Informationsvorlage - 0030/08-IV

Reduzieren

Beratungsfolge

Reduzieren

HANSESTADT ROSTOCK

Nummer

 

DER OBERBÜRGERMEISTER

0030/08-IV

 

Informationsvorlage

Amt

 

37

Gremium

Sitzungstermin

Datum

Bürgerschaft

09.04.2008 16:00

18.03.2008

Beratungsfolge

Sitzungstermin

Genehmigungsvermerk

 

 

I, gez. Methling

 

Gegenstand

federführend

 

II, gez. Scholze

 

 

beteiligt

Bericht über den Erfüllungsstand der Schutzziele und der Qualitätsstandards über den Personalbedarf für den Zeitraum 01.01.2007 bis 31.12.2007 (Feuerwehrbedarfsplan)

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Bürgerschaft hat auf ihrer Sitzung am 03.09.2003 mit dem Beschluss des Feuerwehrbe-darfsplanes der Hansestadt Rostock den Oberbürgermeister beauftragt, der Bürgerschaft jährlich im April (beginnend 2005) einen Bericht über den Erfüllungsstand der Schutzziele und der Qualitätsstandards sowie über den Personalbedarf vorzulegen (Niederschrift-Nr. 0272/03-N).

 

 

Mit dem vorliegenden Bericht wird auf der Grundlage des Feuerwehrbedarfsplanes der Erfüllungsstand der Schutzziele für die Produkte „Brandbekämpfung“ und „Technische Hilfeleistungen“ für den Berichtszeitraum vom 01.01. - 31.12.07 dargestellt und analysiert. Des Weiteren enthält der Bericht Aussagen über den Personalbedarf des Brandschutz- und Rettungsamtes (BRA).

 

 

 

Übersicht über die statistischen Einsatzzahlen des Brandschutz- und Rettungsamtes

 

Für den Berichtszeitraum 2007 liegt die Einsatzstatistik des Brandschutz- und Rettungsamtes Rostock vor.

 

Die nachfolgende Tabelle enthält eine Übersicht über die Gesamtanzahl der geleisteten Einsätze: 


 

Einsatzanlass:

BF 2007 (allein)

FF 2007 (allein)

BF und FF

Summe  2007

Summe  2006

zusammen

Einsätze gesamt:

16.381

98

252

16.731

18287

 

 

 

 

 

 

davon Brände und Explosionen gesamt:

283

39

105

427

684

davon:  Kleinbrände a

38

5

18

61

56

             Kleinbrände b

234

33

64

331

556

             Mittelbrände

11

1

20

32

63

             Großbrände

0

0

3

3

9

             Katastropheneinsätze

0

0

0

0

0

verletzte Personen gerettet:

-

-

-

14

7

getötete Personen geborgen:

-

-

-

1

1

 

 

 

 

 

 

davon Technische Hilfeleistungen:

1.846

41

27

1.914

2.987

davon: Gefahrguteinsätze

3

0

4

7

8

            Öl

102

7

5

114

96

            Tiere und Insekten

1.223

0

1

1.224

2.264

        Unfall mit Straßenfahrzeugen

-

-

-

17

9

        Unfall mit Schienenfahrzeugen

-

-

-

1

1

        Befreien aus Notlagen

-

-

-

42

41

        Öffnen von Wohnungen bei akuter Gefahr

 

 

 

58

61

verletzte Personen gerettet

 

 

 

22

3

getötete Personen geborgen

 

 

 

4

1

 

 

 

 

 

 

davon Notfalleinsätze Rettungsdienst     gesamt:

12.660

0

0

12.660

13.069

davon:  NAW- Einsätze

6.181

0

0

6.181

6.245

             RTW- Einsätze

6.479

0

0

6.479

6.824

davon KTW- Einsätze

953

0

0

953

657

 

 

 

 

 

 

davon Fehleinsätze (Feuerwehr) gesamt:

639

18

120

777

890

davon:  blinde Alarme

71

3

33

107

172

             Böswillige Alarme

18

1

11

30

20

             Brandmeldeanlagen

205

0

26

231

249

 

Tabelle1:    Gesamtübersicht über die Anzahl an Bränden, Technischen Hilfeleistungen bzw. der Rettungsdiensteinsätze (nur RD-Einsätze, die durch das BRA erfolgten)

 

Anmerkung:  516 Tiere hat die Tierkontrollgruppe lebend dem Tierheim/Tierklinik übergeben, davon z.B. 144 Hunde, 89 Katzen und 2 exotische Nattern. 308 Tiere wurden tot geborgen und entsorgt, davon u.a. 1 Stück Rotwild, 30 Stück Schwarzwild, 80 Rehwild, 62 Füchse, 78 Katzen und 9 Schweinswale.

