Stellungnahme - 2021/AM/2469-01 (SN)

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Sachverhalt:

Die nachfolgende Darstellung erfasst verschiedene Beispiele aus unterschiedlichen Teilbereichen der Stadtverwaltung, der kommunalen Eigenbetriebe und der kommunalen Gesellschaften. Auch wenn die damit einhergehende Bandbreite an Projekten groß erscheinen mag, steht in der Aufführung der angefragte Modell-, Pilot- oder Exzellenzcharakter des jeweiligen Projektes im Mittelpunkt.

 

Die Projekte beinhalten Vorteile in unterschiedlichen Bereichen. Neben finanzieller Förderung oder inhaltlichem Mehrwehrt geht es bei der Frage des Modellcharakters auch um die Einstellung zu einer Entwicklung. Positiv in die Zukunft gerichtet, trägt jedes Projekt dazu bei, mit einer innovativen Idee oder einer neuen Perspektive die Lebenswirklichkeit der Bürger*innen der Hanse- und Universitätsstadt zu verbessern und damit die Stadt als Ganzes weiterzuentwickeln.

 

  1. Zu welchen Themen ist Rostock aktuell Modellregion?

a)      Der Rostocker Weg – Pilotstadt im Umgang mit der Corona-Pandemie

Rostock wurde bundesweit als Vorreiter in der Bekämpfung der Corona Pandemie bekannt und von Landesregierungen sowie der Bundesregierung als Stadt mit Modellcharakter gewürdigt.

 

Der Begriff „Modellprojekt“ oder „Modellregion“ fand sich im Zuge der Corona-Pandemie im Zusammenhang mit der Hanse- und Universitätsstadt sowohl in medialen Beschreibungen, in konkreten Teilprojekten in der Stadt oder auch in Ableitungen von Regelungen aus den verschiedenen Fassungen der Corona-Verordnung Mecklenburg-Vorpommern.
 

Die niedrigen Inzidenzen in der Hanse- und Universitätsstadt waren vielfach öffentliches Thema. Doch weder die Zahl der Corona-Infizierten oder das Volumen der Presseberichterstattung ist nach über 18 Monaten Pandemie-Management wirklich relevant: Zentraler Indikator ist und bleibt der im Bundesvergleich stark unterdurchschnittliche Wert an Verstorbenen im Zusammenhang mit Corona.[1]

Jeder Einzelfall ist ein schweres Schicksal. Für die Hinterbliebenen wird Corona für immer mit dem erlittenen Verlust in Verbindung stehen.

 

Dennoch kann die glücklicherweise niedrige Gesamtzahl – mit Demut und dem Wissen um die Grenzen von Handlungsmöglichkeiten in Krisensituationen – als Erfolg für den Rostocker Weg gesehen werden, zu dem viele Akteure beigetragen haben: Handelnde in der Stadtverwaltung und öffentlichen Einrichtungen, im Gesundheitswesen und gerade auch die Bürger*innen, die beschlossene Maßnahmen und Angebote im Umgang mit der Pandemie angenommen und umgesetzt haben.

 

Es mussten in vielen Etappen der Pandemie schnelle, konsequente und zum Teil mutige Entscheidungen der Verwaltungsspitze getroffen werden: Ohne Blaupause oder Erfahrungswerte. Die Mitarbeiter*innen haben mit großem Einsatz und großer Agilität für neue Aufgaben (z.B. in der Kontaktverfolgung und in Test- oder Impfzentren) fortwährend an der Bewältigung der Pandemie gearbeitet.

 

Vorreiter Rostock: Frühzeitige Schließungen, Testen und Kontaktnachverfolgung

 

Als eine der ersten deutschen Städte verbot Rostock Anfang März 2020 Großveranstaltungen, schloss öffentliche Einrichtungen und die Schulen. Dabei waren intern und extern erhebliche Widerstände und Bedenken aus dem Weg zu räumen und Mehrheiten für Einsichten und Überzeugungen zu gewinnen, die mit Fakten zu diesem frühen Zeitpunkt noch nicht untersetzt werden konnten.

 

Während der gesamten bisherigen Phasen der Pandemie ging es immer wieder darum, Maßnahmen frühzeitig, konsequent und mutig anzustoßen und auch umzusetzen, um „vor die Welle zu kommen“. Zusätzlich wurden eigene Positionen und Initiativen in die zahlreichen Abstimmungen und Verhandlungen mit der kommunalen Familie und der Landesregierung eingebracht und landesweite Regelungen mitgeprägt.

 

So wurde u.a. eine konsequente Teststrategie durch den Oberbürgermeister initiiert. In Kooperation mit dem ortsansässigen BioTech-Unternehmen CENTOGENE konnten umfassende Testungen von Kranken- und Pflegepersonal, Polizei und Rettungsdiensten während der ersten Welle zu einem Zeitpunkt ermöglicht werden, als in den meisten anderen Orten massive Viruseinträge in Kranken- und Altenpflegeeinrichtungen zu verzeichnen waren. Diese Testungen erfolgten gegen die damalige RKI-Strategie, die lediglich Testungen beim Vorhandensein von Symptomen und in Kombination mit Kontakten in oder aus Risikogebieten vorsahen.

 

Für die Bewältigung der Pandemie wurde zudem frühzeitig erkannt, dass die permanente Kontaktenachverfolgung durch das Gesundheitsamt jederzeit gewährleistet sein muss, um eine ungehinderte Ausbreitung des Virus zu verhindern. Dazu wurde das Personal im Gesundheitsamt permanent und auch bereits präventiv massiv verstärkt, u.a. mit Mitarbeiter*innen aus anderen Bereichen der Verwaltung, durch Inanspruchnahme von Scouts des RKI und durch Amtshilfe der Bundeswehr.

 

Parallel wurde intensiv daran gearbeitet die Kontaktnachverfolgung durch digitale Instrumente zu verbessern. Es wurde frühzeitig veranlasst, die Software SORMAS unverzüglich einzuführen, um die Mitarbeiter*innen des Gesundheitsamtes zu entlasten und eine zuverlässige Meldung der Corona-Fälle an das LaGuS bzw. das RKI zu ermöglichen. Darüber hinaus wurde das digitales Symptomtagebuch Climedo eingeführt, das den Erkrankten bzw. in Quarantäne befindlichen Personen die Möglichkeit gibt direkt und ohne Verzögerung über den gesundheitlichen Zustand zu informieren.

 

Mobiles Arbeiten innerhalb der Verwaltung wurde durch die Schaffung der rechtlichen, organisatorischen und technischen Voraussetzungen frühzeitig implementiert.

Ebenfalls im Verhältnis gesehen sehr frühzeitig fand die Kohorten-Strategie (Bildung von Gruppen) bei der Organisation von Arbeitsabläufen Anwendung, u.a. bei der Feuerwehr, im Rettungsdienst, in Kindertagesstätten, Schulen und Verwaltungen.

 

Die Online-Terminvergabe in den Ämtern wurde partiell eingeführt und verwaltungsweit verstärkt, um den Besucherstrom auch unter Pandemiebedingungen ermöglichen und kontrolliert lenken zu können.

 

Parallel dazu wurde der Anmeldeprozesses in PCR-Testzentren in einem Pilotprojekt gemeinsam mit der Hochschule Wismar und Startup-Unternehmen digitalisiert.

 

Modellregion für die luca-App

 

Einen weiteren Schwerpunkt der Arbeit der Verwaltung bildete die Einführung und Verbreitung der Kontaktenachverfolgungs-App luca in der Bevölkerung sowie ihrer Anbindung an das Gesundheitsamt.

 

Nach einer Markterkundung Anfang Februar 2021 erfolgten erste Abstimmungen, die über den Abschluss einer Kooperationsvereinbarung zur Realisierung eines Modellvorhabens führten. Bereits Anfang März waren alle Voraussetzungen vorhanden, so dass nach Webinaren mit Mitgliedern der Friseurinnung das System in Rostock genutzt wurde (siehe unten). Rostock war damit deutschlandweit erneut eine der ersten Kommunen, die dies erfolgreich umgesetzt hat.

 

Flankierend wurde eine Marketingkampagne unter Einbeziehung aller relevanten Stakeholder (Wirtschaftsvertretungen, SBZ etc.) gestartet. Eine Vielzahl an Webinaren wurde organisiert. Rostock nahm als luca-Pilotkommune eine Vorreiterrolle in Bund und Land ein und war so auch Ansprechpartnerin für Städte und Gemeinden aus dem gesamten Bundesgebiet (Kontakte u.a. mit Karlsruhe, Freiburg, Nürnberg, Flensburg, Bielefeld, Winsen, Verkehrsbetriebe Köln), im Land Mecklenburg-Vorpommern (Stralsund, Neubrandenburg) und innerhalb Rostocks (RSAG, Hanse Sail, Radisson Blu Hotel). Für die kontinuierliche Verbesserung der App hat Rostock zu notwendigen und möglichen Verbesserungen und Weiterentwicklungen wichtige Initialzündungen gestartet. Eine Vielzahl der Vorschläge wurde in die Entwicklung aufgenommen und dann in luca eingeführt. Das Modellprojekt Rostock hatte so erheblichen Einfluss auf die Verbesserungen und Weiterentwicklung von luca.

