Informationsvorlage - 2009/IV/0642

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Beratungsfolge

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Sachverhalt:

 

In der federführenden Verwaltungsverantwortung und Baulastträgerschaft der Hansestadt Rostock, hier vertreten durch das Tief- und Hafenbauamt, befinden sich gegenwärtig folgende überwachungspflichtige Ingenieurbauwerke, die sich in ihrer Bauwerkscharakteristik wie folgt unterteilen:

 

- 38 Straßenbrücken (siehe Anlage 1)

- 31 Geh- u. Radwegbrücken (siehe Anlage 1)

- 2 Fußgängertunnel (siehe Anlage 1)

- 8 Verkehrszeichenbrücken (siehe Anlage 2)

- 25 Lärmschutzwände (siehe Anlage 3)

- 30 Stützwände (siehe Anlage 4) und

- 86 Durchlässe (siehe Anlage 5)

 

 

Auf Grund der laufenden Planungen ist absehbar, dass der Bestand an Ingenieurbauwerken innerhalb der Hansestadt Rostock in den kommenden Jahren weiterhin zunehmen wird.

Entsprechend den Festlegungen der DIN 1076 – „Ingenieurbauwerke im Zuge von Straßen und Wegen“ unterliegen die Ingenieurbauwerke einer ständigen regelmäßigen Überwachung und Prüfung auf ihre Standsicherheit, Verkehrssicherheit und Dauerhaftigkeit. Vorgeschrieben sind die laufende Beobachtung und Besichtigung aller Ingenieurbauwerke mindestens 3x pro Jahr. Im turnusmäßigen Abstand von 6 Jahren wird dann jedes überwachungspflichtige Ingenieurbauwerk einer „Hauptprüfung“ unterzogen. Dabei werden alle Bauteile handnah überprüft und das Bauwerk anschließend mit einer Zustandsnote im Prüfbericht bewertet. Dazwischen erfolgen alle 3 Jahre die ebenfalls vorgeschriebenen „Einfachen Prüfungen“ an diesen Bauwerken.


 

Hinzu kommen Prüfungen aus besonderem Anlass. „Sonderprüfungen“ - werden seitens des Fachamtes durchgeführt oder beauftragt, wenn das Bauwerk aufgrund seines oftmals veralteten Bauwerkszustandes einer noch intensiveren Beobachtung und Prüfung bedarf, um stets die Verkehrssicherheit zu gewährleisten und Rückschlüsse auf mögliche Einschränkungen in der Funktionalität und Nutzung zu ziehen – Bsp: damalige, alte Hundertmännerbrücke (2005); aus aktuellem Anlass – Sonderprüfung der Schleusenbrücke in 10/2009. „Prüfungen nach besonderen Vorschriften“ - diese betreffen die mechanischen und elektrischen Anlagen, z. B. an den Fußgängertunneln der Hansestadt.

 

Die Auswertung der Prüfungen ergibt seit Jahren einen sich stetig verschlechternden Zustand der Brückenbauwerke.

Die Gründe hierfür sind vorrangig in Abnutzungs- und Verschleißerscheinungen, Alterungsprozessen, bei Brücken älterer Bauart bzw. früherer Errichtung der beim Bau verwendeten Materialien, der Zunahme von Umwelteinflüssen auf die Bauwerke sowie auf die Erhöhung der Belastung aus dem Verkehrsgeschehen heraus (Belegungsdichte, Anteil des Schwerverkehrs, Schwerlastverkehre) zu sehen.

 

Um die Funktionalität und Leistungsfähigkeit des Hauptstraßennetzes der Hansestadt Rostock auch zukünftig dauerhaft zu erhalten, sind Instandsetzungs- und Sanierungsarbeiten an den nachfolgend aufgeführten Bauwerken kurz- bis mittelfristig zwingend vorzunehmen.

Anzumerken ist hierbei, dass diese Zusammenstellung über die bisher geplanten Sanierungs-, Rückbau- oder Ersatzneubauvorhaben in der Hansestadt Rostock nur den gegenwärtigen Erkenntnisstand wiedergibt. Im Zuge der weiterhin kontinuierlich durchzuführenden Prüfungen an Ingenieurbauwerken werden diese Kenntnisse durch die jeweiligen Verläufe der Bauwerkszustände präzisiert. In deren Ergebnis werden  weitere Reparaturen notwendig werden, die über das normale Maß der laufenden Instandhaltung hinausgehen.

 

 

Geplant bzw. bereits im Bau sind bisher folgende Baumaßnahmen:

 

1. Knotenausbau Mühlendamm / Neue Warnowstraße, Bauwerks-Nr.: ST 03

    Letzte Bauwerksprüfung vom: 16.06.2003 - Hauptprüfung

    Bauwerkszustandsnote:  4,0 = Sperrung!

