Informationsvorlage - 2010/IV/1733
Grunddaten
- Betreff:
-
Bericht zur Umsetzung des Konzeptes "Kindergesundheitsziele in Rostock bis 2010"
- Status:
- öffentlich (Vorlage freigegeben)
- Vorlage freigegeben:
- 21.12.2010
- Vorlageart:
- Informationsvorlage
- Federführend:
- Gesundheitsamt
- Fed. Senator/in:
- S 3, Dr. Liane Melzer
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Ausschuss für Soziales, Gesundheit und Migration
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Kenntnisnahme
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19.01.2011
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Erledigt
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Bürgerschaft
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Kenntnisnahme
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02.02.2011
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Die Hansestadt Rostock ist seit 1992 Mitglied des Gesunde
Städte-Netzwerke der Bundesrepublik Deutschland und setzt durch die
Arbeitsgruppe ”Kommunale Gesundheitsförderung” das Gesunde
Städte-Projekt der World Health Organization (WHO) um.
Aus
diesem Grunde verfolgen die Akteure auch das Ziel, Rostock langfristig zu einer
zukunftsfähigen, gesunden Stadt zu entwickeln. Dabei wird Gesundheitsförderung
als ressortübergreifende Gemeinschaftsaufgabe verstanden.
Es ist dem Gesundheitsamt gelungen, in den vergangenen
Jahren stabile und vernetzte Strukturen aufzubauen. In verschiedenen
Arbeitskreisen und Projektgruppen, die unter dem Dach der Arbeitsgruppe
„Kommunale Gesundheitsförderung“ bestehen, sind mehr als 50 kommunale Partner
einbezogen. Es erfolgt eine kontinuierliche aufgaben- und ergebnisorientierte
Kooperation. Dabei wurde auch erreicht, dass Bürgerinnen und Bürger,
insbesondere Selbsthilfegruppen, an diesem Prozess beteiligt werden.
Eine enge Zusammenarbeit gibt es zur Kommunalpolitik, zu den
Ausschüssen der Bürgerschaft für Jugendhilfe, Soziales und Gesundheit. Hier
erfolgt eine regelmäßige Berichterstattung durch das Gesundheitsamt, in dessen
Händen auch die Koordination liegt.
Das Gesundheitsamt der Hansestadt Rostock gab im Sommer des
Jahres 2003 den ersten Kindergesundheitsbericht heraus. Mit diesem Bericht
wurde auch erstmals der Versuch unternommen, im Rahmen von Einschulungs- und
schulärztlichen Reihenuntersuchungen erhobene Gesundheitsdaten von Kindern zur
sozialen Lage ihrer Eltern in Beziehung zu setzen. Die Ergebnisse bestätigten,
was seit langem in der Gesundheitswissenschaft relevant ist: Die soziale Lage von Kindern hat Einfluss auf
ihren Gesundheitszustand.
Darüber hinaus war im Vergleich der untersuchten
Altersstufen (Einschulung, 4. und 8. Klasse) ein Anstieg verschiedener
Gesundheitsstörungen zu verzeichnen, so zum Beispiel bei Übergewicht und
Adipositas sowie bei Veränderungen am Bewegungssystem (Haltungsschäden).
Als Handlungsstrategie für eine gesundheitsfördernde
Intervention verständigte sich die Hansestadt Rostock darauf, kommunale
Kindergesundheitsziele zu verabschieden, um durch deren Umsetzung langfristig
eine Verbesserung des Gesundheitsstatus der Kinder und Jugendlichen zu
erreichen und ihre gesundheitlichen und sozialen Kompetenzen zu stärken.
Im Rahmen einer kommunalen Konferenz im Juni 2004
„Kindergesundheitsziele in Rostock“ wurden Zielstellungen zu den
Schwerpunkten Bewegung, Ernährung und Stressbewältigung sowie prioritäre
Maßnahmen zur Umsetzung in den Lebensräumen Kita/Kindertagespflege, Schule und
Familie festgeschrieben. Auf der Basis dieser Ergebnisse wurde bis Ende 2004
eine Gesundheitsförderungskonzeption durch die AG „Kommunale
Gesundheitsförderung der Hansestadt Rostock“, insbesondere aber durch das
Gesundheitsamt, das Amt für Jugend und Soziales sowie das Amt für Schule und
Sport der Hansestadt Rostock erarbeitet. Die politische Willensbildung zur
Realisierung des Konzepts von 2005 bis 2010 wurde über einen
Bürgerschaftsbeschluss im Mai 2005 herbeigeführt und bildete die Grundlage für den Arbeitsprozess
in den letzten Jahren.
