07.08.2012 - 5.1 Diskussion zu einem möglichen Standort der Gede...

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Wortprotokoll

Herr Werner informiert den Ortsbeirat über den Bürgerschaftsbeschluss Nr. 2012/AN/3293 mit dem Wortlaut der gemeinsamen Erklärung der Städte Nürnberg, Hamburg, München, Rostock, Dortmund, Kassel und Heilbronn vom April 2012 und dem Auftrag an die Verwaltung, eine Gedenkstele mit dem Inhalt der Erklärung in Rostock errichten zu lassen, wobei Standort und Gestaltung der Stele mit dem Migrantenrat der Hansestadt Rostock und dem Ortsbeirat Toitenwinkel zu beraten und abzustimmen sind.

Der Ortsbeirat Toitenwinkel hat sich dafür ausgesprochen, den Ortsbeirat Dierkow-Ost/West mit einzubeziehen und in einer gemeinsamen Begehung mögliche Standorte im Nordosten ausfindig zu machen. Ein Vorschlag ist auch ggf. zwei Tafeln zu errichten, eine mit dem Erklärungstext im Rathaus und eine in Tatortnähe. Der Text selber wird als schwierig umzusetzen empfunden, weil zu lang und zu unpersönlich in Bezug auf das Rostocker Opfer.

Herr Friesecke fragt, wo in anderen Städten die Umsetzung der Erklärung schon praktiziert worden ist.

Herr Werner antwortet, dass jede Stadt durch ihre Gremien diese Erklärung bestätig hat, dass ihm aber über eine schon vollzogene praktische Umsetzung derzeit nichts bekannt ist. In Bezug auf die Umsetzung gibt es garantiert auch Spielraum. Für Rostock besteht das Problem, dass es über Mehmet Turgut nur sehr wenige Informationen gibt, obwohl man mit dem BKA zusammen arbeitet.

Herr Friesecke führt aus, dass es schwer ist eine Ehrung vorzunehmen, wenn keine Informationen vorliegen.

Herr Westphal erläutert, dass es hier nicht wie bei einer Straßennamenvergabe vorrangig um eine Ehrung der Person geht, sondern um das Gedenken und um das Bekenntnis der Verurteilung der Verbrechen der NSU-Gruppe.

Herr Friesecke erwidert, dass man dann aber Morde in zwei Klassen teilt.

Herr Murr betont, dass hier eindeutig die Anklage und Mahnung im Vordergrund steht. Er verweist darauf, dass aus seiner Sicht der Tatort selber ungeeignet ist für das Aufstellen einer Gedenkstele.

Herr Haase fragt, wie groß die Stele werden soll, denn davon sei doch der Standort auch abhängig.

Herr Werner antwortet, dass die Diskussion hier offen ist.

Herr Friesecke unterstützt die Aussage von Herrn Haase und meint, dass man erst wissen müsse „Was“ errichtet wird und dann kann über das „Wo“ diskutieren.

Herr Murr: Wichtig ist doch auch „Wer“ soll es sehen. In den Neudierkower Weg oder Hölderlinweg kommen nicht so viele Leute. Dann wäre ein Standort am Ortsamt besser.

Herr Schütt unterstreicht Herrn Murrs Aussage, dass das Ortsamt als Standort geeignet wäre.

Herr Friesecke: Das Rathaus wäre als Standort angemessen, weil die Stadt insgesamt in der Verantwortung steht. Da der Tatort selbst ungeeignet ist, wären alle anderen Standorte ohnehin nur Ersatzstandorte.

Herr Harnack und Herr Haase unterstützen die Aussage, dass das Rathaus auf Grund seiner Wertigkeit der am besten geeignete Standort wäre und dann da wo die meiste Öffentlichkeit ist – hin zum Markt.

Herr Bolzmann schlägt den IGA-Park als Standort vor und fordert, dass so eine Stele nicht so ein kleines Mahnmal sein dürfe, sondern groß und hübsch gestaltet.

Herr Harnack erwidert, dass der IGA-Park doch außer bei den Konzerten tot sei.

Herr Westphal fasst die Diskussion zusammen:

-          Befürwortung einer Gedenk-Stele als Mahnmal und Anklage

-          Tatort als Standort ungeeignet

-          Vorschläge für Standort: Ortsamt, Rathaus, IGA-Park

Er schlägt vor diese Diskussion nicht mehr einzeln in jedem Gremium für sich fortzuführen, sondern das über das Kulturamt zu einer gemeinsamen Beratung aller beteiligten Gremien wie die Ortsbeiräte, der Migrantenrat, der Kulturausschuss bzw. auch Stadtentwicklungsausschuss der Bürgerschaft sowie die zuständigen Vertreter der Verwaltung eingeladen wird.

Herr Werner unterstützt diesen Vorschlag, würde ihn dann aber doch gerne auch mit einer Begehung der insgesamt vorgeschlagenen Standorte verbinden und Vertreter aller Fraktionen miteinbinden. Er bedankt sich für die offene Diskussion.

Herr Friesecke bedankt sich bei Herrn Werner für die Teilnahme und für seine Informationen.

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