    Bereich Ingenieurbau: Abbruch des vorhandenen Durchlasses und der maroden

    Stützwand St 03. Im August 2003 erfolgte die Vollsperrung der Warnowstraße im  

    Bereich der Stützwand 03-Fischergraben, da die Standsicherheit der Stützwand

    nicht mehr gegeben war.

    Jetzt Neubau eines Brückenbauwerkes sowie der Stützwände Bleichergraben und

    Fischergraben zum Zweck der Anbindung der Warnowstraße an den Mühlendamm.

    Auftraggeber : Rostocker Gesellschaft für Stadtentwicklung, Stadterneuerung und

                            Wohnungsbau

    Bauende: 30.04.2010

 

 

2. Rekonstruktion der Vorpommernbrücke, Bauwerks-Nr.: 102

    Letzte Bauwerksprüfung: 10.11.2006 - Hauptprüfung

    Bauwerkszustandsnote: 2,9

    Die geplante Bauzeit ist vom 01.03.2010 bis zum 29.10.2010 mit einer bautechno-

    logisch bedingten Bauzeitunterbrechung während der Hanse Sail vom 31.07.2010

    bis zum 09.08.2010.         

    Während der Bauzeit ist je eine Spur jeder Richtungsfahrbahn gesperrt.

    Kostenschätzung ca. 1.850.000 €,  Finanzierung ist im Haushalt 2010 des Tief- und

    Hafenbauamtes gesichert (Verpflichtungsermächtigung in 2009).

   


 

Schadensbilder:

    - beide Fahrbahnübergänge defekt, mit Durchfeuchtung der Auflagerbänke und der End-

      querträger an beiden Widerlagern

    - starke Spurrillenbildung und Verwerfungen im Fahrbahnbelag über die gesamte

      Brückenfläche

    - Betonabplatzungen und freiliegende Bewehrungseisen an Über- und Unterseiten der

      Brücke

    - Unterschreitung der planmäßigen Betondeckungen am Hohlkasten, am Überbau, an

      den Fundamenten und an den Widerlagern der Brücke

    - Wasserdurchtritt zwischen Gesims und Überbaukragarmen

    - Geländer und Lichtmasten durchrostet, Rostgrad Ri 5, etc.

 

 

3. Grundsanierung der Barlachbrücke in 2010, Bauwerks-Nr.: 113

     Letzte Bauwerksprüfung: 22.01.2009 - Hauptprüfung

     Bauwerkszustandsnote: 2,8

     An diesem Bauwerk ist eine starke Zunahme von Schäden in den letzten Jahren

     zu beobachten.

     Die geplante Bauzeit läuft von Dezember 2009 bis zum 30. Juni 2010.

     Kostenschätzung: ca. 200.000 €, Finanzierung ist im Haushalt des Tief- und Hafenbau-

     amtes gesichert. Auftrag  ist bereits erteilt.

 

 

4. Fortsetzung der Reparaturen am Bauwerk 137, dem Kreuzungsbauwerk in

    Lütten Klein, Bauwerks-Nr.: 137

    Letzte Bauwerksprüfung: 10.09.2009 - Hauptprüfung

    Bauwerkszustandsnote: 3,0

    Weitere Reparaturen am Bauwerk sind hier auch in den Folgejahren notwendig,

    um die bisherige Belastungsklasse 60/30 der Brücke weiterhin gewährleisten zu

    können.

    Für 2010 ist die Erneuerung der Zuganker/ Zugbänder geplant. Diese sichern die 

    tragenden Teile der Brücke gegen ein Abrutschen und sind stark sanierungsbedürftig.

    Kostenschätzung: ca. 200.000 €, Finanzierung ist über Ergänzung im Nachtragshaushalt

    des Vermögenshaushaltes 2009 in Höhe von 200.000 € gesichert.

    Die weitere Instandsetzung des kompletten Nord- und Südüberbaus sollte ab 2011 

    erfolgen.

    Beton- und Risssanierungen, Instandsetzung der freiliegenden Bewehrung sowie

    der Entwässerungsanlagen.

    Kostenschätzung: ca. 1.100.000 €, Finanzierung ist zz. nicht gesichert.

 

 

5. Grundhafte Instandsetzung des Rad- und Gehwegbrückenteils der Petribrücke,

    Bauwerks-Nr.: 100

    Letzte Bauwerksprüfung: 09.06.2009 - Hauptprüfung

    Bauwerkszustandsnote: 3,5

    Ehemalige Eisenbahnbrücke und jetziges Technisches Denkmal der  Hansestadt

    Rostock.

    Hier droht bei einer weiteren Verschlechterung des Bauwerkzustandes die Voll-

    sperrung der Brücke.

    Haupt- und Querträger sowie der Klappenkeller sind stark

    geschädigt.