 

Strategiepapier „Pilot Rostock“ – von ersten Ideen zur Umsetzung

 

Bereits frühzeitig wurde für Wirtschaft- und Kulturbereiche Pilotprojekte auf den Weg gebracht. Der Oberbürgermeister richtete einen Runden Tisch „Einzelhandel“ ein, als Plattform für den Austausch über Maßnahmen zur Vitalisierung der Innenstadtbereiche. Im Ergebnis dieses Prozesses entstanden zahlreiche Pilotprojekte wie die Ermöglichung von zusätzlichen Flächen für Outdoor-Gastronomie, zahlreiche Initiativen für Outdoor-Kulturangebote in der Innenstadt, in Warnemünde und in weiteren Stadtteilen sowie die kostenfreie Nutzung des ÖPNV in Rostock an den Samstagen im September 2020.

 

Viele dieser ersten Erfahrungen mündeten in grundsätzlichen Überlegungen zum Umgang mit der Pandemie. Unterlegt durch die Arbeit einer ämterübergreifenden Arbeitsgruppe wurde ein Konzeptpapier unter Leitung des Oberbürgermeisters erstellt.

 

Am 23. Februar 2021 wurde das Arbeitspapier „Pilot Rostock“ im Hauptausschuss der Hanse- und Universitätsstadt vorgestellt. Die insgesamt sieben Bausteine des Papiers wurden als Test- und Modellversuche in der Folgezeit in die Beratungen des MV-Gipfels eingebracht oder in weiterführenden Projekten im Stadtgebiet umgesetzt.

 

Eine wesentliche Forderung aus Rostock war schon damals, den Blick nicht allein starr auf Inzidenzen zu richten, sondern der jeweiligen Situation angepasste Handlungsrichtlinien zu entwickeln. Gemeinsam mit der kommunalen Statistikstelle und in Beratung durch das Klinikum Südstadt wurde das Modell einer „Rostocker Corona-Ampel“ unter Einbeziehung u.a. der Hospitalisierungsrate und der ITS-Auslastung entwickelt und diskutiert.

 

Am 01. März 2021 öffneten die Friseure deutschlandweit, in Rostock mit unmittelbarer Erprobung der luca-App für Kontakterfassung ohne Zettelwirtschaft. Am 03. März 2021 wurde während der Konferenz der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten (MPK) ein deutschlandweiter Stufenplan zur Öffnung verabschiedet. Das Tempo von Öffnungen wurde damit zunächst stark beschleunigt. Entsprechend der Möglichkeiten des Plans für Gemeinden mit niedriger Inzidenz öffneten in Rostock bereits am 08. März 2021 der Einzelhandel, die Museen, der Zoo, der Sportbetrieb wurde mit mehr Personen zugelassen. Dabei wurde die Erprobung der luca-App bei großem Einsatz auf weitere Bereiche ausgeweitet.

 

Parallel dazu starteten als wichtiges Teilprojekt des Piloten die PCR-Testungen von Schülerinnen und Schülern: Von Anfang März bis zu den Pfingsttagen hat CENTOGENE den rund 30.000 Schüler*innen sowie Lehrkräften in Rostock kostenlose und freiwillige Corona-PCR-Tests angeboten. Anfang Mai wurde das Angebot für einen Zeitraum von zwei Wochen auf Kindertagesstätten der Hansestadt ausgeweitet. Das Projekt sollte eine sichere Schulöffnung ermöglichen und eröffnete eine freiwillige Testmöglichkeit für Schülerinnen und Schüler in der Hanse- und Universitätsstadt, bevor flächendeckende Schnelltests an Schulen in Mecklenburg-Vorpommern, wie sie spätestens seit den Sommerferien eingesetzt werden, verfügbar waren.

 

Weitere Modellprojekte in Sport und Kultur im Rahmen des Corona-Managements wie das Hansa-Spiel (am 20. März 2021) und die Vorstellungen im Volkstheater Ende März waren wichtige Zeichen in der Begegnung der Pandemie. Sie waren Folge intensiver Beratungen und Vorbereitungen vor Ort und in Abstimmung mit dem Land. Über den großen Einsatz der Handelnden konnten Erfahrungen gesammelt und Konzepte erprobt werden, die deutschlandweites Interesse hervorriefen. Die Veranstaltungen selbst waren sicher und keine Orte der Ansteckungen - Abstand, Maske und Schnelltest waren Eckpfeiler. Die Konzepte wurden zu wichtigen Bausteinen für Perspektiven der Öffnung im Kultur- und Sportbereich.

 

Die Projekte wurden durch die Verhandlungsposition der Hanse- und Universitätsstadt im Zuge des MV-Gipfels Anfang März 2021 ermöglicht, die schließlich in einem gesonderten Paragraphen für Modellprojekte innerhalb der Corona-Landesverordnung MV mündete.

Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Initiierung von Outdoor-Angeboten (z.B. schnelle Wieder-Eröffnung der Spielplätze, für Kitas und den Unterricht in den Schulen).

 

Informieren, kontrollieren, testen und impfen – Angebote in der Pandemie

 

Ende März 2020 wurde eine neue zentrale Internetseite zur Pandemie unter www.rostock.de/pandemie aufgebaut. Aktuelle Informationen wurden und werden darüber hinaus über zahlreiche Kommunikationskanäle (z.B. Nutzung der HRO!-App, Instagram-Kanal, Amtsblatt) publiziert. Begleitend entstand in Rostock ein mit der Landesregierung und den anderen Gebietskörperschaften abgestimmtes Bürgertelefon-Angebot, dass an der Nachfrage orientiert weiterentwickelt wurde. In diesem Zusammenhang entstanden in Rostock auch erste FAQ-Seiten zur Entlastung des Gesundheitsamtes und der Hotlines. Diese Bausteine wurden von der Landesregierung und anderen Gebietskörperschaften sukzessive übernommen.


Zu Beginn der ersten Pandemie-Welle wurde eine Informations-Kampagne über Hygiene-Maßnahmen entwickelt und über interne und externe elektronische und Out-of-Home-Medien ausgespielt. In diesem Kontext entstand auch eine Serie über „Menschen, die Rostock am Laufen halten“ auch als Angebot für externe Medien.

 

Nach Vorliegen der rechtlichen Voraussetzungen wurden im Frühjahr 2020 digitale und hybride Gremiensitzungen ermöglicht. Der Oberbürgermeister nutze diese Plattformen auch für regelmäßige Berichterstattungen während Bürgerschaftssitzungen bei Livestream-Übertragungen und während Hauptausschusssitzungen.

 

Über notwendige Maßnahmen zu Beginn der zweiten Welle und des folgenden Lockdowns wurden tägliche Corona-Video-Updates produziert und publiziert. 

 

Parallel erfolgten verstärkte Quarantänekontrollen und Kontrollen zur konsequenten Einhaltung von 3-G-Regeln in Kindertagesstätten, Schulen, Sporteinrichtungen und im Einzelhandel (Mundschutz, Einbahnstraßen, Lüften). Die regelmäßigen Kontrollen erfolgten und erfolgen in enger Abstimmung zwischen Ordnungsbehörden und Polizei.

Seit Oktober 2020 wird ein werktägliches Corona-Bulletin des Gesundheitsamtes herausgegeben und seit Anfang 2021 durch ein kontinuierliches Corona-Monitoring der Kommunalen Statistikstelle im Vergleich zu anderen Großstädten ergänzt.

 

Bereits frühzeitig erfolgte im Dezember 2020 der Aufbau eines kapazitiv starken kommunalen Impfzentrums mit bis zu 18 Impfboxen. Mit Zurverfügungstellung der Vakzine wurde der Absicherung des Impfbetriebes u.a. mit Hilfe der Bundeswehr und des kommunalen Klinikums hohe Priorität eingeräumt. Die Organisation mobiler Impfangebote in Alten- und Pflegeeinrichtungen erfolgte bereits im Vorfeld der Zurverfügungstellung der Vakzine.

 

Bereits zu Beginn des Schuljahres 2020/2021 im September 2020 gab es erste Pilotprojekte zu regelmäßigen Testungen an Schulen, Kindertagesstätten und in Sportvereinen, die allerdings auch durch den Mangel an geeigneten Tests nur sehr limitiert und nur bei Verdachtsfällen umgesetzt werden konnten. Diese Erfahrungen waren Grundlage für die oben beschriebenen Testprojekte im „Rostocker Piloten“.

 

In Kooperation mit der regional ansässigen Veranstaltungsbranche wurde im Frühjahr 2021 eine bedarfsgerechte Schnelltest-Infrastruktur aufgebaut. Von Seiten der Kommune wurde dabei ein besonderes Augenmerk auf die Nutzung eines digitalen Testnachweises gelegt.  Bereits Ende März 2021 konnte die gemeinsam mit ticket.io entwickelte Lösung als Vorreiterprojekt in Mecklenburg-Vorpommern eingeführt werden.

 

Seit April 2021 wird vom Impfzentrum Rostock ein wöchentlicher Impfbericht herausgegeben. Mit Zunahme des zur Verfügung stehenden Impfstoffs wurde mit Hilfe einer dezentralen Terminsoftware-Lösung die Online-Terminvergabe für besondere Impfaktionen in Rostock realisiert. Darüber hinaus wurde im Rahmen der damals geltenden Impfprioritäten des RKI der Zugang zu Impfterminen auch für Nicht-Rostocker*innen wie Bewohner*innen aus dem Landkreis Rostock, Pendler*innen, Seeleute und Touristen sowie für Kinder im Alter an 12 Jahren ermöglicht.  

