA dürfen nicht zu einer zusätzlichen finanziellen Belastung der Teilnehmer bzw. ihrer Eltern führen. In der Regel sollte nur die Teilnahmegebühr für eine Wochenstunde im Hauptfach verlangt werden“ (Richtlinie VdM). Am Konservatorium Rostock müssen die SVA-Schüler seit Jahren darüber hinaus bereits den Pflichtfachunterricht und Mehrfachbelegungen selbst finanzieren.
Das Konservatorium stellt
seit dem Schuljahr 2000/01 max. 18 Jahreswochenstunden für die
Studienvorbereitende Ausbildung bereit (dies entspricht 2 % der Gesamt-JWS) und
fördert damit jährlich durchschnittlich 20 hochbegabte Kinder und Jugendliche
(dies entspricht ca. 1,4 % der Gesamt-Schülerzahl).
Im Ergebnis der jahrelangen
kontinuierlichen Ausbildung nehmen pro Jahr ca. fünf bis 10 Schüler des
Konservatoriums ein Musikstudium auf.
3.1.9.6. Die SVA sichert die
Landesfördermittel
Durch eine Infragestellung
der SVA (HHSK, Fortschreibung bis 2007 – Maßnahmen-Nr. 2004/120:
Absicherung der SVA durch ein Stipendiensystem) werden auch die
Landes-fördermittel (z. Z. ca. 300,0 TEUR) in Frage gestellt. Das Land ist für
die berufsvorbereitende Ausbildung zuständig:
„Demgegenüber sind alle
Aufgaben der kulturellen Bildung, insbesondere auch im Bereich der
Studienvorbereitung an Musikschulen (Berufsqualifizierung im Blick auf die
Musikhochschule), geprägt von den Bezügen zum allgemeinen Schul- und
Bildungswesen. Hierfür tragen nicht nur die Kommunen, sondern gerade auch die
Länder aufgrund der staatlichen Schulaufsicht eine stärkere Verantwortung....
Im Bereich der Studienvorbereitung können auch im stärkeren Maße
organisatorische und inhaltliche Regelungen für Einzelfragen verfassungsmäßig
sein.“
(Quelle: Dr. Oliver Scheytt:
„ Kulturkompetenz von Land und Kommune am Beispiel des
Musikschulwesens“, Jahrbuch der Kulturpolitik, 2001).
3.1.9.7. SVA am Konservatorium von 1990 bis
2005
Schuljahr |
Anzahl JWS für SVA gesamt |
Anzahl Schüler |
Anzahl 30 min. |
Anzahl 45 min. |
Kosten 45 min. EU |
Mindereinnahmen durch die SVA |
Studienaufnahme Anzahl Schüler |
90/91 |
86 |
36 |
|
86 |
300,00 DM |
86,00 x 300 = 25.800,- DM |
unbekannt |
91/92 |
64 |
32 |
|
64 |
300,00 DM |
64,00 x 300 = 19.200,- DM |
unbekannt |
92/93 |
42 |
18 |
|
42 |
|
|
5 |
93/94 |
46 |
19 |
|
46 |
|
|
6 |
94/95 |
54 |
21 |
|
54 |
750,00 DM |
54,00 x 750 = 40.500,- DM |
6 |
95/96 |
60 |
24 |
|
60 |
750,00 DM |
60,00 x 750 = 45.000,- DM |
5 |
96/97 |
60 |
19 |
|
60 |
900,00 DM |
60,00 x 900 = 54.000,- DM |
3 |
97/98 |
15,33 |
13 |
2 |
12 |
900,00 DM |
15,33 x 900 = 13.797,- DM |
7 |
98/99 |
14 |
15 |
6 |
10 |
900,00 DM |
14,00 x 900 = 12.600,- DM |
7 |
99/00 |
20,33 |
20 |
11 |
13 |
990,00 DM |
20,33 x 990 = 20.126,- DM |
10 |
00/01 |
17,66 |
18 |
10 |
11 |
990,00 DM |
17,66 x 990 = 17.483,- DM |
6 |
01/02 |
16,33 |
20 |
11 |
9 |
990,00 DM |
16,33 x 990 = 16.166,- DM |
6 |
02/03 |
15,33 |
18 |
8 |
10 |
990,00 DM |
15,33 x 990 = 15.176,- DM |
10 |
03/04 |
13,66 |
18 |
10 |
7 |
552,00 € |
13.66 x 552 = 7.540,- € |
5 |
04/05 |
14,66 |
18 |
10 |
8 |
552,00 € |
14,66 x 552 = 8.092,- € |
5 |
05/06 |
16 |
19 |
9 |
11 |
552,00 € |
16,00 x 552 = 8.832,- € |
|
Die Kosten für die SVA wurden
in den zurückliegenden 10 Jahren mehr als halbiert.
Das Pflichtfach Klavier ist
für Neueinsteiger seit dem SJ 2000/01 nicht mehr kostenfrei.
Die allgemeinen Angaben sind
nur bis zum SJ 1996/97 rückvollziehbar.
Seit dem SJ 1997/98 wurde festgelegt, dass
Neueinsteiger in die SVA zunächst nur eine zusätzliche UE von 30 min. erhalten
(statt bisher 45 min). So konnte die Anzahl der geförderten Schüler stabilisiert
werden.
3.2. Auftrittswesen und „Jugend
musiziert“
Das Auftrittswesen ist ein
Bestandteil der musikalischen Ausbildung. Ein wesentliches Ziel der
musikalischen Ausbildung ist das Vortragen und Vorspielen der erlernten Fähigkeiten
und Fertigkeiten vor einem Publikum. Zum Wesen des Musikalischen gehört der
Vortrag, die Interpretation, das Konzert.
3.2.1.
Konzerte und Veranstaltungen
Das Konservatorium
veranstaltet eine eigene Konzertreihe, die "Rostocker Konservatoriumskonzerte"
(RKK) mit jährlich 4 Konzerten. Das Lehrerkonzert (1. RKK) und das Schülerkonzert
(3. RKK) findet in der Rathaushalle und/oder im Barocksaal, die
Orchesterkonzerte (2. und 4. RKK) finden immer im Großen Haus des Volkstheaters
statt.
Das Nachwuchsorchester, das
Jugendsinfonieorchester und Schülerinnen und Schüler mit solistischen Beiträgen
können zweimal die große Bühne des Volkstheaters Rostock nutzen, um sich mit
anspruchsvollen Programmen dem Publikum im ausverkauften Großen Haus des
Volkstheaters vorzustellen.
Ein weiterer Schuljahreshöhepunkt ist für die ca. 150 Tanzschülerinnen die Veranstaltung „Tanzmatinée“ in der Hochschule für Musik und Theater Rostock bzw. im Großen Haus des Volkstheaters.
Die Hausmusiken und
HausKONzerte geben den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, außerhalb der
großen Konzerte und den klasseninternen Abteilungsvorspielen im Konservatorium
aufzutreten.
Die HausKONzerte sollen vor
allem fortgeschrittenen Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit bieten, ihre
erarbeiteten Stücke und Programme, oft in Vorbereitung auf den Wettbewerb
„Jugend musiziert“, im Saal des Konservatoriums einem größeren
Publikum vorzutragen.
Im Frühjahr und in der
Vorweihnachtszeit findet im Saal des Konservatoriums je ein Konzert für Vorschulkinder
statt, die von der Bevölkerung hervorragend
angenommen werden. Großen Anklang findet immer wieder die Art und Weise,
wie die breite Instrumentenpalette im Rahmen eines darstellenden Spiels
kindgemäß vorgestellt wird.
