Beschlussvorlage - 2010/BV/1785
Grunddaten
- Betreff:
-
Satzung über die Festsetzung der Hebesätze für die Grundsteuer und Gewerbesteuer in der Hansestadt Rostock (Hebesatzsatzung 2011)
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlage freigegeben:
- 14.01.2011
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage
- Federführend:
- Finanzverwaltungsamt (vor 31.10.2018)
- Beteiligt:
- Senator für Finanzen, Verwaltung und Ordnung; Hauptverwaltungsamt; Rechtsamt
- Fed. Senator/in:
- S 2, Georg Scholze
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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●
Erledigt
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Finanzausschuss
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Vorberatung
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25.01.2011
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01.03.2011
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●
Erledigt
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Bürgerschaft
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Entscheidung
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02.02.2011
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09.03.2011
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16.03.2011
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Beschlussvorschriften:
§ 22 Abs. 3 der Kommunalverfassung für das Land Mecklenburg-Vorpommern in der Fassung der Bekanntmachung vom 08.06.2004 (GVOBl. M-V S. 205), zuletzt geändert durch Artikel 2 des Gesetzes vom 12. Juli 2010 (GVOBl. M-V S. 366/378
bereits gefasste Beschlüsse:
Sachverhalt:
Nach den Bestimmungen des § 25 Abs. 3 Grundsteuergesetz und des § 16 Abs. 3 Gewerbesteuergesetz sind die Hebesätze mit Wirkung vom Beginn des Kalenderjahres, d. h. rückwirkend zum 01.01. durch die hebeberechtigte Kommune festzusetzen.
Die Festsetzung der Hebesätze für Realsteuern kann nach den geltenden Bestimmungen durch die Haushaltssatzung oder durch eine gesonderte Hebesatzsatzung erfolgen. Die Festsetzung der Hebesätze im Rahmen der Haushaltssatzung hat zur Folge, dass eine Veranlagung der Steuerpflichtigen erst nach dem Inkrafttreten des Haushaltes erfolgen kann, was mit der Bekanntmachung eintritt. In den letzten zwei Jahren erfolgte die Genehmigung der Haushaltssatzung durch die Rechtsaufsichtsbehörde des Landes M-V erst in der zweiten Jahreshälfte.
Eine gesonderte Hebesatzsatzung kann bereits direkt nach dem Beschluss der Bürgerschaft bekannt gemacht werden. Die Veranlagung der Steuerpflichtigen kann damit zeitnah erfolgen, was insbesondere bei der Erhöhung des Hebesatzes empfohlen wird. Mit der Hebesatzsatzung wird dem Wunsch der Steuerpflichtigen Rechung getragen, den Grundsteuererhöhungsbetrag zu den gesetzlichen Fälligkeiten zu entrichten zu können.
Die vorgeschlagenen Hebesätze der Grundsteuer A und der Gewerbesteuer sind gegenüber
dem Vorjahr unverändert geblieben.
Grundsteuer A 300 %
Gewerbesteuer 450 %
Gemäß dem Haushaltspanentwurf 2011 soll der Hebesatz für die Grundsteuer B gegenüber dem Vorjahr
von 450 % auf 500 % angehoben werden.
Bei der Grundsteuer B besteht nach wie vor ein erhebliches Ost- West-Gefälle, das sich auf-
grund der weiterhin nicht vorangetriebenen Grundsteuerreform zur Angleichung der Einheitsbewertungen aller Bundesländer noch verstärken wird. Die Steuereinnahmen je Einwohner der neuen Bundesländer bei der Grundsteuer B betragen nach der derzeitigen Steuerschätzung nur 71,4 % des Westniveaus.
Die Grundsteuererhöhung um 50 Prozentpunkte bedeutet eine Hebesatzsteigerung um 11,1 %. Ausgehend von einem Aufkommen der Grundsteuer B von 20,2 Mio. EUR bei einem Hebesatz von 500 % können Mehreinnahmen von ca. 2,25 Mio. EUR eingeplant werden.
Die Auswirkungen der vorgeschlagenen Hebesatzerhöhung auf die Grundstückseigentümer sind in der nachstehenden Tabelle aufgezeigt:
Nutzungsart | Berechnung | Grundsteuer Hebesatz 450 % in EUR | Grundsteuer Hebesatz 500 % in EUR | Differenz zwischen HS 450 % auf HS 500 % in EUR |
Mietwohngrundstück 460 m²; mit 6 Wohnungen je 70 m² | Messbetrag 148,89 x gültiger Hebesatz |
670,00 |
744,45 |
74,45 |
Eigentumswohnung mit 70 m² (bewertet)
| Messbetrag 24,34 mal gültiger Hebesatz |
109,53 |
121,70 |
12,17 |
70 m² Wohnung (nach der Ersatzbemessung)
| 70 m² x 1,00 x gültiger Hebesatz ./. 300 v. H. |
105,00 |
116,66 |
11,66 |
Geschäftsgrundstück (z.B. Kaufhaus oder gr. Prod.gebäude) | 9.000 Messbetrag x gültiger Hebesatz |
40.500,00 |
45.000,00 |
4.500,00 |
Gartenlaube | 3,94 Messbetrag x gültiger Hebesatz |
17,73
|
19,70 |
1,97 |
Garage
| 2,15 Messbetrag x gültiger Hebesatz |
9,67
|
10,75 |
1,08 |
In den Nachbargemeinden und Vergleichsstädten werden die Steuern nach folgenden Hebesätzen erhoben.
a) Nachbargemeinden
Gemeinde | Hebesatz 2010 Grundsteuer B | Hebesatz 2010 Gewerbesteuer |
Bad Doberan Stadt | 340 % | 370 % |
Bentwisch | 340 % | 300 % |
Broderstorf | 300 % | 300 % |
Kritzmow | 350 % | 300 % |
Graal Müritz | 300 % | 300 % |
Sanitz | 300 % | 240 % |
Schwaan | 340 % | 300 % |
Tessin | 300 % | 280 % |
Kröpelin | 350 % | 290 % |
Die Grundsteuererhöhung um 50 Prozentpunkte in den Gemeinden Kritzmow, Stäbelow und Lichtenhagen im Jahre 2010 beträgt absolut 16, 7 %.
b) Hebesätze der größten Städte Mecklenburg-Vorpommerns und der Ostdeutschen Städte im Jahr 2010
Stadt | Hebesatz 2010 Grundsteuer | Hebesatz 2010 Gewerbesteuer | Einwohnerzahl
|
Schwerin | 500 % | 420 % | 96.043 |
Stralsund | 420 % | 420 % | 56.999 |
Wismar | 400 % | 380 % | 44.876 |
Greifswald | 430 % | 395 % | 59.954 |
Stadt | Hebesatz 2010 Grundsteuer B | Hebesatz 2010 Gewerbesteuer | Einwohnerzahl
|
Berlin | 810 % | 450 % | 3.443.570 |
Dresden | 635 % | 450 % | 511.138 |
Leipzig | 500 % | 460 % | 517.142 |
Chemnitz | 475 % | 450 % | 240.375 |
Magdeburg | 450 % | 450 % | 229.794 |
Halle | 440 % | 450 % | 231.978 |
Erfurt | 420 % | 420 % | 199.952 |
Der durchschnittliche Hebesatz der Grundsteuer B für das Jahr 2010 ausschließlich Berlin beträgt bei den größten ostdeutschen Städten 487 %.
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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1
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(wie Dokument)
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29 kB
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