27.01.2010 - 8.13 Johann Georg Jaeger (für die Fraktion BÜNDNIS 9...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 8.13
- Sitzung:
-
Sitzung der Bürgerschaft
- Gremium:
- Bürgerschaft
- Datum:
- Mi., 27.01.2010
- Status:
- öffentlich/nichtöffentlich (Niederschrift genehmigt)
- Uhrzeit:
- 16:10
- Anlass:
- Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Antrag
- Federführend:
- Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN
- Beschluss:
- ungeändert beschlossen
Beschluss:
Der Oberbürgermeister
wird beauftragt, folgende Bedenken der Bürgerschaft zum Bau eines
Atomkraftwerkes in Gryfino (an der Grenze zwischen Vorpommern und Polen) der
Landesregierung in geeigneter Form für ein etwaiges Beteiligungsverfahren (an
der die Landesregierung beteilig wird) zu verdeutlichen:
Der Bau eines Atomkraftwerkes an der Oder würde für die gesamte
südliche Ostseeregion nicht nur eine Zunahme des radioaktiven Belastungsrisikos
bedeuten, sondern würde auch die weitere Entwicklung alternativer Energien
behindern sowie erreichte Erfolge bei der Ansiedlung entsprechender
Wirtschaftszweige in der Region gefährden. Der Windkraftanlagenhersteller
NORDEX ist bereits umsatzstärkstes Unternehmen Mecklenburg-Vorpommerns. Mit
Suzlon ist am Standort Rostock ein weiterer großer Hersteller für
Windkraftanlagen angesiedelt. Bereits heute arbeiten in M-V 6.000 Menschen im
Bereich der erneuerbaren Energien, davon über 3.500 für die Windkraft. Durch
den entstehenden Verdrängungswettbewerb gefährdet der vermeintlich billige
Strom aus Atomkraftwerken den Ausbau der erneuerbaren Energien. Tatsächlich ist
Atomstrom aber nur so „billig", weil ein beachtlicher Teil der
tatsächlichen Kosten auf zukünftige Generationen umgelegt wird.
Die Entsorgung des Atommülls ist bis heute nicht geklärt und verursacht wie in
Asse, Gorleben und Lubmin fortwährend immense Kosten, ohne dass eine sichere
Endlagerung absehbar wäre.