Informationsvorlage - 2009/IV/0642
Grunddaten
- Betreff:
-
Brücken und Ingenieurbauwerke der Hansestadt Rostock
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlage freigegeben:
- 21.12.2009
- Vorlageart:
- Informationsvorlage
- Federführend:
- Tief- und Hafenbauamt
- Fed. Senator/in:
- S 4, Holger Matthäus
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Bau- und Planungsausschuss
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Kenntnisnahme
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12.01.2010
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Erledigt
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Ausschuss für Wirtschaft und Tourismus
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Kenntnisnahme
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13.01.2010
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Erledigt
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Finanzausschuss
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Kenntnisnahme
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14.01.2010
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Erledigt
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Ausschuss für Stadt- und Regionalentwicklung, Umwelt und Ordnung
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Kenntnisnahme
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14.01.2010
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Erledigt
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Bürgerschaft
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Kenntnisnahme
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27.01.2010
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Sachverhalt:
In der federführenden
Verwaltungsverantwortung und Baulastträgerschaft der Hansestadt Rostock, hier
vertreten durch das Tief- und Hafenbauamt, befinden sich gegenwärtig folgende überwachungspflichtige
Ingenieurbauwerke, die sich in ihrer Bauwerkscharakteristik wie folgt
unterteilen:
- 38
Straßenbrücken (siehe Anlage 1)
- 31 Geh- u.
Radwegbrücken (siehe Anlage 1)
- 2
Fußgängertunnel (siehe Anlage 1)
- 8
Verkehrszeichenbrücken (siehe Anlage 2)
- 25
Lärmschutzwände (siehe Anlage 3)
- 30
Stützwände (siehe Anlage 4) und
- 86
Durchlässe (siehe Anlage 5)
Auf Grund der laufenden Planungen
ist absehbar, dass der Bestand an Ingenieurbauwerken innerhalb der Hansestadt
Rostock in den kommenden Jahren weiterhin zunehmen wird.
Entsprechend den Festlegungen der DIN 1076 – „Ingenieurbauwerke im Zuge von Straßen und Wegen“ unterliegen die Ingenieurbauwerke einer ständigen regelmäßigen Überwachung und Prüfung auf ihre Standsicherheit, Verkehrssicherheit und Dauerhaftigkeit. Vorgeschrieben sind die laufende Beobachtung und Besichtigung aller Ingenieurbauwerke mindestens 3x pro Jahr. Im turnusmäßigen Abstand von 6 Jahren wird dann jedes überwachungspflichtige Ingenieurbauwerk einer „Hauptprüfung“ unterzogen. Dabei werden alle Bauteile handnah überprüft und das Bauwerk anschließend mit einer Zustandsnote im Prüfbericht bewertet. Dazwischen erfolgen alle 3 Jahre die ebenfalls vorgeschriebenen „Einfachen Prüfungen“ an diesen Bauwerken.
Hinzu kommen Prüfungen aus
besonderem Anlass. „Sonderprüfungen“ - werden seitens des Fachamtes
durchgeführt oder beauftragt, wenn das Bauwerk aufgrund seines oftmals
veralteten Bauwerkszustandes einer noch intensiveren Beobachtung und Prüfung
bedarf, um stets die Verkehrssicherheit zu gewährleisten und Rückschlüsse auf
mögliche Einschränkungen in der Funktionalität und Nutzung zu ziehen –
Bsp: damalige, alte Hundertmännerbrücke (2005); aus aktuellem Anlass –
Sonderprüfung der Schleusenbrücke in 10/2009. „Prüfungen nach besonderen
Vorschriften“ - diese betreffen die mechanischen und elektrischen
Anlagen, z. B. an den Fußgängertunneln der Hansestadt.
Die Auswertung der Prüfungen
ergibt seit Jahren einen sich stetig verschlechternden Zustand der
Brückenbauwerke.
Die Gründe hierfür sind vorrangig
in Abnutzungs- und Verschleißerscheinungen, Alterungsprozessen, bei Brücken
älterer Bauart bzw. früherer Errichtung der beim Bau verwendeten Materialien,
der Zunahme von Umwelteinflüssen auf die Bauwerke sowie auf die Erhöhung der Belastung
aus dem Verkehrsgeschehen heraus (Belegungsdichte, Anteil des Schwerverkehrs, Schwerlastverkehre)
zu sehen.
Um die Funktionalität und Leistungsfähigkeit des Hauptstraßennetzes der Hansestadt Rostock auch zukünftig dauerhaft zu erhalten, sind Instandsetzungs- und Sanierungsarbeiten an den nachfolgend aufgeführten Bauwerken kurz- bis mittelfristig zwingend vorzunehmen.