Das
Gesundheitsförderungskonzept „Kindergesundheitsziele in Rostock“
bis 2010 verfolgte das Ziel, unter dem Primat der Herstellung von
Chancengleichheit für Kinder und Jugendliche auf kommunaler Ebene die
Themenschwerpunkte Bewegung, Ernährung und Stressbewältigung als prioritäre
Gesundheitsziele zur Stärkung von Gesundheitsförderung und Prävention
aufzugreifen und mit gezielten Maßnahmen zu deren Umsetzung zu untersetzen.
Darauf aufbauend wurde mit den beteiligten kommunalen
Partnern ein jährlicher Aktionsplan für die Jahre 2005 bis 2010 entworfen.
Die Umsetzung der
kommunalen Kindergesundheitsziele erfolgte auf der Basis einer Kooperationsvereinbarung zwischen den zuständigen Ämtern für die
Lebensräume Kita/Kindertagespflege und Familie sowie Schule (Amt für Jugend und
Soziales, Amt für Schule und Sport, Gesundheitsamt). Die Bearbeitung der inhaltlichen
Schwerpunkte wurde innerhalb von Arbeitskreisen und Fachgruppen der AG
„Kommunale Gesundheitsförderung“ vorgenommen. Die Federführung,
Prozesssteuerung und Koordination oblag dem Gesundheitsamt der Hansestadt
Rostock.
Folgende Maßnahmen zur
Schaffung von Rahmenbedingungen für die Umsetzung der Kindergesundheitsziele
wurden durch die AG „Kommunale Gesundheitsförderung“ der Hansestadt
Rostock umgesetzt:
Konzeptumsetzung
Kindergesundheitsziele in Rostock
Kommunale Rahmenbedingungen
·
Abschluss einer Kooperationsvereinbarung
zwischen dem federführenden Gesund-heitsamt, dem Amt für Jugend und Soziales
und dem Amt für Schule und Sport im Dezember 2005
·
Vorgaben des Amtes für Jugend und Soziales für
die gesundheitsfördernde Einfluss-nahme in den Lebensräumen
Kita/Kindertagespflege und Familie zum Abschluss von Leistungsvereinbarungen
mit Freien Trägern der Jugendhilfe und von Kitas seit 2006
·
Übergabe eines vom Gesundheitsamt erarbeiteten Angebotskataloges
zu Bewegung, Ernährung und Stressbewältigung sowie zu Fördermöglichkeiten in
der Gesundheits-förderung zur Unterstützung der Basisarbeit an Kitas, Schulen,
in der Familienbildung und Jugendhilfe ab August 2005
·
Koordinierung, kontinuierliche Festlegung
konkreter Maßnahmen, organisatorische und inhaltliche Abstimmung innerhalb
der Strukturen kommunaler Gesundheitsförderung durch das
Gesundheitsamt
Impulse für
die Gesundheitsförderungsarbeit in den
Lebensräumen durch die AG
„Kommunale Gesundheitsförderung“
bis 2010
·
Auftaktveranstaltungen
-
für Rostocker Gesundheitsberatungslehrer/innen
im Rostocker Rathaus am
1. September 2005
-
für alle Rostocker Kita-Leiter/innen in der Aula
des Ostseegymnasiums am
14.09.2005
-
für alle Stadtteil- und Begegnungszentren am
13.09.06 in der Hundertwasser-
Gesamtschule
Rahmenprojekte 2005 - 2010
·
Entwicklung eines Adipositas-Therapie-Programms
für Kinder und Jugendliche
·
Durchführung des Projekts „Ich geh zur
U! und Du?“ zur Erhöhung der Teil-nehmerquote an den
Vorsorgeuntersuchungen für Kita-Kinder U7 bis U9 in insgesamt 42 Rostocker
Kitas
1. Vernetzungspreis der
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung im Mai 2007
·
Erhebung gezielter Gesundheitsdaten und
Fragestellungen zum Gesundheitsver-halten von Mädchen und Jungen im Rahmen der
Einschulungsuntersuchungen 2006, der Reihenuntersuchungen in den 4. und 8.
Klassen durch das Gesundheitsamt als Begleitstudie
·
Aktive Beteiligung in Projekten z. B.
