Stellungnahme - 2019/AN/4636-01 (SN)

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Beratungsfolge

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Sachverhalt:
 

Neben dem geplanten Masterplan Kommunale Sicherheit (2018/BV/3739), in dem der Aspekt der Seniorensicherheit mitbetrachtet werden soll, wird auf das bestehende Projekt der Seniorensicherheitsberater M-V des Landeskriminalamtes hingewiesen, welches mit außerordentlichem Erfolg in der Hansestadt Rostock umgesetzt wird.

Das Projekt ist mit den Aktivitäten des Gesundheitsamtes „Älter werden im Stadtteil[1] ebenso verknüpft wie mit dem Angebot der „Silver Surfer“[2].

 

Projekt „Seniorensicherheitsberater M-V“

Das Projekt „Seniorensicherheitsberater M-V“ ist als Kooperationsprojekt zwischen dem Landeskriminalamt, dem Landesseniorenbeirat und dem Landespräventionsrat im Jahr 2014 eingeführt und in der Hanse- und Universitätsstadt durch eine Zusammenarbeit der Polizeiinspektion Rostock und dem Kommunalen Präventionsrat im Jahr 2015 umgesetzt worden.

Ziele sind

  • die Erhöhung der Handlungssicherheit von Senioren durch Vermittlung von Inhalten der Kriminal-und Verkehrsprävention,
  • die Reduzierung der Straftaten zum Nachteil von Senioren
  • die Reduzierung von Verkehrsunfällen mit Beteiligung von Senioren und
  • die Stärkung des Sicherheitsgefühls der älteren Generation.

 

Es wird der Grundgedanke der Kriminalprävention dahingehend aufgegriffen, dass eine positive Beeinflussung des sozialen Klimas in der Kommune stattfindet sowie das subjektive Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung bestärkt wird. Aus diesem Grund wurde der Aspekt des sicheren Wohnens im Stadtteil aus gesellschaftspolitischer Sicht bedeutsam, denn dass eine gute Nachbarschaft durch Gespräche und einen fairen, toleranten sowie respektvollen Umgang miteinander reift, erleben Bürgerinnen und Bürger im täglichen Leben.

 

Mit den 90-minütigen und für die Besucher*innen kostenfreien Vorträgen werden sowohl Senior*innen in organisierten Zusammenkünften (offene Seniorentreffs in Begegnungsstätten, Gruppen in Vereinen und Verbänden bzw. Interessengemeinschaften) als auch einzelne Interessierte über das öffentlich ausgeschriebene Angebot der Volkshochschule erreicht (Vorankündigung über Pressemitteilungen, dem Städtischen Anzeiger und Informationsbroschüren). Folgende Themenvorträge werden aktuell in der Hansestadt Rostock angeboten:

 

„Seniorensicherheit im Alltag“

-          Verhalten an der Haustür

-          Betrug durch Gewinnbenachrichtigungen

-          Taschendiebstahl

-          Einbruchschutz für Haus und Wohnung

 

 

„Senioren im Straßenverkehr – aber sicher“

-          Senioren als Fußgänger, Radfahrer und Kraftfahrer

-          Senioren als Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs

 

„Senioren im Internet – aber sicher“ (nur in der Hansestadt Rostock seit 2017)

-          Grundlagen der Sicherheit im Internet

-          Kommunizieren mit E-Mail und Messenger

-          Im Netz einkaufen und bezahlen

-          Vernetzen mit Social Media

 

„Die Demokratie und ich“ (nur in der Hansestadt Rostock seit 2018)

-          Wirkung der Errungenschaft einer demokratischen Staats-, Lebens- und Gesellschaftsform

-          Rolle des Extremismus und Populismus und die Wirkung auf unsere Demokratie

-          Bedeutung eines wertschätzendes Miteinanders für das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung

 

Die Polizeiinspektion Rostock sowie das Regionalzentrum für demokratische Kultur stellen für die Vorträge die erforderlichen Daten sowie Hintergrundinformationen zu den Schwerpunktthemen zur Verfügung. Die Koordination, die Dokumentation und Ausstattung der Einsätze der Seniorensicherheitsberater erfolgt über die Geschäftsstelle des Präventionsrates.

Aktuell sind vier Seniorensicherheitsberater und eine Beraterin im Einsatz, die derzeit pro Jahr bis zu 650 Senioren erreichen. Es handelt sich um ehrenamtlich Tätige und pensionierte Polizeibeamte, die gemäß der peer-to-peer- Methode diese Präventionsarbeit mit Senior*innen übernehmen.

 

Das Angebot der Seniorensicherheitsberatungen in Form der Vorträge erfuhr bisher eine deutlich positive Resonanz. Die Rückmeldungen der Veranstalter machen deutlich, dass das Projekt aufgrund der Professionalität der Referenten eine hohe Glaubwürdigkeit, Seriosität und Ansehen erlangt hat. Zweifelsohne ist der „peer-to-peer“-Ansatz ein wesentlicher Erfolgsgarant.

 

Es wird durch den Präventionsrat der Hansestadt Rostock der Anspruch erhoben, sich in der Themenauswahl den Sicherheitsbedürfnissen der Senioren anzupassen und dabei auch gesellschaftliche Entwicklungen aufzugreifen.  Jeder Einflussfaktor bei der Entstehung von Kriminalität bietet grundsätzlich Ansatzpunkte zu deren Vorbeugung.

 

Die Verwaltung sichert zu, mit Hilfe einer verstärkten Öffentlichkeitsarbeit (Pressemitteilungen, Beiträge im städtischen Anzeiger, Stadtteilzeitungen, Plakaten und Flyern in Stadtteil- und Begegnungszentren) zukünftig noch intensiver auf die Angebote und Veranstaltungen der "Seniorensicherheitsberater M-V" aufmerksam zu machen. Inhaltlich entspricht dieses bestehende Angebot vollumfänglich der Intention des vorliegenden Antrags. Eine Beschlussfassung dazu ist aus Sicht der Verwaltung daher nicht erforderlich.

 

Struktur des Präventionsrates in der Hansestadt Rostock und gesetzliche Grundlage

Grundlage für die Arbeit des KPR in der Hansestadt Rostock ist der § 1, Absatz 2 des Sicherheits- und Ordnungsgesetzes Mecklenburg-Vorpommerns (SOG M-V).

Der Kommunale Präventionsrat (KPR) ist ein freiwilliger Zusammenschluss staatlicher und nichtstaatlicher Behörden, Einrichtungen, Organisationen, Verbände und Vereine, die sich aufgrund fachlicher Zuständigkeit bzw. gesellschaftlicher oder privater Initiative innerhalb der Hansestadt Rostock auf dem Gebiet der Kriminalprävention engagieren, da die Kriminalprävention ein gesamtgesellschaftliches Anliegen darstellt.

 


[1] https://familie-in-rostock.de/gesund-aelterwerden-in-rostock/

[2] https://www.eiz-rostock.de/projekte/silversurfer-tabletschulung-fuer-senioren-mv/silversurfer

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Dr. Chris Müller-von Wrycz Rekowski

 

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Beschlüsse

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15.05.2019 - Bürgerschaft - zur Kenntnis gegeben