Anzumerken ist hierbei, dass
diese Zusammenstellung über die bisher geplanten Sanierungs-, Rückbau- oder
Ersatzneubauvorhaben in der Hansestadt Rostock nur den gegenwärtigen Erkenntnisstand
wiedergibt. Im Zuge der weiterhin kontinuierlich durchzuführenden Prüfungen an
Ingenieurbauwerken werden diese Kenntnisse durch die jeweiligen Verläufe der
Bauwerkszustände präzisiert. In deren Ergebnis werden weitere Reparaturen notwendig werden, die
über das normale Maß der laufenden Instandhaltung hinausgehen.
Geplant bzw. bereits im Bau sind
bisher folgende Baumaßnahmen:
1. Knotenausbau Mühlendamm /
Neue Warnowstraße, Bauwerks-Nr.: ST 03
Letzte Bauwerksprüfung vom: 16.06.2003 - Hauptprüfung
Bauwerkszustandsnote: 4,0 = Sperrung!
Bereich Ingenieurbau: Abbruch des
vorhandenen Durchlasses und der maroden
Stützwand St 03. Im August 2003 erfolgte
die Vollsperrung der Warnowstraße im
Bereich der Stützwand 03-Fischergraben, da
die Standsicherheit der Stützwand
nicht mehr gegeben war.
Jetzt Neubau eines Brückenbauwerkes sowie der
Stützwände Bleichergraben und
Fischergraben zum Zweck der
Anbindung der Warnowstraße an den Mühlendamm.
Auftraggeber : Rostocker
Gesellschaft für Stadtentwicklung, Stadterneuerung und
Wohnungsbau
Bauende: 30.04.2010
2. Rekonstruktion der
Vorpommernbrücke, Bauwerks-Nr.: 102
Letzte Bauwerksprüfung: 10.11.2006 -
Hauptprüfung
Bauwerkszustandsnote: 2,9
Die geplante Bauzeit ist vom 01.03.2010 bis
zum 29.10.2010 mit einer bautechno-
logisch bedingten Bauzeitunterbrechung
während der Hanse Sail vom 31.07.2010
bis zum 09.08.2010.
Während der Bauzeit ist je eine Spur jeder
Richtungsfahrbahn gesperrt.
Kostenschätzung ca. 1.850.000 €, Finanzierung ist im Haushalt 2010 des Tief- und
Hafenbauamtes gesichert
(Verpflichtungsermächtigung in 2009).
Schadensbilder:
- beide Fahrbahnübergänge defekt, mit Durchfeuchtung der Auflagerbänke und der End-
querträger an beiden Widerlagern
- starke Spurrillenbildung und Verwerfungen im Fahrbahnbelag über die gesamte
Brückenfläche
- Betonabplatzungen und freiliegende Bewehrungseisen an Über- und Unterseiten der
Brücke
- Unterschreitung der planmäßigen Betondeckungen am Hohlkasten, am Überbau, an
den Fundamenten und an den Widerlagern der Brücke
- Wasserdurchtritt zwischen Gesims und Überbaukragarmen
- Geländer und Lichtmasten durchrostet,
Rostgrad Ri 5, etc.
3. Grundsanierung der
Barlachbrücke in 2010, Bauwerks-Nr.: 113
Letzte Bauwerksprüfung: 22.01.2009
- Hauptprüfung
Bauwerkszustandsnote: 2,8
An
diesem Bauwerk ist eine starke Zunahme von Schäden in den letzten Jahren
zu beobachten.
Die geplante Bauzeit läuft von Dezember 2009 bis zum 30. Juni 2010.
Kostenschätzung: ca. 200.000 €, Finanzierung ist im Haushalt des Tief- und Hafenbau-
amtes gesichert. Auftrag ist bereits erteilt.
4. Fortsetzung der Reparaturen
am Bauwerk 137, dem Kreuzungsbauwerk in
Lütten Klein, Bauwerks-Nr.: 137
Letzte Bauwerksprüfung: 10.09.2009 -
Hauptprüfung
Bauwerkszustandsnote: 3,0
Weitere Reparaturen am Bauwerk sind hier
auch in den Folgejahren notwendig,
um die bisherige Belastungsklasse 60/30 der
Brücke weiterhin gewährleisten zu
können.
Für 2010 ist die Erneuerung der Zuganker/
Zugbänder geplant. Diese sichern die
tragenden Teile der Brücke gegen ein Abrutschen
und sind stark sanierungsbedürftig.
Kostenschätzung: ca. 200.000 €, Finanzierung ist über Ergänzung im Nachtragshaushalt
des Vermögenshaushaltes 2009 in Höhe von
200.000 € gesichert.
Die weitere Instandsetzung des kompletten
Nord- und Südüberbaus sollte ab 2011
erfolgen.
Beton- und Risssanierungen, Instandsetzung
der freiliegenden Bewehrung sowie
der Entwässerungsanlagen.