- Borwinschule auf dem Weg
zu einer gesundheitsfördernden Ganztagsschule
- Evershagen –
kinderfreundlicher Ortsteil
- Ferienkarawane – ein
Projekt zur Gesundheitsförderung für und mit Kindern in sozialen Brennpunkten
- Azubis für Kids – Kids für
Azubis – ein Ernährungsprojekt der besonderen Art
- Workshops
„Gesunder Schulcampus“ in Evershagen
- Informationsveranstaltung
für Rostocker Träger der Jugendhilfe zum Thema „Mit wenig
Geld das Richtige einkaufen“ im SBZ der AWO sowie im Verein pro
Jugend im September 2006
- Informationsveranstaltung
zu Neuen Kriterien der Deutschen Gesellschaft für Ernährung zur
Schulverpflegung im Schulcampus Evershagen 2008
- „Hygienebestimmungen
in der Schule – Motivationen
für die Projektarbeit zur gesunden Ernährung“
Informationsveranstaltung für Rostocker Schulen im Januar 2010
- Vortrag
zu den Kindergesundheitszielen in Rostock auf dem Kongress Armut und
Gesundheit in Berlin 2005
- Vortrag
zu den Kindergesundheitszielen in Rostock auf einem trilateralen
Symposium in Nantes 2007
- Kommunale
Konferenz „Kindergesundheitsziele in Rostock – eine
Zwischenbilanz“ im Rahmen der 12. Rostocker Gesundheitstage 2008
- Präsentation
Kindergesundheitsziele auf der Tagung der Ärzte des ÖGD im Land
Brandenburg 2009
- jährliche
Vollversammlungen der AG „Kommunale Gesundheitsförderung“
im Rathaus mit
Projektpräsentationen und
Rechenschaftslegungen zum Arbeitsstand der Umsetzung der
Kindergesundheitsziele
- Merkblatt
der Fachgruppe Ernährung für Rostocker Schulen zu Hygieneregeln im Umgang
mit Lebensmitteln bei Projekttagen und Schulfesten
- Flyer
„Kinder-Warnowpass“ der Fachgruppe Ernährung
Presseartikel und Beiträge vom
Nordmagazin, TV Rostock u. a.
Erfahrungen
-
Kindergesundheitsziele wurden von mehr als 100
Partner/innen in Rostock umgesetzt.
Die multiplizierende Wirkung der Steuerungsgremien innerhalb der AG
„Kommunale Gesundheitsförderung“ und die Zusammenarbeit mit
speziellen Fachgremien des Amtes für Jugend und Soziales (Kita-Fachberatung,
Lokales Bündnis für Familie, Fachgruppe SBZ) ermöglichte dabei den Zugang zu den
jeweiligen Lebensräumen.
-
Manche Vorhaben konnten aufgrund fehlender finanzieller Ressourcen nicht
umgesetzt werden:
·
Konzept zur Bekämpfung von Adipositas
·
Schulgesundheitstag für Schüler/innen und
Lehrer/innen
· Inanspruchnahme des Angebotskatalogs für Schulen und Kitas
-
Das 2005 erarbeitete Konzept
„Kindergesundheitsziele in Rostock“ musste nach der Zwischenbilanz
2008 überarbeitet werden.
Die künftige Strategie: Weg von Einzelmaßnahmen – hin zur ganzheitlichen
Gestaltung von Lebensräumen.
-
Gesundheitsförderung als Kooperationsaufgabe
funktioniert nur, wenn Entscheidungsträger festgelegte Aufgaben verinnerlichen
und in ihrem Bereich durchsetzen.
-
Der Zwischenbericht an die Bürgerschaft zur
Umsetzung der Kindergesundheitsziele in Rostock 2007, der im Sozial- und
Gesundheitsausschuss der Bürgerschaft vorgestellt wurde und die darauf folgende
Konferenz „Kindergesundheitsziele in Rostock – eine Zwischenbilanz“
2008 mit Dokumentation der Ergebnisse fanden in der Kommunalpolitik kaum Beachtung.
Schlussbemerkungen
8
Die Gestaltung gesunder Lebensräume (Kita,
Schule, Familie u.a. Einrichtungen in den Sozialräumen) ist die künftige
Strategie in der kommunalen Gesundheitsförderung der Hansestadt Rostock.
8
Ziel ist die Erhöhung der Zahl zertifizierter Einrichtungen
mit dem Prädikat „Gesunde Schule“
und „Gesunde Kita“.
8
Die Ergebnisse der Abschlusskonferenz
„Kindergesundheitsziele in Rostock“ fließen in ein
generationsübergreifendes Gesundheitsförderungskonzept für die Hansestadt
Rostock bis 2025 ein, das derzeit erarbeitet wird und durch die Bürgerschaft
beschlossen werden soll.
Dieser Bericht an die Bürgerschaft ist eine Zusammenfassung aus der Dokumentation
zu den 13. Rostocker
Gesundheitstagen mit Abschlusskonferenz „Kindergesundheitsziele
in Rostock von 2005 bis 2010“.
Detaillierte Ergebnisse aus den Lebensbereichen Kita/Kindertagespflege, Schule und Familie sowie zur Begleitstudie des Gesundheitsamtes sind dort veröffentlicht.
Die Dokumentation ist Anlage dieser Informationsvorlage und kann des Weiteren als PDF-Datei oder in Papierformat beim Gesundheitsamt angefordert werden.
Roland Methling
Anlage
- Dokumentation
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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1
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(wie Dokument)
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2,5 MB
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2
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(wie Dokument)
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1,6 MB
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3
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(wie Dokument)
|
3,3 MB
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4
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(wie Dokument)
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477,7 kB
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5
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(wie Dokument)
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599,1 kB
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