 

Frühzeitig wurden mobile Impfangebote in der Fläche initiiert, u.a. in Einkaufszentren, Stadtteil- und Begegnungszentren sowie Ausgabestellen der Rostocker Tafel, ab August 2021 auch bei Veranstaltungen wie der Hanse Sail und an Schulen. Aktuell in Vorbereitung ist eine Impfkampagne an der Universität Rostock zum Start des Wintersemesters 2021/2022.


b)     Smile City Rostock – Modellstadt für eine Smart City 2.0

Auf dem Höhepunkt der Corona Krise hat sich die Hanse- und Universitätsstadt Rostock im Wettbewerb um eine Bundesförderung im Rahmen des Programms "Smart Cities made in Germany" als eine von 31 Gewinnern gegen insgesamt 86 Städte, Kreise und Gemeinden durchgesetzt und erhält eine Förderung i.H.v. acht Millionen Euro. Insgesamt verfügt das Projekt über ein Budget von etwa zwölf Millionen Euro. Rostock wurde zudem als einzige Stadt für eine gesonderte Pressebegleitung durch den Mittelgeber und die KfW ausgewählt. 

 

Als Smart-City Modellstadt geht die Verwaltung damit ein gleichermaßen ambitioniertes wie komplexes Projekt an, mit dem die ohnehin anstehenden Herausforderungen der Digitalisierung in den kommenden Jahren proaktiv bewältigt werden sollen. Insbesondere die Corona Krise hat die Notwendigkeit von digitalen Bürgerservices, Bürokratieabbau, datengestützter Entscheidungsfindung und der Optimierung von Arbeitsprozessen noch einmal deutlich aufgezeigt.

 

Im Bereich Digitalisierung und smarter Stadtentwicklung steht die Stadt im bundesweiten und internationalen Vergleich allerdings noch am Anfang. Es existiert noch keine digitale Strategie für Rostock. Mit dem Projekt Smile City wird über sieben Jahre ein gemeinsamer Prozess angestoßen um digitale Strategien für das Stadtleben der Zukunft zu entwickeln und zu erproben. Ein wesentlicher Bestandteil dabei ist es, Pilotprojekte und Projekte mit Leuchtturmcharakter zu initiieren und zu unterstützen, u.a. die luca-App, Folkemøde und Box Air.

 

Erfolgreich im Wettbewerb "Smart Cities made in Germany"

 

Als Besonderheiten der Bewerbung Rostocks wurden zwei wesentliche Aspekte von der Jury gewürdigt und hervorgehoben, die wesentlich für die Weiterentwicklung der Smart City zur „Smile City“ bzw. „Smart City 2.0“ sind:

 

1. Der Blick über die Grenze – Rostock ist neugierig: Die Stadt nimmt sich bei der Digitalisierung Skandinavien und die baltischen Staaten zum Vorbild. Im Digitalisierungsranking der EU führt Finnland vor Schweden und Dänemark; auch Estland (7.) liegt vor Deutschland (12.). Der intensive Austausch mit den Partnerstädten ermöglicht es Rostock den dort vorhandenen Erfahrungs- und Innovationsvorsprung für sich zu nutzen und auf bereits erprobte Technologien und digitale Prozesse der Partner zu setzen.

 

2. Bürger*innen im Mittelpunkt – Gemeinsam glücklich leben: Zukunft wird von den Menschen gemacht. Die Strategie wird kollaborativ und ko-kreativ erarbeitet und ist vom skandinavischen Modell der nutzerzentrierten Problemlösung inspiriert. Als menschenfreundliche Stadt geht es darum eine neue Kooperationskultur zu entwickeln und gleichzeitig Ideen, Konzepte und Umsetzungsmöglichkeiten dafür zu finden, Prozesse transparenter, effektiver und bürgerfreundlicher zu gestalten, ineffiziente Arbeiten der Verwaltung und lange Wartezeiten der Bürger*innen zu vermeiden.

 

Smart City 2.0 – Weiterentwicklung zur menschenfreundliche Stadt

 

Die menschenfreundliche Stadt stellt konsequent die Bedürfnisse der Bürger*innen in den Vordergrund: Smile City ist bürgerorientiert und bürgernah, nicht technoIogieorientiert. Im Fokus steht daher unter anderem die Entwicklung einer agilen Verwaltung, die modern und zukunftsorientiert im Sinne der Stadtbevölkerung agieren kann und dabei ein hohes Maß an Beteiligung und Transparenz erreicht. Sowie gemeinsam genutzte öffentliche Räume – smart vernetzt und mit hoher Aufenthaltsqualität. Die Maßnahmen orientieren sich dabei stets an dem Lebenszyklus der Rostocker Bürger*innen.


Bausteine des partizipativen Prozesses

 

         Glückliche Bürger*innen // Smile Citizens (Partizipation und Beteiligung)

         Mitdenkende Strukturen // Smile Governance (Zusammenwirken der städt. Akteure)

         Verbindende Orte // Smile Places (Umsetzung im Stadtbild)

         Lernendes Netzwerk // Smile Exchange (Wissenstransfer)

Struktureller Aufbau

 

Die Arbeit an den Kerninhalten des Projektes erfolgte als nahtloser Übergang von Projektantrag, -bewilligung und beginnender Umsetzung. Innerhalb der Stadtverwaltung wurde im Dezember 2020 zur Entwicklung des Modellprojekts die Fast Lane Smile City im Büro des Oberbürgermeisters eingerichtet.

 

Die Förderung besteht aus zwei Phasen:

 

  1. Entwicklung Ziele, Strategien und Maßnahmen zur Gestaltung der Digitalisierung (max. 2 Jahre, ca. 1.4 Mio. EUR)
  2. Umsetzung der Ziele, Strategien und Maßnahmen (max. 5 Jahre, ca. 6.3 Mio. EUR)

 

c)      Modellprojekt „Folkemøde“ – einzigartiges Format in Deutschland

Im August 2021 wurde erstmals im IGA Park über Smile City das Stadt- und Familienfest „Folkemøde“ im Rahmen der Hanse Sail durchgeführt - ein Format, welches seinen Ursprung in Skandinavien hat. Das deutschlandweit einmalige Pilotprojekt soll im Leitbild Smile City Rostock verstetigt und weiter ausgebaut werden und damit ein nachhaltiger Beitrag für eine breite Beteiligung und Mitnahme der Bürger*innen für Themen der Rostocker Stadtgesellschaft werden.

 

Dieses „öffentliche Treffen“ nach skandinavischem Vorbild ist ein für Deutschland innovatives Format, bei dem städtische Themen auf unkomplizierte Weise vermittelt und diskutiert werden. Wichtig ist hier, dass der Dialog im Vordergrund steht. Dabei entwickeln die Rostocker*innen ihre eigene „Folkemøde“, die die individuelle Diskussions- und Partizipationskultur berücksichtigt sowie den Raum zum Wachsen in eine umfassendere Beteiligungskultur lässt. Die Veranstaltung soll sich dabei als Angebot der Teilhabe an die Stadtgesellschaft verstehen und entwickeln.

 

Ziel ist, städtische Themen auf unkomplizierte und unterhaltsame Weise zu vermitteln und gleichzeitig die Menschen und Entscheidungsträger*innen der Hanse- und Universitätsstadt näher zusammenzubringen, um einen Austausch auf Augenhöhe zu ermöglichen. Die Ergebnisse der Gespräche werden in Kooperation mit der Universität Rostock ausgewertet.  Dabei werden die Bereiche Mobilität, Infrastruktur, Miteinander, Klima, Soziales, Grüne Stadt, Arbeiten und Wohnen besonders adressiert. Die gewonnenen Daten aus der Befragung werden in die Stadtplanung mit einfließen und neue Impulse setzen.

 

Zukünftig soll die Folkemøde Rostock zu einem festen Anlaufpunkt für den bürgernahen Dialog werden und so der Geist und die Inspiration dieses Formats auf Rostock übertragen werden.

 

d)     Neugier als Antrieb – Vielfältige Projekte als Ausdruck einer Modellregion

Der Charakter als Modellregion definiert sich aktuell zusätzlich über eine Vielzahl von Projekten, an denen unterschiedlichste Bereiche der Stadtverwaltung beteiligt sind (siehe Anhang).

Die Projekte bewegen sich in unterschiedlichsten Größenordnungen und Themenbereichen: Von Bildung, Soziales oder Familien über Energie und Umwelt bis hin zu Forschung, Nachhaltigkeit und Fragen der grundsätzlichen Stadtentwicklung.

 

Die Modell-, Pilot- oder Testprojekte bewegen sich in der Hanse- und Universitätsstadt in Wechselwirkung mit agilen Faktoren des Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Rostock. Mit der Universität Rostock und den ansässigen Forschungseinrichtungen sind relevante Partner für die Zusammenarbeit vor Ort (Fraunhofer IGP, Leibniz-Institut, Max-Planck-Gesellschaft, etc.).

 

Die Universität Rostock hat mit der Interdisziplinären Fakultät eine bundesweit einmalige Ressource, um Innovationen aus der Wissenschaft in die Stadtgesellschaft zu transferieren. Derzeit unterstützt die Stadt die Universität bei der Antragstellung „Innovative Hochschule“. Im Mittelpunkt steht der Aufbau von Innovationslaboren und die Umsetzung von innovativen Projekten im Bereich der gesellschaftlichen und ökologischen Teilhabe (u.a. Transformation zur Fahrradstadt, Kulturelle Teilhabe in Stadtteilen, Lebenszufriedenheit). Im Bewilligungsfall sollen strukturelle Maßnahmen, wie ein Labor für partizipative Innovation und Ko-Kreation sowie Citizen-Science- und Fabrikationslabore ab 2023 parallel zu themenspezifischen Umsetzungsprojekten in Kooperation mit Smile City angeschoben und etabliert werden.