 

 

Der erhebliche Rückgang der Einsatzzahlen im Bereich der Technischen Hilfeleistung ist darin begründet, dass im Jahr 2007 keine Vogelgrippe-Einsätze gefahren werden mussten.

 

Für die vorliegenden Analysen der Einsätze konnten nicht alle Einsätze berücksichtigt werden. Die Wertungskriterien für die zu berücksichtigenden Einsätze sind in Anlage 1 detailliert beschrieben.

 

Für die Produkte „Brandbekämpfung“ und „Technische Hilfeleistung“ wurden folgende Schutzziele betrachtet:


 

Schutzziel 1:

Erfüllung der „Hilfsfrist“ in 9,5 min für ein Hilfeleistungslöschfahrzeug oder eines Äquivalents und einer Drehleiter

=          mit einer Funktionsstärke von 10 Funktionen

=          mit einem Erreichungsgrad von 80 %

 

Schutzziel 2:

Erfüllung der „Erweiterten Hilfsfrist“ in 14,5 min für ein weiteres Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF) oder eines Äquivalents oder erforderlicher Sondertechnik (z.B. Rüstwagen RW 2)

=          mit einer erweiterten Funktionsstärke von insgesamt 16 Funktionen (10 + 6) bei der Brandbekämpfung bzw. von insgesamt 12 Funktionen (10 + 2) bei der Technischen Hilfeleistung

=          mit einem Erreichungsgrad für die Erfüllung dieser Qualitätskriterien von 80 %

 

 

Vorbemerkung:

 

Der Aufbau der Berichterstattung wurde redaktionell geändert, damit eine konkrete Aussage über das vorhandene Sicherheitsniveau „Einhaltung Schutzziel 1- Menschenrettung“ für das Berichtsjahr 2007 getroffen werden kann. Dazu war es notwendig, dass die Einsätze gesondert analysiert werden, bei denen eine Gefahr für Menschenleben bestand.

 

Des Weiteren wird die Veränderung des Sicherheitsniveaus nach der Inbetriebnahme der neuen Feuerwache 2 in Lütten Klein gesondert dargestellt.

 

 

1.         Ergebnisse der Analyse der Brandeinsätze

1.1       Analyse der Brände für das gesamte Berichtsjahr 2007

 

Die Gesamtanzahl der auswertbaren Brände im Stadtgebiet betrug im Berichtszeitraum 418 Brände.

Zur Beurteilung des Sicherheitsniveaus „Menschenrettung“ werden nur die 60 Gebäudebrände (!) betrachtet, bei denen eine Menschengefährdung unterstellt werden musste.

 

1.1.1     Analyse der Gebäudebrände (01.01.-31.12.2007)

 

Die Verteilung der 60 Gebäudebrände auf die Zuständigkeitsbereiche der Feuerwachen sowie der entsprechende Stand der Erfüllung der Schutzziele 1 (Menschenrettung) und 2 (Verhinderung Feuerüberschlag) ist zusammenfassend aus der nachfolgenden Tabelle 2 ersichtlich:

 

Kriterium

FW 1

FW 2

FW 3

Gesamt

 

Anteil FW 1:

Anteil FW 2:

Anteil FW 3:

Brände

Gebäudebrände

15 (= 25 %)

36 (= 60 %)

9 (=15 %)

60

Erreichungsgrad Hilfsfrist 9,5 min

73,3 %

55,5 %

44,4 %

58,3 %

Erreichungsgrad Erweiterte Hilfsfrist  14,5 min

69,2 %

85,7 %

100 %

84,2 %

 

Tabelle 2: Ergebnisse der Analyse der Gebäudebrände bezogen auf die Eintreffzeit der Funktionen

 

Aus der Tabelle wird ersichtlich, dass im Bereich der Feuerwache 2 (Nordwesten) mit Abstand die meisten Gebäudebrände aufgetreten sind. Die Eintreffzeit der ersten 10 Funktionen an der Einsatzstelle hat sich durch die Verlegung der Feuerwache 2 erheblich verbessert! Die Verbesserung des Erreichungsgrades für die Einhaltung der Erweiterten Hilfsfrist resultiert auch aus der verbesserten gegenseitigen Unterstützung der Feuerwachen 2 und 3. 

 


1.1.2     Anpassung der Analyse für einen überregionalen Vergleich (01.01.-31.12.2007)

 

Damit ein überregionaler Vergleich mit anderen Feuerwehren möglich ist, muss der in Rostock gewählte konservative Ansatz (d.h. Auswertung der Zeitspanne, bis alle 10 Einsatzkräfte eingetroffen sind) auf die Eintreffzeit des ersten Fahrzeuges an der Einsatzstelle reduziert werden. Die Analyse der 60 Gebäudebrände ergab bei diesem veränderten Ansatz eine wesentliche Verbesserung der Erreichungsgrade für die Schutzziele 1 (Menschenrettung) und 2 (Verhinderung Durchzündung). 

