Antrag - 2010/AN/1262

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag:

Der Oberbürgermeister wird beauftragt das Gemeinschaftsstraßen (shared space) - Prinzip zur gleichberechtigten und konfliktfreien Nutzung des weitgehend beschilderungsfreien und deregulierten Straßenraums durch alle Verkehrsteilnehmer für Rostock konzeptionell zu erarbeiten und im Bereich des Doberaner Platzes umzusetzen. Der Bereich soll dabei als Testregion für eine mögliche Ausweitung fungieren.

 

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Sachverhalt:

Das shared space-Prinzip nach Idee des niederländischen Keuning-Institut sieht vor, den öffentlichen Raum in seiner Gesamtheit allen Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt zur Verfügung zu stellen. Damit wird der vorhandene öffentliche Raum nicht einseitig einer Mobilitätsart vorbe- bzw. vorenthalten. Shared space ist dabei nicht als räumlich geteilte Nutzung, sondern als gemeinsam genutzter Raum zu verstehen. Bereits 2004 bis 2008 testete die Europäische Union im Rahmen des INTERREG North Sea Region Programme das Konzept erfolgreich. Nachfolgeprojekte wurden in verschiedenen deutschen Orten realisiert.

 

Vorteile der Umsetzung wären der Abbau des "Schilderwald", der Kfz-Dominanz und die Rücknahme der Überregulierung des öffentlichen Raumes. Der notwendige Taxi- und Wirtschaftsverkehr aber würde ermöglicht und damit sinnvoll gestaltet. Studien weisen weiterhin nach, dass neben einer möglichen Absenkung der Unfallquote insbesondere eine Erhöhung der gefühlten Lebensqualität und Verbesserung des Wohnumfeldes gelingen kann. Die EU-Projekte u.a. in Bohmte/ Niedersachsen aber auch die Hamburger Weiterentwicklung zum Projekt Gemeinschaftsstraßen zeigen unterschiedlichste Entfaltungsmöglichkeiten und Spielräume auf.

 

Der Doberaner Platz als zentraler Verbindungspunkt stellt in jetziger Form ein Hemmnis dar. Die auf Grund der Lage mögliche Verbindung von Innenstadt, Stadthafen und KTV ist ausbaufähig. Sowohl innerstädtischer Wirtschaftsverkehr als auch anliegende Anwohner und Einzelhändler profitieren nicht von der bislang praktizierten Sperrung des Platzes.

 

Wichtig für eine sinnvolle Umsetzung des shared space-Prinzip ist eine funktionierende Straßennetzhierarchie von schnellen Verkehrswegen und langsamen Straßen im direkten Wohnumfeld. Der Doberaner Platz ist hierfür auf Grund der bereits gegebenen Situation prädestiniert. Eine Ausweitung des Bereiches, insbesondere unter der Beachtung der Anschlussstraßen, könnte auf Basis gesammelter Erfahrungen zukünftig möglich sein.

 

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Beschlüsse

Erweitern

26.08.2010 - Ausschuss für Stadt- und Regionalentwicklung, Umwelt und Ordnung - abgelehnt

Erweitern

08.09.2010 - Bürgerschaft - abgelehnt