Antrag - 2015/AN/0632

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag:

 

Der Neubau eines Theaters in der Hansestadt Rostock soll im Bereich Am Bussebart erfolgen.

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Sachverhalt:

 

Der Bereich Am Bussebart liegt seit den Zerstörungen des 2. Weltkrieges brach. Mit der Errichtung der Langen Straße erhielt der Bereich eine neue Dimensionierung, die jedoch noch keinen Abschluss gefunden hat. Die große Lücke im Stadtgefüge stellt einen gravierenden städtebaulichen Missstand dar, sie beeinträchtigt die Baustruktur und das Gesamterscheinungsbild der Innenstadt. Die Stadtreparatur Am Bussebart gehört zu den besonderen städtebaulichen Entwicklungszielen in der Innenstadt.

 

In der 2. Fortschreibung zum Städtebaulichen Rahmenplan Sanierungsgebiet „Stadtzentrum Rostock“ ist für den Bereich Am Bussebart das Ziel des Theaterneubaus formuliert worden (Beschluss 0399/02-BV).

Am 01.03.2006 beschloss die Bürgerschaft der Hansestadt Rostock den Flächennutzungsplan, der mit Ergänzung und Änderungen am 01.02.2009 neu bekannt gegeben wurde. In beiden Fassungen wird der Bereich Kanonsberg/Bussebart als Standort für das neue Theater benannt (S. 54 bzw. S. 62).

 

In der Baumassestudie und Städtebaulichen Positionierung vom Februar 2013, die durch ein Rostocker Architektenbüro angefertigt wurde, kommen die Fachleute zu folgendem Ergebnis im Standortvergleich mit dem Christinenhafen:

 

 

 

 

 

 

Bussebart

 

Christinenhafen

Städtebauliche Vorteile

  • sehr gute städtebauliche Einordnung - Schaffung des baulichen Auftaktes für die Innenstadt an der Langen Straße
  • Ergänzung/Vervollständigung der bisher nur einseitig ausgebildeten Platzsituation zwischen Hotel und Langer Straße als repräsentativer Vorplatz für das Theater
  • Standort als Bindeglied zwischen Innenstadt und Stadthafen
  • sehr gute verkehrliche Anbindung motorisierter Individualverkehr und ÖPNV sowie für die Anlieferung

 

Städtebauliche Vorteile

  • Standortfaktor Wassernähe/ Stadthafen mit Sichtbeziehung auf die Innenstadt
  • repräsentative Vorfläche gut möglich
  • sehr gute Anbindung motorisierter Individualverkehr

 

Städtebauliche Nachteile

Verzicht auf Nutzung als Standfläche für Fahrgeschäfte beim Weihnachtsmarkt und weiteren Märkten (Hinweis: Fläche im Rahmenplan Sanierungsgebiet als Baufläche ausgewiesen)

 

Städtebauliche Nachteile

  • städtebaulich unverträgliche Baumasse im Stadthafen (Altstadtsilhouette)
  • sehr starke Einschränkung der Funktionsflächen zur Hanse Sail
  • sehr starke Einschränkung der Freiflächen im Stadthafen (Hinweis: Fläche im Rahmenplan als Baufläche ausgewiesen)
  • Hochwasserschutzmaßnahmen notwendig
  • Anbindung ÖPNV unzureichend

 

Funktionale Vorteile

  • gemeinsame Nutzung der Seitenbühne und des Foyers
  • Anlieferung aufgrund Hanglage optimal
  • Wirtschaftshof mit Zuordnung Theaterwerkstätten optimal möglich

 

Funktionale Vorteile

gemeinsame Nutzung der Hinterbühne

Funktionale Nachteile

 

 

Funktionale Nachteile

  • aufgrund Ausrichtung des Gebäudes lange Verkehrswege innerhalb des Gebäudes
  • Anlieferung aufgrund städtebaulicher Situation nur unterirdisch möglich

 

Beim Städtebaulichen Wettbewerb, der 2014 stattfand, wurden weder verkehrliche noch funktionale Beziehungen berücksichtigt, da diese nicht Gegenstand der Aufgabenstellung waren. Die Jury, deren Mitglied auch der Oberbürgermeister war, der sich seit Jahren für den Stadthafen ausspricht, entschied sich mit nur einer Stimme Mehrheit für den Stadthafen.

 

Im Wettbewerb wurden 8.000 Quadratmeter für Veranstaltungsflächen vorgegeben, die für Weihnachts- und Pfingstmarkt sowie Hanse Sail benötigt werden. Beide Siegerentwürfe des Städtebaulichen Wettbewerbs erfüllen diese Vorgabe. Dennoch ist zügig eine Lösung für die Fahrgeschäfte zu finden, gemeinsam mit den Betroffenen.

 

Sowohl städtebaulich als auch funktional überwiegen die Vorteile beim Standort Bussebart gegenüber dem Standort Stadthafen.

 

Anlage

Standortbewertung aus Baumassestudie

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Finanzielle Auswirkungen:

 

keine (kommunalpolitische Entscheidung ausschließlich zum Standort)

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Anlagen

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Beschlüsse

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12.02.2015 - Kulturausschuss - vertagt

 

Beschlussvorschlag:

 

Der Neubau eines Theaters in der Hansestadt Rostock soll im Bereich Am Bussebart erfolgen.

 

 

Abstimmung über Vertagung:                            Abstimmungsergebnis:

 

Dafür:

5

 

 

 

Dagegen:

1

 

Angenommen / Vertagt

X

Enthaltungen:

1

 

Abgelehnt

 

 

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17.02.2015 - Bau- und Planungsausschuss - abgelehnt

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19.02.2015 - Ausschuss für Stadt- und Regionalentwicklung, Umwelt und Ordnung

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25.02.2015 - Bürgerschaft - vertagt

 

- vertagt, bis die entsprechende Beschlussvorlage der Verwaltung vorliegt
(siehe TOP 2, Änderungen der Tagesordnung, Geschäftsordnungsanträge)

 

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12.03.2015 - Kulturausschuss - abgelehnt

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23.04.2015 - Ausschuss für Stadt- und Regionalentwicklung, Umwelt und Ordnung - abgelehnt

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06.05.2015 - Bürgerschaft - zurückgezogen