Informationsvorlage - 0060/04-IV
Grunddaten
- Betreff:
-
Europaprojekt "Jüdische Identität in Europa"
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlage freigegeben:
- 01.09.2004
- Vorlageart:
- Informationsvorlage
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
---|---|---|---|---|
●
Erledigt
|
|
Bürgerschaft
|
|
|
|
01.09.2004
|
Nummer |
|
||
DER OBERBÜRGERMEISTER |
|||
Amt |
|||
|
|||
Gremium |
Sitzungstermin |
Datum |
|
Beratungsfolge |
Sitzungstermin |
Genehmigungsvermerk |
|
|
|||
Gegenstand |
federführend |
||
|
|
||
|
beteiligt |
||
|
|
|
Mit dem Europaprojekt
„Jüdische Identität in Europa“ wollen wir dazu beitragen, die
Identitätsfindung einer Minderheit zu unterstützen. Es steht der Hansestadt
besonders gut zu Gesicht, sich um Toleranz und Offenheit gegenüber Minderheiten
zu bemühen.
Als Partner vor Ort sind das
Max-Samuel Haus und die Jüdische Gemeinde zu nennen. Beide Institutionen haben
bereits ihr Interesse signalisiert. Als Partnerstädte wurden Dünkirchen
(Frankreich) und Riga (Lettland) angesprochen. Auch diese möchten kooperieren.
Finanziert wird das Projekt
über den Städtepartnerschaftsfonds der Europäischen Kommission. Hierzu werden
zwei gesonderte Anträge jweils zum Zeitpunkt des konkreten Vorhabens gestellt.
In der Anlage findet sich die
Projektskizze, die das Vorhaben konkret erläutert.
Arno Pöker
Projektskizze „Jüdische Identität in
Europa“
Für die Jahre 2005-2006 soll
ein EU-Projekt zur „Jüdischen Identität in Europa“ initiiert
werden. Diese Idee ist in dem Zusammenhang zu sehen, dass Juden in Europa eine
Minderheit darstellen. Gerade der Hansestadt Rostock steht es gut zu Gesicht,
sich um Identitätsfindung von Minderheiten zu bemühen. Außerdem verfügt die
Stadt mit der Jüdischen Gemeinde und dem Max-Samuel Haus (Stiftung und
Begegnungsstätte für jüdische Geschichte und Kultur) über funktionierende
Institutionen zum Thema, die bei der Realisierung helfen können.
In dem Projekt soll der Frage
nachgegangen werden, wie Juden nach der politischen Wende 1989 ihre Identität
weiterentwickelt haben. Es ist von einer
Spaltung in den verschiedenen Regionen Europas auszugehen. Während Juden
in Westeuropa in ihre Staaten integriert sind, läuft in der Bundesrepublik noch
der Integrationsprozess der aus der ehemaligen SU kommenden Juden, die dabei
sind ihre Wurzeln zu entdecken und die Jüdischen Gemeinden neu zu beleben. In
osteuropäischen Staaten gibt es nur noch wenige jüdische Mitbürger. Diese sind
offensichtlich geprägt von amerikanischem Einfluss, eher jünger und –
sofern sie im Land bleiben – aktiv. Somit stellen die Juden in sich durch
ihre Spaltung noch mehr eine Minderheit dar.
Das Projekt könnte in zwei
Säulen vonstatten gehen:
1) Fachtagung im Zeitraum
02.-04. Mai 2005 (60 Jahre Kriegsende) zur Identität mit Experten verschiedener
Länder. Arbeitstitel: „Holocaust als konstitutives Element für
Identität?“
Hier sollten u.a. folgende
Fragen erörtert werden:
-
jüdische vs
nationale Identität
-
Perspektive der
jüdischen Gemeinden in Europa
-
Kommunikation der
Juden über Ländergrenzen hinweg
-
Definition der
jüdischen Identität: religiöse vs. kulturelle Identität
(Jede Stadt benennt Experten aus ihrem Land)
2) Jugendaustausch der europäischen Städte
Workcamp im Sommer 2006 in
den drei teilnehmenden Städten
jüdisches Festival in Rostock
Hier sollten Prominente zur
Teilnahme gewonnen werden, die öffentliche Aufmerksamkeit erregen, z.B. Künstler
wie Iris Berben, Michael Degen
Angestrebt werden zwei
Partner aus anderen Ländern (eine aus Westeuropa, eine aus den baltischen
Ländern). Zur Zeit sind die Partnerstädte Dünkirchen (F) und Riga (Lettland)
geplant.
Dann werden weitere Partner informiert, z.B. Moses-Mendelssohn Zentrum Potsdam, European Council of Jewish communities etc.
Ansprechpartner bei der
Hansestadt Rostock: EU-Office – Renate Heusch-Lahl (Tel. 0381 381 27 34)
renate.heusch-lahl@rostock.de