Informationsvorlage - 2011/IV/2240

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschriften: § 8a SGB VIII

 

 

Sachverhalt:

 

Die Fachberatungsstelle gegen sexualisierte Gewalt in Rostock ist Partnerin im Modellprojekt „Bundesweite Fortbildungsoffensive 2010 bis 2014“. Initiiert von der Deutschen Gesellschaft für Prävention und Intervention bei Kindesmisshandlung und -vernachlässigung e.V. (DGfPI) und gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) verfolgt das Projekt das Ziel, Kinder und Jugendliche nachhaltig vor sexualisierter Gewalt zu schützen.

 

Aus über 90 Bewerbungen wurden in einem anspruchsvollen Auswahlverfahren durch den wissenschaftlichen Projektbeirat des DGfPI und das BMFSFJ bundesweit 18 Fachberatungs-stellen ausgewählt. Für M-V erhielt die Fachberatungsstelle gegen sexualisierte Gewalt in Rostock den Zuschlag für eine halbe Personalstelle. Die Zusage bedeutet auch eine Aner-kennung der Kompetenzen und Erfahrungen der Fachberatungsstelle in diesem schwierigen Arbeitsgebiet. Ab Juli 2011 wird Frau Diana Bindemann, Dipl.-Sozialpädagogin und tätig als Beraterin in der Fachberatungsstelle, in diesem Modellprojekt als Fortbildungsfachkraft mitwirken.

 

Ziel des Projektes ist die Stärkung der Handlungsfähigkeit von Mitarbeitern der (teil-) statio-nären Kinder- und Jugendhilfe sowie der Behindertenhilfe zur Verhinderung sexualisierter Gewalt. Dabei geht es neben der Fortbildung der Mitarbeiter auch um die Unterstützung der Einrichtungsleitungen bei der Etablierung institutioneller Strukturen, die das Auftreten sexualisierter Gewalt erschweren bzw. verhindern sollen. Fortbildungen mit diesem ganzheitlichen Ansatz sind der Fachberatungsstelle seit langem ein wichtiges Anliegen, das auch durch den Runden Tisch der Bundesregierung gegen Kindesmissbrauch und den Entwurf zum Bundeskinderschutzgesetz in seiner Bedeutung unterstrichen wird. Die durch den Jugendhilfeausschuss der Hansestadt Rostock im letzten Jahr verabschiedeten verbindlichen Handlungsvereinbarungen zur Umsetzung des Schutzauftrages gemäß § 8a SGB VIII für die Träger der Kinder- und Jugendhilfe waren ein wichtiger Schritt in diese Richtung. Ein Fachtag, den die Verwaltung zum Thema  „Verantwortung tragen bei sexualisierter Gewalt in Kinder- und Jugendhilfe sowie in Schule“ am 22.09.2010 durchführte, verdeutlichte aber einen weiterhin hohen Bedarf an spezifischen Fortbildungen sowohl auf Mitarbeiter- als auch auf Leitungsebene zu diesem Themenbereich. Dank der bundesweiten Fortbildungsoffensive wird dieses komplexe Vorhaben nun auch personell realisierbar.

 

Das Fortbildungsangebot orientiert sich an den Bedarfen der Einrichtungen und wird gemeinsam mit diesen von der Fachberatungsstelle  individuell und flexibel entwickelt. Durch die Einrichtungen können bis zu 8 Fortbildungstage in Anspruch genommen werden, die folgende Ziele verfolgen:

 

-        die Verankerung von Präventionsmaßnahmen und Verfahrensregeln im Umgang mit sexualisierter Gewalt im Qualitätsmanagement der Einrichtungen

-        eine klare Kinderschutzorientierung bei der Personalauswahl und in der Personal-entwicklung

-        eine kontinuierliche Thematisierung in Aus-/Fortbildungen und Supervision

-        Präventionsangebote für Kinder- und Jugendliche

-        ein Beschwerdemanagement unter Einbeziehung externer Fachstellen

-        den Aufbau von verlässlichen Kooperations- und Vernetzungsstrukturen mit externen Fachstellen

 

Dabei geht es inhaltlich sowohl um die Vermittlung eines umfassenden Basiswissens als auch um die Entwicklung relevanter Handlungskompetenzen und schützender Strukturen. Da die angestrebten Veränderungen Prozesscharakter haben, ist das Modellprojekt so angelegt, dass Einrichtungen über einen längeren Zeitraum hinweg von der Fachberatungsstelle begleitet und unterstützt werden können.

 

Die Fachberatungsstelle gegen sexualisierte Gewalt in Rostock plant für den 28.06.2011 ab 09.30 Uhr im Rathaus der Hansestadt Rostock eine Eröffnungsveranstaltung, in der das Projekt nochmals detailliert vorgestellt wird und zu der alle interessierten Einrichtungen herzlich eingeladen sind.

 

 

 

 

Dr. Liane Melzer

 

 

 

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Beschlüsse

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14.06.2011 - Jugendhilfeausschuss - zur Kenntnis gegeben