Informationsvorlage - 0020/08-IV
Grunddaten
- Betreff:
-
Stand der Umsetzung Rahmenkonzeption Kinderversammlungen in der Hansestadt Rostock
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlage freigegeben:
- 26.02.2008
- Vorlageart:
- Informationsvorlage
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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●
Erledigt
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Jugendhilfeausschuss
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26.02.2008
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1. Anliegen
Im Rahmen der
Jugendhilfeplanung wurde die Konzeption zur Kinderversammlung in der Hansestadt
Rostock als ein Instrument der Einbeziehung von Kindern in Planungs- und
Entscheidungsprozesse im Jahr 2004 fortgeschrieben. Kinderversammlungen sind
als ein Element der Partizipation
von Kindern zu betrachten, das ergänzend zur prozessimmanenten Beteiligung in
Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe sowie Schule sozialräumlich
eingesetzt wird. Das Grundanliegen besteht darin, Kinder als politischen Teil
unserer Gesellschaft ernst- und ihre Bedürfnisse wahrzunehmen.
Die Durchführung der
Kinderversammlungen erfolgt unter folgender Zielstellung:
-
kindgerechte
Möglichkeit der Einflussnahme auf Angelegenheiten des Gemeinwesens erlebbar
machen
-
Entwicklung von
selbstbewussten Persönlichkeiten, die in der Lage sind, ihre Belange
durchzusetzen
-
Vermitteln von
Transparenz gegenüber Kindern, wie Entscheidungen in der Verwaltung und in der
Politik entstehen sowie
-
Erhöhung der
Sensibilität bei Entscheidungsträgern der Stadt, bezogen auf die
Berücksichtigung von Interessen und Bedürfnissen von Kindern bei Planungen und
Handlungen
2.
Umsetzung
Seit
der Fortschreibung des Konzeptes „Kinderversammlungen in der Hansestadt
Rostock“ fanden in folgenden Sozialräumen Kinderversammlungen statt:
- 2004 Groß- Klein
-
2005 Dierkow und
Evershagen
-
2006 Lichtenhagen
und Schmarl
-
2007 Lütten-
Klein und Toitenwinkel (in Toitenwinkel im Januar 2008 eine zweite
Kinderversammlung, da von den Kindern so viele Beiträge präsentiert wurden).
Veranstaltungsorte
waren in vier Stadtteilen die Aulen von Schulen, einmal ein Stadtteil- und
Begegnungszentrum, zweimal Einrichtungen der Kirche sowie das Ortsamt
Toitenwinkel.
Laut Konzeption war geplant, jährlich 3
bis 4 Kinderversammlungen durchzuführen. In der
Umsetzung des Konzeptes stellte sich
heraus, dass pro Jahr maximal 2 Kinderversamm-
lungen realistisch sind. Gründe dafür
sind, dass während der gesamten Zeit der Vorberei-
tung, Durchführung und Nachbereitung ein kontinuierlicher Informationsaustausch
aller
Beteiligten (Politik, Verwaltung, Träger
der Einrichtungen, Schulen, Stadtteiltische, Stadt-
teilmanager etc.) dringend stattfinden
muss. Ebenso wichtig ist die Vor- und Nachberei-
tungsphase unter altersgerechter
Einbeziehung der Kinder, die garantiert, dass die wirk-
lichen Interessen der Kinder zur Sprache
kommen und sie nach der Auswertung der
Kinderversammlungen Antworten auf ihre
Anliegen erhalten.
Im Schnitt nahmen an den
Kinderversammlungen 35 bis 75 Kinder im Alter von 7 bis
13 Jahren statt. Selbstbewusst nutzten die
Kinder diese Form der Beteiligung, um positives
und Probleme ihres Stadtteils zu
präsentieren. Gemeinsam mit Gästen aus der Politik,
Verwaltung und anderer Institutionen wurde
über Probleme diskutiert und nach Verände-
rungsmöglichkeiten gesucht.
Folgende Themen wurden von den Kindern in
den Kinderversammlungen präsentiert:
-
sicherer Schulweg
-
Sauberkeit und
Ordnung in den Stadtteilen
-
defekte
Spielgeräte auf Spielplätzen
-
Verkauf von
Zigaretten und Alkohol an Kinder
-
Verunreinigungen
durch Hunde
-
fehlende
Freizeitangebote
-
Graffiti
Bezogen auf die Themen, die die Kinder in
die Kinderversammlungen herein trugen,
wurden die Fachleute als Gesprächspartner
eingeladen. Hier hat sich eine sehr gute
Zusammenarbeit mit dem Amt für Schule und
Sport, dem Amt für Stadtgrün, dem Stadt-
amt, den Ortsämtern, der RGS, den
Ortsbeiräten und der Polizei entwickelt.
3. Ausblick
Das Konzept
Kinderversammlungen in der Hansestadt Rostock hat sich in der Umsetzung bewährt
und wird ständig fortgeschrieben. Kinder nehmen diese Möglichkeit der
Mitgestaltung, Mitbestimmung und Beteiligung begeistert an.
2008 sind Kinderversammlungen
in den Stadtteilen Reutershagen und Evershagen geplant.
Diese Planung erfolgte im
vergangenen Jahr erstmalig mit der Gleichstellungsbeauftragten
der Hansestadt Rostock. So
werden diese Stadtteile aus Sicht der Frauen und aus Sicht der Kinder
untersucht. Dieses trägt wesentlich dazu bei, Ressourcen innerhalb der Stadt zu
bündeln.
Im Auftrag
Angelika Coors