 

Dieses Forschungsumfeld bietet aktuell hervorragende Rahmenbedingungen für Teilprojekte im Bereich des Leitbildes Energiehafen – auf dem Weg zum grünen und nachhaltigsten Hafen im Ostseeraum wurden bspw. mit der Landstromanlage bereits wichtige Schritte unternommen, die mit dem Verbundthema Wasserstoff weiter ausgebaut werden (siehe Antwort zu 5. und Anhang).

 

Eine lebendige Neugier als Standortfaktor, transportiert über Modellprojekte, gepaart mit guten Entwicklungsprognosen, machen die Hanse- und Universitätsstadt attraktiv für Ansiedlungen. Dies zeigt sich an unterschiedlichsten Beispielen: Im akademischen Bereich bei der Entscheidung zum Ausbildungsstandort des Zolls, wodurch im Rostocker Nordwesten ein eigener Schulcampus entstehen wird, der Lehrkräfte und über 600 Auszubildende in die Hanse- und Universitätsstadt führen wird oder bei zukunftsfähiger Mobilität wie die Ansiedlung von Toshiba mit einem Werksstandort für neuartige Hybridloks.

 

Viele kleinere Projekte befassen sich mit Fragen der Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes, sie zeigen in ihrer Vielfalt neue Ideen für das Stadtleben und bereichern in ihrer Vielzahl die Meilensteine der Stadtentwicklung wie die Warnowbrücke oder das WarnowQuartier (siehe Anhang, bspw. Projekte der BUGA oder des Amts für Stadtgrün, Naturschutz und Friedhofswesen).

 

Auch die Stadtgesellschaft steht im Fokus von Modellprojekten, die sich auf soziale Belange, die Gesundheit der Bevölkerung, die Inklusion oder das Zusammenleben in der Hanse- und Universitätsstadt beziehen (siehe Anhang, bspw. Projekte aus dem Senatsbereich Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule).

 

  1. Auf welche Weise profitiert die Hansestadt Rostock vom Modellstatus? Beispiel: Konnten zusätzliche Fördermittel, andere zusätzliche Gelder oder Äquivalente (z.B. Stellen) akquiriert werden?

Die unter 1. und im Anhang aufgeführten Beispiele zeigen in vielfältiger Weise, wie die Hanse- und Universitätsstadt von Modellprojekten profitieren kann. Die Akquise von Fördermitteln ist dabei sicherlich ein zentraler Aspekt, da finanzielle Ressourcen – sei es im Sach- oder Personalkostenbereich – Handlungsspielräume eröffnen.


In den Portraits der im Anhang aufgeführten Modellvorhaben finden sich Beispiele für unterschiedliche Fördersummen in einer sehr großen Spannbreite.

 

Einen weiteren Profit erhält die Stadt durch die inhaltliche Dimension der Modell- und Pilotprojekte. Es finden sich facettenreiche Beispiele zu unterschiedlichsten Bereichen der Stadtentwicklung und des städtischen Lebens, die in Projekten umgesetzt werden und die Lebenssituation der Bürger*innen mit innovativen Ideen verbessern wollen.

 

Ein zusätzlicher Mehrwert wird in den Projekten durch den Erfahrungsaustausch mit Partnern geschaffen. Die Stadtverwaltung kooperiert mit Akteuren aus Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Diese so entstehenden Netzwerke können Ressourcen bündeln und Kooperationsstrukturen aufbauen. Kontakte unterstützen bei der Vorbereitung auf neue Förderprogramme oder Programmperioden. Neue Projektideen profitieren von der Erfahrung in der Zusammenarbeit. Zudem sind einzelne Projekte wie oben beschrieben explizit auf den Austausch ausgerichtet.

 

Modellvorhaben zeigen positive Potentiale von Stadt und Verwaltung. Erfahrungen aus unterschiedlichen Förderkulissen zeigen zudem, dass die Darstellung eines Projektes als Pilot- oder Modellprojekt im Kontext einer Fördermittelbewerbung unterstützend wirken kann. Den innovativen Charakter eines Projektes zu betonen, kann somit ein wichtiges Attribut sein. In der Gesamtschau dieser Entwicklung fördert damit jedes Modellprojekt den Charakter der Hanse- und Universitätsstadt Rostock und das Image als Ort für innovative Prozesse und Ideen. Unterlegt mit Studien, wie beispielsweise die positive Wachstumsprognose von Prognos für Rahmenbedingungen von Start Ups in Rostock bis 2030, entsteht hier eine optimale Rückkopplung von aktuellen und zukünftigen Modellprojekten.

 

Nicht zuletzt profitiert die Hanse- und Universitätsstadt auch über die internationale Einbindung der Modellprojekte. Das Kontaktnetzwerk in den Ostseeraum wird im Austausch mit anderen Smart Cities wie Aarhus oder Malmö im Bereich des Smile City Leitbildes gestärkt. Ebenso wird der transatlantische Kontakt über den Ocean Technology Campus (OTC) in Richtung Halifax (Kanada) gestärkt, wo neben Rostock ebenfalls ein derartiger Forschungscampus existiert.

 

  1. Wie erfolgt die Evaluation und wer führt diese durch? Wird die Auswertung der Modellprojekte der Rostocker Bürgerschaft vorgelegt?

Die im Anhang aufgeführten Beispiele zeigen unterschiedlichste Formen der Evaluation und Berichterstattung auf, was eine allgemeingültige Antwort erschwert.

 

In sehr vielen Fällen sind die Vorgaben der Förderprogramme bzw. der Fördermittelgeber zu berücksichtigen. Es werden Kriterien für die Umsetzung des Projektes festgeschrieben, eine Evaluierung und die damit verbundene Kontrolle des Projektes erhält so einen abgesteckten und transparenten Rahmen. Über die Öffentlichkeit der Projekt- und Programmberichte ist eine grundsätzliche Information der Bürgerschaft gegeben.

 

Im Rahmen der BUGA-Projekte erfolgt die Evaluation der Modellvorhaben beispielsweise parallel zur Planung und Realisierung. Gegenüber dem Zuwendungsgeber ist ein Berichtwesen zu führen. Daneben werden Leistungen definiert, die einer Evaluation entsprechen. Die Evaluationsdaten und Berichte, ggf. über Ausschreibungen an externe Dienstleister vergeben, werden veröffentlicht und stehen somit der Bürgerschaft der Hanse- und Universitätsstadt zur Verfügung.

 

Andere Beispiele zeigen, dass in öffentlichen Veranstaltungen zu einzelnen Modellprojekten eine aktive Beteiligung von Mitgliedern der Bürgerschaft möglich ist bzw. stattfindet.

Der Eigenbetrieb „Tourismuszentrale Rostock und Warnemünde“ beispielsweise benötigt für den im Anhang beschriebenen Projektverlauf die aktive Beteiligung, da in der Projektumsetzung künftig Entscheidungen der Bürgerschaft erforderlich sein werden. Zu einer ersten Informationsveranstaltung waren am 22.09.2021 auch Vertreter*innen der Bürgerschaft eingeladen.

 

Weitere Beispiele für die aktive Information über Modellprojekte sind Vorlagen für Aufsichtsräte oder die allgemeine Öffentlichkeitsarbeit zu einzelnen Vorhaben, dargestellt in Broschüren oder auf Internetseiten.

 

  1. Für welche Themen hat sich Rostock seit der Kommunalwahl erfolglos als Modellregion beworben oder ins Gespräch gebracht?

Hierzu wird innerhalb der Verwaltung keine eigenständige Statistik geführt. Es wurden jedoch verschiedene Beispiele in einer Abfrage zurückgemeldet:

 

Das Amt für Umwelt und Klimaschutz hat 2021 mit zwei Projektideen keinen Förderzuschlag des BMBF erhalten: "Respond", für die Anpassung der wasserwirtschaftlichen Systeme an den Klimawandel und "Wasser extrem", das Management von Fließgewässern bei Extremereignissen.

 

Ebenso führte eine Skizze zum Projektaufruf des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung 2021 - Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel; Projektskizze "KleO - Blau-Grüner-Klimabaukasten für "Kleine Oasen" in Rostock" nicht zum Erfolg. Das Projekt sollte dazu beitragen, den gemeinsamen Weg der Hanse- und Universitätsstadt Rostock und der Zivilgesellschaft zur Klimawandelanpassung mit der Umsetzung von Maßnahmen zu verfestigen und das Thema sichtbar zu machen. Es sollten in möglichst vielen Handlungsräumen der Stadt eine KleO entstehen - eine kleine klimaangepasste und mittels des Blau-Grünen Klimabaukastens modular erweiterbare Oase gemeinsam mit Bürger*innen, die über die KleO vor ihrer Haustür mitentscheiden sollten.

 

Grundsätzlich kann jedoch auch schon der Versuch ein Modellprojekt zu etablieren, als Erfolg betrachtet werden. Die unter 1.  und im Anhang beschriebenen Projekte zeigen in einigen Beispielen, dass nicht zwangsläufig eine Fördermittelzusage ein Erfolgsindikator für ein Modellprojekt sein muss. Neben sozialen Initiativen oder Bildungsprojekten, die Bewusstsein für Themen schaffen oder Verhaltensweisen verändern können, ist bereits die Idee für ein innovatives oder neuartiges Projekt ein Mehrwert an sich.

 

Bisweilen kann so der Modell- oder Pilotcharakter einzelner Projekte auch über städtische Haushaltsmittel oder in Kooperation mit Projektpartnern Erfolge hervorbringen. Zudem erscheinen auch Impulse der Stadtverwaltung für die Akteure in Wissenschaft und Forschung als eine erfolgsversprechende Option.

