04.11.2021 - 5 Vorstellung Vorplanung Radschnellweg Barnstorfe...

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Wortprotokoll

Herr Loba gibt einen kurzen Einblick zum Umsetzungsstand des Radschnellweges. Dabei geht er u.a. auf die Qualitätsanforderungen für einen „Schnellweg“ ein. Es wurden vier Varianten u.a. auf Grundlage von Artenschutzfachbeiträgen untersucht. Somit wären sie fundiert und vergleichbar. 

 

Herr Markmann stellt die vier Varianten detailliert vor und erläutert die Qualitätsanforderungen (wie z.B. Mindestkurvenradius, Mindestbreite, Separation zum Fußverkehr, Belagsqualität…). Durch die Gegenüberstellung dieser Qualitätsanforderungen ergebe sich eine Vorzugsvariante auf der Nordseite des Barnstorfer Ringes.

 

Daran anknüpfend geht Frau Schottmeyer auf die Artenschutzkomponente ein. 2019 konzentrierten sich die Untersuchungen auf die Südvarianten, 2020 auf die Nordvariante, beidseitig mit je 30 m Breite. Es wurden Vermeidungsmaßnahmen ausgearbeitet (z.B. keine Baumaßnahmen bei Nacht, fledermausfreundliches Lichtmanagement…), als auch Artenschutzmaßnahmen berücksichtigt (z.B. Förderung und Erhalt von Habitatbäumen, Herstellen eines Kleingewässers für Erdkröten zum Laichen…).

 

Herr Loba schließt die Vorstellung der Planung des Radschnellweges mit einem zeitlichen Ausblick auf die Baumaßnahme ab. Die Planung sei stadtintern relativ weit fortgeschritten und die Vorzugsvariante soweit abgestimmt. Mitte 2023 wäre der frühste Baubeginn, es würde eher 2024 werden.

 

Herr Weinges bemängelt den späten Informationsfluss. So fühle sich der Ortsbeirat mit dem Ergebnis konfrontiert. Hätte er den Umfang der nun lobenswerten Vorprüfung  eher erfahren, hätte er sich nicht so ausgeschlossen gefühlt.

 

Herr Loba hält den Zeitpunkt nicht für spät, da bisher nur die Vorplanungsphase abgeschlossen sei. Dies sei die allererste Planungsphase, die zwar eine Abwägung einschließe, aber die Untersuchungen ja fachlich untersetzt sein sollen. Aus diesem Grund halte er eine noch frühere Beteiligung des Ortsbeirates für schwierig.

 

Frau Arndt-Forster drückt ihre Freude darüber aus, dass in der heutigen Sitzung so viel Einblick in die Planung gewährt wurde. Der Radschnellweg mache Sinn, Bus und Bahn wären total voll, ganz zu schweigen von der schlimmen Parksituation in Warnemünde.

 

Anschließend hinterfragt Frau Schweinitz die Ziele eines Radschnellweges und die damit verbundenen Kosten bzw. eine Kosten-Nutzen-Analyse.

 

Darauf antwortet Herr Loba, dass das Radfahren gefördert werden soll, indem ein attraktiven Radweg entlang des Hauptnetzes genutzt werden könne. Alltagswege sollen so auch auf dem Rad schnell zu absolvieren sein. Durch Routenuntersuchungen sei festgestellt worden, dass täglich bis zu 4.000 Radfahrer die Route nutzten. Die Kosten belaufen sich auf ca. 1 Mio. Euro/ km. Dies werde vom Bund gefördert.

 

Herr Hannemann favorisiert „Variante 5“. Auf der Südseite befände sich ein Fußgängerweg, der als Radweg umgenutzt werden könne. Die Untersuchungsergebnisse machen aus seiner Sicht keinen Sinn, da sich immerzu Konfliktsituationen zwischen Amphibien und Menschen ergäben.

 

Herr Loba führt noch einmal aus, dass die Erkenntnisse der Untersuchungen gegen eine andere als die Vorzugsvariante sprächen. Die Artenschutzbelange wurden hinreichend erläutert, eine weitere Untersuchung sei nicht zielführend.

 

Es schließt sich eine rege Diskussion der Ortsbeiratsmitglieder zu den Vorzügen der Varianten 4 und 5 an.

 

Ein Gast hinterfragt, ob die Planungen des RSAG-Ausbaus berücksichtigt wurden.

 

Herr Loba verneint dies, da die Straßenbahntrassen noch nicht untersucht worden seien. Es gäbe noch keine endgültige Entscheidung über eine Trassenführung.

 

Es wird von einem Gast die Notwendigkeit der 4-m-Breite als Qualitätsanforderung in Frage gestellt. Es müssten zu viele Bäume gefällt werden.

 

Herr Loba nimmt den Hinweis als Prüfauftrag mit. Es soll geprüft werden, ob bei einer Radschnellwegbreite von nur 3 m Waldbestand gerettet werden könnte.

 

Zuletzt spricht er die Verkehrsanbindung nach Groß Schwaß an. Hintergrund seien Beschwerden über die Gefährdung von Verkehrsteilnehmern, insbesondere Radfahrern. Trotz schlechter Straßenbedingungen würden dort täglich etwa 1.400 Fahrzeuge langfahren. Aus diesem Grund sei ein Ausbau der Straße perspektivisch notwendig. Dann drohe allerdings die Gefahr, dass diese Strecke zur „Rennpiste“ werde. Dieser Gefahr würde mit Pollern entgegen getreten werden. So bliebe die Straße offen für Fußgänger und Radfahrer. Man sei mit der Nachbargemeinde im Gespräch. Die dortigen Anwohner lehnten die Baumaßnahme bisher ab, da 2023 die K12 ausgebaut werde und der Groß Schwaßer Weg dann als Umleitungsstrecke fungieren müsse.

 

Herr Hannemann berichtet von Gesprächen mit einigen Einwohnern der Nachbargemeinde. Die meisten wären überhaupt nicht über die Baumaßnahme informiert worden. Diejenigen, die mit dem Thema betraut waren befürchteten, durch die Maßnahme von der Außenwelt abgeschnitten zu werden. Sie meinten, der Weg sollte offen bleiben.