 

Kriterium

FW 1

FW 2

FW 3

Gesamt

 

Anteil FW 1:

Anteil FW 2:

Anteil FW 3:

Brände

Gebäudebrände

15 (= 25 %)

36 (= 60 %)

9 (=15 %)

60

Erreichungsgrad Hilfsfrist 9,5 min

80,0 %

69,4 %

44,4 %

68,3 %

Erreichungsgrad Erweiterte Hilfsfrist  14,5 min

100 %

94,3 %

100 %

96,5 %

 

Tabelle 3: Ergebnisse der Analyse der Gebäudebrände für den Vergleich mit den AGBF-Kriterien

 

 

Nur diese Werte erlauben einen direkten Vergleich mit anderen Berufsfeuerwehren. Auch diese Ergebnisse zeigen, dass durch die Inbetriebnahme der neuen Feuerwache 2 (22.04.2007) deutliche Verbesserungen im Schutzniveau für das gesamte Berichtsjahr 2007 erreicht wurden.

 

 

1.1.3     Vergleichsbetrachtung zur Analyse Brände 2006

 

Damit ein direkter Vergleich mit den Ergebnissen für das Berichtsjahr 2006 möglich ist, erfolgte eine Betrachtung für alle registrierten Brände gemäß dem Ansatz für die Analyse der Jahre 2005 und 2006. Bei den bisherigen Analysen des BRA wurden zur Beurteilung der Standorte der Feuerwachen auch Brände ausgewertet, bei denen eine Gefahr für Menschenleben nicht unterstellt werden musste!

 

Von den 419 auswertbaren Bränden erforderten nur 155 Brände den Einsatz von 10 und mehr Einsatzkräften. Bei der verbleibenden Differenz handelt es sich um 264 Kleinbrände (u.a. Mülltonnenbrände), die im Rahmen der Schutzzielüberprüfung nicht betrachtet werden müssen. 

 

Aus dem alten Auswerteansatz ergeben sich erwartungsgemäß schlechtere Erreichungsgrade für die Schutzziele 1 und 2, dargestellt zusammenfassend in Tabelle 4:

 

Kriterium

FW 1

FW 2

FW 3

Gesamt

Brandeinsätze

Anteil FW 1:

Anteil FW 2:

Anteil FW 3:

Brände

(mit Kleinbrände)

154 (= 36,8%)

186 (= 44,4%)

80 (=19,1%)

419

Anteil Brandeinsätze (ohne Kleinbrände)

51 (=32,9%)

81 (=52,3%)

23 (=14,9%)

155 Brände

Erreichungsgrad Hilfsfrist 9,5 min

43,1%

44,4%

30,4%

41,9% (23,7%)

Erreichungsgrad Erweiterte Hilfsfrist  14,5 min

63,2%

80,0%

80,9%

75,4% (57,5%)

 

Tabelle 4: Ergebnisse der Vergleichsanalyse zur Informationsvorlage 0056/07 (Bericht 2006)

 

 

1.2       Analyse der Brände für den Zeitraum nach der Inbetriebnahme der Feuerwache 2

 

Die Betrachtung des Zeitraumes vom 22.04. bis 31.12.2007 wurde durchgeführt, damit eine erste Tendenzaussage für die Zeit nach der Inbetriebnahme der neuen Feuerwache getroffen werden kann.

 

Von den auswertbaren 294 Bränden sind nur 35 Gebäudebrände zu analysieren. Die Verteilung dieser 35 Gebäudebrände auf die Zuständigkeitsbereiche der Feuerwachen sowie der entsprechende Stand der Erfüllung der Schutzziele 1 (Menschenrettung) und 2 (Verhinderung Feuerüberschlag) ist zusammenfassend aus der nachfolgenden Tabelle 5 ersichtlich:

 

 

Kriterium

FW 1

FW 2

FW 3

Gesamt

Brandeinsätze

Anteil FW 1:

Anteil FW 2:

Anteil FW 3:

Brände

 

10 (= 27,0%)

19 (= 54,3%)

6 (=17,1%)

35

Erreichungsgrad Hilfsfrist 9,5 min

70,0 %

68,4 %

33,3 %

62,9%

Erreichungsgrad Erweiterte Hilfsfrist  14,5 min

55,5 %

89,5%

100 %

82,4%

 

Tabelle 5: Ergebnisse der konservativen Analyse ab Inbetriebnahme der Feuerwache 2 bezogen auf die Eintreffzeit der 10 bzw. 16 Funktionen

 

Die Ergebnisse sind für eine statistische Prognose noch fehlerbehaftet, da die Anzahl von 35 Gebäudebränden zu gering ist und der einzelne Brand noch einen erheblichen statistischen Einfluss auf die Ergebnisse hat! Für eine genauere Beurteilung der Auswirkungen der Verlegung der Feuerwache 2 auf das Schutzniveau in der Hansestadt Rostock muss ein längerer Zeitraum analysiert werden.

