Informationsvorlage - 2015/IV/0859

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Beratungsfolge

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Darstellung

 

Entsprechend dem Bürgerschaftsbeschluss vom 19.06.2013 wurde die Evaluation der neun Stadtteil- und Begegnungszentrum (SBZ) mit Frau Dr. Schwertfeger von der Universität Rostock, Institut Allgemeine Pädagogik und Sozialpädagogik, vorbereitet und umgesetzt.

Mit dem Gesamtziel der Evaluation wurde eine empirische Basis geschaffen, deren Grundlage die Rahmenkonzeption vom  08.11.2005 und die bestehenden Qualitätsstandards für die SBZ vom 13.05.2008 bildete.

Die parallel erfolgte Selbstevaluation durch die SBZ wurde in die aufgezeigte Gesamtbetrachtung einbezogen.

Mit der Entscheidung für die universitär begleitete Evaluation und damit einhergehender umfänglicher und detaillierter Aussagen wurde das Instrument der Evaluation für die Wirkungsüberprüfung der SBZ genutzt.

Die Ergebnisse der Evaluation sind bereits in verschiedenen Zusammenhängen bekannt gemacht worden.  Im Oktober 2014 berichtete Frau Dr. Schwertfeger im Amt für Jugend und Soziales. Die Ergebnisse der Evaluation wurden den Befragten im November 2014 präsentiert. 

Weiterhin wurden zentrale Erkenntnisse im Arbeitskreis der SBZ-Leiter sowie im Jugendhilfeausschuss der Hansestadt Rostock diskutiert.

 

Der Gesamtbericht ist auf der Internetseite der Hansestadt Rostock unter folgendem Link hinterlegt: www.rathaus.rostock.de/ Ämter und Leistungen/Amt für Jugend und Soziales.

 

Als zentrales Statement der vorliegenden Evaluation lässt sich feststellen, dass die Stadtteile der Hansestadt Rostock durch die Mitarbeiter und –innen der SBZ als Sozialräume begriffen werden und den Stadtteilbezug als Anknüpfungspunkt für ihr pädagogisches Handeln nutzen. Die stadtteilbezogene Arbeit der Einrichtungen berücksichtigt das individuelle, soziale und kulturelle Umfeld der in den Stadtteilen lebenden Menschen. Vornehmlich Kinder und Senioren besuchen die SBZ. Senioren werden als eine zentrale Besuchergruppe beschrieben, welche die Angebote in den SBZ nicht nur wahrnehmen, sondern auch eigenverantwortlich gestalten.

 

 

 

 

Im Wesentlichen wird die pädagogische Arbeit der SBZ von den bestehenden Rahmensetzungen und von Struktur- und Wirkungsmodellen sozialer Arbeit abgeleitet. „Die Stadtteile der Hansestadt Rostock werden gemäß den Qualitätsstandards als Sozialräume begriffen, in denen die Stadtteil- und Begegnungszentren einen sichtbaren Ort der Bündelung menschlicher Bedürfnis- und Problemlagen bilden.“[1]

 

 

Ergebnisse:

 

Als besonders beachtenswerte Ergebnisse der vorliegenden Evaluation und Selbstevaluation sind folgende Themen zu benennen: 

 

-          Den SBZ kommt in Bezug auf die Gestaltung der Lebensbedingungen aller Generationen sowie in Bezug auf die bürgerliche Gemeinschaft das zwischenmenschliche Miteinander und die Entwicklung des Stadtteils eine enorme Bedeutung zu. Die stadtteilbezogene Arbeit bezieht sich auf das soziale und kulturelle Umfeld der in den Stadtteilen lebenden Bürger als Anknüpfungspunkt für Vernetzung, Förderung von Kooperationen und des bürgerschaftlichen Engagements (vgl. Qualitätsstandards für Stadtteil- und Begegnungszentren der Hansestadt Rostock 2008)

-          Optimierung der Vernetzung und inhaltlichen Abstimmung der SBZ untereinander zur effizienten Nutzung personeller, finanzieller und sozialräumlicher Ressourcen

