Beschlussvorlage - 2021/BV/2536

Beschlussvorschlag:

Der Jugendhilfeausschuss beschließt die Umsetzung der Sozialraumorientierung im Rahmen einer Modellregion in den Stadtbereichen Groß Klein und Toitenwinkel.

 

Beschlussvorschriften:
§ 79 SGB VIII und § 80, Abs. 3. SGB VIII

 

Sachverhalt:

Seit 1998 beschäftigen sich die unterschiedlichsten Akteur:innen in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock mit der Umsetzung der Sozialraumorientierung in der Kinder- und Jugendhilfe.

 

Ergebnisse dieses Fachdiskurses finden sich neben den konzeptionellen Ausrichtungen in den einzelnen Leistungsangeboten vor allem in der Regionalisierung der Verwaltungs-standorte, der Einrichtung der Stadtteil- und Begegnungszentren (SBZ) und der „Sozial-räumlichen Angebotsentwicklung (SRAE)“.

 

Die Erarbeitung eines „Positionspapiers zur Sozialraumorientierung in der Hansestadt Rostock“ der Planungsgruppe 1 führte mit Beschluss des Jugendhilfeausschusses vom 21.02.2017 (2017/AN/2460) zur Beauftragung der Erarbeitung eines „Fachkonzeptes Sozialraumorientierung“.

 

Mit Beschlussfassung des Jugendhilfeausschusses vom 04.12.2018 (2018/BV/4238) wurde die Planungsgruppe 1 unter anderem mit der Erarbeitung eines Vorschlags für eine Modellregion beauftragt. Die Planungsgruppe 1 hat sich in einem fachlich fundierten und diskursiv geführten Prozess auf mehrere Indikatoren zur Auswahl der Modellregion verständigt. Hierzu zählt insbesondere das zwingend notwendige Vorhandensein eines SBZ. Weiterhin wurden sowohl bevölkerungsspezifische als auch angebotsspezifische Indikatoren berücksichtigt (Anlage).

 

Die Auswertung der Indikatoren ergab den Stadtbereich Groß Klein als vorrangig zu berücksichtigende und die Stadtbereiche Evershagen, Schmarl und Toitenwinkel als weitere Option(en).

Im Rahmen einer Vergleichbarkeitsbetrachtung zweier Stadtbereiche und der städte-planerischen Entwicklung von Toitenwinkel (Wohnbebauung, Neubau Kinder- und Jugendnotdienst, inkl. „Bett ohne Bedingung“, Bürgerpark, angrenzend BUGA etc.) wird Toitenwinkel durch die Planungsgruppe als zweite Modellregion empfohlen.

 

Die Planungsgruppe hat sich gegen die Empfehlung zweier sozioökonomisch unterschied-lich aufgestellter Stadtbereiche entschieden, da sie die Sozialraumorientierung unter anderem als wesentlichen Gelingensfaktor gegen das Voranschreiten segregierender Entwicklungen in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock erachtet. Demzufolge sollte die Umsetzung der Modellregion in Stadtbereichen mit erhöhten segregativen und sozioökonomischen Herausforderungen erfolgen, um die kommunalen Bestrebungen in diesem Bereich zu unterstützen und ebenso den gesetzlichen Anforderungen des SGB VIII § 80 Abschnitt 2 Satz 3 Rechnung zu tragen.

 

 

Finanzielle Auswirkungen:

keine

 

 

 

 

Steffen Bockhahn