Stellungnahme - 2011/AN/2068-01 (SN)

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Beratungsfolge

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Stellungnahme:

 

zu 1.

Der Auftrag, das sich derzeit in Planung befindende Sanierungskonzept zur Umgestaltung der Kröpeliner Tor Vorfläche im Rahmen eines künstlerischen und städtebaulichen Wettbewerbs unter Einbeziehung der Öffentlichkeit noch einmal zu überarbeiten, sollte abgelehnt werden.

 

Die Maßnahme „Vorfläche Kröpeliner Tor“ ist Bestandteil der Gesamtmaßnahme Sanierungsgebiet „Stadtzentrum Rostock“. Die Durchführung war ursprünglich für das Jahr 2008 vorgesehen. Zur Vorbereitung der Maßnahme wurde die Planung bereits 2006 beauftragt. Die Kompliziertheit und Besonderheit der Lage innerhalb der denkmalgeschützten Wallanlagen erforderte eine umfangreiche und tiefgreifende Analyse im Vorfeld, so dass die Genehmigungsplanung einschl. der Abstimmungen mit dem Ortsbeirat, dem Sanierungsbeirat, dem Bauausschuss und in einer Darstellung in der Presse erst 2008 abgeschlossen werden konnte. Die Zustimmung aller Gremien lag zu diesem Zeitpunkt vor.

 

Mit dem Maßnahmeplan 2009 wurde die Realisierung dieser Maßnahme aufgrund der geänderten Schwerpunktsetzung innerhalb der Sanierungsmaßnahme auf Gemeinbedarfseinrichtungen, wie dem Abschluss der Sanierung des Klosters, der Sanierung der Großen Stadtschule, des Rathauses und des Schifffahrtsmuseums, sowie der Entwicklung des Gebietes „Östlich der Stadtmauer“ in das Jahr 2011/2012 verschoben.

 

Die Planung wurde in diesem Jahr in den Ortsbeiräten und den Ausschüssen erneut vorgestellt. Die nunmehr von den Gremien gewünschten Ergänzungen oder Änderungen (Höhe der Stützwand – Ortsbeirat Stadtmitte, offene Lösungen zur Verbindung von Stadtmauer und Kröpeliner Tor – Bauausschuss, mehr Fahrradständer – ADFC) wurden nachträglich berücksichtigt. Inzwischen wurde die Ausführungsplanung auf der Grundlage der abgestimmten Unterlagen und der vorliegenden Zustimmung durch das Ministerium für Verkehr, Bau und Landesentwicklung beauftragt.

 

Die vorliegende Planung wird insbesondere vom Ortsbeirat Stadtmitte inhaltlich mitgetragen. Die in der Diskussion genannten Hinweise beziehen sich auf eine nochmalige Prüfung der Baumstandorte, die zurzeit erfolgt, und auf einen Vorbehalt zur Einordnung der die Stadtmauer symbolisierenden Tore nach Begutachtung eines 1 : 1 Modells.

 

Die Planung für die Umgestaltung der Vorfläche Kröpeliner Tor ist im Wesentlichen abgeschlossen. Die Überarbeitung im Rahmen eines künstlerischen und städtebaulichen Wettbewerbs unter Einbeziehung der Öffentlichkeit würde eine Neuplanung dieser Maßnahme bedeuten. Dies hätte folgende Konsequenzen:

 

-                 Bei einer grundsätzlichen inhaltlichen Änderung der Planung müssten die Leistungsphasen 2 – 4 neu beauftragt werden (ca. 40 T€)
 

-                 Da es sich um eine Doppelplanung handelt, ist die Neuplanung nicht förderfähig und muss durch die Hansestadt Rostock insgesamt bezahlt werden.
 

-                 Da die Leistungsphasen 5 – 8 bereits beauftragt sind und auch schon wesentliche Leistungen erbracht wurden, ist auch dafür das Honorar anteilig zu bezahlen (ca. 37 T€).
 

-                 Die später erfolgende erneute Beauftragung dieser Leistungen hat ebenfalls die Hansestadt Rostock zu tragen (ca. 60 T€).

 

zu 2.

Die Verwaltung lehnt die Umsetzung  des o.g. Kunstwerkes auf die Freifläche vor dem Kröpeliner Tor ab.

 

Der Brunnen (Paul Wallat, 1914) hat in seiner Bestandszeit mehrere Umsetzungen erfahren. Seit nunmehr 37 Jahren steht der Brinckman-Brunnen in Brinckmansdorf. Das ist die längste Zeit, die er an einem Ort in der Stadt gestanden hat.

 

Die Aufwertung des Weißen Kreuzes für die Bürgerinnen und Bürger durch diesen Brunnen ist aus unserer Sicht logisch und erhaltenswert. Vor genau einem Jahr wurden die wertvollen Glasmosaiken mit Hilfe einer großzügigen Spende der Jahresköste restauriert. U.E. haben die Brinckmansdorfer Einwohner ein Recht auf das Kunstwerk in ihrem Wohngebiet.

 

Mit der Wiedereinordnung der eingelagerten städtischen Kunstwerke „Mädchen mit Blumenstrauߓ (Ada Maddsen, Bronze, 1972) und „Sinnende“ (Siefried Krepp, Bronze, 1979) in das Freiflächenkonzept der Maßnahme Vorfläche Kröpeliner Tor werden für die Rostockerinnen und Rostocker zwei Kunstwerke eingefügt, die untrennbar mit dem Platz verbunden sind, ebenso wie der bereits wieder aufgestellte Brunnen „Sieben Schwestern küsst das eine Meer“ (Reinhard Dietrich, Bronze, 1970). Außerdem besteht das Mahnmal für die zerstörte Christuskirche (Miro Zahra, Granit, 2009). Alle Kunstwerke wurden gestalterisch in einen städtebaulichen Kontext eingefügt, der die Wirksamkeit des Platzes stärkt und Rücksicht auf die vielfältigen Funktionen nimmt. Die Addition eines zusätzlichen Gestaltungspunktes, der so viel Raum wie der Brinckman-Brunnen bräuchte, würde seine Wirksamkeit und die der vorhandenen Kunstwerke eher schwächen als stärken.

 

 

 

Zum vorgesehenen Termin:

 

Sollte der Antrag aufgrund dieser Stellungnahme nicht abgelehnt werden, müsste mit allen Betroffenen geprüft werden, ob der Brunnen nicht am gegenwärtigen Standort verbleiben soll und welche alternativen Standorte in Frage kommen, und ob unter diesen die Vorfläche Kröpeliner Tor am besten geeignet ist. Der Antrag enthält keine Angaben zur Deckung der damit verbundenen Kosten, so dass auch die Finanzierung zu sichern ist. Die Klärung dieser Fragen ist nicht bis zur 21. KW möglich (voraussichtlicher Abgabetermin beim Sitzungsdienst). Im Fall der Beschlussfassung wird um Fristsetzung mindestens bis zur Sitzung der Bürgerschaft im Oktober 2011 gebeten.

 

 

 

 

Holger Matthäus

 

 

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Beschlüsse

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13.04.2011 - Bürgerschaft - zur Kenntnis gegeben