Kostenschätzung: ca. 1.100.000 €,
Finanzierung ist zz. nicht gesichert.
5.
Grundhafte Instandsetzung des Rad- und Gehwegbrückenteils der Petribrücke,
Bauwerks-Nr.: 100
Letzte Bauwerksprüfung: 09.06.2009 - Hauptprüfung
Bauwerkszustandsnote: 3,5
Ehemalige Eisenbahnbrücke und jetziges
Technisches Denkmal der Hansestadt
Rostock.
Hier droht bei einer weiteren Verschlechterung
des Bauwerkzustandes die Voll-
sperrung der Brücke.
Haupt- und Querträger sowie der
Klappenkeller sind stark
geschädigt.
Details siehe Prüfbericht 2009 H (Anlage 6)
Mit der Planung der Sofortreparatur ist das
Ingenieurbüro Dorsch Consult, Niederlas-
sung Rostock beauftragt worden. Die Ausführung dieser Sofortreparatur ist in 2010
vorgesehen. Die finanziellen Mittel, welche dafür benötigt werden, sind im Verwaltungs-
haushalt des Tief- und Hafenbauamtes in 2010 eingestellt.
Es ist darüber hinaus dringend erforderlich, wichtige Bauwerksteile zu erneuern, wie das Fundament (aus 1903), der Stahlrahmen als tragende Teile sowie die Lager des Bauwerkes. Dafür sind im Haushaltsplan 2009 ( Vermögenshaushalt ) 100,0 T€ eingestellt, um neben den Erhaltungsmaßnahmen die notwendigen Teilsanierungsmaßnahmen durchführen zu können.
6. Bereits seit dem Jahr 2002
ist die Fußgängerbrücke über die Gleise der Deutschen
Bahn AG am westlichen Ortsrand des Wohngebietes
Groß-Klein gesperrt.
Bauwerks-Nr.: 030
Letzte Bauwerksprüfung: 05.08.2009 – Einfache Prüfung
Bauwerkszustandsnote: 4,0
Auf Grund fehlender Haushaltsmittel
erfolgte bisher kein Rückbau der tragenden
Teile.
Aus Gründen der Verkehrssicherheit (S-Bahn)
muss der Rückbau umgehend erfolgen.
Kostenschätzung: ca. 120.000 €,
Finanzierung ist zz. nicht gesichert.
7. Brücke Tessiner Straße über
die Gleise Deutschen Bahn AG,
Bauwerks-Nr.: 105
Letzte Bauwerksprüfung: 10.03.2009 - Hauptprüfung
Bauwerkszustandsnote: 2,8
Die Schadensbilder sind hier sehr stark zunehmend.
Diese Stahlbetonbrücke aus dem Jahr 1970 wird auch durch eine Alkali-Kieselsäure-
Reaktion der seinerzeit beim Bau
verwendeten Betone weiterhin geschädigt.
Die Kosten für eine Grundsanierung der Brücke betragen ca. 435.000 € bei einer
zusätzlichen Nutzungsdauer der Brücke von 15-20 Jahren.
Es ist beabsichtigt, diese Sanierungsmaßnahme in 2011 durchzuführen. Die Finanzierung
ist im mittelfristigen Finanzplan zunächst noch nicht gesichert.
8. Schleusenbrücke am
Mühlendamm, Bauwerks-Nr.: 109
Letzte Bauwerksprüfung: 27.10.2009 - Sonderprüfung
Bauwerkszustandsnote: 3,5
Auf Grund des kritischen Bauwerkzustandes sind hier Verkehrseinschränkungen
notwendig und zur weiteren Aufrechterhaltung der Funktionalität und Gewährleistung der
Verkehrssicherheit bereits in der 50. KW
2009 realisiert worden.
Details der Schädigungen siehe Prüfbericht
2009 H (Anlage 7)
Ersatzneubau dringend erforderlich. Derzeit wird geprüft, ob diese Maßnahme bereits zeit-
lich und finanziell in 2011 eingeordnet
werden kann.
Kostenschätzung: 2.600.000 €, Finanzierung ist zz. im Haushalt 2011/2012 gesichert.
9. Bahnhofsdrehbrücke
Warnemünde, Bauwerks-Nr.: 152
Letzte Bauwerksprüfung: 22.10.2009 - Hauptprüfung
Bauwerkszustandsnote: 3,4
Im 1. Quartal 2010 erfolgt der Austausch des maroden Holzbelages auf der gesamten
Brücke.
Die Grundsanierung der Brücke ist in den Folgejahren unbedingt notwendig, um eine
weitere Kostenerhöhung durch fortschreitende Schäden zu verhindern.
Kostenschätzung: ca. 275.000 €,
Finanzierung ist zz. nicht gesichert.
Roland Methling
Anlagen
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