Beschlussvorlage - 0594/06-BV

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Beratungsfolge

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HANSESTADT ROSTOCK

Nummer

 

DER OBERBÜRGERMEISTER

0594/06-BV

 

Beschlussvorlage

Amt

 

51

Beschlussvorschriften

Datum

§ 71 SGB VIII

 

30.05.2006

Gremium

Sitzungstermin

Genehmigungsvermerk

Jugendhilfeausschuss

27.06.2006 16:00

I, gez. Methling

 

Beratungsfolge

Sitzungstermin

federführend

 

 

V, gez. Dr. Nitzsche

 

Gegenstand

beteiligt

Ziele der Arbeit der Jugendhilfe in den Jahren 2006 bis 2010

 

 

 

 

bereits gefaßte Beschlüsse

zu ändernde Beschlüsse

aufzuhebende Beschlüsse

0781/00-BV

 

 

 

Beschlussvorschlag

Der Jugendhilfeausschuss der Hansestadt Rostock beschließt als strategische Orientierung für die Jugendhilfe die "Ziele der Arbeit der Jugendhilfe in den Jahren 2006 bis 2010". 

 

 

finanzielle Auswirkungen

im Rahmen der entsprechenden Haushaltsmittel

 

Begründung

 

Die strategischen Grobziele der Jugendhilfe für die Jahre 2006 bis 2010 wurden in einem gemeinsamen Workshop von Jugendhilfeausschuss und Verwaltung des Jugendamtes entworfen, in einer Arbeitsgruppe redaktionell bearbeitet und im Unterausschuss Jugendhilfeplanung diskutiert und verabschiedet.

 

Sie sind auf der Grundlage einer intensiven Bilanzierung der Ziele bis 2005 sowie der Analyse des Kinder- und Jugendberichtes der Hansestadt Rostock entstanden.

 

Die definierten Ziele für die Jugendhilfe der nächsten Jahre entsprechen aktuellen jugendhilferelevanten Schwerpunktsetzungen und dienen als Orientierung für die Weiterentwicklung von Jugendhilfeangeboten für Kinder, Jugendliche und Familien in der Hansestadt Rostock.

 

 

 

Roland Methling

 

 

 

 

 

 

 

 

Anlage zur Vorlage 0594/06-BV

 

 

 

Ziele der Arbeit der Jugendhilfe 2006 bis 2010

 

 

Präambel

 

Mit der Umsetzung der strategischen Grobziele der Jugendhilfe der Hansestadt Rostock sollen die Ziele und Intentionen des SGB VIII (Kinder- und Jugendhilfe) in vollem Umfang realisiert werden. Ziel ist es, mit jungen Menschen und Familien die Stadt und ihre Stadtteile so zu gestalten, dass sie Kinder- und Familienfreundlichkeit ausstrahlt. In diesem Prozess entstehen Lern- und Erfahrungsfelder, die zur Teilhabe an der demokratischen Gesellschaft befähigen. Im Sinne von Lebensweltorientierung soll die ganzheitliche Betrachtung der Lebenslagen von Kindern, Jugendlichen und Familien Handlungsprinzip sein. Auch und gerade in Zeiten knapper Haushaltsmittel sollen soziale Spaltungsprozesse und Ausgrenzung vermieden werden.

 

 

Bildung / soziale Kompetenzen

 

Ein wesentlicher Schwerpunkt der Jugendhilfe in der Hansestadt Rostock liegt in der Förderung der formellen, nicht-formellen und informellen Bildung junger Menschen und Familien. Ziel ist der Erwerb von Kompetenzen zur selbstverantwortlichen Gestaltung ihres Lebens und des Zusammenlebens. Dabei werden allen die gleichen Chancen zur Teilhabe eingeräumt. Frühkindliche Bildung und die Gestaltung der Übergänge der unterschiedlichen Lern- und Lebensphasen spielen in diesem Zusammenhang eine besonders wichtige Rolle.