 

 

1.3       Zusammenfassung der Analyse der Brände im Berichtsjahr 2007

 

In der Hansestadt Rostock betrug der gemäß den Vorgaben der „Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Berufsfeuerwehren“ (AGBF) ermittelte Erreichungsgrad für die Erfüllung des Schutzzieles 1 (Hilfsfrist Menschenrettung bei 60 Gebäudebränden) für das gesamte Berichtsjahr 2007 68,3 % (siehe Abschnitt 1.1.2). Das Brandschutz- und Rettungsamt hatte bisher gemäß dem Feuerwehrbedarfsplan der Hansestadt Rostock nicht die Eintreffzeit des ersten Fahrzeuges, sondern konservativ die Eintreffzeit der ersten 10 Funktionen ermittelt. Für das Berichtsjahr 2007 ergibt sich bei dieser Betrachtung ein Erreichungsgrad von 58,3 % (Vergleichsberechnung für 2006 für 91 Gebäudebrände: 27,0 %).

 

Der Erreichungsgrad für die Erfüllung der „Erweiterten Hilfsfrist“ beträgt gemäß den Vorgaben der AGBF bei Gebäudebränden und bezogen auf das gesamte Stadtgebiet 96,5 %. Die konservative Analyse ergab einen Erreichungsgrad von 84,2 % (Vergleichswert 2006: 76,7 %).

 

Das Einsatzaufkommen, bezogen auf das Territorium der Hansestadt Rostock, beträgt 2,1 Brände pro 1.000 Einwohner (2006: 3,38). Zugrunde gelegt wurde die Einwohnerzahl mit Stand 30.09.2007 = 199.751.

 

In folgenden Ortsteilen der Hansestadt Rostock betrug der Erreichungsgrad für die Erfüllung der Hilfsfrist (Eintreffen 1. Fahrzeug) bei den 35 Gebäudebränden ab dem Zeitpunkt der Inbetriebnahme Feuerwache 2 (22.04.2007) weniger als 50 %:

 

-      Zuständigkeitsbereich der FW 1:

Ortsteil Reutershagen (nur 1 (!) Einsatz auswertbar)

 

-      Zuständigkeitsbereich der FW 2:

in keinem Ortsteil mehr!

 

-      Zuständigkeitsbereich FW 3:

Ortsteile Dierkow-Neu (nur 2 Einsätze)

 

Dabei ist zu beachten, dass eine auf die Ortsteile bezogene Auswertung zur Zeit keine gesicherten aktuellen Aussagen zulassen. Die im Berichtsjahr 2007 registrierte Anzahl an Gebäudebränden ist für diese Betrachtungen viel zu gering.

 


 

2.       Ergebnisse der Analyse der Technischen Hilfeleistungen

 

Die kritische Überprüfung der Art der geleisteten Hilfeleistungseinsätze ergab, dass von den 473 auswertbaren Hilfeleistungen nur 18 Hilfeleistungen auf Verkehrsunfälle mit Straßenfahrzeugen und Schienenfahrzeugen entfielen. Aus Sicht des Brandschutz- und Rettungsamtes kann auf Grund dieser geringen Einsatzzahl keine repräsentative Aussage bezüglich des Schutzniveaus bei Technischen Hilfeleistungen in der Hansestadt Rostock getroffen werden.

 

In Zusammenarbeit mit dem beauftragten Wirtschaftsberatungsunternehmen muss geprüft werden, ob der im Feuerwehrbedarfsplan definierte „kritische Hilfeleistungseinsatz“ (Verkehrsunfall mit PKW und eingeklemmter Person) noch bedarfsgerecht ist.

 

Von den insgesamt registrierten 1.914 technischen Hilfeleistungseinsätzen konnten im Rahmen der Auswertung der Einsatzfahrten mit Sondersignal nur 473 Einsätze statistisch ausgewertet werden. Dies resultiert u.a. aus der Tatsache, dass die Anfahrt zu den Tiereinsätzen und Tragehilfen in der Regel nicht mit Sondersignal erfolgte und diese damit nicht in der Auswertung berücksichtigt wurden.

