Stellungnahme - 2023/AM/4051-01 (SN)
Grunddaten
- Betreff:
-
Anfrage von Uwe Flachsmeyer (Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Sportstättenplanung: Kesselborn, Fiete-Reder-Halle, Südstadt
- Status:
- öffentlich (Vorlage freigegeben)
- Vorlage freigegeben:
- 28.02.2023
- Vorlageart:
- Stellungnahme
- Federführend:
- Amt für Sport, Vereine und Ehrenamt
- Beteiligt:
- Eigenbetrieb KOE
- Fed. Senator/in:
- Oberbürgermeisterin
Sachverhalt:
1. Was sind die Gründe der Verwaltung für die Ablehnung der Kesselborn-Arena in der jetzt geplanten Ausführung?
Die Verwaltung lehnt nicht den Bau der Kesselborn-Arena durch die OSPA ab, sondern das an die Stadt gerichtete Angebot, die Arena selbst oder durch eine kommunale Gesellschaft zu betreiben.
Die Gesamtschau auf die Arena am Kesselborn ergibt eine kritische Perspektive auf den Mehrwert der Halle für die Rostocker Sport- und Eventlandschaft. Der derzeitige Planungsansatz der OSPA ist nur schwer mit den aktuellen Bedürfnissen der Rostocker Sportlandschaft - gerade im Bereich potentieller Einmietungen - in Einklang zu bringen.
2. Welche Alternativen zur jetzt geplanten Arena am Kesselborn kommen infrage und wie wurden diese geprüft und bewertet (inkl. Bedarfe und Kosten), um die Bedarfe für eine Zuschauerhalle für ca. 2.000/ 2.500 Zuschauer und/ oder Trainingskapazitäten u.a. für die Ballsportarten Basketball und Handball zu bedienen?
Als sinnvolle Alternative kommt eine moderate Erweiterung des ohnehin geplanten und beschlossenen Um- und Ausbaus der Fiete-Reder-Halle in der Marieneher Str. 4 in Betracht. Hier ließen sich kombiniert alle sportspezifischen Bedarfe für den Handball wie auch den Basketball in vollem Umfang realisieren.
3. Sind am Standort Marienehe durch Sanierung, Erweiterung bzw. Ergänzung/ Neubau der Fiete-Reder-Halle die Realisierung der Vorhaben Zuschauerhalle für ca. 2.000/ 2.500 Zuschauer und/ oder Trainingskapazitäten u.a. für die Ballsportarten Basketball und Handball möglich und welche Kosten sind hierfür anzusetzen?
Aufgrund der starken Frequentierung und des hohen Nutzungsgrades durch den Schul- und dauerhaften Vereinssport sowie die aufgeschobenen Instandhaltungsmaßnahmen befindet sich die Fiete-Reder-Halle inzwischen in einem schlechten, baulichen Zustand. Um den Status einer modernen und zukunftsweisenden Sport- und Spielstätte zu stabilisieren, die sowohl die Bedarfe des Schul- und Vereinssports als auch die Bedarfe des Leistungssports befriedigt, ist daher ein Ersatzbau/eine Sanierung zwingend erforderlich.
Der geplante Um- und Ausbau der Fiete-Reder-Sporthalle zum Leistungszentrum für den Handballsport führt durch die wesentliche Verbesserung der Rahmenbedingungen sowohl im Breiten- als auch im Leistungssport zu einer realen und nachhaltigen Weiterentwicklung des so traditionsreichen Handballstandortes Rostock.
Die Rostock Seawolves haben den dringenden Bedarf für eine zusätzliche, das Gesamtsportstättennetz der der Hanse- und Universitätsstadt Rostock erweiternde, Sporthalle zu Trainingszwecken (in Größenordnung vergleichbar zur Sporthalle Gerüstbauerring) angezeigt. Die Realisierung am Standort in Marienehe erscheint sinnvoll sowie möglich und sollte als Ergänzung zur Fiete-Reder-Sporthalle geprüft werden. In der Kombination würde ein vielseitiger Sportkomplex entstehen, der als Trainings- und Wettkampfort vorrangig dem Handball und Basketball dient, aber auch den anderen Rostocker Sportvereinen zur Verfügung steht.
Mit der vorgesehenen Zuschauerkapazität von 2.000 bis max. 2.500 Zuschauern kann der Spielbetrieb beider Handball-Leistungsvereine vom Nachwuchsbereich bis hin zu den ersten Mannschaften regelmäßig in der Fiete-Reder-Halle stattfinden. Für (einige wenige) Spitzenspiele des HC Empor werden allerdings auch weiterhin Zeiten in einer größeren Arena (z.B. in der StadtHalle) benötigt.
Mit Bezug auf den Entwurf des mittelfristigen Investitionsbedarfs (Stand Oktober 2021) ist die Investitionssumme für die Sanierung bzgl. der Fiete-Reder-Halle mit 21,5 Mio EUR eingeplant und durch die Bürgerschaft mit dem Beschluss zur Vorlage 2021/BV/2749 ( 3. Fortschreibung der Prioritäten-/Investitionsliste zum Sportstättenentwicklungsplan) bestätigt worden. Für die Erweiterung durch die Trainingshalle Basketball wären - adäquat zu den geplanten Kosten für den Neubau der Sporthalle am Groter Pohl - mit Kosten in Höhe von ca. 9 Mio EUR (ebenfalls Stand Oktober 2021) zu planen, so dass sich die Gesamtkosten auf ca. 30,5 Mio EUR belaufen. Die Kostengrößen sind vor dem Hintergrund der aktuellen Preisentwicklung sowie zusätzlicher Funktionen und Bedarfe zu konkretisieren und zu aktualisieren.
4. Werden mit der geplanten Sporthalle am Groten Pohl die Bedarfe (Vereins- und Schulsport) in der Südstadt ausreichend bedient?
Mit der Errichtung einer 3-Feld-Sporthalle am Groten Pohl können die gegenwärtig bekannten Bedarfe in der Südstadt ausreichend bedient werden.
5. In welcher realistischen Zeitschiene sind die Vorhaben Zuschauerhalle, Sporthalle Marienehe, Trainingskapazitäten und Sporthalle Südstadt unter veränderter Prioritätensetzung (u.a. im Falle eines Verzichtes auf die Halle am Kesselborn) umsetzbar?
Die Bauzeit beträgt voraussichtlich drei Jahre. Bis zur Erarbeitung der EW-Bau und Ausführungsplanung sind aufgrund des Projektumfangs und der Einbindung verschiedener Nutzer mindestens 2 Jahre zu veranschlagen. Wie oben aufgezeigt, ist den Kosten eine Bestandssanierung unterstellt. Im Falle eines Neubaus kann von deutlich längeren Fristen aufgrund von Gremienzustimmungen, Beschlüssen, Baugenehmigung etc. ausgegangen werden. Die Inbetriebnahme des Sporthallenneubaus An der Jägerbäk sorgt für erweiterte Kapazitäten und kann im Rahmen des Schulsports für die Phase der Sanierung der Fiete-Reder-Halle für Entlastung sorgen.
6. Für welche Vorhaben können Fördermittel bzw. Investoren (Ospa) eingebunden werden?
Fördermittel bzw. Investoren werden wie gewohnt vorhabenbezogen geprüft.
