05.04.2011 - 5.1 Sachstand zur Umsetzung der Theaterbeschlüsse 2...

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Wortprotokoll

Den Ausschussmitgliedern wird die Informationsvorlage 2011/IV/2074 "Sachstand Volkstheater Rostock GmbH" zur Kenntnis gegeben.

 

Frau Dr. Melzer erläutert, dass die Informationsvorlage vom OB-Bereich erarbeitet worden sei. Sie sei nicht beteiligt worden. Der Oberbürgermeister habe sie mit der Erarbeitung eines inhaltlichen Theaterkonzeptes bis Ende April beauftragt. Das Theater sei ihr sehr wichtig und sie plädiere dafür, einen „Runden Tisch Volkstheater“ einzuberufen. Verwaltungsspitze, Fraktionen und Theater sollten die Kräfte bündeln und gemeinsam an Lösungen arbeiten.

 

Die Ausschussmitglieder werten die Informationsvorlage als substanzlos und unbefriedigend. Die Theaterbeschlüsse der Bürgerschaft seien nicht beachtet und nicht beantwortet worden. Ohne Informationen zu bestimmten Fragen, ohne Fakten und Zahlen seien keine Entscheidungen möglich. Kritisiert wird ebenfalls die Nichteinbindung von Frau Dr. Melzer in den Prozess.

Es sei zunächst wichtig, dem Volkstheater schnell wieder eine feste Spielstätte zu geben, da die jetzigen Bedingungen sowohl für Theatermitarbeiter als auch für das Publikum keine Dauerlösung seien. Publikumsverluste, Mindereinnahmen und Mehrausgaben seien die Folge. Zu prüfen sei, ob die Kosten von nunmehr 2,7 Mio. Euro statt der bisher avisierten
1 Mio. € für die Ertüchtigung des Großen Hauses für eine Nutzung bis 2018 wirklich in dem Umfang nötig seien oder ob es Alternativen gäbe. Für die Entscheidung für eine Übergangsvariante seien von der Verwaltung konkrete Kostenübersichten vorzulegen.

Auch für die Abwägung zwischen Theaterneubau und Optimalsanierung bzw. für die Standortentscheidung benötige man Zahlen und Fakten. Man erwarte von der Verwaltung die Vorlage einer seriösen Beschlussvorlage.

 

Herr Leonard informiert, dass das Volkstheater derzeit monatliche Mindereinnahmen von 50.000 € sowie monatliche Mehrausgaben von ca. 50.000 € zu verzeichnen habe. Die Publikumsresonanz auf die Ausweichspielstätten sei mäßig, die Kosten für Miete, Technik usw. seien hoch. Für ihn sei die Nutzung eines Theaterzeltes als Ausweichvariante ab September unabdingbar. Die Kosten lägen bei 20.000 € + Betriebskosten pro Monat. Hinzu kämen die Auf- und Abbaukosten.

Das Zelt könne aber nur eine Übergangslösung sein, die Brandschutzsanierung des Großen Hauses müsse erfolgen.

 

Frau Jens plädiert für eine zügige Brandschutzsanierung des Großen Hauses, eventuell nach einem Stufenplan, damit man die Zeltkosten ggf. sparen könne. Sie bezweifle, dass ein Zelt längerfristig vom Publikum angenommen werde.

 

Herr Ludwig fragt nach, ob das Theater betriebswirtschaftliche Zahlen zu den einzelnen Sparten vorlegen könne. Dies könne bei der Entscheidung über Inhalte hilfreich sein und eventuellen Überlegungen zum Spartenabbau entgegenwirken.

Herr Leonard entgegnet, wenn eine finanzielle betriebliche Untersetzung bis 2020 gewünscht werde, handele es sich nicht um ein künstlerisches Konzept sondern um ein Gesamtkonzept.
Er müsse zunächst wissen, was die Stadt bereit sei, für das Theater auszugeben, dann könne er sagen, was das Theater mit Qualität liefern könne.

Wünschenswert aus seiner Sicht seien der Theaterneubau, ein Open-Air-Spielort  und die Halle 207 als mehrzweckartiger Konzertsaal aufgrund der hervorragenden Akustik und der Platzkapazität.

Das Theater sei dabei, die vorhersehbaren Kosten für ein Theater mit der jetzigen inhaltlichen Ausrichtung zusammenzustellen. Realistische langfristige Planungen seien aber erst möglich, wenn Ergebnisse zu einem Haustarif vorliegen und Ergebnisse nicht nur für die Kooperationen mit Wismar und Parchim sondern auch mit dem Theater Vorpommern. Ohne diese beiden Maßnahmen könne der Theaterbetrieb auf Dauer nicht in der jetzigen Qualität aufrechterhalten werden.