Schüler des Konservatoriums
treten außerdem regelmäßig in Festveranstaltungen der Hansestadt Rostock, bei
Ausstellungseröffnungen, Abschlussfeiern, Zeugnisübergaben in
allgemeinbildenden Schulen und vielen anderen Veranstaltungen auf.
Das Konservatorium trägt
durch diese zahlreichen musikalischen Veranstaltungen zum öffentlichen
Kulturleben, d.h. damit auch zur kulturellen Grundversorgung unserer Stadt und
unserer Region bei. Dabei arbeiten die Lehrerinnen und Lehrer intensiv mit
Einrichtungen, Gruppen und Vereinen des kulturellen, wissenschaftlichen,
sozialen und schulischen Lebens zusammen.
3.2.2. Vorspiele
Im Konservatorium wird durch
die Fachbereiche (Klavier, Streicher, Bläser, Gesang) ein vielfältiges
Vorspielwesen für alle Schülerinnen und Schüler angeboten, das sich in zahlreichen
Veranstaltungen, Klassenvorspielen, klassenübergreifenden Vorspielen und
Vorspielwochen widerspiegelt, wie z.B. in Gesangsabenden, in einem Bandtreffen,
„Songs & more“ (Gitarre), im Herbstvorspiel der
Klavierabteilung, in der Violinwoche, der Bläserwoche, der Klavierwoche, der
Gesangswoche, den Weihnachtskonzerten u. v. a. m.
Der Mangel an Vorspielräumen
begrenzt seit Jahren das Vorspielwesen. Größere Vorspiele und Veranstaltungen
können auf Grund der beschränkten Kapazität des Vorspielsaales im Gebäude am
Schillerplatz nur extern durchgeführt werden.
Die Vorspiele sind als
"halböffentlich" zu bezeichnen. Eltern, Verwandte und Freunde sind
dazu eingeladen.
Jahres- und
Abschlussprüfungen (Unter-, Mittel- und Oberstufenabschlüsse entsprechend dem
Lehrplanwerk des VdM) werden von den Schülern am Konservatorium generell nur
auf eigenen Wunsch abgelegt:
Schuljahr |
Unterstufe |
Mittelstufe |
Oberstufe |
Gesamt |
1999/00 |
29 |
10 |
- |
39 |
2000/01 |
11 |
14 |
3 |
28 |
2001/02 |
11 |
14 |
3 |
28 |
2002/03 |
26 |
12 |
2 |
40 |
2003/04 |
13 |
23 |
1 |
37 |
2004/05 |
16 |
17 |
1 |
34 |
Hervorzuheben ist für das
Auftritts- und Vorspielwesen des Konservatoriums der hohe Grad an
Öffentlichkeitswirksamkeit: In insgesamt ca. 350 Veranstaltungen musizieren
jährlich etwa 4.000 Schüler und Lehrer vor ca. 35.000 Besuchern (Stand:
1.1.2005).
3.2.3. Internationale Aktivitäten
Das Konservatorium musste seine internationalen Aktivitäten aus Mangel an finanziellen und v. a. zeitlichen Ressourcen zunächst beenden. Die letzten internationalen Begegnungen fanden im Schuljahr 2001/02 statt (Konzertreise nach Stettin, Schüler-Lehrer-Austausch mit einer Musikschule in Schweden).
Internationale Aktivitäten können nur von dem hauptamtlichen Personal realisiert werden. Im Rahmen der Einsparprozesse der vergangenen Jahre musste sich das hauptamtliche Personal zunehmend auf das Unterrichtsgeschehen konzentrieren, um die Eigenerwirtschaftungsquote zu erhöhen.
Die Abarbeitung der Haushaltssicherungs-Prozesse (Prüfaufträge, Maßnahmenberichte usw.) bindet vor allem in der Schulleitung Zeitkapazitäten und setzt seit Jahren Prioritäten auf Kosten der allgemeinen Musikschularbeit, zu der auch die internationalen Aktivitäten gehören, zumal sie für die Schüler eine zusätzliche Leistungs- und Ausbildungsmotivation bedeuten können. Die Erfahrung der Internationalität der Sprache der Musik können Musikschüler am besten durch internationale Aktivitäten ihrer Musikschule machen.
3.2.4. „Jugend musiziert“
Regelmäßig beteiligen sich
Schüler des Konservatoriums an Wettbewerben des Laienmusizierens, vor allem an
dem bedeutendsten bundesweiten Wettbewerb des Laienmusizierens "Jugend
musiziert", zu dem der Deutsche Musikrat seit 1963 aufruft und der
jährlich der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten stattfindet.
Ca. 60 Schülerinnen und
Schüler des Konservatoriums beteiligen sich jährlich an diesem Wettbewerb und
stellen sich so einer leistungsorientierten Herausforderung.
Ca. 25 Teilnehmer werden zum
Landeswettbewerb weitergeleitet. Von diesen wiederum erhalten auf der Landesebene
fünf bis zehn Teilnehmer des Konservatoriums die Weiterleitung zum
Bundeswettbewerb. Alle Schülerinnen und Schüler kehren erfolgreich und
größtenteils mit Preisen zurück und
vertreten damit die Hansestadt Rostock auf diesem bundesweit einzigartigen
Wettbewerb des musikalischen Nachwuchses.
Das Konservatorium
arbeitet im Regionalausschuss "Jugend
musiziert" der Region Nord neben
der Neuen Musikschule „Carl Orff“ e.V. gemeinsam mit den
Musikschulen der Landkreise Bad Doberan und Güstrow zusammen.
Das Konservatorium ist
fast jährlich für die Organisation und Durchführung des Regionalwettbewerbes
der Region Nord verantwortlich.
In den Jahren 1993 und
2005 war das Konservatorium auch für die Organisation und Durchführung des
Landeswettbewerbes verantwortlich, an dem fast alle Musikschulen des Landes
Mecklenburg-Vorpommern teilnehmen.
Für die Abschlussveranstaltungen und einen großen
Teil der Wertungsspiele stehen seit 2002 die Räumlichkeiten der Hochschule für
Musik und Theater Rostock zur Verfügung.
Teilnehmerstatistik „Jugend musiziert“
|
Regionalwettbewerb |
Landeswettbewerb |
Bundeswettbewerb |
||||
Jahr |
Region Nord |
Ort |
Konservatorium |
M-V |
Ort |
Konservatorium |
Konservatorium |
1996 |
97 |
Rostock |
86 |
134 |
Güstrow |
38 |
11 |
1997 |
119 |
Rostock |
58 |
204 |
Neustrelitz |
39 |
8 |
1998 |
138 |
Rostock |
102 |
212 |
Wismar |
56 |
11 |
1999 |
107 |
Rostock |
67 |
201 |
Stralsund |
33 |
11 |
2000 |
120 |
Rostock |
56 |
203 |
Greifswald |
28 |
9 |
2001 |
108 |
Rostock |
56 |
199 |
Neustrelitz |
26 |
12 |
2002 |
94 |
Rostock |
51 |
249 |
Schwerin |
28 |
13 |
2003 |
106 |
Rostock |
43 |
209 |
Neubrandenburg |
20 |
8 |
2004 |
94 |
Bad Doberan |
47 |
194 |
Torgelow |
23 |
6 |
2005 |
117 |
Rostock |
62 |
240 |
Rostock |
33/27an-getreten |
5/4 angetreten |
2006 |
|
Güstrow |
|
|
Stralsund |
|
|
Der Regionalwettbewerb findet
meistens in Rostock statt und wird vom Konservatorium organisiert.
