Informationsvorlage - 0079/06-IV
Grunddaten
- Betreff:
-
Programm zur Förderung des Radverkehrs in der Hansestadt Rostock
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlage freigegeben:
- 06.12.2006
- Vorlageart:
- Informationsvorlage
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
---|---|---|---|---|
●
Erledigt
|
|
Ausschuss für Stadt- und Regionalentwicklung, Umwelt und Ordnung
|
|
|
|
23.11.2006
| |||
●
Erledigt
|
|
Bürgerschaft
|
|
|
|
06.12.2006
|
Nummer |
|
||
DER OBERBÜRGERMEISTER |
|||
Amt |
|||
|
|||
Gremium |
Sitzungstermin |
Datum |
|
Beratungsfolge |
Sitzungstermin |
Genehmigungsvermerk |
|
Ausschuss
für Stadt- und Regionalentwicklung, Umwelt und Ordnung |
|
||
Gegenstand |
federführend |
||
|
|
||
|
beteiligt |
||
Programm
zur Förderung des Radverkehrs in der Hansestadt Rostock |
|
|
|
Die
Teilnahme der Hansestadt Rostock am Fahrradpolitik-Audit „BYPAD“ in
den Jahren 2005/06 induzierte durch die in diesem Rahmen geführten Diskussionen
von Kommunalpolitikern, Verbänden und Stadtverwaltung einen Großteil der im
Folgenden angeführten Maßnahmen und Aktivitäten. Finanziert wurde das Audit mit
Mitteln des EU-Projektes „Baltic Sea Cycling“. Im Ergebnis dieses
Prozesses wurde das vorliegende Programm zur Förderung des Radverkehrs
erarbeitet und von der Bürgerschaft am 14.06.2006 beschlossen.
Das
Programm beinhaltet eine verkehrspolitische Zielstellung, die verschiedene
Ämter der Stadtverwaltung, Nutzerverbände sowie auf dem Gebiet der Stadt tätige
Institutionen berührt. Entsprechend Punkt 20 sind demzufolge die bestehenden
administrativen Strukturen im Hinblick auf ihre Wirksamkeit zu überprüfen und
die Zuständigkeiten, Verwaltungswege und Personalausstattung dem Stellenwert
des Radverkehrs anzupassen. Die Ausführung des Beschlusses kann auf Grund
dessen nicht einem einzelnen Amt übertragen werden, sondern ist umfassend in
der Verwaltung und der Kommunalpolitik zu verankern. Dies soll zukünftig lt.
Punkt 18 durch ein Fahrradforum erfolgen, das sich aus Vertretern der
Bürgerschaft, der Nutzerverbände und der Verwaltung zusammensetzt und
Entscheidungen der Bürgerschaft zu allen fahrradrelevanten Handlungsfeldern vorbereitet.
Das Fahrradforum wurde am 10.10.2006 gegründet.
Die
vorgelegte Informationsvorlage stellt demzufolge einen ersten Bericht des
hiermit beauftragten Tief- und Hafenbauamtes zum Arbeitsstand und den bereits
eingeleiteten Aktivitäten dar.
Zur
Vorbereitung der notwendigen Abstimmungen entsprechend Punkt 20 wurden die nach
Auffassung des Tief- und Hafenbauamtes einzubeziehenden Ämter und Institutionen
um Stellungnahme zum Fahrradprogramm gebeten.
In
der Mehrzahl sind bereits heute unterschiedliche Aktivitäten der Fachämter und
Institutionen im Sinne des Fahrradprogramms zu verzeichnen, die zukünftig
zielgerichtet auszubauen und zu koordinieren wären. Es wird die Erwartung einer
positiven Entwicklung des Fahrradverkehrs in Folge der Umsetzung des Programms
geäußert.
Für
die laut Programm erforderliche Intensivierung und Erweiterung der
fachspezifischen Belange in den einzelnen Ämtern werden in der Regel die Zuführung
zusätzlicher finanzieller und personeller Ressourcen für erforderlich gehalten.
Diese können von den hierfür zuständigen Ämtern unter Verweis auf die
Haushaltskonsolidierung jedoch nicht in Aussicht gestellt werden. Investive Maßnahmen
zugunsten des Radverkehrs können nur im Rahmen der vorgegebenen Eckwerte
erbracht werden. Personelle Stärkungen im Sinne des Programms entsprechend
Punkt 20 sind nicht möglich. Zusätzliche, sich aus dem Programm ergebende
Aufgaben sind im Rahmen der vorhandenen Arbeitskapazität zu erbringen.