 

Das Einsatzaufkommen bezogen auf das Territorium der Hansestadt Rostock beträgt 2,37 (2006 = 2,54) auswertbare Technische Hilfeleistungen pro 1.000 Einwohner. Werden alle Technischen Hilfeleistungen berücksichtigt, dann erhöht sich die Zahl auf 9,6 (2006: 15,1) Einsätze pro 1.000 Einwohner. Auch hier wird von 199.751 Einwohnern (Stand 30.06.2007) ausgegangen.

 

 

 

3.         Ergebnis der Einhaltung der vereinbarten Schichtstärken in den Feuerwachen 1 - 3

 

Im Feuerwehrbedarfsplan wurden die notwendigen Schichtstärken für die einzelnen Feuerwachen festgelegt und durch die Bürgerschaft beschlossen. Die dort vereinbarten Funktionsstärken konnten auch im Berichtszeitraum 2007 auf Grund der Reduzierung der wöchentlichen Höchstarbeitszeit nicht eingehalten werden. Aus diesem Grund hat die Dienststelle festgelegt, dass zum geforderten Abbau der Zeitguthaben der Mitarbeiter die Funktionsstärken in den Feuerwachen wie folgt reduziert wurden: 

 

Feuerwache 1:

 

Ab 05.04.2006:             18 Funktionen (Vorgabe: 18+1=19, Abweichung: -1)

Ab 01.04.2007:             16 Funktionen (Vorgabe: 15+1=16, Abweichung: ± 0)

Ab 03.09.2007:             14 Funktionen (Vorgabe: 15+1=16, Abweichung: - 2)

 

Feuerwache 2:

 

Ab 05.04.2006:             10 Funktionen (Vorgabe: 11, Abweichung: -1)

Ab 01.04.2007:             12 Funktionen (Vorgabe: 11, Abweichung: +1)

Ab 03.09.2007:             10 Funktionen (Vorgabe: 11, Abweichung: - 1)

 

Feuerwache 3:

Ab 05.04.2006:             12 Funktionen (Vorgabe: 13, Abweichung: -1)

Ab 01.04.2007:             12 Funktionen (Vorgabe: 14, Abweichung: -2)

Ab 03.09.2007:             10 Funktionen (Vorgabe: 14, Abweichung: - 4)

 

Erläuterung zu den unterschiedlichen Funktionsstärken

 

Im Berichtsjahr 2007 hatten die Feuerwachen 1- 3 vom 01.01. – 31.03.2007 eine SOLL-Funktionsstärke von 40 Funktionen (18+10+12= 40, - 3 Funktion) abzusichern.

Im Feuerwehrbedarfsplan wurde festgelegt, dass mit der Inbetriebnahme der neuen Feuerwache 2 die vereinbarte Sollstärke in den Feuerwachen von 43 auf 41 Funktionen gesenkt werden kann. Mit der Inbetriebnahme der Feuerwache 2 wurde gleichzeitig die Funktionsverteilung neu geregelt. Die Feuerwachen 1 - 3 hatten dementsprechend vom 01.04.-02.09.2007 eine SOLL-Funktionsstärke von 40 Funktionen (16+12+12= 40; -1 Funktion) abzusichern. Die Dienststelle hat in Abstimmung mit dem zuständigen Senator auf Grund der massiven Forderungen zur Reduzierung der aufgelaufenen Stundenguthaben vom 03.09.2007 - 31.12.2007 die SOLL-Funktionsstärke auf 34 Funktionen (14+10+10= 40, - 7 Funktionen) reduziert.

 

Anmerkung:    Mit der Inbetriebnahme der neuen Feuerwache 2 wurde gemäß Pkt. 5.2.4.3 des Feuerwehrbedarfsplans das 2. Tanklöschfahrzeug (TLF2) in der Feuerwache 1 personell nicht mehr fest besetzt. Die Schichtstärke in der Feuerwache 1 wurde gemäß diesen Vorgaben auf 16 Funktionen (inkl. Tierwagen) reduziert. Eine Abweichung liegt somit für die Feuerwache 1 nicht vor!

                     In der Feuerwache 2 wurde die Schichtstärke sogar um eine Funktion erhöht. Dies resultierte aus einer geänderten Fahrzeugumverteilung und ermöglichte gleichzeitig eine verbesserte Betreuung des Feuerlöschbootes. Nur in Feuerwache 3 wurde in der Zeit vom 01.04.- 02.09.2007 vom bestätigten Feuerwehrbedarfsplan abgewichen (- 2 Funktionen)! Ab 03.09.2007 mussten auf Grund der massiven Forderungen einer Gewerkschaft bzw. des Personalrates des BRA zusätzlich insgesamt 6 Funktionen zum Abbau der Zeitguthaben der Mitarbeiter außer Betrieb genommen werden. 