Die meisten Teilnehmer am
Regionalwettbewerb kommen vom Konservatorium.
Die Anzahl der Teilnehmer am
Landeswettbewerb ist steigend.
Die Anzahl der
Konservatoriums-Schüler am Landeswettbewerb und am Bundeswettbewerb ist
rückläufig. Dies ist Anzeichen für die Bedrohung der Qualität, denn die
Lehrkräfte des Konservatoriums müssen immer mehr unterrichten, um die
Eigenerwirtschaftung zu erhöhen (Erhöhung des Schülerschlüssels).
Die Teilnehmerzahl ist
abhängig von der jeweiligen Ausschreibung (Ensemble- und Solo-Wertung):
2002/2005/2008/2011:
Solo: Klavier, Harfe, Gesang
Ensemble: Bläser-Ensemble, Streicher-Ensemble,
Akkordeon-Ensemble, Neue Musik
2003/2006/2009/2012:
Solo: Blasinstrumente, Zupfinstrumente, Musical, Orgel
Ensemble: Duo:
Klavier und ein Streichinstrument, Duo Kunstlied, Klavier vierhändig,
Schlagzeug-Ensemble, Besondere Besetzungen
2004/2007/2010/2013:
Solo: Streichinstrumente,
Akkordeon, Schlagzeug
Ensemble: Duo:
Klavier und ein Blasinstrument, Klavier-Kammermusik, Vokal-Ensemble,
Zupfinstrumente,
Harfen-Ensemble, Alte Musik
3.3. Kooperationen
mit anderen Bildungs- und Kultureinrichtungen
3.3.1. Allgemeinbildende Schulen/Kitas
Das Konservatorium vernetzt
sich seit Jahren mit allgemeinbildenden Schulen. Das Zurückdrängen des Faches
Musik in allgemeinbildenden Schulen führte dazu, dass die musikalische Bildung
immer weniger Bestandteil der Allgemeinbildung ist. Das Konservatorium kann
jedoch nicht den Musikunterricht in den allgemeinbildenden Schulen ersetzen.
Kooperationen mit
Grundschulen:
Zum Beginn des SJ 05/06 wurde
zwischen dem Konservatorium und der Jenaplan-Schule eine
Kooperationsvereinbarung abgeschlossen: 20 Kinder aus zwei Jahrgängen werden in
Gruppen von 4 - 5 Schülern von hauptamtlichen Lehrkräften des Konservatoriums
in den Fächern Violine und Blockflöte unterrichtet.
Kooperationen mit weiteren
Grundschulen sind in Vorbereitung.
Kooperationen mit Kitas:
Hauptamtliche Lehrkräfte des
Konservatoriums erteilen seit Jahren in folgenden Kitas Musikalische
Früherziehung (MFE):
Kita
– Arbeiter-Samariterbund
Kita
– Krötenwiese
Kita
– Lütten-Klein
3.3.2. Ganztagsschulen
Die Ganztagsangebote spielen
bei dem wachsenden gesellschaftlichen Konsens eine immer größer werdende Rolle,
die für die Musikschulen wie aber auch für die allgemeinbildende Schulen ganz
entscheidende Struktureinschnitte gegenüber der bisherigen Praxis bringen.
Probleme ergeben sich bei der
organisatorischen Zusammenarbeit. Einerseits entstehen organisatorische
Schwierigkeiten dadurch, dass die Ganztagsschule auch am Nachmittag
unterrichtet, an denen normalerweise der Unterricht der Musikschule
stattfindet. Es ist andererseits die Chance zu sehen, dass die Musikschule
ihrerseits Aktivitäten unmittelbar im Zusammenhang mit der
Unterrichtsgestaltung der Ganztagsschule tätigt.
Das Konservatorium ist ein
zuverlässiger Partner von Ganztagsschulen.
Mit den vom Gesetzgeber zur
Verfügung gestellten Mitteln für investive Maßnahmen können jedoch nicht die
anfallenden Personalkosten abgesichert werden. Dies führt dazu, dass Schüler,
die die Ganztagsschul-Angebote wahrnehmen wollen, Entgelte bezahlen müssen.
Dies kann Eltern oft schlecht vermittelt werden und führt manchmal zu einem
Abwehrverhalten und zu unzuverlässigen Vertragsverhältnissen.
Das Konservatorium arbeitet
mit der Waldorfschule eng zusammen und hat Kooperations-Vereinbarungen mit den
Ganztagsschulen, Käthe-Kollwitz-Gymnasium und dem Innerstädtischen Gymnasium
(bislang Große Stadtschule). Zahlreiche Projekte sind seit den Vertragsunterzeichnungen
2003 getätigt worden.
Der Blockflötenchor der
Waldorfschule startet in sein drittes Schuljahr. Hervorragende Flöten in
Sopran-, Alt-, Tenor-, Bass- und sogar Großbassregister, die die Waldorfschule
im Jahr 2003 auf Grund von Fördermitteln für Ganztagsschulen kaufen konnte,
werden von den Schülern der Mittelstufe (4. bis 7. Klasse) zum Klingen
gebracht.
Am Käthe-Kollwitz-Gymnasium
wurde im Rahmen der Ganztagsschule eine Schülerband aufgebaut (Ground stuff).
Es fanden Chor-Projekte statt.
Das Käthe-Kollwitz-Gymnasium
stellt seine Räume zur Verfügung u. a. für einen wöchentlich stattfindenden
Klavierunterricht und für die Durchführung der Wettbewerbe „Jugend
musiziert“.
Die Leitungen der
Kooperationspartner treffen sich halbjährlich zu Arbeitsgesprächen, um
Aktivitäten und Maßnahmen beider Seiten abzustimmen und evtl. auftretende
Probleme zu klären. Das Konservatorium unterstützt – entsprechend seiner
musikalisch-künstlerischen Möglichkeiten – das Käthe-Kollwitz-Gymnasium
bei der Gestaltung schulischer und kultureller Höhepunkte (z. B.
Zeugnisübergaben am Schuljahresende).
An der Großen Stadtschule
wurde im Rahmen der Ganztagsschule ein Gitarren-Ensemble und eine Schülerband
aufgebaut. Die Große Stadtschule konnte mit Fördermitteln für Ganztagsschulen
mehrere Instrumente anschaffen (Flöten, Gitarren und Bandinstrumente). In der
Aula finden seit mehreren Jahren die Endproben der Orchesterkonzerte des
Konservatoriums statt.
Die Kooperation wird seit dem
Schuljahr 2005/06 mit dem Innerstädtischen Gymnasium (ISG) fortgeführt.
Grundlagen für die
Kooperationen mit allgemeinbildenden Schulen:
a)
Eine Grundlage
für die Kooperation zwischen Musikschulen und allgemeinbildenden Schulen ist
die Rahmenvereinbarung zur Kooperation allgemeinbildender Schulen und
Musikschulen im Verband deutscher Musikschulen in Mecklenburg-Vorpommern, die
im August 2005 vom Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur unterzeichnet
wurde.
b)
Auf Verbandsebene
findet zwischen dem VdM und dem Verband deutscher Schulmusiker (vds) ein
regelmäßiger gegenseitiger Gedankenaustausch statt. Die im Jahre 2001
aktualisierte „Gemeinsame Erklärung“ zum Unterricht in beiden
Schulformen ist ein sichtbares Zeichen dafür.