 

  1. Welcher Modellstatus wird durch den Oberbürgermeister und / oder die Stadtverwaltung zusätzlich angestrebt? Wie wird dieser realisiert und welche Auswirkung hätte dieser auf die Hansestadt Rostock?

Die Hanse- und Universitätsstadt macht sich auf den Weg in das Rostocker Jahrzehnt, mit zentralen Meilensteinen der Stadtentwicklung und zahlreichen Initiativen für die Stadtgesellschaft.

 

Jedes einzelne Projekt ist als Antrieb für Neuerung und Entwicklung ein Mehrwehrt für die Hanse- und Universitätsstadt. Die aktuell vorhandenen Förderungen zeigen diesen Innovationsgeist, der das Bild der Stadt in Mecklenburg-Vorpommern, in Deutschland und international mitprägt. Diese Neugier auf Zukunft soll in den kommenden Jahren gemeinsam genutzt und zu einem Attribut der Stadtentwicklung werden.

Neben den Gebäuden und Plätzen und der Digitalisierung ihrer Nutzung wird auch die Art und Weise der Fortbewegung in der Hanse- und Universitätsstadt ein wichtiger Baustein der zukünftigen Entwicklung. Zusätzlich zur Umsetzung, Weiterführung und ggf. Weiterentwicklung der unter 1. und im Anhang aufgeführten Modellprojekte ist als weiterer Strang und wichtige Zielsetzung die Mobilität der Zukunft eine Aufgabe (siehe Anhang, u.a. Projekt MIRROR).

 

Der Radverkehr ist dabei integraler Bestandteil für eine erfolgreiche urbane Mobilitätswende in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock. Als zusätzlicher zukünftiger Modellstatus hat der Oberbürgermeister bereits im Juni 2021 die Widmung von Fahrradstraßen zur Diskussion gestellt. Als Modellprojekte in der Radverkehrsplanung sollen zeitnah für die Lange Straße und die Ulmenstraße Lösungen gefunden werden. Aktuell laufen dazu die Vorbereitungen auf Arbeitsebene. Die Hanse- und Universitätsstadt Rostock könnte mit dieser Initiative eigene Erfahrungen über ein Pilotprojekt zu Fahrradstraßen sammeln.

 

Das Ziel der Hanse- und Universitätsstadt Rostock klimaneutral zu werden ist nur mit einer Transformation der Energiewirtschaft zu erreichen, was in der zukünftigen Entwicklung einen weiteren Schwerpunkt darstellt. Mit Modellprojekten wie dem Wärmeplan und der Power-to-Heat-Anlage ist Rostock auf dem Weg eine Vorreiterstadt zu werden, die Wärmeversorgung klimaneutral zu gestalten. Auch der Rostocker Seehafen verfolgt mit der Strategie "Energiehafen" diesen Transformationsprozess. Mit dem Pilotprojekt "HyTechHafen Rostock" soll eine ganzheitliche Wasserstoffwertschöpfungskette in der Region aufgebaut werden. Das Projekt wurde vom Bund für ein EU-Programm (IPCEI) ausgewählt, um ein Vorhaben von höherem europäischen Interesse zu fördern.

 

Für den Standort Rostock ergibt sich somit die Chance zu einem Drehkreuz für grüne Energieträger zu werden. Auch im Bereich der Forschung zu grünen Energieträgern ist Rostock der zentrale Anlaufpunkt im Land. Hier entsteht eine Wasserstoff-Forschungsfabrik mit zwei von drei Standorten innerhalb des Stadtgebietes der Hanse- und Universitätsstadt. Am Campus Südstadt wird im Leibniz-Institut für Katalyse (LIKAT) die Entwicklung von Katalysatoren zur Wasserstoff- und Kraftstoffsynthese vorangetrieben und im Rostocker Hafen wird ein Anwendungszentrum der Fraunhofer IGP mit anwendungsorientierter Forschung zur Etablierung von Wasser-, Kraft- und Speicherstoffen in der betrieblichen Praxis entstehen.

 

Um die beschriebenen Leitbilder fortwährend auszubauen, ist die Vorbereitung auf neue Förderperioden oder neu veröffentlichte Förderprogramme eine permanente Aufgabe in der Stadtverwaltung, in den Eigenbetrieben, der Wirtschaftsfördergesellschaft oder den kommunalen Unternehmen. Zur Bündelung und Stärkung dieser Aufgaben erörtert der Oberbürgermeister aktuell in Arbeitsgesprächen mögliche Optionen einer Weiterentwicklung.

 

 

 

 

 

Claus Ruhe Madsen

Anhang:

Beispiele für aktuelle Modell-, Pilot- und Exzellenzprojekte mit Beteiligung der Hanse- und Universitätsstadt Rostock (Auswahl in alphabetischer Reihenfolge)

 

APIS HRO (Aktionsplan Insektenschutz der Hanse- und Universitätsstadt Rostock)

Themenfeld:

Umweltschutz & Nachhaltigkeit

Beteiligung:

Amt für Stadtgrün, Naturschutz und Friedhofswesen

Beschreibung:

Im November 2018 wurde ein politischer Beschluss der Bürgerschaft zur blühenden und bienenfreundlichen Hanse- und Universitätsstadt Rostock unter der Nr. 2018/AN/4082 gefasst.

Das entwickelte daraufhin das APIS-Konzept mit dem Ziel, bis 2030 ca. 25% der durch das Amt bewirtschafteten Grün- und Freiflächen nach insektenfördernden Rahmenbedingungen zu entwickeln und die Bewirtschaftung dementsprechend anzupassen. Damit soll ein wichtiger Beitrag zur Erhöhung der Biodiversität im Rahmen des Schutzes unserer natürlichen Lebensgrundlagen geleistet werden.

Im Rahmen der Flächenentwicklung und Anpassung der Grünflächenpflege werden zusätzliche Ausgaben erforderlich. Das Konzept wurde vom Amt ohne Inanspruchnahme von Fördermitteln erstellt.

Eine Evaluation inkl. Ergebnis-Monitoring ist in Zusammenarbeit mit der Universität Rostock geplant. Das Konzept wird der Bürgerschaft als Ergebnis zum Beschluss vorgelegt und veröffentlicht.

 


Autarkes Stadtbaumbewässerungssystem

Themenfeld:

Umwelt & Nachhaltigkeit

Beteiligung:

Amt für Stadtgrün, Naturschutz und Friedhofswesen

Beschreibung:

Projekt 2021: Als Idee eines Pilotprojektes wurde es initiiert über die Förderprojektbewerbung „green    urban    labs    II“ (Auslobung:    BBSR    – Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung).

Stadtbäume sind unverzichtbarer Bestandteil des urbanen Lebensraums (Gestaltungselement, Freiraumqualität, Förderung Natur- und Artenschutz sowie Erhaltung klimatische Funktionen und CO2-/Schadstoffbindung). Die zunehmende Trockenheit schädigt viele Baumarten auf irreversible Weise über den Trockenstress mit Dauerschäden bis hin zum Absterben der Bäume. Die kommenden Klimaveränderungen verursachen drei Problemschwerpunkte: häufigere Starkregen, stärkere Wind- und Sturmereignisse und längere und heißere Trockenperioden. Die Projektidee zur Entwicklung eines nahezu vollständig autarken Stadtbaumbewässerungssystems greift alle drei Problempunkte auf und kann nachhaltig zur Verminderung durch die o.g. Gefahren führen. Neue Wege für Planung und Pflege der Stadtbäume sind notwendig, um Bäume auch an schwierigen Standorten wie Straßen wieder zukunftsfähig zu machen. Mit der autarken Bewässerungslösung wird selbst bei starker Trockenheit die lebensnotwendige Wasserversorgung und damit der Vitalzustand der Stadtbäume sichergestellt. Zudem wird kein wertvolles Trinkwasser, sondern Regenwasser nachhaltig genutzt.

Gesunde Stadtbäume sind widerstandsfähiger gegen Trockenheit und Wind und deutlich kostengünstiger in der Pflege.

Trotz des Nichtzuschlags (geplant: 50.000 Euro) soll das Projekt fortgeführt werden, um eine Pilotlösung für ein autarkes Stadtbaumbewässerungssystem zu entwickeln. Die Kosten zur Entwicklung der Lösung werden über den Haushalt des Amtes gedeckt sowie durch einen Eigenleistungsanteil bei der Herstellung von Musterstandorten komplementiert.

 

BIWAQ – Groß Klein & Schmarl

Themenfeld:

Wirtschaft, Stadtteilentwicklung

Beteiligung:

Rostock Business

Beschreibung:

Modellvorhaben über das Bundesprogramm BIWAQ - Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier: Im Zuge des Projekts wurde ein Büro für Wirtschaftsförderung im Stadtteil Groß Klein etabliert. Es wurden zwei Stellen für die Beratung von Unternehmen für die Ansiedlung, Expansion und Netzwerkbildung vorhandener Gewerbetreibender geschaffen. In der Laufzeit von 2020-2022 stehen über das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) rund 500.000 Euro Förderung zur Verfügung.

 


Bodenfeuchte-Monitoring für Stadtbäume (Sensorik)

Themenfeld:

Umwelt & Nachhaltigkeit

Beteiligung:

Amt für Stadtgrün, Naturschutz und Friedhofswesen

Beschreibung:

Initiiert 2021 als Förderprojekt „Anpassung Urbaner Räume an den Klimawandel“ (Auslobung: BBSR); Zuschlag erteilt (ca. 55.000 €).