 

Im Berichtszeitraum erfolgte die Besetzung der täglich vorzuhaltenden Funktionen im Brandschutz- und Rettungsamt der Hansestadt Rostock unter Beachtung folgender Prioritäten:

 

·         Die Besetzung der 3 Funktionen in der Leitstelle war zu 100 % sicherzustellen. Die geforderte Besetzung der 12 Funktionen (ab 01.11.2007 10 Funktionen) auf den Rettungsdienstfahrzeugen zu 100 % war sicherzustellen. Ab 01.11.2007 wurde ein Rettungswagen an das DRK übergeben und das frei werdende Personal zur Personalverstärkung auf die drei Feuerwachen verteilt.

·         Bei Personalengpässen aufgrund von kurzfristigen Krankheitsspitzen bzw. der erhöhten personellen Absicherung von Speziallehrgängen (Erwerb und Erhaltung von Sachkundenachweisen) wurde regelmäßig auf den verfügbaren Personalpool der Feuerwachen zurückgegriffen.

·         Unterschreitungen der Dienststärken in den Feuerwachen wurden durch den diensthabenden Leitungsdienst nur genehmigt, wenn alle Rufbereitschaften und begleitenden Maßnahmen ausgeschöpft waren. 

 

Im Berichtszeitraum 2007 wurden die vorgegebenen Funktionsstärken wie folgt eingehalten:

 

Anzahl der Schichten

Dienststärke

% des Jahres

% Kumulativ

582

Eingehalten

79,7

79,7

51

1 Funktion nicht besetzt

7

86,72

50

2 Funktionen nicht besetzt

6,8

93,5

13

3 Funktionen nicht besetzt

1,8

95,3

15

4 Funktionen nicht besetzt

2

97,3

16

5 Funktionen nicht besetzt

1,8

99,1

6

6 Funktionen nicht besetzt

0,8

99,9

 

Im Berichtszeitraum 2007 wurde ganzjährig von den vereinbarten Funktionsstärken gemäß Feuerwehrbedarfsplan abgewichen. Die entsprechend den aktuellen Erfordernissen angepasste Funktionsstärke konnte jedoch bei 582 Schichten (= 79,7 %) des Jahres eingehalten werden.

 

 

Anmerkung:

Die Gründe für die Arbeitszeitreduzierung gemäß der EU-Arbeitsschutzrichtlinie 2003/88/EG wurden bereits in der Informationsvorlage 0020/06 (Bürgerschaftssitzung 05.04.2006) genannt. Seit 01.01.2006 hat das Amt 37 keine Brandmeisteranwärter mehr ausbilden können. 

 

Das vorhandene Personal reichte 2007 trotz der verstärkten Einbeziehung der Mitarbeiter aus dem Tagesdienst nicht aus, die Auswirkungen der Arbeitszeitreduzierung und das zusätzliche Ausscheiden von Mitarbeitern aufzufangen. Aus diesem Grund wurden planmäßig Funktionen außer Dienst genommen.

Aussicht: In 2008 werden weitere Mitarbeiter ohne Ersatz (zum 01.03.2008 wurden 2 Mitarbeiter eingestellt, die erst zum Brandmeister ausgebildet werden) ausscheiden.

 

Erhebliche Probleme bereitete die planmäßige Sicherstellung der Besetzung der Rettungsdienstfahrzeuge, so dass regelmäßig auf die Mitarbeiter auf den Feuerwehrfahrzeugen zurückgegriffen werden musste.


 

Die Auswirkungen der derzeitig praktizierten Abweichungen vom Feuerwehrbedarfsplan müssen zwingend im Rahmen der Fortschreibung des Feuerwehrbedarfsplanes untersucht werden. Zur Absicherung der dann beschlossenen Funktionsstärken ist es notwendig, dass das entsprechende Personal zur Verfügung stehen wird und dass die Voraussetzungen für eine Optimierung der Dienstorganisation im BRA geschaffen werden.

 

 

4.         Zusammenfassung

 

Die Auswertung des Erfüllungsstandes der Schutzziele 1 und 2 für die Brandeinsätze und Technischen Hilfeleistungen erfolgte auch für das Berichtsjahr 2007 unter Berücksichtigung der festgelegten Qualitätskriterien. Die Ermittlung der Erreichungsgrade im Berichtszeitraum 2007 erfolgte jedoch erstmals nur für die Gebäudebrände, bei denen eine Gefahr für Menschenleben unterstellt werden muss.