3.3.3. Kooperation mit der Hochschule für Musik und
Theater (HMT)
Die Hochschule für Musik und
Theater Rostock ist historisch gesehen aus dem Konservatorium hervorgegangen.
Das Konservatorium hatte von 1947 bis 1950 Hochschulstatus und beherbergte bis
1989 eine Außenstelle der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“
Berlin.
Die Hochschule für Musik und
Theater Rostock ist die einzige Musikhochschule im Bundesland
Mecklenburg-Vorpommern. Sowohl die HMT wie auch die Musikschulen des Landes
streben eine enge Verzahnung beider Ausbildungsbereiche an. Das Konservatorium
trägt als Musikschule vor Ort für das Verhältnis von HMT und den Musikschulen
eine besondere Verantwortung und hat gewissermaßen eine Leuchtturm-Funktion.
Die vielfältigen
Kooperationsformen zwischen der HMT und dem Konservatorium haben ein hohes
Niveau erreicht. Leistungsstarke Schüler des Konservatoriums (vor allem im
Bereich Studienvorbereitende Ausbildung) werden von Professoren der HMT
unterrichtet. Lehrkräfte des Konservatoriums unterrichten nebenamtlich als
Dozenten an der HMT.
Die HMT stellt ihre Räume für
die Durchführung von Veranstaltungen für das Konservatorium
und den Musikschulen des
Landes zur Verfügung, so z.B. für den Wettbewerb „Jugend musiziert“
(Regionalwettbewerbe, Landeswettbewerbe). Die Tanzmatinée des Konservatoriums
findet fast jährlich im Katharinensaal statt. HMT-Studenten können sich am
Konservatorium für Praktika bewerben, um sich unterrichtsmethodisch
fortzubilden und um vor Ort den Musikschulalltag zu erleben.
3.3.4. Kooperation mit dem Volkstheater Rostock
(VTR)
Als kommunale Ämter des
Senatsbereiches Kultur, Schule und Sport verbindet beide Einrichtungen eine
langjährige Kooperations-Tradition. Es gibt Kooperationen im personellen
Bereich, d. h. zahlreiche Mitglieder der Norddeutschen Philharmonie und Sänger
des Opernensembles unterrichten nebenamtlich am Konservatorium. Das
Volkstheater Rostock stellt für Konzerte und Proben seine Räume und teilweise
auch seine Instrumente den Schülern des Konservatoriums zur Verfügung.
Das Kooperationsdreieck HMT
– VTR – KON ist für die musikpädagogische Jugendarbeit der
Hansestadt Rostock von hohem Wert und unverzichtbar.
3.3.5. Kooperation mit anderen Einrichtungen der
musikalischen Jugendarbeit
Die Zusammenarbeit mit der
Neuen Musikschule „Carl Orff“ e.V. ergibt sich einerseits durch die
räumliche Nähe und andererseits dadurch, dass beide Musikschule Mitglieder des
VdM sind (dieselben musikpädagogischen Prinzipien, gemeinsame Beratung in den
Gremien des VdM, Vorbereitung des Wettbewerbes „Jugend musiziert“).
Die Intensivierung der Zusam-menarbeit wurde durch den Abschluss eines
Kooperationsvertrages dokumentiert. Das
Konservatorium ist gegenüber
zukünftigen gemeinsamen Entwicklungen aufgeschlossen.
Auch mit dem Jugendmusikkorps
der Hansestadt Rostock gibt es zunehmende Kooperationsformen (gemeinsame
nebenamtliche Lehrkräfte, gegenseitige Konzertbesuche).
3.4. Elternvertretung, Förderverein
Dem Konservatorium steht
beratend und Fragen stellend eine Elternvertretung zur Seite.
Eltern sind unentbehrliche
Partner der Schulleitung. Sie vertreten das berechtigte Interesse ihrer Kinder
an einer fundierten und qualifizierten Musikschulerziehung. Den Eltern kommt
zwischen Musikschule, Kommune und Öffentlichkeit eine wichtige Mittlerrolle zu.
Die Arbeit der Elternvertretung hat einen hohen gesellschafts- und
sozialpolitischen Stellenwert.
Der "Förderverein für
das Rostocker Konservatorium e.V. gründete sich 1994.
Gründungsmitglieder waren
engagierte Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens der Hansestadt Rostock.
Vorstandswahlen finden alle zwei Jahre statt. Im März 2005 wurde ein neuer
Vorstand gewählt.
Der Förderverein unterstützt
ideell und finanziell auf sehr wirkungsvolle Art die Arbeit des Konservatoriums
(Projekte, Einbringen in kulturpolitische Diskussionen,
Instrumenten-Reparaturen, Instrumenten-Neuanschaffungen).
3.5. Personalsituation
Das Konservatorium hat
28 Mitarbeiter auf 22,74 Vollzeit-Stellen (Stand
1.1.2005)
16 Mitarbeiter sind vollbeschäftigt;
12 Mitarbeiter sind teilbeschäftigt.
Von den 882
Jahreswochenstunden (JWS) werden
56,58 % der Unterrichtsstunden von hauptberuflich tätigen
Lehrkräften,
43,42 % der Unterrichtsstunden von nebenberuflich tätigen
Lehrkräften erteilt.
Dies entspricht nicht dem
Landes-Durchschnitt:
Landesweit werden 65,74 % der
JWS von hauptberuflich tätigen Lehrkräften und 34,24 % der JWS von
nebenberuflich tätigen Lehrkräften erteilt.
60 nebenamtliche Lehrkräfte
müssen zusätzlich zu 20 hauptamtlichen Lehrern verwaltet werden.
Alle Lehrkräfte des
Konservatoriums müssen nachweisen, dass sie durch ein Musikhochschul-Studium
qualifiziert sind.
Der Anteil nebenamtlicher
Lehrkräfte sollte auf keinen Fall auf Kosten der angestellten Lehrer weiter
erhöht werden. Eine Richtlinie des VdM gibt vor, dass das Verhältnis zwischen
haupt- und nebenamtlichen Lehrkräften bei 70 % zu 30 % liegen sollte (siehe
Graphik unten)
Das „System
Musikschule“ funktioniert nur mit einer Mindestanzahl von hauptamtlichen
Lehrkräften, die mit den zur Verfügung stehenden Zeiten für
Zusammenhangstätigkeiten (Zeiten außerhalb der Unterrichtszeit) das
Auftrittswesen, die Ensemblearbeit bis hin zu Verwaltungstätigkeiten für die
nebenamtlichen Lehrkräfte erledigen. Nur hauptamtliche Lehrkräfte haben eine
hohe Identifikation mit der Musikschule.
Der Anteil von Lehrern und
Verwaltungsmitarbeitern an den Personalkosten stellt sich wie folgt dar:
Lehrerpersonal: 85,4 % der Personalkosten (Haushaltsjahr 2004)
Verwaltungspersonal: 14,6 % der Personalkosten (Haushaltsjahr 2004).
Die Kosten für das
Lehrerpersonal werden vom Land gestützt.
2004 betrug der Zuschuss des
Landes zum Lehrerpersonal: 25,2 % der Personalkosten des Lehrerpersonals. Dies
entspricht 19,6 % des Gesamt-Haushaltes.
Das hauptamtliche Personal
wird seit Jahren reduziert.
1995 hatte das Konservatorium
noch 27 hauptamtliche und 45 nebenamtliche Lehrkräfte.
Im Jahr 2005 sind es 20
hauptamtliche und 60 nebenamtliche Lehrkräfte.
