11.05.2017 - 3.1 Information zum Thema Fortschreibung Museumskon...

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Wortprotokoll

 

Frau Jens verweist darauf, dass die IGA 2003 GmbH formal für das Schiffbau- und Schifffahrtsmuseum auf dem Traditionsschiff zuständig sei.

 

Frau Dr. Selling bestätigt dies. Die Sammlung des Museums gehöre aber der Stadt. Das Amt für Kultur, Denkmalpflege und Museen sei für die Erhaltung, Präsentation und Vermittlung zuständig sei. Das Amt begleite und fördere außerdem das Miteinander aller Rostocker Museen.

 

Frau Dr. Möller gibt einen Überblick über die aktuelle Situation des Museums:
 

Neben dem Schiff, das seit 1970 in Schmarl als Museum genutzt wird, und den Außenobjekten gehören drei Außendepots an verschiedenen Standorten zum Museum.

Die Ausstellungsfläche auf dem Schiff beträgt ca. 2.000 m². Die Ausstellung unter Deck in der „Stauung“ zur Geschichte des Schiffbaus nach 1945 sei Anfang der 80er Jahre eröffnet worden. Sie sei einseitig und müsse zeitnah zu überarbeitet werden.

Eine weitere Ausstellung sei 2003 im Deck III eröffnet worden. Diese Dauerausstellung sollte ebenfalls mittelfristig überarbeitet werden.

Von besonderem Interesse seien die Originalräume des MS Dresden u.a.: der Maschinenraum, die Brücke, die Offiziers- und die Mannschaftsmesse, die Kombüse.

Auch die regelmäßigen Sonderausstellungen stoßen auf reges Publikumsinteresse.

Die Sammlung umfasst ca. 8.000 dreidimensionale Objekte, von denen derzeit über 7.000 inventarisiert sind. Dabei handelt es sich u.a. um Modelle (z. B. Schiffsmodelle), originale Schiffsteile, nautische Instrumente, Seenotrettungsmittel, Möbel und Einrichtungsgegenstände, Stücke des maritimen Handwerks, Orden, Kleidung, Kunstgegenstände u. v. m.

Sehr umfangreich und durch Nachlässe kontinuierlich wachsend sei die Fotosammlung. Von den derzeit ca. 25.000 Fotos seien derzeit ca. 12.000 erfasst und davon etwa 30 % digitalisiert.

Im Bestand seien auch diverse Archivalien (z.B. Seekarten, Konstruktionsunterlagen) sowie Bücher und Zeitschriften.

Neben dem Traditionsschiff betreut das Schifffahrtsmuseum im Auftrag der Hansestadt Rostock die Außenobjekte des Museums (u. a. Schwimmkran Langer Heinrich, Hebeschiff 1.Mai, Betonschiff, Seezeichen- und Ankersammlung)

             

Schwerpunkte der mittelfristigen Entwicklung:

Im Entwicklungskonzept für den IGA Park Rostock werden die Entwicklungspotenziale für das Schiffbau- und Schifffahrtsmuseum aufgezeigt. Kernpunkt der Ideen sei ein landseitiger Neubau für Dauer- und Wechselausstellungen. Nötig sei die energetische Sanierung des Museums.
 

Aktuell wichtig sei die Sammlungsbetreuung als Voraussetzung für neue Ausstellungskonzeptionen (Analyse des Fundus, Inventuren, Standortverzeichnungen, konservatorische Sicherung). Das Fotoarchiv soll durch Digitalisierung stärker der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Sinnvoll wäre ein einheitliches Inventarisierungsprogramm für alle Museen.

Mittel für Konservierungs- und Reparaturmaßnahmen für das Traditionsschiff stehen über die IGA Rostock 2003 GmbH in begrenztem Umfang zur Verfügung. Für die Sanierung der schwimmenden Außenobjekte fehlen die Mittel. Das Hebeschiff „1. Mai“ benötigt dringend konservatorische Maßnahmen.

 

 

Entwicklung der Ausstellungen

Der museale Erlebnisraum Schiff ist der Anziehungsort für die Besucher. Neue Möglichkeiten zur Vermittlung des Bordlebens eröffnen sich durch die Nutzung von Smartphones. Das Museum kooperiert in diesem Bereich mit dem medien colleg rostock des instituts für neue medien gGmbH an der FRIEDA 23.

 

Ausstellungen auf dem Schiff (Stauung)

Neugestaltung von 800 m² mit einer neuen Ausstellung zur Geschichte von Schifffahrt und Schiffbau im Ostseeraum. Schwerpunkte sollten sein:

Die Hansezeit / Das 19. Jahrhundert / Das 20. Jahrhundert

Geschätzte Kosten: ca. 1.500 € pro m² / rund 1,5 Mio. EUR

Konzeptvorlage: Ende 2017


Die Ausstellungsfläche im Deck III (1.200 m²) soll in mehreren Schritten umgestaltet werden. Hier könnten Spezialthemen behandelt werden (z.B. Unterwasserarchäologie). Ein größerer Teil soll für Kinder umgebaut werden (Piratendeck).

 

Außerdem: Belebung des Außengeländes

                   Weitere Betreibung der Bootswerft als Mitmachwerkstatt

 

Räumliche Entwicklung

Die Sozietät als Standort für die maritime Geschichte wird in nächster Zeit nicht mehr zur Verfügung stehen. Ein zusätzliches Gebäude neben dem Traditionsschiff ist daher eine wichtige Option für die Weiterentwicklung des Museums.

Mit der Aufgabe der Sozietät wird das Schiffbau- und Schifffahrtsmuseum auch einen Depotraum von ca. 50 m² für die kunsthistorische Sammlung verlieren. Die Gemälde benötigen klimatisierte Räumlichkeiten. Es bedarf dringend einer Alternative.

 

Die Ausschussmitglieder danken Frau Dr. Möller für ihren Vortrag und ihr Engagement und geben einige Anregungen und Hinweise:

-          Berücksichtigung U-Boot-Bau

-          Berücksichtigung des Zeitraums 1933-1945

-          Fliegerei / Flugzeugbau

-          Rüstungsindustrie, Kriegsschiffbau

-          Marinestandort

-          Gemeinsame Lösung des Depotproblems für alle Museen schaffen

-          Verbesserung des Marketings

-          Überarbeitung der Homepage

 

Frau Dr. Möller antwortet, dass sie die Hinweise aufgreifen werde. Die o. g. Themen werden sich in den neuen Ausstellungen wiederfinden, werden aber nicht Schwerpunkt der künftigen Ausstellungen sein. Sie verweist dazu auf das Technische Landesmuseum in Wismar.

 

Frau Dr. Selling äußert, dass es für die Vorlage des Museumskonzeptes noch einiger Weichenstellungen bedarf (Bürgerentscheid Traditionsschiff, Neubetrachtung Standort Archäologisches Landesmuseum). Sie plane, das Konzept Anfang 2018 vorlegen.