Informationsvorlage - 2020/IV/1503

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Beratungsfolge

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Sachverhalt:

 

Die Mordserie des NSU jährt sich nach Selbstentarnung im Jahr 2011  zum 20. Mal nach der 1. Tat.

 

Auch die Hanse- und Universitätsstadt Rostock ist von der Mordserie des NSU betroffen. In Rostock-Toitenwinkel wurde im Februar 2004 Mehmet Turgut bei der Arbeit in einem Dönerimbiss  von der NSU erschossen.

 

Deshalb hat sich das Rostocker Volkstheater mit weiteren Stadt- und Staatstheatern und Kulturinstitutionen in Chemnitz, Dortmund, Hamburg, Heilbronn, Jena, Kassel, Köln, München, Nürnberg, Plauen/Zwickau, Weimar und Rudolstadt/Eisenach zusammengeschlossen, um im Herbst 2021 ein einzigartiges künstlerisches Projekt auf die Beine zu stellen.

 

Geplant ist ein dezentrales, bundesweites Theaterprojekt, zu dem Theater aller Städte beitragen, in denen der sog. NSU seine Opfer fand, seine Taten plante oder seine Ideologie entwickelte.

 

Innerhalb eines dreiwöchigen Zeitraums zwischen Ende Oktober und Anfang November 2021 finden bundesweit themenbezogene   Premieren   statt,   flankiert   von   einer   gemeinsamen  multilokalen   Eröffnung   und   einem gemeinsam  erarbeiteten  Rahmenprogramm. 

 

Zu dem Projekt gehören künstlerische Beiträge, die auf weitere inhaltliche Aspekte verweisen, das ästhetische Spielfeld erweitern, weitere Zielgruppen ansprechen und/oder die im Kontext der künstlerischen Auseinandersetzung mit Rassismus und rassistischer Gewalt bereits außerordentliche Wirkung erzielt haben und es unbedingt verdienen, im Rahmen des Projekts zur Aufführung zu kommen. Dazu zählt u.a. die Ausstellung „Offener Prozess“.

 

Die künstlerischen Produktionen und Formate werden an insgesamt 13 Spielstätten in Deutschland gezeigt. Dabei erzeugen die an den beteiligten Theaterhäusern im Projektzeitraum stattfindenden Premieren eine kommunikative und organisatorische Anbindung an die Strukturen vor Ort.

 

So wird eine größtmögliche Reichweite in der Vermittlung und öffentlichen Präsentation des Gesamtvorhabens gewährleistet. Die folgende Theater-Produktion wird in inhaltlicher und finanzieller Unabhängigkeit durch die Volkstheater Rostock GmbH realisiert und ist daher nicht Bestandteil der Kosten des Gesamtprojekts.

 

Die Schauspielsparte am Volkstheater Rostock entwickelt zusammen mit den anderen Sparten einen theatralischen Stadtspaziergang, der positive Auswirkungen migrantischen Lebens in Rostock erfahrbar macht und im Projektzeitraum Premiere hat.

 

Träger des bundesweiten dezentralen Theaterprojektes ist der Verein „Licht ins Dunkel e.V.“ iG. Der Verein wurde am 04.09.2020 gegründet. Die Volkstheater Rostock GmbH ist Gründungsmitglied. Der Mitgliedsbeitrag des Volkstheaters beträgt einmalig 5 T€. Die Satzung sieht vor, dass eine Beitragsänderung nur einstimmig beschlossen werden kann. Damit ist das Risiko, zukünftig einen höheren Beitrag entrichten zu müssen, begrenzt.

 

Der Vorstand des Vereins, Jonas Zipf, Werkleiter von JenaKultur, und Amelie Deufhard, Intendantin von Kampnagel Hamburg, wird über ein Produktionsbüro für das Projekt die Fördermittel einwerben, die Kommunikation  zwischen  den Partnern organisieren, die Koordination von Abstimmungsprozessen vornehmen, die Budgetverantwortung und Abrechnung tragen, die zentrale Strategie für die Öffentlichkeits- und Pressearbeit erarbeiten, die operative Begleitung und Umsetzung des Rahmenprogramms sowie der weiteren  Teile  des Veranstaltungsprogramms planen und die Vertragsgestaltung übernehmen.

 

Nach dem derzeit vorliegenden Kenntnisstand wird das bundesweite dezentrale Theaterprojekt ca. 1.204 T€ kosten. Nach der bisherigen Kalkulation sollen 215 T€ über Mitgliederbeiträge 380 T€ über Drittmittel durch Förderung von Städten und Ländern sowie Stiftungen und anderen Institutionen gesichert werden. Der restliche Betrag soll aus der Kulturstiftung des Bundes kommen.

 

Der Mitgliedsbeitrag der Volkstheater Rostock GmbH wird nach dem derzeitigen Kenntnisstand aus den Einnahmen des Theaters zu decken sein, da für den Projektbeitrag des Volkstheaters bisher keine Sponsoren oder andere Zuwendungsgeber gefunden werden konnten.

 

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Claus Ruhe Madsen

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Beschlüsse

Erweitern

29.10.2020 - Kulturausschuss - zur Kenntnis gegeben

Erweitern

11.11.2020 - Bürgerschaft - zur Kenntnis gegeben