Die fehlende Weisungsbefugnis
der Schulleitung an nebenamtliche Lehrkräfte, die ihren Dienstvertrag vom
Sachgebiet Personalangelegenheiten erhalten, geht zu Lasten der Schülerausbildung:
Da nebenamtliche Lehrkräfte nur das reine Unterrichtsgeschehen vergütet
bekommen, reduziert sich bei den betreffenden Schülern das Angebot an z.B.
Vorspielen, Auftritten, Wettbewerbs-Teilnahmen und Ensemble-Zusatzangeboten.
3.6. Raumsituation, Standortfrage
3.6.1. Angaben zu den Unterrichtsstätten
Das Unterrichtsgeschehen
findet in den Gebäuden im Innenstadtbereich statt:
Schillerplatz 2 Hauptgebäude,
Direktorat, Verwaltung
Vorspielsaal,
Unterrichtsräume, Instrumentenlager
John-Brinckman-Str. 5-6 Unterrichtsräume,
Bibliothek, ein Ensembleraum, Instrumentenlager
Waldemar Hof Tanzabteilung
(seit 1999), Tanzsaal mit
Nebenräumlichkeiten
(Lehrerzimmer, Fundus,
Umkleideräumen)
Externe Unterrichtsstätten
sind die genannten Kooperationsschulen und Kitas.
Die Versorgung der
Bevölkerung mit Musikschul-Angeboten (mit einem beschränkten Fächerangebot)
erfolgt auch durch die stadtteilbezogenen Außenstellen im Nordwesten
(Störtebeker-Schule) und Nordosten (Käthe-Kollwitz-Gymnasium) der Hansestadt
Rostock.
3.6.2. Raumsituation, Raumbedarf
Die derzeitige Raumsituation
ist problematisch. Es stehen u. a. wegen steigender Schülerzahlen zu wenige
Unterrichtsräume und Ensembleräume zur Verfügung. Das Unterrichtsgeschehen für
ca. 1400 Schülerinnen und Schüler und 80 Lehrkräfte ist wegen der Raumnot kaum
mehr organisierbar.
Die Situation im Gebäude
John-Brinckman-Str. 5 ist wegen einer sehr starken Geruchsbelastung für
Lehrer, Schüler und Eltern nicht mehr akzeptabel. Der Handlungsbedarf wird auch
von der KOE nicht bestritten.
Eine Raumbedarfsermittlung
hat ergeben, dass die in den Hauptgebäuden zur Verfügung stehende Fläche (ca.
2150 qm) um mindestens 700 qm vergrößert werden müsste.
3.6.3. Standortfrage
Die Standorte des
Konservatorium sind von der Bürgerschaft der Hansestadt Rostock im Jahre 2003
in Frage gestellt worden.
„Es
wird für das Konservatorium ... geprüft, den Unterricht in ein Schulgebäude zu
verlagern, das nicht voll ausgelastet ist und die entsprechenden räumlichen
Möglichkeiten bietet. Die Immobilien sind dann zu vermarkten...“.
(Haushaltssicherungskonzept, Maßnahme 2003/049 (Beschluss-Nr. 0062/03-BV)
In der Umsetzung des
Bürgerschaftsbeschlusses wird die Sicherung des Schulgebäudes Wallstr. 1 für
das Konservatorium zusammen mit der Neuen Musikschule „Carl Orff“
angestrebt, deren Standort auch von der Bürgerschaft in Frage gestellt wurde.
Der Freizug des vom
Innerstädtischen Gymnasium genutzten Gebäudes Wallstr. 1 (bisher Große
Stadtschule) wird voraussichtlich zum Ende des Schuljahres 2007/08 möglich
sein. Die Nutzfläche des Gebäudes Wallstr. 1 (4138 qm) ist ausreichend für den
Raumbedarf des Konservatoriums (ca. 2850 qm) und der Neuen Musikschule
„Carl Orff e. V: (ca. 750 qm). Weitere Nutzer (z.B. die HMT) können mit
einbezogen werden.
Baulich ist das Gebäude für
eine Nutzung durch Musikschulen bestens geeignet. Das sonst schwierige Problem
der Akustik lässt sich günstig lösen. Angrenzende Wohnhäuser werden trotz der
zentralen Lage nicht durch Lärmemission belästigt. Der Standort ist aufgrund
seiner zentralen Lage für den Unterricht und Veranstaltungen besonders geeignet
und auch besonders kinderfreundlich.
3.7. Instrumentensituation
Die Instrumentensituation des
Konservatoriums ist als außerordentlich mangelhaft zu bezeichnen. Dieser
Zustand soll schon seit Jahren per Investitionshaushalt dringend verbessert
werden.
Bei körperabhängigen
Instrumenten (z.B. im Bereich der Streicher) ist es nicht möglich, dass die
Eltern für ihr Kind das Instrument gleich selbst kaufen, denn entsprechend der
körperlichen Entwicklung des Kindes wechselt der Schüler in relativ kurzen
Abständen von einem 1/8 über ¼, ½ , ¾ bis zu einem ganzen Instrument.
Da das Konservatorium keine
Bögen für Streichinstrumente mehr bereitstellen kann, müssen die Nutzer diese
selber finanzieren (Reduzierung von Standards).
Die letzte Neuanschaffung von
Instrumenten konnte in den Jahren 2000 und 2001 mit Hilfe des Programmes
„Kultur in den neuen Ländern“ gemacht werden. Dadurch wurde jedoch
nur die dringliche Situation in der Klavierabteilung und der Blechbläserabteilung
gemildert.
Mit Hilfe des Fördervereins
konnten sogenannte Mini-Kontrabässe und jüngst sogar ein Stutz-Flügel für das
Unterrichtswesen in dem Gebäude John-Brinckmann-Str. 5 angeschafft werden.
Zahlreiche aufwendige Reparaturen und eine minimale Reduzierungen des großen
Investitionsstaues konnten fast nur noch mit Hilfe des aktiven Fördervereins
finanziert werden.
(siehe auch S. 33:
Investitionen für Instrumentenbeschaffungen)
Durch die Umsetzung des
Flügels aus der Aula des Gebäudes Wallstr. 1 (bislang Große Stadtschule) in den
Barocksaal kann teilweise das Proben- und Auftrittswesen des Konservatoriums
nicht mehr stattfinden. Die Anschaffung eines adäquaten Flügels ist dringend
erforderlich.
3.8 Schlussfolgerungen aus der Analyse
-
Die VdM-Struktur
(s.o.), die sich im Unterrichtswesen des Konservatoriums widerspiegelt,
(Unterricht, Ergänzungsfächer, Ensemble-Fächer, Auftrittswesen) garantiert die
Basis der erfolgreichen Musikschularbeit am Konservatorium und in der
Hansestadt Rostock.
-
Das
Konservatorium hat in den vergangenen Jahren deutlich seinen Schülerschlüssel
angehoben, trotzdem liegt der Versorgungsgrad der Hansestadt Rostock (1 %) noch
weit unter dem Bundesdurchschnitt (2 %).
-
Die Hansestadt
Rostock, die mit Stolz auf ihre Hochschule für Musik und Theater verweist,
braucht ein Konservatorium mit einer erfolgreichen Studienvorbereitenden
Ausbildung (SVA). Eine weitere Reduzierung der SVA geht zu Lasten des guten
Rufes der Hansestadt Rostock als Hochschulstandort. Die SVA regelt nicht die
wichtige Begabtenförderung für Schüler im Alter zwischen 7 und 13 Jahren.