 

Die Realisierung dieses Ziels erfolgt insbesondere in den Handlungsfeldern

 

-         Kindertagesförderung:                    vorschulische Bildung und Erziehung,  

Übergang Kita-Grundschule: Gestaltung der Schuleingangsphase

-         Hilfen zur Erziehung:                        Alltagslernen; Verhinderung stationärer 

Unterbringung  durch rechtzeitige und ausreichende ambulante erzieherische Hilfen

-         Kinder- und Jugendarbeit:              außerschulische Jugendbildung im Sinne   

nonformaler Bildung, Umsetzung des Rechts auf Bildung, Erziehung und Förderung der Entwicklung junger Menschen zu eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten; Sicherung der Kinder- und Jugendrechte

-         Jugendsozialarbeit:                         Schulsozialarbeit, Jugendberufshilfe; 

Sozialpädagogische Hilfe für junge Menschen zur Überwindung sozialer Benachteiligungen und individueller Beeinträchtigung durch Verhinderung von Ausgrenzung aus Schule, Ausbildung- und Arbeitsmarkt

 

 

 

-         Familienbildung:                              lebenspraktisches Lernen im Nahfeld der

Familien; Umwandlung der „Komm-strukturen“ der Familienbildung zu „Geh-strukturen“; Verbesserung des Mix aus formalen und non-formalen Bildungsangeboten

 

Der Kooperation mit Schulen sowie Einrichtungen und Stellen der beruflichen Aus- und Weiterbildung wird dabei große Bedeutung beigemessen.

 

 

Demokratische Mitgestaltung / Beteiligung

 

Im Rahmen von Jugendhilfe sollen junge Menschen und Familien Kompetenzen erwerben, die die Grundlage für demokratische Beteiligung und Mitgestaltung bilden. Dafür werden Gelegenheiten geschaffen und Räume im Stadtteil zur Verfügung gestellt.

 

Die Realisierung dieses Ziels erfolgt insbesondere in den Handlungsfeldern

 

-         Kindertagesförderung:                    Mitgestaltung des Tagesablaufs; Bildung als

Selbstbildungsprozess gestalten und begleiten

-         Hilfen zur Erziehung:                        Mitwirkung im Hilfeplan; Beteiligung der

Hilfeempfänger als Experten ihrer Situation, Stärkung und Unterstützung der Hilfeempfänger zur Wahrnehmung ihrer Expertenschaft

-         Kinder- und Jugendarbeit:              Möglichkeiten der Partizipation;

Verselbständigungsprozesse unterstützen und Fördern; junge Menschen zu demokratischer Einmischung und Wahrnehmung ihrer Kinder- und Jugendrechte anregen

-         Gemeinwesenarbeit:                       Tätigkeit im Ehrenamt; bürgerschaftliches

Engagement fördern und unterstützen; Raum dafür schaffen, das Gemeinwesen als Quelle und Plattform des Sozialwesens erfahrbarer machen

 

 

Gesellschaftlicher Zusammenhalt / Verhinderung von Abwanderung

 

 

Ziel der Jugendhilfe ist es, durch Stärkung des sozialen Zusammenhaltes und Erhalt des sozialen Friedens die Zukunftsfähigkeit der Hansestadt Rostock zu sichern. Dazu gehört auch, durch die Gestaltung attraktiver Lebensräume die Abwanderung junger Menschen zu verhindern.

 

Die Realisierung dieses Ziels erfolgt insbesondere in den Handlungsfeldern

 

-         Kindertagesförderung:                    familienfreundliche Kita-Angebote, mehr

zeitliche Betreuungsflexibilität durch Kombination von individueller Betreuung und Tagespflege, Kita als Ort der Familienbildung und integraler Bestandteil der Sozialräume gestalten, Kitas als Integrationsorte

-         Kinder- und Jugendarbeit:              Kinder- und Jugendarbeit als normales,

alltägliches, professionelles Lern- und Handlungsfeld absichern

-         Gemeinwesenarbeit:                       Tätigkeit der Stadtteil- u. Begegnungszentren

als Beitrag zur Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements, des Sozialen und der Demokratie

-         Jugendsozialarbeit:                         Jugendberufshilfe als Beitrag zur Integration

junger Menschen in den Arbeitsmarkt

 

Dabei wird die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Partnern im Gemeinwesen (z.B. der Wirtschaft) gefördert.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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