Ähnlich wie beim gerade beschriebenen Projekt geht es im Kern um die Bewässerung von Baumstandorten. Erprobt werden soll insbesondere eine Lösung zum Monitoring des Bodenfeuchtezustands, um die Bewässerung der Baumstandorte bedarfsgerecht vornehmen zu können. Im Baumumfeld injizierte unterirdische Sensoren messen permanent die Bodenfeuchte und geben die Werte über ein Netzwerk in eine Datenbank, deren Einträge bzw. Ergebnisse mittels einer App ausgelesen werden können. Das System generiert Warnungen bei zu geringer Bodenfeuchte, damit die Bewässerung vorgenommen werden kann.

Gleichzeitig werden Daten über verschiedene Standortbedingungen und Baumarten gesammelt, um langfristig ein bedarfsgerechtes Baumbewässerungskonzept für die Rostocker Stadtbäume aufzubauen. Daneben liefert das Projekt wichtige Erfahrungen zu vergleichbaren Grundlagen wie das vorgenannte Projekt.

 

Box Air (In Vorbereitung)

Themenfeld:

Smile City, Stadtentwicklung, Wirtschaft

Beteiligung:

Fastlane Smile City

Beschreibung:

Pilotprojekt für nachhaltiges, ökologisches Wohnen sowie eine digitale, intelligente Infrastruktur, die es in der Form bisher nicht in Deutschland gibt.

Ziel ist es, schnelle, bedarfsorientierte Lösungen für Wohn- und Kreativräume zur Verfügung zu stellen. So kann ein Wohnpark Box-Air, als temporäre Zwischennutzung auf kommunalen Brachflächen, den Bedarf an studentisches Wohnen, an Büroflächen für Start-ups, Kreativräume usw. absichern.

Die Ausgestaltung kann bspw. in Form eines Angebotes für studentisches Wohnen mit Gemeinschaftsräumen und Kreativwerkstätten, als Plattform für Kultur, Business und Bildung etc. erfolgen. Es sollen Räume der Kooperation und des nachhaltigen Austausches zwischen Universität, Start-ups und Unternehmen entstehen.

Dadurch ist eine massive Aufwertung des Standortes Rostock sowie des Images der Stadt und der Universität mit einer bürgerfreundlichen und einfachen Lösung zu erwarten. Dies hat ebenfalls positive Effekte in der gesamtstädtischen Wahrnehmung, weil Brachflächen produktiv genutzt werden.

 


Digitale Gästekarte

Themenfeld:

Tourismus, Mobilität

Beteiligung:

Tourismuszentrale Rostock Warnmünde (Eigenbetrieb)

Beschreibung:

Modellregion Rostock mit Güstrow/Teterow/Schwaan zur Entwicklung einer digitalen Gästekarte inkl. ÖPNV engagiert.

Projektziele sind: Die Entwicklung einer digitalen Gästecard orientiert am Gästebedarf inkl. MV-weitem ÖPNV und regionalen Leistungen aus dem Tourismus- und Freizeitbereich; die Stärkung der Tourismusentwicklung, der Digitalisierung, der Mobilität und der regionalen Vernetzung auf der Grundlage der Landestourismuskonzeption; die Einführung entsprechender Prädikate und die Anpassung der rechtlichen Rahmenbedingungen; die Entwicklung eines Marktforschungscockpits zur Auswertung von Gästedaten; die Nutzung neuer Erkenntnisse für die Fortschreibung der Tourismuskonzeption Rostock & Warnemünde; die Entwicklung einer PWA (Progressive Web App) für Gäste als interaktive Informationsplattform.

Träger ist das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Mecklenburg-Vorpommern, die Laufzeit beträgt 2 Jahre vom 01.01.2021 bis 31.12.2022. Die Sachkostenförderung beträgt 200 TEUR, die Personalkostenförderung ebenso 200 TEUR für 1,5 Mitarbeiter. Der Eigenanteil aller Projektpartner beträgt 5 % der Sachkosten.

Die Chancen für die Hanse- und Universitätsstadt werden vom Eigenbetrieb insbesondere bei der Erschließung neuer Mittel für die langfristige und planbare Finanzierung des Tourismus, bei der Entlastung des städtischen Haushalts, bei der Finanzierung zusätzlicher Gästeangebote, z. B. Eintritt Zoo und weitere Attraktionen, WC-Nutzung, ÖPNV und bei der Messung und Optimierung der Besucherströme und Gästebewegungen mit Blick auf die gezielte Besucherlenkung gesehen.

 

Essbare Stadt

Themenfeld:

Ernährung & Nachhaltigkeit

Beteiligung:

Amt für Stadtgrün, Naturschutz und Friedhofswesen

Beschreibung:

Der Bürgerschaftsbeschluss 2016/AN/1839 hat den Grundstein für die Entwicklung von Obstwiesenstandorten in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock gelegt. Seither werden, verteilt über das Stadtgebiet, Obstbäume gepflanzt, gepflegt, Sorten bestimmt und mit Wildobst ergänzt.

Im Spätsommer 2021 wird dazu eine Broschüre erscheinen, die die einzelnen Standorte der Bevölkerung vorstellt.

Für dieses Projekt sind Mehrausgaben nötig. Die geeigneten Flächen werden jedoch ohne Inanspruchnahme von Fördermitteln entwickelt. Dadurch ergibt sich auch eine gemeinsame Schnittmenge mit dem APIS – Konzept zur Förderung der Biodiversität.

 


„Grüne Meilen“ - Pilotprojekt

Themenfeld:

Nachhaltigkeit, Mobilität

Beteiligung:

Amt für Mobilität

Beschreibung:

Im November 2020 beteiligte sich die Werner-Lindemann-Grundschule in Zusammenarbeit mit dem Amt für Mobilität an einem Pilotprojekt zum schulischen Mobilitätsmanagement im Rahmen des EU-Projektes cities.multimodal.

Vier Wochen lang sammelten die Schülerinnen und Schüler so genannte „Grüne Meilen“ zum Schutz des Weltklimas. Jeder Schulweg, den die Kinder zu Fuß oder per Rad, Roller, Bus oder Bahn statt mit dem Auto der Eltern zurücklegten, zählte als eine „Grüne Meile“, die über das Klima-Bündnis in einer europaweiten Kampagne gesammelt wurden.

Ziel der Aktionswochen war es, spielerisch nachhaltiges Mobilitätsverhalten zu fördern und das Bewusstsein der Schülerinnen und Schüler, Eltern sowie Lehrerinnen und Lehrer für die tägliche Verkehrsmittelwahl zu stärken.

 


Grüne Welle-Stadtgarten Rostock (Modellvorhaben Kleingartenentwicklungskonzept)

Themenfeld:

Umwelt & Nachhaltigkeit

Beteiligung:

Amt für Stadtgrün, Naturschutz und Friedhofswesen

Beschreibung:

Initiiert über die Förderprojektbewerbung „green urban labs“ (Auslobung: BBSR - Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung) erfolgte 2016 die Zuschlagserteilung (mit ca. 158.000 € Zuwendung).

Der Druck durch Bebauung und Nachverdichtung in der wachsenden Großstadt Rostock ist sehr hoch. Zudem gaben Bevölkerungsprognosen Anlass zur Sorge, in wieweit der Bestand an Kleingartenanlagen gehalten werden kann. Das Modellvorhaben „Grüne Welle-Stadtgarten Rostock“ griff diesen Ansatz auf und erarbeitete ein Gesamtkonzept zur Entwicklung der Kleingärten als wichtiger Bestandteil des urbanen Grüns in Rostock.

Das Ziel des Konzeptes war es, Kleingärten und alternative Gartenprojekte als wesentlichen Teil der grünen Infrastruktur unter Beachtung des steigenden Wohnraum- und Flächenbedarfs umweltgerecht und im Sinne sozialer Gerechtigkeit weiterzuentwickeln. Neben der bedarfsgerechten Sicherung der Kleingärten war die stärkere Öffnung der Kleingärten für die Gesamtbevölkerung ein wichtiges Konzeptziel. Hierzu wurden Leitlinien sowie Maßnahmen erarbeitet, die differenzierte, individuelle Lösungen für die 155 Kleingartenanlagen in Rostock ermöglichen. Diverse Urban Gardening Projekte wurden ebenfalls berücksichtigt.

Das aus dem Modell resultierende Konzept ist fertig gestellt und wird Ende 2021 der Bürgerschaft als Informationsvorlage zur Kenntnis gegeben. Darüber hinaus wird es in das in Aufstellung befindliche „Umwelt- und Freiraumkonzept Rostock“ integriert und der Bürgerschaft zur Beschlussfassung vorgelegt. Beide Konzepte sind ein wichtiger Beitrag zur nachhaltigen Stadtentwicklung.

Im Rahmen des Modellvorhabens fanden zudem eine Vielzahl von Veranstaltungen und Workshops mit dem Zuwendungsgeber (BBSR) und den anderen elf beteiligten Modellvorhaben statt (Informationsgewinnung und Erfahrungsaustausch).

 


HyTechHafen Rostock

Themenfeld:

Energie & Wirtschaft

Beteiligung:

Rostock Port GmbH

Beschreibung:

Der Seehafen Rostock soll der nachhaltigste Hafen im Ostseeraum werden – ein grüner Energiehafen. Ein wesentlicher Schritt zu diesem Ziel ist das Pilotprojekt „HyTechHafen Rostock“, das vom Bund für die EU-Förderung im Programm „IPCEI Wasserstoff“ ausgewählt wurde (IPCEI = Important Projects of Common European Interest).
Das Projekt beinhaltet die Errichtung einer 100 MW Elektrolyse und Ammoniaksynthese im Seehafen Rostock, die bis zum Jahr 2030 auf 1 Gigawatt ausgebaut werden soll (zum Vergleich: derzeit größter Elektrolyseur in Europa umfasst 10 MW Leistung).

