Antrag - 2013/AN/4557

Beschlussvorschlag:

Zum Gedenken an Mehmet Turgut wird durch die Hansestadt Rostock am Neudierkower  Weg ein Gedenkstein mit folgender Aufschrift errichtet:

"Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geiste der Brüderlichkeit begegnen.“ [1]

Im Gedenken an Mehmet Turgut, der hier am 25. Februar 2004 dem menschenverachtenden, rassistisch motiviertem Terror einer bundesweiten Mordserie zum Opfer fiel.

[1] Aus der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, Artikel 1.

bereits gefasste Beschlüsse:

2012/AN/3293 

Sachverhalt:
 

Die AG „Gedenken“ wurde auf Grundlage des Beschlusses der Bürgerschaft vom 04.04.2012 gebildet. Diese setzt sich wie folgt zusammen:

Migrantenrat der Hansestadt Rostock, Herr Juri Rosov

Migrantenrat der Hansestadt Rostock, Herr Dr. Rubén Cárdenas C.

Zentralrat Deutscher Sinti und Roma, Herr Herbert Heuss

Rostocker Moschee / Der Islamische Bund in Rostock e.V.

Herr Dr. Ahmed Maher Fakhouri

Bürgerinitiative Bunt statt braun e.V., Herr Torsten Sohn

AStA Universität Rostock, Maik Medrow

   Diên Hông – Gemeinsam unter einem Dach e.V., Herr Nguyen Duy Long

   Ortsbeirat Stadtmitte, Herr Carsten Penzlin

Ortsbeirat Lichtenhagen, Herr Ralf Mucha

Bürgerschaft, Fraktion der SPD, Frau Dr. Ingrid Bacher

   Bürgerschaft, Fraktion DIE LINKE., Herr Falko Schulz

Bürgerschaft, Fraktion der CDU, Herr Jan-Hendrik Brincker

Bürgerschaft, Fraktion BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN, Frau Susan Schulz

Bürgerschaft, Fraktion Rostocker Bund / Graue / Aufbruch 09, Frau Anette Niemeyer

Bürgerschaft, Fraktion FÜR Rostock, Herr Detlev Harms

Hansestadt Rostock, Mitglied der Bürgerschaft, Herr Ralf Grabow (†)

Bürgerschaft Hansestadt Rostock, für die FDP-Gruppe, Sven Bockholdt

Hansestadt Rostock, Integrationsbeauftragte, Frau Stephanie Nelles

In der konstituierenden Sitzung am 29. Januar 2013 wurde die Präsidentin der Bürgerschaft als Leiterin, Frau Dr. Bacher als stellvertretende Leiterin gewählt.

Am 25.02.2013, dem Todestag von Mehmet Turgut, fand eine Vorortbegehung und -beratung statt. Es erfolgte eine umfassende Verständigung über die Grundsätze des o.g. Textes.

Die Arbeitsgruppe setzte sich unter Beteiligung von Vertretern der betroffenen Ortsbeiräte ausführlich mit der Gemeinsamen Erklärung der Städte Nürnberg, Hamburg, München, Rostock, Dortmund, Kassel und Heilbronn auseinander. Die Mitglieder verständigten sich darauf, dass man zunächst konkret Mehmet Turgut gedenken wolle und dies auch möglichst nahe dem Ort der Ermordung. Des Weiteren war in der AG Gedenken die Überlegung tragend, dass es nicht um eine „Dokumentation“ der Geschehnisse in Deutschland geht, sondern um eine Formulierung, die die Menschen vor Ort zum Nachdenken anregt und das verurteilungswürdige Geschehen ins Bewusstsein rückt sowie die Bevölkerung „mitnimmt“. Vor diesem Hintergrund entschied sich die Arbeitsgruppe für den nun vorgeschlagenen Text. Die gemeinsame Erklärung der Städte, die durch den Inhalt partiell zu würdigen ist, wird in der weiteren Arbeit der AG „Gedenken“ Berücksichtigung finden. So wird zu prüfen sein, ob sie in einen zu schaffenden zentralen, musealen Erinnerungsraum für die Opfer fremdenfeindlicher, rechtsextremer Gewalt in Rostock zu integrieren ist.

Nach Beschlussfassung soll über einen künstlerischen Einladungswettbewerb die Gestaltung und Aufstellung des Gedenksteins bestimmt und realisiert werden. Die betroffenen  Ortsbeiräte werden beteiligt. Die Verantwortung liegt bei der AG „Gedenken“.

Finanzielle Auswirkungen:

Teilhaushalt: 41

Produkt: 28100                                                                       Bezeichnung: Kultur

Investitionsmaßnahme Nr.:              4128100999900199             

Karina Jens