Antrag - 2013/AN/4881

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag:

 

Die Bürgerschaft faßt den folgenden Beschluß:

1. Der Oberbürgermeister erhält den Auftrag, einen Ideenwettbewerb für die Errichtung eines Denkmals ins Leben zu rufen, das an die herausragenden Leistungen auch der Rostocker Trümmerfrauen erinnert.

2. Eine Jury, deren Besetzung noch genau festzulegen ist, wählt den besten Entwurf aus; der Gewinner erhält ein Preisgeld in Höhe von 5.000,00 Euro.

3. Das Denkmal für die Rostocker Trümmerfrauen wird bei einem Steinmetzbetrieb in Auftrag gegeben und auf dem Neuen Markt aufgestellt. Die Inschrift soll lauten: „In Dankbarkeit gewidmet – den Rostocker Trümmerfrauen.“

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Sachverhalt:

 

Im Mai 1945 lagen die meisten deutschen Großstädte aufgrund der alliierten Luftangriffe und der Bodenkämpfe weitgehend in Schutt und Asche. Mehr als 3,5 Millionen Wohnungen waren nicht mehr benutzbar. In den Städten türmten sich 400 Millionen Kubikmeter Schutt.

In der Seestadt Rostock war es insbesondere während der Bombennächte vom April 1942 zu schweren Zerstörungen infolge der britischen Terrorangriffe gekommen. Fast ein Fünftel der Wohnbauten wies einen Totalschaden auf; nahezu 60 Prozent der Gebäude waren beschädigt.

 

Da viele Männer an den Fronten des 2. Weltkrieges gefallen waren oder sich noch in Kriegsgefangenschaft befanden, gingen viele Frauen daran, die schrecklichen Hinterlassenschaften des Krieges zu beseitigen: die Trümmerfrauen.

 

In einem Beitrag auf der Netzseite www.planet-wissen.de (Stichwort: Trümmerfrauen) wird der Alltag dieser Frauen sehr anschaulich geschildert. So heißt es: „Eine harte Arbeit. Mit wenigen Werkzeugen und nur selten mit maschineller Unterstützung müssen die zerstörten Gebäude Stein für Stein weggeräumt werden. Stahlträger, Mauerreste und Balken werden von den Trümmerfrauen aus den Ruinen getragen. In kleinen Eimern reichen sie Schutt von Hand zu Hand, ziehen schwer beladene Wagen und Loren mit der eigenen Körperkraft, wenn keine Pferde oder gar Lastwagen zur Unterstützung da sind.“

 

Um Material für den Wiederaufbau zu gewinnen, wurde der Mörtel von Ziegelsteinen abgeklopft. Der Stundensatz für die harte Arbeit belief sich auf 70 Pfennige. „Immerhin steigen die Lebensmittel-Rationen für die registrierten Trümmerfrauen, die als Schwerstarbeiter im Verhältnis zu Hausfrauen fast die doppelte Ration Fett bekommen, etwa 400 Gramm pro Monat. Den Trümmerfrauen stehen pro Tag außerdem 100 Gramm Fleisch und ein halbes Kilo Brot zu, mit dem sie oft genug nicht nur sich selbst, sondern auch ihre Kinder durchbringen müssen“, ist dem Beitrag weiter zu entnehmen.

Ende der vierziger Jahre übernahmen dann zunehmend Baufirmen die Beseitigung der Schuttberge, waren die Trümmerfrauen immer seltener Bestandteil des Straßenbilds. Geblieben ist die vielerorts Erinnerung an das von ihnen Geleistete.

   

Denkmale zur Erinnerung an die großartigen Leistungen der deutschen Trümmerfrauen gibt es unter anderem in Berlin-Mitte vor dem Roten Rathaus, in Berlin-Neukölln (Volkspark Hasenheide), in Berlin-Pankow und –Weißensee sowie in Dresden, Frankfurt an der Oder, Halberstadt, Mannheim und Würzburg. Die Hansestadt Rostock sollte an die schwere Aufbauarbeit der Trümmerfrauen ebenfalls auf angemessene Weise erinnern.

Ein entsprechendes Denkmal käme nicht nur einer Würdigung der Trümmerfrauen gleich, sondern wäre überdies ein Mahnmal gegen den Krieg und gegen jegliche Beteiligung der Bundesrepublik Deutschland an militärischen Auslandseinsätzen.

 

Im übrigen stünde es der Hansestadt Rostock gut zu Gesicht, nicht nur Steuergeld vorzuhalten, wenn es um die Hofierung von Fremden geht (ein studentischer Ideenwettbewerb für den geplanten Moscheeneubau in der Südstadt rief Kosten in Höhe von 12.495 Euro hervor), sondern vor allem die Erinnerungen an die Leistungen eigener Volksangehöriger wachzuhalten.

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Finanzielle Auswirkungen:

 

Teilhaushalt: 41                            Bezeichnung: Kultur

 

Haushalts-jahr

Konto / Bezeichnung

Ergebnishaushalt

 

Finanzhaushalt

 

 

Erträge

Auf-

wendungen

Ein-zahlungen

Aus-zahlungen

2013

78550000

Auszahlungen für Kunstgegenstände und Denkmäler

 

15.000,00

 

15.000,00

 

Zu überlegen wäre, im Hinblick auf die Kosten Sponsoren mit einzubeziehen, wobei hier eine Zusammenarbeit mit dem Citykreis e. V. als Koordinator angestrebt werden könnte.

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Beschlüsse

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09.10.2013 - Bürgerschaft - abgelehnt