-
Der wachsende
wirtschaftliche Druck führt zu Qualitätsverlusten, die an den Statistiken zu
„Jugend musiziert“ ersichtlich werden.
-
Die Raumsituation
ist problematisch. Die Unterrichtsgebäude können den Raumbedarf des
Konservatoriums nicht mehr absichern. In den Gebäuden John-Brinckman-Str. ist
der Handlungsbedarf besonders hoch (Geruchsproblematik).
4.
Ziele für
die künftige Entwicklung bis 2010
-
Stabilisierung der
Schülerzahlen bei ca. 1.500 Schülerinnen und Schülern, verbunden mit einer
Stabilisierung der Jahreswochenstunden-Zahl bei ca. 850 JWS.
-
Der Unterricht
muss bezahlbar bleiben. Sozial- und Familienermäßigung müssen für alle Schüler
des Konservatoriums gelten.
-
Weitere
Qualitätsverluste müssen verhindert werden.
-
Die Umwandlung
von hauptamtlichen Lehrerstellen in nebenamtliche Lehrstellen muss gestoppt
werden, um dass „System Musikschule“ nicht zu gefährden.
-
Eine weitere
„Verschlankung“ der Musikschulverwaltung wird trotz geringfügig
steigender Schülerzahlen durch geeignete Maßnahmen mittelfristig angestrebt.
-
Die Standortfrage
und die Raumprobleme des Konservatoriums müssen dringend gelöst werden.
-
Die
Instrumentensituation muss entsprechend dem vorgelegten mittelfristigen
Bedarfsplan in mehreren Jahresscheiben verbessert werden.
-
Das Leitbild
„Ensemble-Musikschule“ muss weiter verfolgt werden, da die
Ensemble-Arbeit zu den wesentlichen Aufgaben einer Musikschule gehört und nur
von Musikschulen mit der Leistungsfähigkeit des Konservatoriums in der
Hansestadt Rostock geleistet werden kann.
Mittelfristig wird angestrebt den
Klassen-Unterricht für Streicherklassen und Bläserklassen in Kooperation mit Grundschulen und Ganztagsschulen
zu realisieren.
-
Der Ausbau der
Kooperationsstrukturen wird das Konservatorium in der Schul-, Bildungs- und
Kulturlandschaft der Hansestadt Rostock vernetzen.
5. Erforderliche
Maßnahmen
5.1.
Einnahmeentwicklung
Der Hansestadt Rostock stehen
bei der Finanzierung des Konservatoriums zwei bedeutende Einnahmequellen zur
Verfügung:
-
Einnahmen der
Stadt zur Finanzierung des Konservatoriums über Entgelte der Nutzer
-
Zuschüsse zur
Finanzierung des Konservatoriums durch Mittel vom Land Mecklenburg-Vorpommern
(bis 2001 in DM, ab 2002 in EUR)
Jahr |
Entgelte DM/EUR / % |
Landesmittel DM/EUR / % |
Kommune DM/EUR / % |
Gesamt DM/EUR |
1994 |
604.941,26 25,20% |
816.696,00 34,03% |
859.085,85 35,79% |
2.400.231,76 |
1995 |
667.867,67 29,52% |
756.509,00 33,44% |
797.868,78 35,26% |
2.262.527,89 |
1996 |
721.620,83 29,18% |
708.920,00 28,66% |
967.728,85 39,13% |
2.473.159,98 |
1997 |
826.960,56 30,32% |
805.856,00 29,54% |
977.381,21 35,83% |
2.727.627,43 |
1998 |
826.944,96 30,97% |
724.000,00 27,11% |
1.051.776,95 39,39% |
2.670.210,52 |
1999 |
839.046,30 30,86% |
627.760,00 23,09% |
1.182.138,02 43,48% |
2.718.575,69 |
2000 |
881.888,83 30,52% |
693.247,20 23,99% |
1.240.376,76 42,93% |
2.889.421,00 |
2001 |
913.012,64 30,76% |
676.060,00 22,78% |
1.278.541,67 43,08% |
2.967.898,91 |
2002 |
465.256,29 30,97% |
333.380,00 22,19% |
657.957,24 43,80% |
1.502.264,99 |
2003 |
501.347,13 33,18% |
295.253,00 19,54% |
707.199,08 46,80% |
1.510.979,30 |
2004 |
545.433,59 35,46% |
294.463,00 19,14% |
693.242,88 45,07% |
1.538.307,94 |
Der Anteil der Landesförderung wurde in den
vergangenen 10 Jahren um ca. 14 % reduziert (von 34,03 % auf 19,14 %). Im
selben Zeitraum erhöhte sich der Anteil der Entgelte/der Nutzer um ca. 10 %,
ebenso der Anteil der Kommune.
Der Gesamt-Haushalt des
Konservatoriums wuchs in diesem Zeitraum um ca. 25 %
(von ca. 1,2 Mio. EUR auf ca.
1,5 Mio. EUR).
Die kommunale Förderung des
Konservatoriums entspricht dem derzeitigen Durchschnitt in
Mecklenburg-Vorpommern. Die Kommunen in M-V unterstützen ihre Musikschulen
durchschnittlich mit 45,95 % (VdM, Landesstatistik, Stand:01.01.2005)
5.1.1. Entwicklung der Entgelte
In dem dargestellten Zeitraum
fanden folgende Entgelterhöhungen statt:
Zum 01.08.1996: Alle
Positionen wurden um 20 % angehoben.
Zum 01.08.1999: Alle
Positionen wurden um 10 % angehoben.
Zum 01.08.2003: Alle
Positionen wurden um 9,06 % angehoben.
Die nächste Erhöhung der
Entgelte um weitere 5 % ist zum 01.08.2006 geplant.
Die Schulleitung des
Konservatoriums empfiehlt dringend eine behutsame Verfahrensweise bei den
Entgelterhöhungen, entsprechend der Bedeutung, die Musikerziehung für die
Persönlichkeitsbildung Heranwachsender hat. Musikschule ist eine Einrichtung
des öffentlichen Lebens der Kommune in der soziale, kulturelle, kommunikative
und jugendpolitische Wirkungsweisen zusammenlaufen und wieder auf das
Gemeinwesen ausstrahlen.
Der Zugang zu dieser
wichtigen Einrichtung sollte den Nutzern nicht durch vergleichsweise hohe
Entgelte verstellt werden.
16 Jahre nach der politischen
Wende hat das Konservatorium immer noch mit dem Image des Konservatoriums von
der Zeit vor 1989 zu kämpfen (Elite-Schule). Das Konservatorium ist als Musikschule
im Verband deutscher Musikschulen (VdM) zugänglich für jedermann und hat seine
Schülerzahl seit 1989 verdreifacht. Das Konservatorium hatte vor 1989 ca. 500
Schülerinnen und Schüler. Um Schüler des Konservatoriums zu werden, musste eine
Aufnahmeprüfung bestanden werden. Vor einer Wiedereinführung der Selektion
durch zu hohe Entgelte muss gewarnt werden.
Ab dem Schuljahr 2003/04
wurden durch einen Bürgerschafts-Beschluss die Ermäßigungen (Familienermäßigung
und Ermäßigungen für Warnowpass-Besitzer) für nicht in Rostock ansässige Nutzer
gestrichen.
Ca. 25 % der Nutzer kommen
aus dem Umland.
Ermäßigungen erhalten ca. 200
Rostocker Schülerinnen und Schüler.
