Stellungnahme - 2010/AN/1683-02 (SN)
Grunddaten
- Betreff:
-
Marketingkonzept als Teil des Tourismuskonzeptes für Kultureinrichtungen der Hansestadt Rostock
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlage freigegeben:
- 18.11.2010
- Vorlageart:
- Stellungnahme
- Federführend:
- Büro des Oberbürgermeisters
- Beteiligt:
- Eigenbetrieb TZR & W
- Fed. Senator/in:
- OB, Roland Methling
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Bereit
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Kulturausschuss
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Vorberatung
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Erledigt
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Bürgerschaft
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Entscheidung
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01.12.2010
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Beschlussvorschriften:
bereits gefasste Beschlüsse:
Beschluss Nr. 2009/BV/0025 vom 10. Juni 2009
Sachverhalt:
Das Thema Kultur- und Veranstaltungsmarketing ist ein für
die Hansestadt Rostock
wichtiges Thema und Handlungsfeld für das Stadtmarketing.
Das hat die
Bürgerschaft mit dem Beschluss Nr. 2009/BV/0025 vom 10. Juni
2009 zur
Stadtmarketing-Offensive der Hansestadt Rostock bestätigt.
Durch gezielt
eingesetzte gemeinsame Instrumente sollen die vorhandenen
Mittel bei Institutionen
und Einrichtungen kommunaler und freier Trägern effizienter
genutzt werden und zur
Stärkung der Identifikation der Akteure mit dem Standort
beitragen. Darüber besteht
die Möglichkeit, unnötigen Wettbewerb innerhalb des
Standortes zu vermeiden oder
zumindest zu reduzieren und die Fundraising-Bemühungen der
einzelnen Träger zu
unterstützen.
Michaela Reimann und Susanne Rockweiler definieren im
„Handbuch Kulturmarketing.“ (erschienen bei Cornelsen, Berlin 2005,
S. 30) die Aufgabe von Kulturmarketing wie folgt:
„Die Aufgabe des Kulturmarketing ist, Kultur am
Leben zu erhalten, sie zu übersetzen und zu kommunizieren sowie den Künstlern
den Freiraum zu geben, den sie für ihr Anliegen brauchen.“
Bevor ein die Einrichtungen und Träger übergreifendes
Marketingkonzept für
Rostock auf dem Gebiet der weiteren Profilierung als
Kulturstadt aufgestellt werden
kann, muss der Ist-Zustand durch die verantwortlichen
Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter sowie Leiterinnen und Leiter der Einrichtungen
im Rahmen der ihnen
übertragenen Arbeitsaufgaben analysiert und Bedarfe
formuliert werden. In
insgesamt 28 Stellen bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
städtischer
Kultureinrichtungen sind entsprechende Aufgaben anteilig
enthalten. Diese
Einschätzungen bedürfen in der Folge einer Zusammenfassung
durch den
zuständigen Senatsbereich. Erst daraus können letztlich
weitere Aufgabenstellungen
abgeleitet werden.
Selbstverständlich ist ein Abgleich mit einem zu
erarbeitenden
Tourismusmarketingkonzept erforderlich. Kulturmarketing kann
aber nicht lediglich
als Teil des Tourismusmarketings verstanden werden, sondern
geht weit über die touristischen Komponenten hinaus. Dies betrifft die
anzusprechenden Zielgruppen ebenso wie die Aufgaben von Kulturmarketing in
einer Kommune. Während Kulturangebote im Rahmen eines
Tourismusmarketingkonzeptes Reiseanlässe bieten bzw. verstärken können und dazu
beitragen, auch spezielle Zielgruppen anzusprechen, richtet sich
Kulturmarketing auch und insbesondere an die Künstlerinnen und Künstler selbst,
an die Einwohnerinnen und Einwohner in der Gemeinde und in der Region sowie
auch an potenzielle Förderinnen und Förderer von Kunst und Kultur. Kulturmarketing
ist daher eher Facette des Standortmarketings als Teil des touristischen
Marketings.
Die
derzeit anstehende Beauftragung zur Erarbeitung eines Tourismuskonzeptes
beinhaltet jedoch insbesondere die Aspekte der Bestandserfassung der
touristischen Situation, die Durchführung von mehreren Gästebefragungen, die
Berechnung der Wirtschaftlichkeit, einer Stärken-Schwächen-Analyse und einem
Wettbewerbsvergleich. Darauf aufbauend sollen Perspektiven und touristische
Potentiale für die Hansestadt Rostock in Bezug auf die Quellmärkte, Themen und
Zielgruppen festgelegt werden, die sich in den Leitlinien, Leitzielen und
Handlungsfeldern entsprechend wieder finden. Erst von diesen Ergebnissen
ableitend können Schlussfolgerungen für das touristische Marketing abgeleitet
werden.
Roland Methling