 

Die Brandanalysen ergaben, dass durch die Verlegung der Feuerwache 2 eine erhebliche Verbesserung der Erreichungsgrade für die Einhaltung der Schutzziele 1 (Menschenrettung = 68,3%) und 2 (Verhinderung Feuerübersprung = 96,5%) erzielt werden konnte. Die Verbesserung der Erreichungsgrade resultiert auch aus dem Abschluss wichtiger Infrastrukturmaßnahmen (z.B. Wiedereröffnung der Hundertmännerbrücke; Beendigung der Arbeiten zur Straßenbahnerweiterung Schröderplatz/Doberaner Platz; Sanierung Carl-Hopp-Straße, Anbindung Schröderplatz - Am Strande). Durch diese Maßnahmen verbesserten sich die Anfahrtsbedingungen, die zu einer Verkürzung der Eintreffzeiten an den Einsatzstellen führten.

 

Da die Feuerwache 2 erst am 22.04.2007 in Betrieb genommen wurde und in der Anfangszeit noch technische Probleme bei der Alarmierung auftraten, kann eine weitere Verbesserung der Erreichungsgrade für den Berichtszeitraum 2008 erwartet werden.

Für den Berichtszeitraum 2007 muss eingeschätzt werden, dass der beschlossene Erreichungsgrad für das Schutzziel 1 noch nicht erreicht wurde. Der Erreichungsgrad für das Schutzziel 2 beträgt 96,5 % und liegt somit über dem vereinbarten Erreichungsgrad für das gesamte Stadtgebiet Rostock!

 

Die langen Anmarschwege im Nordwesten der Hansestadt Rostock führten zu dem schlechten Erreichungsgrad für das Schutzziel 1 im Wachbezirk der Feuerwache 3.

 

Das beauftragte Wirtschaftsberatungsunternehmen wird gemäß Prüfauftrag die Analyseansätze zur Auswertung der Einsatzzahlen ebenfalls überprüfen.

 

 

5.         Schlussfolgerungen

 

Die Analyse der Einsatzzahlen ergibt folgende Schlussfolgerungen:

 

a)         Verkürzung Gesprächs- und Disponierungszeit

       Es wird im Rahmen der Einsatznachbearbeitung geprüft, inwieweit die Gesprächs- und Disponierungszeiten bei den Technischen Hilfeleistungseinsätzen durch standardisierte Abfragealgorithmen verkürzt werden können.

 

b)    Verkürzung der Ausrückezeiten

Die durchschnittliche Ausrückezeit der Feuerwache 2 hat sich auf Grund der technischen Probleme nach Inbetriebnahme der neuen Feuerwache noch nicht wesentlich verbessert. Nach der Beseitigung der technischen Probleme ist mit einer Verbesserung der Ausrückezeiten in 2008 zu rechnen. Durch interne Regelungen wurde weiterhin festgelegt, dass die Ursachen für die aufgetretene Verzögerung im Einsatzbericht zu dokumentieren sind.

 

c)       Verbesserung der Hilfsfristen

       Die Veränderung des Analyseansatzes sowie die Inbetriebnahme der neuen Feuerwache haben wesentlich zur Verbesserung der Hilfsfristen beigetragen.

       Durch die langen Anfahrtswege zu den Ortsteilen Dierkow-Neu und Toitenwinkel konnte der Erreichungsgrad für die Einhaltung der Hilfsfrist in der FW 3 nicht wesentlich verbessert werden. Die Notwendigkeit der Verlegung der Feuerwache 3 wird im Rahmen der Fortschreibung des Feuerwehrbedarfsplanes geprüft.


 

d)       Einfluss des Verkehrswegenetzes
Im Berichtsjahr 2007 wurden zeitversetzt mehrere wichtige Baumaßnahmen am Verkehrswegenetz abgeschlossen. Dadurch werden sich zukünftig die Anfahrtszeiten weiter verbessern. Die negativen Einflüsse im Berichtsjahr 2006 wurden damit schrittweise abgebaut.

 

 

Die Auswertung der Einhaltung der Funktionsstärken ergibt folgende Schlussfolgerungen:

 

a)         Im Rahmen der Fortschreibung des Feuerwehrbedarfsplans müssen die Auswirkungen der derzeitigen Abweichungen untersucht werden und die zukünftig vorzuhaltenden Funktionsstärken neu festgelegt werden. Für die Absicherung der dann geltenden Funktionsstärken muss dem BRA auch zukünftig das notwendige Personal zur Verfügung gestellt werden.

 

b)    Zur Absicherung der Funktionsstärken ist es weiterhin erforderlich, dass die Voraussetzungen zur Optimierung der Dienstorganisation und des Personaleinsatzes geschaffen werden.