5.1.1.1. Entgelte des Konservatoriums im
Vergleich
Das Konservatorium
erwirtschaftet durch Entgelte z. Z. ca. 35 % des Gesamt-Haushaltes. Alle
Musikschulen in Mecklenburg-Vorpommern, die Mitglieder des VdM sind,
erwirtschaften z. Z. 30,44 %.
Bundesweit
liegt der Eigenanteil der ca. 1.000 VdM-Musikschulen durchschnittlich bei ca.
45 %.
a) Regionaler
Entgeltvergleich des Einzelunterrichts (EU):
|
Musikschule Bad Doberan |
Musikschule Güstrow |
Konservatorium |
Neue Musikschule „Carl Orff“ e. V. |
EU 45 min. |
425,00 EUR |
305,00 EUR |
552,00 EUR |
580,00 EUR |
EU 30 min. |
458,00 EUR |
305,00 EUR |
434,00 EUR |
450,00 EUR |
Das Konservatorium hat im
Vergleich mit den kommunalen Musikschulen im Umland die höchsten Entgelte.
Die Entgelte von Musikschulen
in der Rechtsform eines eingetragenen Vereins (z.B. Neue Musikschule
„Carl Orff“ e. V) liegen landes- und bundesweit über dem
Durchschnitt. Die Standards und die Leistungsfähigkeit von e-V.-Musikschulen
liegen jedoch landes- und bundesweit unter dem Durchschnitt (z.B. im Bereich
der SVA, bei den Ergebnissen von „Jugend musiziert“, bei den
Ensembleleistungen).
b) Vergleich mit dem
Musikschulzweckverband Kon.centus(Neubrandenburg/Neustrelitz)
Seit dem Zusammenschluss der
beiden Musikschulen Neubrandenburg und Neustrelitz (2004) zu einem Zweckverband
ist diese Musikschule die größte Musikschule in Mecklenburg-Vorpommern (1.875
Schüler). Die Ensemblestruktur ist mit dem Konservatorium gut vergleichbar.
Beide Musikschulen haben seit Jahren ein leistungsstarkes und erfolgreiches
Jugendsinfonie-Orchester (ca. 60 Mitglieder).
|
Kon.centus |
Konservatorium |
Einzelunterricht 45 min. |
520 EUR |
552 EUR |
Einzelunterricht 30 min. |
380 EUR |
434 EUR |
Eigenerwirtschaftung |
24,5 % |
35 % |
5.1.2. Entwicklung der Einnahmen aus Zuweisungen durch das
Land
Die Landesregierung
Mecklenburg-Vorpommerns würdigt die Bedeutung der Arbeit von Musikschulen durch
eine bundesweit herausragende Bezuschussung. Im Jahr 2004 wurden 19,14 % des
Gesamt-Haushaltes mit Landes-Fördermitteln finanziert.
Es muss jedoch festgestellt
werden, dass in den vergangenen 10 Jahren sich die Landesmittel für das
Konservatorium um ca. 100,0 TEUR reduziert haben. Dies entspricht einer
Reduzierung der Landesmittel an der Finanzierung des Gesamt-Haushaltes des
Konservatoriums um 14 % (Tabelle S. 26). Dies konnte nur durch die Erhöhung der
Entgelte und eine Erhöhung der kommunalen Fördermittel kompensiert werden.
Weitere Reduzierungen der
Landesmittel in den kommenden 5 Jahren können nicht ausgeschlossen werden.
Bundesweit wurden im Jahr 2004 durchschnittlich ca. 10 % der Gesamt-Haushalte
der Musikschulen durch Landesfördermittel finanziert (VdM, Bundes-Statistik).
5.2.
Entwicklung
der Personalausgaben
Im Jahr 2004 betrugen die
Personalausgaben 1.364.285,00 EUR. Das sind 88,7 % der Gesamtausgaben. Das
Angleichen der Ost-Gehälter an das Westniveau wird bis zum Jahr 2007 erwartet.
Dies wird die Personalausgaben voraussichtlich um ca. 100,0 TEUR anheben.
Ausgehend von einer
durchschnittlich 2 %-igen Gehaltserhöhung/Jahr für das hauptamtliche Personal
ergibt sich bei den derzeitigen Personalkosten von ca. 1,0 Mio. EUR für das
hauptamtliche Personal eine jährliche Erhöhung von ca. 20,0 TEUR.
Entwicklung der Personal- und
Sachausgaben von 1994 bis 2004:
Jahr |
Personal- ausgaben |
Sachaus- gaben- |
Ausgaben gesamt |
1994 |
2.197.653,97 91,56 % |
202.577,79 8,44 % |
2.400.231,76 |
1995 |
2.056.118,86 90,88 % |
206.409,03 9,12 % |
2.262.527,89 |
1996 |
2.166.212,43 87,59 % |
306.947,55 12,41 % |
2.473.159,98 |
1997 |
2.345.607,06 85,99 % |
382.020,37 14,10 |
2.727.627,43 |
1998 |
2.408.055,21 90,18 % |
262.155,31 9,82 % |
2.670.210,52 |
1999 |
2.358.055,00 88,48 % |
306.959,28 11,52 % |
2.665.014,28 |
2000 |
2.459.703,67 85,13 % |
323.454,5 11,19 % |
2.889.421,00 |
2001 |
2.584.750,04 87,09 % |
338.957,37 11,42 % |
2.967.898,91 |
2002 |
1.336.006,85 88,93 % |
166.258,14 11,07 % |
1.502.264,99 |
2003 |
1.326.476,02 87,79 % |
182.548,88 12,08 % |
1.510.979,30 |
2004 |
1.364.285,41 88,69 % |
171.796,46 11,17 % |
1.538.307,94 |
(1994 – 2001 in DM, ab 2002 in EUR)
5.3. Entwicklung der Sachausgaben
Die Sachausgaben lagen im
Jahr 2004 bei 171.796,46 EUR. Dies entsprach 11,17 % des Gesamt-Haushaltes.
In einem Mehrjahresvergleich
(s. S. 30) ist ersichtlich, dass Sachausgaben selten mehr als 11,0 % des
Gesamt-Haushaltes umfassten, obwohl sich die Schülerzahlen in den vergangenen
Jahren deutlich erhöht haben (s. S. 8).
Es wird nur die Entwicklung ausgewählter Haushalts-Stellen dargestellt. (alle Angaben in EUR)
|
5010 Unterhaltung der Gebäude |
5020 Unterhaltung der techn. Anlagen |
5201 Kosten für Stimmungen u. Reperaturen, Musikinstrumente |
5300 Mieten und Pachten |
5620 Aus- und Fortbildung |
6432 Künstlersozialkasse |
6540 Reise- und Fahrtkosten |
Gesamt |
1996 |
16.841,23 |
1.794,38 |
14.726,59 |
511,29 |
0,00 |
1.089,39 |
1.848,87 |
156.939,79 |
1997 |
27.402,99 |
1.871,70 |
15.337,05 |
18.186,65 |
0,00 |
3.007,30 |
3.254,34 |
195.323,88 |
1998 |
8.487,55 |
313,70 |
15.100,33 |
664,68 |
0.00 |
2.106,32 |
2.709,51 |
134.037,72 |
1999 |
7.793,42 |
1.000,99 |
23.779,29 |
5.330,84 |
1.296,49 |
1.862,42 |
2.815,48 |
156.948,28 |
2000 |
12.727,68 |
921,01 |
15.628,03 |
18.741,32 |
770,84 |
1.892,27 |
3.376,55 |
165.379,40 |
2001 |
11.582,97 |
1.509,79 |
15.555,50 |
20.890,26 |
1.432,81 |
10.542,33 |
2.566,88 |
173.305,96 |
2002 |
9.024,74 |
1.434,40 |
14.927,02 |
23.549,09 |
1.034,30 |
8.294,34 |
2.232,29 |
166.258,14 |
2003 |
6.213,30 |
2.534,62 |
36.370,54 |
22.867,39 |
1.242,15 |
7.142,88 |
2.631,86 |
182.548,88 |
2004 |
12.249,94 |
2.104,68 |
18.382,81 |
23.283,15 |
1.487,72 |
10.771,24 |
2.652,47 |
171.796,46 |
Im Jahr 2003 wurde im
Konservatorium im Bereich der Sachausgaben die Budgetierung eingeführt.
