06.02.2020 - 5.2 Informationen zu Kunsthalle / Schaudepot / Ueck...

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Wortprotokoll

Herr Dr. Neumann gibt einen kurzen Rückblick auf das für die Kunsthalle erfolgreich verlaufene Jahr 2019. 60.000 Besucher seien in die Kunsthalle gekommen, 110 Veranstaltungen habe man durchgeführt. Besonders nachgefragt sei die Ausstellung zum Palast der Republik gewesen. Für 2020 gestalte sich das Ausstellungsjahr auf Grund der geplanten Sanierung schwieriger. Schwerpunkte seien die Mahler-Fotoausstellung und die Lindenberg-Ausstellung. Mit dem Schaudepot habe man trotz Schließung die Möglichkeit, Kunst im kleineren Rahmen präsentieren zu können.

 

Herr Dr. Neumann geht auf das in Mecklenburg-Vorpommern anlässlich des 90. Geburtstags des Künstlers stattfindende Uecker-Jahr ein. Am 22.03. werde in der Kunsthalle die AusstellungHuldigung an Hafez“ in Anwesenheit des Künstlers eröffnet. Ueckers Ausstellung von 2016 „Der geschundene Mensch“ sei als Dauerleihgabe von pro kunsthalle e.V. eingelagert. Die Kunsthalle beabsichtige, die 22 Leihgaben in einem neuen Anbau, dem sogenannten Uecker-Kasten, dauerhaft zu präsentieren. Er und der Künstler würden dringend auf eine Entscheidung der Stadt warten, ob der angedachte Uecker-Kasten an den Schwanenteich komme. 

 

Auf Antrag von Kranig gewähren die Ausschussmitglieder dem Architekten Herrn Tilo Ries Rederecht.

 

Herr Ries, der einen unterirdischen Uecker-Kasten mit Oberlichtern entworfen hat, stellt den Entwurf anhand eines Modells kurz vor. Von Vorteil bei diesem Entwurf sei u.a., dass keine Bäume zu fällen seien, es eine direkte Anbindung an die Kunsthalle geben solle und damit keine extra WC-Anlage nötig sei, überschaubare Betriebskosten sowie neue multifunktionale Räumlichkeiten (Museumspädagogik, Veranstaltungsraum). Der Bau sei eine Chance und Aufwertung für den Standort. Die Kosten seien schwer abzuschätzen. Es habe wohlwollende Gespräche mit dem Land, der OSPA und der Sparkassenstiftung gegeben.

 

Auf Nachfrage ergänzt Herr Ries, dass seiner Meinung nach mit Baukosten von ca. 3-4 Mio EUR zu rechnen sei. Das Objekt sei relativ günstig, weil es ohne Fassade auskäme.

Die Fläche sei mit insgesamt 700 m² Nutzfläche konzipiert, davon 400 m² für die Ausstellung. Die Betriebskosten würden unterirdisch wahrscheinlich geringer ausfallen, ca. 1/3 weniger als im Schaudepot, man müsse aber auch die Klimatisierung bedenken.

 

Frau Knitter äußert, dass sie dem Vorhaben positiv gegenüber stehe und das Projekt als eine Art Grundstein für die Idee, dass sich Rostock mal als Kulturhauptstadt bewirbt, sehe.

 

Auch Frau Lemke sieht in dem Vorhaben eine Chance für den Kunststandort Rostock, die man sich nicht entgehen lassen solle.

 

Frau Kranig sieht die Idee des Kultur- und Kunststandortes auch grundsätzlich positiv, es seien aber Konkretisierungen notwendig, um Entscheidungen treffen zu können.

 

Herr Lüth verweist darauf, dass es bei aller Wertschätzung für Uecker im Kulturbereich diverse Probleme und Finanzbedarfe gebe. So sei in der letzten Kulturausschusssitzung die niedrige Bezahlung des Personals diskutiert worden. Der Kulturetat reiche schon jetzt nicht für eine angemessene Bezahlung der Mitarbeiter bei den freien Kulturträgern.

 

Frau Kleemann plädiert dafür, die Chance zu nutzen, Geld sei immer ein Problem, aber es handele sich auch um unterschiedliche Etats.

 

Herr Prof. Guthoff spricht sich ebenfalls dafür aus, die Sache voranzutreiben.

 

Frau Schulz äußert, dass es ihr, obwohl sie eine Kunstliebhaberin sei, schwer falle, sich ohne konkrete Grundlagen zu dem Vorhaben zu äußern. Solange die Kosten nicht klar seien, könne sie sich nicht positionieren.

 

Frau Dr. Selling informiert, dass von Seiten der Verwaltung eine Informationsvorlage für die Bürgerschaft zum Uecker-Kasten sowie die Stellungnahme zur Anfrage von Frau Dr. Bachmann in Vorbereitung seien. Die Vorlagen seien aber noch nicht vom Oberbürgermeister unterzeichnet, so dass sie noch keine weiteren Auskünfte geben könne.

 

Frau Knitter und Frau Kleemann plädieren dafür, ein Signal zu setzen, ob man den Uecker-Kasten grundsätzlich wolle.

 

Herr Dr. Prophet plädiert für ein Votum des Ausschusses für den Uecker-Kasten.

 

Frau Kranig, Frau Schulz und Herr Dr. Kalbe sprechen sich dafür aus, zunächst die Informationsvorlage der Verwaltung abzuwarten und sich mit den Fraktionen dazu zu verständigen.

 

Im Ergebnis der Diskussion verständigen sich die Ausschussmitglieder auf eine außerordentliche Sitzung des Kulturausschusses am 20.02., 17 Uhr, zur Thematik Uecker-Kasten, in der Hoffnung, dass bis dahin die Informationsvorlage vorliegt. Man habe am 20.02. Gelegenheit, einen Antrag des Kulturausschusses für die nächste Bürgerschaftssitzung am 04.03. auf den Weg zu bringen. Tagesordnungsfrist für die Bürgerschaft sei am 24.02.

 

Herr Dr. Prophet erklärt sich bereit, einem Entwurf für einen entsprechenden Antrag zu erarbeiten und im Vorfeld der Sitzung in den Umlauf zu bringen.