-          Weitere bedarfsgerechte Flexibilisierung der bisherigen Öffnungszeiten der SBZ

-          Bedarfsermittlung und ggf. Nutzen weiterer Angebote der Eltern- und Familienbildung für unterrepräsentierte Besucher der SBZ (alleinerziehende Väter, „best agers“ 30-45-Jährige)

-          Schärfung des gemeinsamen Fachverständnisses der SBZ zu den Begriffen Vernetzung, Kooperation, Aktivierung und Beteiligung

-          Verabschiedung bzw. Fortschreibung von Ehrenamtskonzepten

-          Notwendigkeit der Erarbeitung der Konzeption „Sozialraumorientierung“ für die Hansestadt Rostock und daraus abgeleitete Handlungsempfehlungen für die SBZ.

 

 

Maßnahmen:

 

Im Umgang mit den Ergebnissen der Evaluation und der Selbstevaluation der SBZ schlägt die Verwaltung weiteres Vorgehen vor:

 

-          Ausbau der trägerübergreifenden sozialraumnahen Vernetzung in Verantwortung der SBZ (fortlaufend)

-          trägerverantwortliche Erarbeitung bzw. Überarbeitung von Ehrenamtskonzepten in allen SBZ (2. Quartal 2015)

-          weitere Flexibilisierung der Öffnungszeiten der SBZ in Verantwortung der SBZ-Leiter in Abstimmung mit dem Amt für Jugend und Soziales (3. Quartal 2015) 

-          trägerübergreifender Fachtag zur Entwicklung eines gemeinsamen Fachverständ-nisses der Standards Vernetzung, Kooperation, Aktivierung und Beteiligung in Verantwortung des Amtes Jugend und Soziales in Abstimmung mit dem Arbeitskreis SBZ-Leiter (Vorbereitung 2. Quartal 2015, Umsetzung 3. Quartal 2015)

-          Gründung einer AG nach § 78 SGB VIII zur Fortschreibung der Rahmenkonzeption der SBZ in Verantwortung des Amtes für Jugend und Soziales (4. Quartal 2015)

-          Prozess der Fortschreibung der Rahmenkonzeption der SBZ in der AG nach § 78 SGB VIII (ab 2016).

 

Im Wesentlichen sind diese Vorschläge mit den Leitern der SBZ abgestimmt.

 

Unter dem Aspekt der aktuellen Thematik der Flüchtlingsaufnahme in der Hansestadt Rostock haben die SBZ bei der Entwicklung des Integrationskonzeptes „Zukunft in Vielfalt“ aktiv mitgewirkt. Mit der Aufgabenstellung der Integration vor Ort sind sie als wichtige Partner zu betrachten. In Abstimmung mit den Akteuren der jeweiligen Sozialräume (Quartiersmanager, Ortsamt, Ortsbeirat, Institutionen) „…verfolgen sie das Ziel, der gesamten Stadtbevölkerung durch die Bereitstellung niederschwelliger Angebote eine gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben im Stadtteil zu ermöglichen.“[2] und damit ihre Angebotspalette zu bereichern.

 

Gelingende Beispiele zur Thematik der Einbindung von Migranten/innen in stadtteilorientierte Strukturen bieten bereits die SBZ in Schmarl und Lütten Klein. Mit dem geplanten Einsatz von Integrationslotsen werden die SBZ eine wesentliche Schnittstelle zur sozialen und kulturellen Integration von Asylbewerbern und Asylberechtigten bilden.

 

 

 

 

 

 

 

Steffen Bockhahn

Senator für Jugend und Soziales, Gesundheit, Schule und Sport

 


[1] vgl. Anja Schwertfeger / Monique Neubauer, Evaluation der Stadtteil- und Begegnungszentren

der Hansestadt Rostock, 2014, S. 4

[2] vgl. Hansestadt Rostock, Integrationskonzept der Hansestadt Rostock „Zukunft in Vielfalt“, 2014, S.30

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Anlagen

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Beschlüsse

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20.05.2015 - Ausschuss für Soziales, Gesundheit und Migration - zur Kenntnis gegeben