Informationsvorlage - 0060/04-IV

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Beratungsfolge

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HANSESTADT ROSTOCK

Nummer

 

DER OBERBÜRGERMEISTER

0060/04-IV

 

Informationsvorlage

Amt

 

03

Gremium

Sitzungstermin

Datum

Bürgerschaft

01.09.2004 16:00

13.08.2004

Beratungsfolge

Sitzungstermin

Genehmigungsvermerk

 

 

I, gez. Pöker

 

Gegenstand

federführend

 

 

 

 

beteiligt

Europaprojekt "Jüdische Identität in Europa"

 

 

 

 

 

 

 

Mit dem Europaprojekt „Jüdische Identität in Europa“ wollen wir dazu beitragen, die Identitätsfindung einer Minderheit zu unterstützen. Es steht der Hansestadt besonders gut zu Gesicht, sich um Toleranz und Offenheit gegenüber Minderheiten zu bemühen.

 

Als Partner vor Ort sind das Max-Samuel Haus und die Jüdische Gemeinde zu nennen. Beide Institutionen haben bereits ihr Interesse signalisiert. Als Partnerstädte wurden Dünkirchen (Frankreich) und Riga (Lettland) angesprochen. Auch diese möchten kooperieren.

 

Finanziert wird das Projekt über den Städtepartnerschaftsfonds der Europäischen Kommission. Hierzu werden zwei gesonderte Anträge jweils zum Zeitpunkt des konkreten Vorhabens gestellt.

 

In der Anlage findet sich die Projektskizze, die das Vorhaben konkret erläutert.

 

 

 

 

 

 

Arno Pöker

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Projektskizze „Jüdische Identität in Europa“

 

 

Für die Jahre 2005-2006 soll ein EU-Projekt zur „Jüdischen Identität in Europa“ initiiert werden. Diese Idee ist in dem Zusammenhang zu sehen, dass Juden in Europa eine Minderheit darstellen. Gerade der Hansestadt Rostock steht es gut zu Gesicht, sich um Identitätsfindung von Minderheiten zu bemühen. Außerdem verfügt die Stadt mit der Jüdischen Gemeinde und dem Max-Samuel Haus (Stiftung und Begegnungsstätte für jüdische Geschichte und Kultur) über funktionierende Institutionen zum Thema, die bei der Realisierung helfen können.

 

In dem Projekt soll der Frage nachgegangen werden, wie Juden nach der politischen Wende 1989 ihre Identität weiterentwickelt haben. Es ist von einer  Spaltung in den verschiedenen Regionen Europas auszugehen. Während Juden in Westeuropa in ihre Staaten integriert sind, läuft in der Bundesrepublik noch der Integrationsprozess der aus der ehemaligen SU kommenden Juden, die dabei sind ihre Wurzeln zu entdecken und die Jüdischen Gemeinden neu zu beleben. In osteuropäischen Staaten gibt es nur noch wenige jüdische Mitbürger. Diese sind offensichtlich geprägt von amerikanischem Einfluss, eher jünger und – sofern sie im Land bleiben – aktiv. Somit stellen die Juden in sich durch ihre Spaltung noch mehr eine Minderheit dar.

 

Das Projekt könnte in zwei Säulen vonstatten gehen:

 

1) Fachtagung im Zeitraum 02.-04. Mai 2005 (60 Jahre Kriegsende) zur Identität mit Experten verschiedener Länder. Arbeitstitel: „Holocaust als konstitutives Element für Identität?“

Hier sollten u.a. folgende Fragen erörtert werden:

-          jüdische vs nationale Identität

-          Perspektive der jüdischen Gemeinden in Europa

-          Kommunikation der Juden über Ländergrenzen hinweg

-          Definition der jüdischen Identität: religiöse vs. kulturelle Identität

(Jede Stadt benennt Experten aus ihrem Land)

 

 

 

2)      Jugendaustausch der europäischen Städte

Workcamp im Sommer 2006 in den drei teilnehmenden Städten

 

 

 jüdisches Festival in Rostock

Hier sollten Prominente zur Teilnahme gewonnen werden, die öffentliche Aufmerksamkeit erregen, z.B. Künstler wie Iris Berben, Michael Degen

 

 

Angestrebt werden zwei Partner aus anderen Ländern (eine aus Westeuropa, eine aus den baltischen Ländern). Zur Zeit sind die Partnerstädte Dünkirchen (F) und Riga (Lettland) geplant.

 

Dann werden weitere Partner informiert, z.B. Moses-Mendelssohn Zentrum Potsdam, European Council of Jewish communities etc.

 

Ansprechpartner bei der Hansestadt Rostock: EU-Office – Renate Heusch-Lahl (Tel. 0381 381 27 34) renate.heusch-lahl@rostock.de

 

 

 

 

 

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01.09.2004 - Bürgerschaft