    Details siehe Prüfbericht 2009 H (Anlage 6)

    Mit der Planung der Sofortreparatur ist das Ingenieurbüro Dorsch Consult, Niederlas-

    sung Rostock beauftragt worden. Die Ausführung dieser Sofortreparatur ist in 2010

    vorgesehen. Die finanziellen Mittel, welche dafür benötigt werden, sind im Verwaltungs-

    haushalt des Tief- und Hafenbauamtes in 2010 eingestellt.

 

 

Es ist darüber hinaus dringend erforderlich, wichtige Bauwerksteile zu erneuern, wie das Fundament (aus 1903), der Stahlrahmen als tragende Teile sowie die Lager des Bauwerkes. Dafür sind im Haushaltsplan 2009 ( Vermögenshaushalt ) 100,0 T€ eingestellt, um neben den Erhaltungsmaßnahmen die notwendigen Teilsanierungsmaßnahmen durchführen zu können.

 

 

6. Bereits seit dem Jahr 2002 ist die Fußgängerbrücke über die Gleise der Deutschen

    Bahn AG am westlichen Ortsrand des Wohngebietes Groß-Klein gesperrt.

    Bauwerks-Nr.:  030

    Letzte Bauwerksprüfung: 05.08.2009 – Einfache Prüfung

    Bauwerkszustandsnote: 4,0

    Auf Grund fehlender Haushaltsmittel erfolgte bisher kein Rückbau der tragenden  

    Teile.

    Aus Gründen der Verkehrssicherheit (S-Bahn) muss der Rückbau umgehend erfolgen.

    Kostenschätzung: ca. 120.000 €, Finanzierung ist zz. nicht gesichert.

 

 

7. Brücke Tessiner Straße über die Gleise Deutschen Bahn AG,

    Bauwerks-Nr.: 105     

    Letzte Bauwerksprüfung: 10.03.2009 - Hauptprüfung

    Bauwerkszustandsnote: 2,8   

    Die Schadensbilder sind hier sehr stark zunehmend.

    Diese Stahlbetonbrücke aus dem Jahr 1970 wird auch durch eine Alkali-Kieselsäure-

    Reaktion der seinerzeit beim Bau verwendeten Betone weiterhin geschädigt.

    Die Kosten für eine Grundsanierung der Brücke betragen ca. 435.000 € bei einer

    zusätzlichen Nutzungsdauer der Brücke von 15-20 Jahren.

    Es ist beabsichtigt, diese Sanierungsmaßnahme in 2011 durchzuführen. Die Finanzierung 

    ist im mittelfristigen Finanzplan zunächst noch nicht gesichert.

   

   

8. Schleusenbrücke am Mühlendamm, Bauwerks-Nr.: 109

    Letzte Bauwerksprüfung: 27.10.2009 - Sonderprüfung

    Bauwerkszustandsnote: 3,5

    Auf Grund des kritischen Bauwerkzustandes sind hier Verkehrseinschränkungen

    notwendig und zur weiteren Aufrechterhaltung der Funktionalität und Gewährleistung der

    Verkehrssicherheit bereits in der 50. KW 2009 realisiert worden.

    Details der Schädigungen siehe Prüfbericht 2009 H (Anlage 7)

    Ersatzneubau dringend erforderlich. Derzeit wird geprüft, ob diese Maßnahme bereits zeit-

    lich und finanziell in 2011 eingeordnet werden kann.

    Kostenschätzung: 2.600.000 €, Finanzierung ist zz. im Haushalt 2011/2012 gesichert.

 

 

9. Bahnhofsdrehbrücke Warnemünde, Bauwerks-Nr.: 152

    Letzte Bauwerksprüfung: 22.10.2009 - Hauptprüfung

    Bauwerkszustandsnote: 3,4

    Im 1. Quartal 2010 erfolgt der Austausch des maroden Holzbelages auf der gesamten

    Brücke.

    Die Grundsanierung der Brücke ist in den Folgejahren unbedingt notwendig, um eine

    weitere Kostenerhöhung durch fortschreitende Schäden zu verhindern.

    Kostenschätzung: ca. 275.000 €, Finanzierung ist zz. nicht gesichert.

 

 

 

 

 

Roland Methling

 

 

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Anlagen

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Beschlüsse

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12.01.2010 - Bau- und Planungsausschuss - zur Kenntnis gegeben

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13.01.2010 - Ausschuss für Wirtschaft und Tourismus - zur Kenntnis gegeben

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14.01.2010 - Finanzausschuss - zur Kenntnis gegeben

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14.01.2010 - Ausschuss für Stadt- und Regionalentwicklung, Umwelt und Ordnung - zur Kenntnis gegeben

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27.01.2010 - Bürgerschaft - zur Kenntnis gegeben