Der
Widerspruch der Anforderungen des Programms zur Förderung des Radverkehrs zu
den Vergaben der Haushaltskonsolidierung ist im Rahmen des Fahrradforums zu
klären.
Im
Vorfeld der Beschlussfassung waren seit Ende 2005 im Ergebnis der Beschlüsse
der Bürgerschaft zur Fahrradstadt Rostock 1…4, der Beteiligung der
Hansestadt Rostock am EU-Projekt „Baltic Sea Cycling“ sowie im
Rahmen der laufenden Aufgaben bereits zahlreiche Aktivitäten im Sinne des
Programms zu verzeichnen:
−
Prüfung von
Verbesserungen für den Fahrradverkehr im Straßenzug Waldemarstraße - Barnstorfer
Weg,
−
Prüfung und
Freigabe von Einbahnstraßen für Fahrradverkehr in Gegenrichtung (Stand 31.10. -
umgesetzt 7, in Prüfung 37, davon abgelehnt 19),
−
Installation
einer Campuswegweisung und Finanzierung aus dem EU-Projekt in Verbindung mit
einer medienwirksamen Einweihung und Herausgabe eines Faltblatts,
−
Markierung eines
Fahrradstreifens in der Hermannstraße,
−
Ermittlung von
Unfallschwerpunkten des Radverkehrs und Behandlung im Rahmen der Unfallkommission,
−
kostenlose
Fahrradcodierung durch Polizei und Verkehrswacht,
−
Unterstützung der
Aktion der AOK und des ADFC „Mit dem Rad zur Arbeit“ im Rahmen der
aktiven Gesundheitsförderung,
−
Berücksichtigung
der Ansprüche der Radverkehrs in der Bauleitplanung und im Nahverkehrsplan,
−
Errichtung von
Abstellanlagen an ÖPNV-Haltestellen und an Bahnhöfen (z.B. K.-Adenauer-Platz,
Platz der Freundschaft, Reutershagen, Diedrichshagen),
−
Bestandsaufnahme
und Defizitanalyse von Fahrradabstellanlagen im Bereich Kröpeliner Straße und
Umfeld,
−
Förderung des
Fahrradtourismus durch Erweiterung der Beschilderung und Bewerbung der
überregionalen Radwanderwege Berlin - Kopenhagen und Ostseeradfernweg,
−
Bewerbung der
„Fahrradregion Rostock“ gemeinsam mit dem Landkreis Bad Doberan und
dem ADFC im Rahmen des EU-Projekts mit den Themen „Gewinnfaktor
Fahrrad“ (ADFC), Fahrradklimaumfrage (ADFC), Kino-/TV-Trailer „Eine
Region steigt auf …!“,
−
Werbung für den
Umweltverbund durch ein Graffiti am Radweg und Umsteigepunkt Holbeinplatz,
−
vergleichsweise
intensive Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zu Radverkehrsthemen,
−
Optimierung und
Intensivierung der Straßenreinigung an Schwerpunkten des Radverkehrs in
Zusammenarbeit mit dem ADFC,
−
Durchführung von
Radverkehrszählungen in der Innenstadt und im Tunnel Lütten Klein,
−
Neubau des
Radweges Neubrandenburger Straße,
−
Fortsetzung des
Ausbaus Geh- und Radweg Krummendorf,
−
Ausbau und
Lückenschluss des Radwegenetzes im Bereich Schröderplatz - Lange Straße,
−
Ausbau des
Radweges L22 im Bereich Stadthafen/Silohalbinsel,
−
Einrichtung von
richtlinienkonformen Radfahrstreifen in der R.-Wagner-Straße Warnemünde,
−
Sanierung des
östlichen Radweges an der B103 zwischen Lichtenhagen und Warnemünde.
Eine
Mitteilung zur Gründung des Fahrradforums und zum Programm zur Förderung des
Radverkehrs wurde auf der Web-Site des Nationalen Radverkehrsplans mit
folgender Kurzfassung veröffentlicht:
10.10.2006
Mecklenburg-Vorpommern: Konstituierende Sitzung des
Rostocker Fahrradforums
Fahrradforum soll durch kontinuierliche
fachübergreifende Zusammenarbeit verschiedener Partner aus Politik, Verwaltung,
Verkehrsbetrieben, Polizei sowie Wirtschafts- und Umweltverbänden Empfehlungen
für Maßnahmen zur Verbesserung der Radverkehrssituation in der Hansestadt
vorlegen.
(Web-Site:
http://www.nationaler-radverkehrsplan.de/neuigkeiten/news.php?id=1624)
Hiermit fanden die Aktivitäten zum Fahrradverkehr in
der Hansestadt Rostock auf Bundesebene Beachtung.
Roland
Methling