Änderungsantrag - 2010/BV/0892-01 (ÄA)

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag:

Der Oberbürgermeister wird beauftragt,

die Stellen mit den OKZ – 45 100 00 Nummern

K 4510000001 Leiterin,

K 4510000003 wissenschaftliche Mitarbeiter/-in und

K 4510000002 Sachbearbeiter/-in

aus dem Stellenpool zu streichen, deren kw-Vermerke zu streichen und sie unter 45 10 000 einzufügen und ggf. alle Überblicksdarstellungen anzupassen.

 

 

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Sachverhalt:

Der Haushalt und die mittelfristige Stellen- und Personalbedarfsplanung 2010 bis 2012 sieht ohne inhaltliche Begründung beim Kulturhistorischen Museum den Wegfall der Stelle der Museumsleitung, den Wegfall der Stelle eines wissenschaftlichen Mitarbeiters und der Stelle einer Sachbearbeiterin vor. Als personelle Maßnahmebegründung des kw-Vermerks ist „Renteneintritt“ angegeben. Entsprechend dem Stellenplan im Haushalt 2010 sind in der Leitungsebene des Hauses keine Stelle für die Museumsleitung und nur noch Stellen für einen wissenschaftlichen Mitarbeiter/-in, eine/n Museologen/in und eine/n museumspädagogische/n Mitarbeiter/in aufgeführt.

 

Die Stelle der Museumsleitung beinhaltet in ihrer Stellenbeschreibung in einem erheblichen Anteil Elemente der Stelle eines wissenschaftlichen Mitarbeiters; neben den Leitungs- und administrativen Aufgaben soll die Stelleninhaberin in Höhe von 55% wissenschaftliche Arbeit verrichten, es ist die Sammlung wissenschaftlich zu betreuen und Ausstellungen zu konzipieren und zu betreuen. Mit dem wissenschaftlichen Anteil dieser Stelle sollen sämtliche  im Kulturhistorischen Museum anfallenden kunsthistorischen Aufgaben abgedeckt werden; beim Wegfall der Stelle könnte die gesamte Kunstsammlung des Museums mit einem Umfang von ca. 14 tsd. Objekten – einer Sammlung von überregionaler Bedeutung – nicht mehr wissenschaftlich betreut werden. Die Stadt verliert auch den letzten eigenen Mitarbeiter mit fachlich kunsthistorischer Ausbildung für die Bestände der Kunsthalle – eine Sammlung mit ca. 6900 Objekten, welche – entsprechend der Einschätzung im Museumskonzept – die Kunstentwicklung der DDR in beispielhafter Form reflektiert.

Beim Wegfall der Stelle des wissenschaftlichen Mitarbeiters handelt es sich nach Einschätzung der Kulturverwaltung um ein Versehen. Keiner der beiden zurzeit beschäftigten wissenschaftlichen Mitarbeiter geht in Rente. Sollte – was nach Einschätzung der Kulturverwaltung vermutlich gemeint ist – die Stelle des Geschichtswissenschaftlers wegfallen, weil er die Leitung des Hauses übernimmt, würde der dieser Stelle zugeordnete Anteil in Höhe von 70% für wissenschaftliche Arbeit im historischen Bereich in Höhe von 45% nicht mehr wahrgenommen werden können. Die wissenschaftliche Betreuung der Sammlung und die Vorbereitung von Sonderausstellungen aus den Beständen würden erheblich leiden.

Mit dem Wegfall der Sachbearbeiterin verliert die das Kulturhistorische Museum die einzige Sekretariatsstelle. Das hoch bezahlte wissenschaftliche Personal müsste Schreib- und Verwaltungsaufgaben selbst übernehmen, die dafür aufzuwendende Zeit stände dann für konzeptionelle und wissenschaftliche Zwecke nicht mehr zur Verfügung.

 

Das kulturhistorische Museum ist laut dem Museumskonzept das bedeutendste kommunale Museum in Mecklenburg-Vorpommern. Die Qualität der Sammlung mit ca. 150 tsd. musealen Objekten wird eine überregionale Bedeutung beigemessen. Der Schwerpunkt der Sammlung liegt entsprechend der Ausführungen im Museumskonzept „im kunst- und kulturgeschichtlichen Bereich“, das Museum „ist eines der wichtigsten Zentren für die Dokumentation bürgerlicher Kulturgeschichte Mecklenburg-Vorpommerns“. Beim Wegfall der Stellen von zwei wissenschaftlichen Mitarbeitern – der Leiterstelle/bzw. der Stelle einer wissenschaftlichen Mitarbeiters/-in für den Bereich Kunstgeschichte und der Stelle des Historikers – können die Schwerpunkte der Kunst- und Kultursammlungen Rostocks nicht mehr von Mitarbeitern des Museums wissenschaftlich betreut werden. Für die gesamte Ausstellungstätigkeit müsste externes Personal, welches die Sammlungen nicht kennt, auf Honorarbasis gebunden werden. Das kulturhistorische Museum würde aufhören, als Museum zu arbeiten.

 

Das Kulturhistorische Museum ist personell schon jetzt gegenüber Museen vergleichbarer Größe in Mecklenburg-Vorpommern und außerhalb benachteiligt. Z. B. das Vorpommernsche Landesmuseum, das Kulturhistorische Museum Stralsund und das Kulturhistorische Museum Magdeburg haben Bestände vergleichbaren Umfangs und Bedeutung, im Museum in Greifswald sind 5, im Museum in Stralsund 3 und im Museum in Magdeburg 6 wissenschaftliche Mitarbeiter – inkl. der Museumsleitung – angestellt.

Nach dem Museumskonzept soll das kulturhistorischen Museums zu einem musealen Anziehungspunkt als Museum für Kunst- und Kulturgeschichte mit zwei Standorten und der Verdreifachung der Ausstellungsfläche ausgebaut werden. Zusätzlich soll die Kunsthalle auf den bisherigen Sammlungen aufbauend mit Sammlungen moderner nord- und nordosteuropäischer Kunst erweitert werden. Diese Entwicklung ist mit dem bisherigen wissenschaftlichen Personal schon kaum zu bewältigen, mit dem Wegfall weiterer Stellen und ohne ein Sekretariat kann das Konzept nicht umgesetzt werden.

 

 

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Beschlüsse

Erweitern

24.03.2010 - Bürgerschaft - ungeändert beschlossen