Im Energiehafen Rostock soll darauf aufbauend eine ganzheitliche Wasserstoffwertschöpfungskette mit der Produktion und Nutzung von Wasserstoff, Abwärme und Sauerstoff durch lokale Verbraucher entstehen sowie die Entwicklung als Importhub für grüne Energieträger.
Damit werden in der Region Rostock die Weichen zur Transformation der Energiewirtschaft gestellt und somit die Industrie und Arbeitsplätze der Zukunft gesichert.

 

Kinderfreundliche Kommune (in Vorbereitung)

Themenfeld:

Familie & Soziales

Beteiligung:

Amt für Jugend, Soziales und Asyl

Beschreibung:

Das Modellvorhaben „Kinderfreundliche Kommune“, begleitet vom Verein Kinderfreundliche Kommunen e.V. vom Deutschen Komitee für UNICEF und dem Deutschen Kinderhilfswerk e.V. soll etabliert werden. Inhalt des Programms ist die konsequente Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention auf kommunaler Ebene. Ziel des Programms ist es, kommunale Angebote, Planungen und Strukturen im Sinne der Kinderrechte zu verbessern und die UN-Kinderrechtskonvention bekannter zu machen. Hierzu liegt bereits ein Bürgerschaftsbeschluss zur Beteiligung vor.

 

Kommune Inklusiv

Themenfeld:

Gesellschaft

Beteiligung:

Amt für Jugend, Soziales und Asyl

Beschreibung:

Die Stadt hat sich 2016 als weiteres Projekt im Rahmen von Aktion Mensch als Modellstadt „Kommune Inklusiv“ erfolgreich beworben. Projektträger ist die Caritas Region Rostock. In einem breiten Netzwerk wird versucht Angebote für Menschen der Hanse- und Universitätsstadt Rostock inklusiver auszurichten. Im Teilprojekt „Werkstattrentner“ geht es beispielsweise um gelingende Übergänge vom Erwerbsleben in die Rente von Menschen aus Werkstätten für Menschen mit Behinderungen.

 

Küstenbabylotsen (in Vorbereitung)

Themenfeld:

Familie & Soziales

Beteiligung:

Amt für Jugend, Soziales und Asyl

Beschreibung:

Das Modellprojekt „Küstenbabylotsen“: Die „Küstenbabylotsen“ nutzen den Zeitpunkt rund um die Geburt eines Kindes, um Familien mit besonderen psychosozialen Belastungen zu erreichen. Ausgangspunkt ist ein systemisches Screening, um mögliche psychosoziale Bedarfsfälle zu identifizieren. Besteht Unterstützungsbedarf, wird ein Gespräch angeboten und an geeignete und wohnortnahe Angebote im Netzwerk der Frühen Hilfen übergeleitet. Auf der Grundlage einer Kooperationsvereinbarung zwischen dem Klinikum Südstadt, dem Träger Charisma e.V.- Verein f. Frauen u. Familie, dem Landkreis Rostock und der Hanse- u. Universitätsstadt wird das Projekt am 01.11.2021 starten. Zur Umsetzung werden finanzielle Mittel von zwei Stiftungen zur Anschubfinanzierung über drei Jahren genutzt.

 

Landstromanlage Warnemünde

Themenfeld:

Energie & Klimaschutz

Beteiligung:

Hafen- und Seemannsamt, Rostock Port GmbH

Beschreibung:

Im Mai 2021 wurde Europas größte Landstromanlage in Rostock-Warnemünde in Betrieb genommen, mit der Kreuzfahrtschiffe während der Hafenliegezeiten mit klimaneutralem Grünstrom versorgt werden können. Dadurch lassen sich Lärm-, Luftschadstoff- und Treibhausgasemissionen wesentlich reduzieren. Mit der Landstromanlage können zwei Kreuzfahrtschiffe parallel mit jeweils 16 Megawatt klimaneutral versorgt werden. Das entspricht in etwa der Energiemenge einer Kleinstadt mit 6.000 Einwohnern.
Das Modellprojekt mit Gesamtinvestitionskosten von 19 Mio. EURO wurde mit Mitteln des Bundes, des Landes M-Vs und der Hanse- und Universitätsstadt Rostock finanziert.

 


LeGeR - Lebensqualität und Gesundheit in Rostock

Themenfeld:

Gesundheit

Beteiligung:

Senatsbereich Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule

Beschreibung:

Das Projekt erfolgt seit Herbst 2020 in Kooperation des Gesundheitsamtes mit der Techniker Krankenkasse und dem Institut Lernen und Leben e. V. (ILL e. V.).

Mit einem Stadtteilfokus Evershagen wird an der Verzahnung von Angeboten im Bereich Gesundheitsförderung und Prävention für Kinder- und Jugendliche und ältere Menschen gearbeitet. Die Stärkung der Gesundheitskompetenz der Stadtteilbewohner*innen ist eine Zielsetzung. Der Netzwerk- und Modellcharakter über neuartige Angebote steht dabei im Mittelpunkt. Als ein Projektbaustein wurde im April 2021 im Rahmen des Kooperationsprojektes eine Umfrage durchgeführt, um u. a. aktuelle Angebote besser einordnen und Mehrbedarfe identifizieren zu können.

 

MIRROR – Modellprojekt zur Stärkung des ÖPNV

Themenfeld:

Mobilität & Klimaschutz

Beteiligung:

Amt für Mobilität, RSAG

Beschreibung:

Die Hanse- und Universitätsstadt Rostock und die RSAG sind Partner im Modellprojekt MIRROR, das sich im Rahmen der Modellförderung im Klimaschutzprogramm 2030 der Bundesregierung als eines von zwölf Modellprojekten bundesweit durchsetzen konnte. Es wurde im September 2021 über die Beantragung des Verkehrsverbundes Warnow (VVW) als Projekt bestätigt, das 30 Millionen Euro an Fördermitteln des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) für die Stärkung des ÖPNV in der Region Rostock bis 2024 bereitstellt. Die Ausschreibung zielte auf innovative und kreative Modellprojekte.

Der thematische Schwerpunkt der Projektskizze des VVW liegt auf Maßnahmen zur Stärkung der gesellschaftlichen Teilhabe in der Region Rostock. Hierzu gehören neue Verbindungen in Stadt und Landkreis, bessere und digitale Fahrgastinformationen sowie attraktivere Tickets wie beispielsweise ein Mieterticket in Zusammenarbeit mit den örtlichen Wohnungsgesellschaften und ein verbundweit gültiges Semesterticket.

 


OTC Rostock

Themenfeld:

Forschung und Anwendung

Beteiligung:

Rostock Business

Beschreibung:

Exzellenzvorhaben im BMBF-Wettbewerb „Cluster4Future“: Die Hanse- und Universitätsstadt Rostock ist eine von 16 Gewinnern im Wettbewerb um die Innovationsnetzwerke der Zukunft (von insgesamt 137 eingereichten Skizzen). Rostock Business initiierte das Konsortium für die Einreichung des Antrages und unterstützte die Erstellung der Skizze. Ziel des BMBF-Wettbewerbs ist der Aufbau bzw. Ausbau eines Innovationsclusters, bei dem durch die räumliche Nähe zwischen Industrie und Wissenschaft ein erfolgreicher Technologietransfer aus der Wissenschaft zum Produkt gelingt. Partner für das OTC Rostock sind u. a.: Die Universität Rostock, Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD und Forschungsverbund Mecklenburg-Vorpommern e.V. sowie das Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde IOW.

Im Mai 2020 startete eine sechsmonatige Konzeptionsphase, die mit 250.000 Euro gefördert wurde, im Februar 2021 erfolgte die Bestätigung der sieben überzeugendsten Konzepte – darunter der Standort Rostock. Innerhalb der Umsetzungsphase von max. neun Jahren werden diese Standorte mit bis zu 5 Millionen Euro pro Jahr gefördert. Rostock Business ist in drei Teilprojekten eingebunden: Campusentwicklung, Aufbau internationaler Accelerator, Entwicklung Makerspace.

 

Power-to-Heat-Anlage

Themenfeld:

Energie + Klimaschutz

Beteiligung:

Stadtwerke Rostock AG

Beschreibung:

Auf dem Gelände der Stadtwerke Rostock in Marienehe entsteht eine der größten Power-to-Heat-Anlage mit einer Leistung von 20 Megawatt. Überschüssiger Windstrom wird in der Anlage in Wärme umgewandelt, die wiederum in dem ebenfalls in Marienehe errichteten Wärmespeicher gespeichert werden kann. Die Wärmeversorgung in Rostock wird mit diesem Modellprojekt klimaneutraler. Damit wird auch ein weiterer Meilenstein erreicht, die steigenden Mengen von Strom aus Windkraftanlagen in das Stromsystem zu integrieren. Die Stadtwerke Rostock planen, bauen und betreiben die Power-to-Heat-Anlage, 50Hertz Transmission übernimmt die die Investitionskosten von ca. 20 Millionen Euro.

 


RoDeFa- Rostock Denkt Familie

Themenfeld:

Soziales & Familie

Beteiligung:

Senatsbereich Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule

Beschreibung:

Modell „RoDeFa- Rostock Denkt Familie“- Bundesprogramm Akti(F). Bei diesem dreijährigen Programm geht es um die Arbeit mit ressourcenschwachen Familien, die Aktivierung von Langzeitarbeitslosen und die Verhinderung von Kinderarmut.

