Beschlussvorlage - 0849/06-BV
Grunddaten
- Betreff:
-
Straßenbenennung in Rostock - Stadtmitte
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlage freigegeben:
- 12.12.2006
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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●
Erledigt
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Hauptausschuss
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17.10.2006
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12.12.2006
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●
Erledigt
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Ausschuss für Stadt- und Regionalentwicklung, Umwelt und Ordnung
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23.11.2006
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HANSESTADT ROSTOCK
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Nummer |
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DER OBERBÜRGERMEISTER |
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Amt |
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Beschlussvorschriften |
Datum |
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Straßenbenennungssatzung der Hansestadt Rostock § 1 |
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Gremium |
Sitzungstermin |
Genehmigungsvermerk |
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Beratungsfolge |
Sitzungstermin |
federführend |
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Ausschuss
für Stadt- und Regionalentwicklung, Umwelt und Ordnung |
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Gegenstand |
beteiligt |
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Straßenbenennung
in Rostock - Stadtmitte |
|
bereits
gefaßte Beschlüsse |
zu
ändernde Beschlüsse |
aufzuhebende
Beschlüsse |
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finanzielle
Auswirkungen |
Begründung
An dem im Anhang zur
Beschlussvorlage dargestellten Verbindungsweg zwischen August-Bebel-Straße und
Augustenstraße ist die Errichtung eines Gebäudes vorgesehen. Aus
ordnungsrechtlicher Sicht ist es erforderlich den o.g. Weg gemäß
Straßenbenennungssatzung der Hansestadt Rostock mit einem Namen zu versehen.
Der Namensvorschlag wurde vom
zuständigen Ortsbeirat nach dortigem Beschluss vom 19.07.2006 eingebracht.
Der Namensgeber
„Johannes der Täufer“ nimmt insbesondere im christlichen Glauben
eine herausragende Position ein (siehe auch Anlage). Darüber hinaus wird
„Johannes der Täufer“ durch die „Freimaurer“ als
Schutzpatron der Bauhütten gewürdigt.
Die Benennung weicht nicht
von den „Grundsätzen der Straßenbenennung“ (vgl.
Straßen-benennungssatzung) ab. Es gibt verwaltungsseitig keine Einwände diesen
Namen zu vergeben.
Roland Methling
Anlage
Quellenangabe: Ökumenisches Heiligenlexikon www.heiligenlexikon.de
Johannes
war Sohn der Elisabeth und des Zacharias, er wurde nach der Überlieferung ein
halbes Jahr vor Jesus geboren. Der schon alte Priester Zacharias, dessen Ehe
lange kinderlos war, opferte im Tempel und erhielt durch den Erzengel Gabriel
die Verheißung, dass ihm ein Sohn geboren werde. Zacharias zweifelte, bat um
ein Zeichen und wurde vom Engel mit Stummheit geschlagen. Die dann tatsächlich
in hohem Alter schwanger gewordene Elisabeth wurde in der Schwangerschaft von
Maria besucht, die bei ihr blieb bis zur Geburt des Johannes. Elisabeth, nach
der Geburt über die Namensgebung befragt, wusste aus ihrer Eingebung, dass der
Knabe entgegen der Familientradition Johannes heißen sollte; gleichzeitig
schrieb Zacharias den Namen auf eine Wachstafel, erhielt nun seine Sprache
zurück und brach in den im Lukasevangelium (1, 67 - 79) überlieferten Lobgesang
aus.
Johannes
trat erstmals im Herbst des Jahres 28 öffentlich als Bußprediger auf, darüber
berichtet auch der römische Geschichtsschreiber Flavius Josephus. Er lebte als
Asket in der Wüste, wo er "mit rauhem Kamelhaar bekleidet, von
Heuschrecken und wildem Honig ernährt" (Markusevangelium 1, 6;
Matthäusevangelium 3, 4) geschildert wird, was an Elia erinnert. Er verkündete
am Jordan das Kommen des von den Juden ersehnten Messias, vollzog zur
Vorbereitung hierauf die Bußtaufe mit Wasser als Symbol für die Rettung im
kommenden Weltgericht und versammelte eine Schar von Anhängern um sich. Dabei wurde
er vom Fürsten Herodes bespitzelt, vorbeugend von Soldaten umgeben und von den
Pharisäern zur Rede gestellt, ob er der Messias sei (Lukasevangelium 3, 1 -
20). Die christliche Kirche sieht in ihm den letzten großen Propheten der
biblischen Tradition.
Johannes
taufte Jesus im Jordan, wobei die besondere Sendung Jesu und seine Göttlichkeit
zum ersten Mal öffentlich offenbar wurde: "Aus dem Himmel erscholl eine
Stimme: 'Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen
gefunden.'" (Lukasevangelium 3, 24)
Von
König Herodes Antipas wurde Johannes dann gefangen genommen, weil der ihm die
unrechtmäßige Verbindung mit seiner Schwägerin Herodias öffentlich vorgehalten
hatte. Die hasserfüllte Herodias bewegte ihre Tochter Salome, als diese dem von
ihrem Tanz entzückten Vater einen Wunsch äußern durfte, Johannes' Haupt zu
fordern. Er wurde enthauptet, Salome brachte ihrer Mutter das Haupt auf einer
Schale (Markusevangelium 6, 14 - 29).
Der
Täufer erhielt seinen Festtag in Rom sechs Monate vor dem Geburtsfest Jesu.
Auch Augustinus kannte für Afrika dieses Datum. Neben Jesus und Maria ist
Johannes der einzige, dessen Geburtstag gefeiert wird, woran seine
besondere heilsgeschichtliche Bedeutung deutlich wird. Sein Hinweisen auf den
Erlöser ist wohl der Grund, warum sich das alte keltische Sonnenwendfest, der
Tag des Sieges der Sonne und des Lichtes über Dunkelheit und Tod, als
Johannistag geeignet erwies, um christlich überformt zu werden. Johannes- oder
Sonnwendfeuer werden weithin an diesem Tag abgebrannt; seit dem 10. Jahrhundert
war es üblich, dazu geweihten Wein zu trinken. Mancherorts werden Brunnen und
Quellen besonders geschmückt. Ein "Feuersegen" findet sich im
deutschen Benediktionale der katholischen Kirche. Dem Johanniskraut, das um
diese Jahreszeit blüht, schrieb man Abwehreigenschaften gegen Geister und
Teufel zu.
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