Beschlussvorlage - 2013/BV/5173

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag:

Die Bürgerschaft beschließt die Fördernde Mitgliedschaft der Hansestadt Rostock in der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS).

 

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Beschlussvorschriften:

§ 22 Abs. 2 Kommunalverfassung Mecklenburg-Vorpommern (KV M-V)

§ 22 Abs. 3 Nr. 2 und Nr. 12 KV M-V

§ 4 Abs. 3 der Satzung der DGzRS

 

bereits gefasste Beschlüsse:

keine

 

Sachverhalt:

Mitte des 19. Jahrhunderts war die Hansestadt Rostock mit einer Flotte von 233 Segelschiffen an die Spitze der Ostseehäfen gerückt und hatte damit Stralsund, Danzig und Lübeck überrundet. Der starke Schiffsverkehr zur Warnow machte somit besondere Sicherungsmaßnahmen gegen Seeunfälle notwendig, vor allem Rettungsmöglichkeiten. Das zeigte sich erstmals 1863 besonders drastisch, als die Rostocker Brigg „Louise“ ostwärts der Warnowmündung samt Besatzung verloren ging und die Warnemünder Bevölkerung das Drama machtlos mit ansehen musste. Diese Tragödie bewog die Stadt Rostock zur Anschaffung zweier Ruderrettungsboote auf eigene Kosten, die der Lotsenbrüderschaft anvertraut wurden.

 

Die DGzRS wurde 1865 gegründet und ist heute eine der modernsten Seenotrettungsdienste der Welt, die sich ausschließlich durch Spenden finanziert. Zwei Jahre nach der Gründung nahm die DGzRS ihre Arbeit 1867 an der Küste Mecklenburgs auf und ihre erste Rettungsstation wurde Warnemünde. Sie übernahm zunächst die beiden Rostocker Rettungsboote, die dem Lotsendienst der Hansestadt Rostock und damit dem Lotsenkommandeur Stephan Jantzen unterstellt waren und beschaffte ein weiteres leistungsfähigeres Rettungsboot.

 

Wohl kaum ein Name ist mit dem Seebad Warnemünde und der Seenotrettung so eng verbunden wie der von Stephan Jantzen. Der Mut und die Tapferkeit für das Leben in Not Geratener brachten dem 1827 geborenen Warnemünder Lotsenkapitän, der als Seenotretter fast 100 Menschen das Leben rettete, schon zu Lebzeiten Ruhm und Ehre. Sein heldenhaftes Engangement und das uneigennützige Verantwortungsbewusstein machen ihn auch heute noch, 100 Jahre nach seinem Tod, zu einem großen Vorbild. Anlässlich seines 100. Todestages am 19. Juli 2013 fanden dieses Jahr die „Stephan Jantzen Tage“ statt um seine herausragende Persönlichkeit mit regionaler und überregionaler Ausstrahlung in besonderer Weise zu ehren.

 

Die Seenotretter sind an der deutschen Nord- und Ostseeküste jeden Tag 24 Stunden mit einer Flotte von 60 Seenotkreuzern und Seenotrettungsbooten einsatzbereit. Ein leistungsstarker Rettungsdienst setzt qualifiziertes Personal und modernste Technik voraus und kostet viel Geld. Im Gegensatz zu anderen Hilfsorganisationen ergeben sich die Kosten jedoch nicht situationsbedingt sondern zwangsläufig und kontinuierlich. Die DGzRS muss stets für den extremen Notfall gerüstet sein, so dass die Rettung aus Seenot das ganze Jahr und bei jedem Wetter erfolgen kann.

 

In den ersten zehn Monaten des Jahres 2013 ist die Rettungsflotte der DGzRS 1.937 Mal im Einsatz gewesen. Dabei haben die DGzRS Besatzungen 701 Menschen aus Seenot gerettet oder aus Gefahr befreit. In vielen Fällen griffen die Seenotretter frühzeitig ein und begrenzten so die Schäden bereits im Vorfeld. Zudem sind sie 2.583 Mal in ihren Revieren zwischen Borkum im Westen und Ueckermünde im Osten auf Kontrollfahrt gegangen. Seit ihrer Gründung am 29.05.1865 hat die DGzRS bis Ende Oktober 2013 insgesamt 80.899 Menschen aus Seenot gerettet oder aus Gefahrensituationen auf See befreit. In Mecklenburg-Vorpommern waren die DGzRS-Rettungseinheiten zu 476 Einsatzfahrten unterwegs. Ihre Besatzungen retteten 20 Menschen aus Seenot und befreiten weitere 263 aus Gefahrensituationen. In Rostock-Warnemünde fahren die Besatzungsmitglieder in der Regel 70 – 80 Mal im Jahr zu einem Einsatz raus, speziell die Zeit zur Hanse Sail war in diesem Jahr mit 12 Einsätzen an vier Tagen sehr arbeitsreich.

Zur Würdigung und Erinnerung an Stephan Jantzen taufte die DGzRS 1990 in Warnemünde einen Seenotkreuzer auf den Namen VORMANN JANTZEN.

 

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Finanzielle Auswirkungen:

 

Teilhaushalt: 03

Produkt:        11101                                                                      Bezeichnung: Büro des

                                                                                                        Oberbürgermeisters                                         

Haushalts-jahr

Konto / Bezeichnung

Ergebnishaushalt

 

Finanzhaushalt

 

 

Erträge

Auf-

wendungen

Ein-zahlungen

Aus-zahlungen

2014

56420010

Mitgliedsbeiträge an Verbände und Vereine

 

500,00 EUR

 

 

 

76420010

Mitgliedsbeiträge an Verbände und Vereine

 

 

 

500,00 EUR

2014

56131010

Reise- und Fahrkosten

 

500,00 EUR

 

 

 

76131010

Auszahlung für Reise- und Fahrkosten

 

 

 

500,00 EUR

 

 

 

 

Bezug zum Haushaltssicherungskonzept:

 

Die Deckung aus dem vorhandenen Ansatz bzw. dem Deckungskreis für die Neuaufnahme dieser Mitgliedschaft ist vorhanden, so dass kein Mehrbedarf entsteht. Eine Verbindung zum Haushaltssicherungskonzept besteht somit nicht.

 

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Beschlüsse

Erweitern

14.01.2014 - Finanzausschuss - ungeändert beschlossen

Erweitern

29.01.2014 - Bürgerschaft - ungeändert beschlossen