Informationsvorlage - 2011/IV/2848

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Beratungsfolge

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bereits gefasste Beschlüsse: Nr. 2011/AN/2473 vom 7. September 2011

 

 

Sachverhalt:

 

 

1.      Aufarbeitung der Gründe und Ursachen für die Überschwemmungen

 

Es wurde ein Sachverständigengutachten mit hydrologischen und hydraulischen Untersuchungen im Einzugsgebiet des Schmarler Bachs vom Amt für Umweltschutz in Auftrag gegeben. Es beinhaltet Niederschlags-Abfluss-Modellierungen und darauf aufbauend wirksame Schutzmaßnahmen für das Wohngebiet Evershagen Dorf und den weiteren Einzugsbereich des Schmarler Bachs. Die vorläufigen Ergebnisse werden am 1. Dezember 2011 in der AG „Starkniederschläge“ als Zwischenpräsentation vorgestellt.

Zur Verbesserung des Binnenhochwasserschutzes und zur Optimierung der Vorflut des Laaksystems wurde im Auftrag des Wasser- und Bodenverbandes (WBV) eine Überarbeitung der hydraulischen Nachweise beauftragt. Im Ergebnis wird ein neuer Durchlass unter der Stadtautobahn in Verbindung mit einer Erhöhung der Pumpleistung des Schöpfwerkes empfohlen. Die zugrunde liegenden hydrologischen Bemessungen sind an einem 100-jährlichen kritischen Regenereignis orientiert.

In den besonders betroffenen Bereichen des Laaksystems und des Schmarler Bachs sind am 2. und am 9. November 2011 zwei zusätzliche Gewässerschauen vom WBV durchgeführt worden, um die Hinweise und Forderungen der Anwohner, Kleingärtner und anderer Betroffener besser in den Gewässerunterhaltungsplänen des WBV berücksichtigen zu können. Es fand eine rege Beteiligung statt.

 

2.      Hilfsmaßnahmen, Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten im Fall von Überschwemmungen

 

Die Aufarbeitung der Schäden erfolgte in der Arbeitsgruppe „Starkniederschlagsereignisse“, die Mitte August 2011 ihre Tätigkeit aufnahm und ihre regelmäßigen Beratungen Mitte Oktober 2011 vorläufig beendete. Die AG wird vom Senator Bau und Umwelt und dem Amt für Umweltschutz geleitet. In ihr sind Vertreter des Wasser- und Bodenverbandes „Untere Warnow-Küste“, des Warnow-Wasser- und Abwasserverbandes, der EURAWASSER NORD GmbH, des Verbandes der Gartenfreunde e.V. Hansestadt Rostock, des Hauptverwaltungsamtes, des Tief- und Hafenbauamtes, des Amtes für Stadtgrün, Naturschutz und Landschaftspflege, des Kataster-, Vermessungs- und Liegenschaftsamtes, des Amtes für Umweltschutz, der betroffenen Ortsämter, der Initiative Evershagen Dorf, des Rassekaninchenvereins Warnemünde und eines Ing.-Büros zur Planung von Gefahrenabwehrmaßnahmen.

Zukünftig wird diese Arbeitsgruppe nur noch objektbezogen zur Präsentation von Untersuchungsergebnissen und Planungen sowie zu Lokalterminen zusammentreten. Am 20. Sept. 2011 fand eine Beratung zum Sommerhochwasser 2011 in Mecklenburg-Vorpommern beim Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz M-V statt. Das Ministerium will Vorschläge zur Bildung von regionalen Arbeitsgruppen vorlegen.

Im Brandschutz- und Rettungsamt werden die Alarmierungs- und Einsatzunterlagen für die Fälle von Überschwemmungen präzisiert.

 

3.      Möglichkeiten und Formen von Hilfsmaßnahmen für Betroffene

 

Schadenersatzansprüche der Bürgerinnen und Bürger werden durch das Hauptverwaltungsamt, Sachgebiet Versicherungen, bearbeitet. Prinzipiell ist es der Stadtverwaltung nicht möglich für private Schäden aufzukommen.

In der 38. Kalenderwoche bewilligte der OB eine Soforthilfe in Höhe von 20.000 € an den Verband der Gartenfreunde e.V. Hansestadt Rostock, um die betroffenen Kleingärtner finanziell zu unterstützen.

Das Gesundheitsamt veranlasste und finanzierte Stichprobenanalysen zur bakteriellen Belastung der Böden in der Kleingarten- und Kleintierzüchteranlage „Am Moor“ in Warnemünde nach der Überschwemmung. In diesen Proben wurden keine höheren Belastungen als in üblicher Komposterde nachgewiesen. Außerdem wurde ein Merkblatt zum Verhalten nach einer Überschwemmung erarbeitet und an die Kleingärtner übergeben.

 

4.   Prävention: Sofort-, mittel- und langfristige Maßnahmen zur Eindämmung von Überschwemmungen

 

Präventiv wurde im August 2011 unter Federführung des Amtes für Umweltschutz ein Aktionsplan zur Behebung und Vermeidung von Schäden aus den Starkniederschlägen im Juli/August 2011 erarbeitet. Er besteht aus Sofortmaßnahmen zur Gefahrenabwehr, kurzfristigen Maßnahmen, die noch im Jahr 2011 realisiert werden und mittel- bis langfristigen Maßnahmen, die im Zeitraum 2012-2016 geplant und ausgeführt werden sollen.

Die Maßnahmen konzentrieren sich im Wesentlichen auf die Wohngebiete Evershagen Dorf, Hohe Düne, Neuhinrichsdorf sowie die Randbebauung und die Kleingartenanlagen im Diedrichshäger Moor in der Ortslage Warnemünde. Die notwendigen Sofortmaßnahmen zur Gefahrenabwehr in den genannten Gebieten sind abgeschlossen. Zu den mittelfristigen Maßnahmen in den Jahren 2012-2013 zählen:

·         Planung und Errichtung eines neuen Durchlasses für die Vorflut des Laaksystems unter der Stadtautobahn vor Warnemünde.

·         Beteiligung am Ersatzneubau für das alte Schöpfwerk in Graal-Müritz 

·         Ausbau eines Gewässers in Neuhinrichsdorf.

·         Erneuerung der Schmutzwasserleitung von Hohe Düne nach Markgrafenheide sowie Neubau der Regen- und Dränagewasserentsorgung für Hohe Düne 1-21.

·         Erstellung einer strategischen Gesamtkonzeption zur Optimierung der Entwässerungssituation in der Hansestadt Rostock  als Bestandteil eines Rahmenkonzeptes Klimawandel.

Für Investitionsmaßnahmen in der Gewässerunterhaltung und im Gewässerausbau ist vom Amt für Umweltschutz für den Haushalt 2012 ein Mehrbedarf von 3,1 Mio. EURO angemeldet worden

Zum Bearbeitungstand dieser Maßnahmen kann im zweiten Quartal 2012 berichtet werden.

 

 

 

 

Roland Methling

 

 

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Beschlüsse

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07.12.2011 - Bürgerschaft - zur Kenntnis gegeben