Für das Modellprojekt fließen 2,45 Millionen Euro für drei Jahre vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales in die Hanse- und Universitätsstadt. Der Eigenanteil der Stadt beträgt für diesen Zeitraum 150 T. Euro (5%).

 

Schwammstadt 2080

Themenfeld:

Umwelt- und Klimaschutz

Beteiligung:

Amt für Umwelt- und Klimaschutz

Beschreibung:

Das Amt für Umwelt- und Klimaschutz arbeitet als Modellprojekt am Leitbild "Schwammstadt 2080" mit vielfältigen Initiativen: u.a. durch die Beteiligung an Fördermittelprojekten der Universität oder beispielhafte Festsetzungen zu Maßnahmen des dezentralen Regenwassermanagements in Bebauungsplänen (Groter Pohl, Kiefernweg), die stadtweite Zusammenarbeit aller Akteure im Rahmen der "Kommunalen Gemeinschaftsaufgabe Binnenhochwasserschutz" und künftig mit den Rostocker Wohnungsgenossenschaften.

 

Sozialraumorientierung (SRO) (in Vorbereitung)

Themenfeld:

Soziales

Beteiligung:

Senatsbereich Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule

Beschreibung:

Ein Modellprojekt des Landes MV zur Sozialraumorientierung (SRO): SRO ist ein komplexer Arbeitsansatz der Sozialen Arbeit, der psychologisch/pädagogisches Wissen mit soziologischen Erkenntnissen und ökonomischem Organisationsentwicklungswissen verbindet. Ziel der SRO ist es, die Lebenswelten von Menschen so zu gestalten, dass es ihnen möglich ist ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Dabei werden Finanzierungsstränge mit Sozialindikatoren für Menschen in sozialen Räumen gekoppelt. Damit einher geht ebenfalls die Flexibilisierung und Entspezialisierung von Leistungen nach den Sozialgesetzbüchern.

 


Stadtlabor Einzelhandelsentwicklung & Leerstandsmanagement

Themenfeld:

Wirtschaft & Stadtteilentwicklung

Beteiligung:

Rostock Business

Beschreibung:

Die Hanse- und Universitätsstadt ist eines von 15 Stadtlaboren zum Thema Einzelhandelsentwicklung und Leerstand in Einzelhandelslagen.

Ziele des Projektes sind einerseits der Aufbau einer strategischen Diskussion zur Stadtentwicklung mit Interessenvertretern vor Ort, andererseits Maßnahmen zur Vermeidung von aktuellen oder zukünftigen Leerständen sowie die Ableitung von Handlungsempfehlungen für die Akteure der Stadtentwicklung. In der Laufzeit von 2021-2022 wird das Projekt über Mittel des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) mit rund 300.000 Euro gefördert.

 


Urbane grüne Infrastruktur konkret

Themenfeld:

Umwelt & Nachhaltigkeit

Beteiligung:

Amt für Stadtgrün, Naturschutz und Friedhofswesen

Beschreibung:

F+E-Vorhaben „Urbane grüne Infrastruktur konkret – Musterlösungen und Handlungsempfehlungen des Bundes“    - 2021: Initiiert als Forschungsprojektteilnahme (Auslobung: BfN – Bundesamt für Naturschutz, 2020; Zuschlag erteilt, keine finanzielle Auswirkung, sondern Erfahrungsaustausch).

Das F+E-Vorhaben „Urbane grüne Infrastruktur konkret – Musterlösungen und Handlungsempfehlungen“ baut auf dem Vorhaben „Grüne Infrastruktur im urbanen Raum: Grundlagen, Planung und Umsetzung in der integrierten Stadtentwicklung“ auf und bereitet das dort und in anderen Vorhaben generierte Wissen anwenderfreundlich und praxisbezogen auf, erweitert und konkretisiert es. Ziel des Vorhabens des BfN ist es, ein Entscheidungsunterstützungssystem in Form eines digitalen „Werkzeugkasten Stadtnatur“ zu entwickeln, der Kommunen dabei hilft, UGI systematisch zu planen und umzusetzen. Zielgruppe sind insbesondere Vertreter*innen der kommunalen Planungs- und Grünflächenämter sowie der Naturschutzbehörden. Letztlich kann der Werkzeugkasten auch von Vereinen und Verbänden oder der interessierten Öffentlichkeit wie auch weiteren Fachbehörden genutzt werden.

Das „Herzstück“ des Werkzeugkastens besteht aus einem „Konkretisierungsset UGI“, das als erweiterbare Wissensplattform konzipiert wird und Informationen sowie Hinweise über bundesweit relevante thematische Veröffentlichungen, Leitfäden und Handbücher, gelungene Umsetzungsbeispiele, geeignete Planungsinstrumente sowie neu entwickelte Werkzeuge enthält. Der Werkzeugkasten soll verschiedene Zugangsmöglichkeiten bieten: Überblickswissen über größere Themenkomplexe sowie auch Informationen für spezifische Fragen zur Planung oder Unterhaltung von UGI.

Das Amt für Stadtgrün, Naturschutz und Friedhofswesen in Vertretung der Hanse- und Universitätsstadt Rostock stellt zur Entwicklung des Werkzeugkastens insbesondere Informationen über relevante Projekte zur klimaangepassten Planung und Entwicklung von UGI in Verantwortung des Amtes bereit. Im Gegenzug tauscht sich das Amt mit Vertreter*innen anderer Kommunen über die Initiierung derartiger Projekte aus und erwirbt damit Zugang zu einem Erfahrungspool mit „best-practice“-Beispielen, der bei der Umsetzung und/oder Vorbereitung eigener Projekte hilfreich sein kann.

 


Wärmeplan Rostock 2035

Themenfeld:

Energie + Klimaschutz

Beteiligung:

Amt für Umwelt- und Klimaschutz, Stadtwerke Rostock AG

Beschreibung:

Mit dem Modellprojekt „Wärmeplan Rostock 2035“ ist die Hanse- und Universitätsstadt Rostock Vorreiter auf dem Gebiet der kommunalen Wärmewende. Die Wärme ist in Rostock der Sektor mit dem größten Anteil an den städtischen CO2-Emissionen. Demzufolge ist der Wärmeplan ein zentraler Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität. Das Modellvorhaben liefert Szenarien zur lokalen Wärmewende, einen konkreten Maßnahmenplan mit Finanzierungsplan sowie Hinweise für den Flächennutzungsplan zur Flächensicherung für die Energieversorgung.

 

Warnowbrücke

Themenfeld:

BUGA, Stadtentwicklung, Mobilität

Beteiligung:

BUGA

Beschreibung:

Modellvorhaben im Rahmen der Fördermaßnahme „Investive Modellvorhaben für den Radverkehr, Bundeszuwendung, Bundesamt für Güterverkehr, Abteilung 5 – Team Radverkehr“. Das Projekt mit internationalem Leuchtturmcharakter schafft eine neue Mobilitätstangente und verknüpft die Stadteile zwischen beiden Uferseiten der Warnow. Das Projekt wird mit über 30 Millionen Euro gefördert.

 

WarnowQuartier

Themenfeld:

BUGA, Stadtentwicklung, Mobilität

Beteiligung:

BUGA

Beschreibung:

Modellvorhaben (Weiterentwicklung der Städtebauförderung, Bundeszuwendung, Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung, im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung). In der baulichen Planung des WarnowQuartiers werden zwei Hochbaumaßnahmen der „Neubau Theaterwerkstätten“ und das „Mehrgenerationenhaus“ – ebenfalls als Modellvorhaben projektiert. Für die verschiedenen Teilbereiche – von Erschließung bis Bebauung – stehen rund 32,5 Millionen Euro an Fördermitteln zur Verfügung (Bund: 25 Millionen; Land MV: 7,5 Millionen Euro)

 


Weltoffene Kommune – vom Dialog zum Zusammenhalt

Themenfeld:

Gesellschaft

Beteiligung:

Integrationsbeauftragte

Beschreibung:

Die Hanse- und Universitätsstadt Rostock wurde 2020 als eine der ersten zehn Kommunen für das bundesweite Modellprojekt „Weltoffene Kommune – vom Dialog zum Zusammenhalt“ ausgewählt, das von der Bertelsmann Stiftung und der Phineo gAG koordiniert wird. Für die Stadt ist u. a. die Integrationsbeauftragte am Projekt beteiligt.

Im Zentrum des Projektes steht ein Selbstcheck, der die Kommunen bei der Analyse ihres Status quo hinsichtlich Weltoffenheit sowie der Weiterentwicklung ihrer Integrations- und Diversitätsarbeit unterstützt.

Bis Anfang des Jahres 2022 sollen bundesweit bis zu 40 Modellkommunen an dem Projekt „Weltoffenen Kommune“ teilnehmen. Die Ergebnisse sollen in den Nationalen Aktionsplan Integration der Bundesregierung einfließen, der durch die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration koordiniert wird.

Im Rahmen eines digitalen Workshops im August 2020 arbeiteten verschiedene Akteure der Rostocker Stadtverwaltung und der Zivilgesellschaft gemeinsam daran, konkrete Handlungsempfehlungen zu entwickeln, um Rostock auf dem weiteren Weg als weltoffene Kommune zu unterstützen. Im November 2020 fand darauf aufbauend ein digitaler Bürgerdialog zum Thema statt.

 

 


[1] 45 Fälle in der Hanse- und Universitätsstadt (Stand: 27.09.2021); In Betrachtung des Bundesdurchschnitts wäre in Rostock von 236 Fällen auszugehen. Der tatsächliche Wert fällt damit rund 80 Prozent geringer aus.

 

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