Änderungsantrag - 2012/BV/3207-05 (ÄA)

Beschlussvorschlag:

Das Tourismuskonzept ist um den Bereich der Gesundheitswirtschaft zu ergänzen und zu überarbeiten.

In den Leitlinien für den Rostock-Tourismus 2022 ab S. 19 der Tourismuskonzeption 2022 ist eine neue 4. Leitlinie aufzunehmen: „Rostock zum Zentrum der Gesundheitswirtschaft entwickeln“. Diese Leitlinie ist anschließend inhaltlich zu untersetzen. Dabei dient der Punkt 5.7 Gesundheit und Wellness der Ergebnisdokumentation von dwif (März 2012) als inhaltliche Basis.

Die von dwif in der Ergebnisdokumentation vorgenommene Einschränkung auf den Tertiärbereich der Gesundheitswirtschaft muss allerdings überwunden werden, um so alle Potenziale der Gesundheitswirtschaft für Rostock nutzbar machen zu können. Auch der Kernbereich der Gesundheitswirtschaft (ambulante und stationäre Versorgung) sowie der Sekundärbereich (Gesundheitshandwerk, Pharmaindustrie, Biotechnologie usw.; vgl. IAT-Model S. 149) bieten unverzichtbare Handlungsoptionen touristischer Entwicklung an.

Potenziale der Geothermie für die Entwicklung der Gesundheitswirtschaft sind dringend aufzunehmen in den Rahmenbedingungen, Leitlinien und in den Maßnahmepaketen.

Die laufende Nummerierung der nachfolgenden Punkte verändert sich entsprechend.

Sachverhalt:

Rostock zum Zentrum der Gesundheitswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern entwickeln

Zwischen der Ergebnisdokumentation und dem der Bürgerschaft vorgelegten Tourismuskonzept klafft eine inhaltliche Lücke. Die Ergebnisdokumentation stellt das Modell des Gesundheitswirtschaft voran. Nachfolgend erfolgt eine unbegründbare Einschränkung auf Maßnahmefelder des Tertiärbereiches der Gesundheitswirtschaft. Folgend werden wesentliche Maßnahmefelder, die für eine touristische Weiterentwicklung Potenzial bieten, ausgeklammert. Allein mit Sport, Freizeit, Wellness und Gesundheitstourismus wird sich die touristische Branche in Rostock nicht zukunftsfähig aufstellen lassen.

Dazu ist es notwendig, die Kern- und Sekundärbereiche der Gesundheitswirtschaft einzubeziehen. So wären spitzenmedizinische Leistungen an der Uni Rostock und am Klinikum Südstadt für den europäischen und internationalen Gesundheitstouristen zugänglich zu machen. Dazu sind umfassende mehrsprachige Marketingmaßnahmen und die Entwicklung vielfältiger Gesundheitsprodukte aus dem Gesamtspektrum der Gesundheitswirtschaft notwendig. Nur so kann das Orthopädienetzwerk als ein Gesundheitsprodukt und spitzenmedizinische Leistung der Uni Rostock, erwähnt in der Ergebnisdokumentation S. 162, neue Touristen für Rostock erschließen.

Geothermie

Warnemünde hat für die strategische zusätzliche Ausrichtung entscheidende Vorteile, da wir geographisch im sogenannten „Norddeutschen Becken“ liegen. Mit einer Tiefenbohrung von rund 1.000 m besteht die Möglichkeit, hochmineralisiertes heißes Wasser aus den thermalwasserführenden Schichten der Urzeit zu fördern und ein wirtschaftlich tragfähiges Konzept „Zukunftsbaustein Gesundheitswirtschaft in Verbindung mit einem Thermalbad“ aufzubauen.

Von der Zusammensetzung unseres Thermalwassers finden wir Wasserqualitäten mit höchster Konzentration an Kalzium, Magnesium, Kalium und Brom ähnlich wie im Toten Meer. Die heilenden und therapeutischen Kräfte erhöhen die Bereitschaft des Körpers, Schadstoffe auszuscheiden und fördert die Blutzirkulation in der Haut. Die Nutzung des Thermalwassers kann den Heilungsprozess bei einer Vielzahl von Erkrankungen unterstützen.