Die HHST 5201 konnte im Jahr
2003 durch Umschichtungen (Budgetierung) angehoben werden.
Der auffallende Anstieg der
HHST 5300 im Jahre 2000 ist auf die Mietkosten im Waldemar Hof zurückzuführen.
Seit dem Schuljahr 1999/2000 ist die Tanzabteilung des Konservatoriums im
Waldemar Hof untergebracht. Für die Nutzung des Waldemar Hofes bezahlte die
Hansestadt Rostock im Jahr 2004 eine Jahresmiete von 23.283,15 EUR.
Der auffallende Anstieg der
HHST 6432 ist auf die Bundesgesetzgebung (Anstieg der Beitragssätze in der
Künstlersozialkasse) und vor allem auf die Umwandlung von hauptamtlichen
Lehrkräften in Honorarstellen zurückzuführen. Die SV-Beiträge müssen durch
diese Entwicklung seit Jahren im Verwaltungshaushalt des Konservatoriums
abgesichert werden.
5.4.
Finanzbedarf
Im Jahr 2004 wurden von der
Hansestadt Rostock 693.242,88 EUR der Ausgaben getragen. Dies entspricht
45,07 % des Gesamt-Haushaltes des Konservatoriums.
Eine Prognose des
Finanzbedarfs kann nur unter Vorbehalt gemacht werden. Die Entwicklung der
Personalausgaben in den kommenden fünf Jahren kann auf
ca. 200,0 TEUR geschätzt
werden (Anhebung der Gehälter auf Westniveau –
ca. 100,0 TEUR,
Tarifentwicklungen – ca. 5 x 20 TEUR).
Dies entspricht einer
Vergrößerung des Haushalts-Volumens um ca. 20% in einem Zeitraum von
5 Jahren.
Eine Absenkung der
Landesmittel und zeitgleich eine Absenkung der kommunalen Fördermittel kann
durch Entgelterhöhungen nicht kompensiert werden (s. Grafik S. 26).
Im bundesweiten Durchschnitt
liegen die öffentlichen Mittel (Fördermittel von Land und Kommune) bei ca. 55
%.
5.5. Vermögenshaushalt
In den Vermögenshaushalt
wurden seit Jahren keine Mittel mehr eingestellt. Dadurch konnte keine
Entspannung in der Instrumentensituation geschaffen werden. Die Baumaßnahmen,
verbunden mit der dringlichen Standortfrage, können ohne die Einstellung von
Mitteln in den Vermögenshaushalt nicht gelöst werden.
5.5.1. Investitionen für Instrumentenbeschaffungen
Das Konservatorium hat auf
der Basis einer gründlichen Analyse in allen Fachbereichen einen kurzfristigen
und mittelfristigen Bedarf für die Ersatzbeschaffung von Unterrichts- und
Leihinstrumenten in den Vermögenshaushalt (Haushalts-Plan) eingestellt. Für das
Jahr 2005 handelte es sich um einen Betrag von 135,9 TEUR und für die Jahre 2006
bis 2008 um jeweils einen Betrag von 55,2 TEUR. Bei einem Bestand von ca. 700
Instrumenten handelt es sich um ca. 4,5 % Neuanschaffungen 2005 und 1,7 % in
den Folgejahren. Die Musikinstrumente sind eine grundlegende Voraussetzung zur
Aufrechterhaltung des Musikschulbetriebes.
Der Bedarf wurde weder im
Vermögenshaushalt 2005 noch im Haushalts-Plan 2006 berücksichtigt.
Investitionen zur Anschaffung
von neuen Schülerinstrumenten sind schrittweise erforderlich, zumal über die
Leihinstrumente per Mietvertrag Entgelte eingenommen werden. Die stetige Pflege
und Reparatur bei kleineren Schäden beugt großen Ausgaben für
Generalüberholungen vor.
5.5.2. Baumaßnahmen
Der Freizug des vom Innerstädtischen Gymnasium genutzten Gebäudes Wallstr. 1 wird voraussichtlich zum Ende des Schuljahres 2007/08 möglich sein. Es sollte ein nahtloser Übergang zur weiteren Nutzung des Gebäudes gesichert werden, um Kosten für die Beseitigung von Leerstandbeschädigungen zu verhindern.
Die Erstellung der HU-Bau
ist die Voraussetzung für die weitere Realisierung des Projektes. Ohne die
sofortige Bereitstellung der dafür nötigen Mittel (195,0 TEUR) kann kein
Baubeschluss (Grundsatzbeschluss) getroffen werden.
Ohne die Bereitstellung der
Mittel kann der Fristenplan nicht eingehalten werden:
HU-Bau (Planungsphase 1 – 4) 2006
Baubeschluss bis 2007
Baudurchführung (1. Abschnitt) 8/2008 – 2009
Sollten die jetzigen
Standorte beibehalten werden, so ist zu bedenken, dass der Bauzustand der
Gebäude John-Brinckman-Str. bedenklich ist und ein Sanierungsbedarf von mehren
Millionen Euro für die Objekte des Konservatoriums festgestellt wurde.
5.6. Musikalische Grundversorgung
Der Begriff
„Musikalische Grundversorgung“ muss verdächtigt werden, einen Ersatz
für die in der Hansestadt Rostock viel diskutierte „Reduzierung von
Standards“ darzustellen.
Eine Reduzierung des
musikpädagogischen Angebots auf eine Minimalversorgung zerstört das
„System Musikschule“.
Das „System
Musikschule“ funktioniert nur, wenn:
a)
die musikalische
Breitenarbeit mit der Förderung von Hochbegabten vereinbar ist – und
umgekehrt (Pyramidenstruktur), denn eine leistungsstarke Spitze braucht eine
breite Basis und eine breite Basis braucht eine leistungsstarke Spitze
(Orientierung),
b)
der Instrumental-
und Vokal-Unterricht mit den Ensemblefächern (Kammermusik, Orchester-, Chor-
und Bandarbeit), den Ergänzungsfächern (Theorie, Korrepetition) und dem
Auftrittswesen verzahnt bleibt.
Eine Reduktion der
Musikschularbeit auf den reinen Instrumental- und Vokal-Unterricht würde das
Ende des „Systems
Musikschule“ bedeuten.
Die Hansestadt Rostock und
das Land Mecklenburg-Vorpommern stehen als politische Entscheidungsträger in
der Verantwortung für die Kinder und Jugendlichen dieser Stadt, das Niveau der
musikalischen Ausbildung des Konservatoriums nicht zu beschädigen.
Bei all den zu treffenden
Entscheidungen sollte darauf geachtet werden, dass als Ergebnis des Prozesses
der Haushaltskonsolidierung, die erreichte Qualität der Ausbildung, das quantitative
Niveau (Schülerzahlen) und die sozialverträglichen Entgelte erhalten bleiben.