06.06.2019 - 6.2 Bericht des Sozialkaufhauses

Reduzieren

Wortprotokoll

Frau Bolz begrüßt Herrn Ratzlaff vom Sozialkaufhaus und übergibt ihm das Wort.

Herr Ratzlaff ist Teamleiter im Sozialkaufhaus. Er informiert über die Idee und die Entstehung der Sozialkaufhäuser.

Das Sozialkaufhaus in Lütten Klein wurde am 28.04.2008 eröffnet. Träger ist die Diakonie Rostocker Stadtmission e.V. Es ist das 2. der Stadtmission und das 3. in Rostock. Die Laden- und Lagerfläche betrug anfangs 600qm, später kamen noch einmal 185 qm hinzu. Menschen, die über wenig Geld verfügen, können hier preisgünstig gebrauchte Möbel, Haushaltsgegenstände, Bekleidung, Bücher u.v.a. erwerben.

Die Gegenstände sind Sachspenden aus der Bevölkerung. Es wird kein Profit damit erwirtschaftet, sondern die anfallenden Kosten gedeckt.

Die Spenden werden mit 2 Kleintransportern und einem Caddy abgeholt und ausgefahren. Über die Annahme entscheiden die Mitarbeiter. Zum Angebot gehören auch komplette Haushaltsauflösungen. Vielen bedürftigen Menschen konnte schon geholfen werden, auch mit kompletter Erstausstattung der Wohnung. Großer Bedarf besteht ständig an Kühlschränken, Herden, Waschmaschinen, Küchenmöbeln, Kinderbetten und z.B. Kochtöpfen. Auch bei Couchen mit Schlaffunktion, Fernsehern und Schränken aller Art, Computertechnik ist der Bedarf größer als das Angebot. Sachen rund um das Kind werden ebenfalls gern angenommen und weiter verkauft. Wer Neuanschaffungen plant oder brauchbare Dinge übrig hat, kann diese gern im Sozialkaufhaus abgeben oder einen Abholtermin vereinbaren. Es ist oft bedauerlich, dass viele gute Möbel am Straßenrand stehen und für das Sozialkaufhaus nicht verfügbar sind. Einkaufen kann jeder mit einem Hilfebescheid z.B. Grundsicherung, ALG II, Studenten und Rentner. Bücher, Tonträger und Nippes kann jeder erwerben. Die Resonanz unter den Besuchern ist positiv und wächst ständig. Mitarbeiter derzeit: 4 Festangestellte, 3 MA im Bundesfreiwilligendienst, 3 MA im Projekt Teilhabe-Chancen (ab August 5), 3 Teilnehmer einer AGH mit MAE (ab August 6) 8 ehrenamtliche Helfer, dazu kommen 2-5 Haftvermeider. Dabei ist die soziale Integration sehr wichtig. Menschen, die lange arbeitslos waren, erhalten die Möglichkeit, wieder einen Arbeitsalltag zu erleben und bekommen umfangreiche Unterstützung auf dem Weg in den regulären Arbeitsmarkt. Die Arbeitsbedingungen sind für die Mitarbeiter oft nicht einfach. Im Winter ist die Halle kalt, es gibt keine funktionierende Heizung, die Elektrik ist veraltet.
Viele Beschwerden aus der Bevölkerung gibt es zu dem schlechten Umfeld, das durch den Vermieter verursacht wird. Eine Lösung dafür gibt es nicht, da es ein privates Grundstück ist.

Frau Bolz bedankt sich für die umfangreichen Ausführungen und das Engagement der Mitarbeiter. Die Mitglieder des OBR und Gäste loben das gut sortierte Angebote und die Hilfsbereitschaft der Mitarbeiter und wünschen ihnen weiterhin viele Erfolge.