 

 

 

 

 

 

Roland Methling

 

 

 

Anlagenverzeichnis:

 

Anlage 1:          Wertungskriterien für die Analyse

 

Anlage 2:          Auswertung der Gesprächs- und Disponierungszeiten in der Leitstelle

 

Anlage 3:          Auswertung der Ausrückezeiten der FW 1 bis 3 und der FF

 

Anlage 4:          Kurzbericht über markante Brandeinsätze und Technische Hilfeleistungen im Stadtgebiet Rostock 2007

 


Anlage 1:         Wertungskriterien für die Analyse

 

Die Produkte „Brandbekämpfung“ und „Technische Hilfeleistung“ werden gemäß Feuerwehrbedarfsplan der Hansestadt Rostock anhand der folgenden definierten Qualitätskriterien analysiert und bewertet:

 

-          „Hilfsfrist“ und „Erweiterte Hilfsfrist“

-          „Funktionsstärke“

-          „Erreichungsgrad“ 

 

Die „Hilfsfrist“ ist die Zeitdifferenz zwischen dem Beginn der Notrufabfrage in der Notrufabfragestelle (hier: Leitstelle des BRA) und dem Eintreffen des ersten Fahrzeuges (Abs. 1.1.1 und 1.2) bzw. dem Eintreffen der ersten 10 Einsatzfunktionen (Abs. 1.1.2) an der Einsatzstelle. 

 

Die „Erweiterte Hilfsfrist“ ist die Zeitdifferenz zwischen dem Beginn der Notrufabfrage und dem Eintreffen der erforderlichen Ergänzungseinheit (6 Funktionen bei der Brandbekämpfung und mindestens 2 Funktionen mit Sondertechnik bei Technischen Hilfeleistungen) an der Einsatzstelle.

 

Die Analyse der einsatzbezogenen Daten für das Berichtsjahr 2007 erfolgte wie im Jahr 2006 mit Hilfe des Auswerteprogramms DASTA des im Brandschutz- und Rettungsamt Rostock eingesetzten Einsatzleitstellenprogramms DALLES. Mit dem Auswerteprogramm DASTA war es möglich, alle einsatzrelevanten Zeiten für jedes einzelne Fahrzeug sekundengenau direkt aus der Datenbank herauszuziehen und statistisch aufzuarbeiten.

 

Die Auswertung der Einhaltung der vereinbarten Schichtstärken für den Berichtszeitraum 2007 erfolgte mit dem im Brandschutz- und Rettungsamt eingesetzten Softwareprogramm „DSMware“.

 

Hilfsmittel zur Auswertung der Einsatzzahlen

 

Für die Auswertung der Einsätze im Berichtszeitraum 01.01.- 31.12.2007 wurden die Zeitabschnitte (T-Zeiten) mit Hilfe des Auswerteprogramms DASTA des Einsatzleitsystems DALLES ermittelt. Hierdurch wurde es möglich, genauere Daten für die einzelnen Ortsbereiche zu erfassen und somit eine exaktere Auswertung durchzuführen.

 

Durch fehlende Angaben in den Einsatzberichten ergeben sich Abweichungen in der Anzahl der in den einzelnen Bereichen gewerteten Gesamteinsätze, die jedoch in den Trendergebnissen vernachlässigt werden können.

 

Zur Verbesserung der Übersichtlichkeit wurde die Auswertung der Einsätze nicht mehr bezogen auf den  Ortsteil, sondern bezogen auf den Wachbezirk ausgewertet. Die Einsätze wurden anhand des Eintreffens der Kräfte und Mittel am Einsatzort analysiert.

 

Die erreichte Hilfsfrist wurde mit Hilfe des Wertungskriteriums Status „4“ (Einsatzort erreicht) ermittelt. Die bestimmte Hilfsfrist enthält die Zeitabschnitte Gesprächs- und Disponierungszeit, Ausrücke- und Anfahrtszeit.

 

Für die Auswertung der Einsatzzeiten 2007 wurden, wie für den Auswertezeitraum 2006, nur die Einsätze berücksichtigt, die folgende Wertungskriterien erfüllen:

 

-            Es wurden alle Fahrten mit Sondersignal und ohne Nachalarmierung berücksichtigt. Die Analyse der Brandeinsätze bezieht sich nur auf Gebäudebrände mit Menschenleben in Gefahr.

-      Der Einsatzort liegt innerhalb des Territoriums der Hansestadt Rostock.

-      Es wurden nur die Fahrzeuge bei der Ermittlung der erforderlichen Funktionsstärken berücksichtigt, die nicht später als 10 Minuten nach dem ersten Fahrzeug ausgerückt sind. Negative Verzerrungen durch Nachalarmierungen werden so ausgeschlossen.

-      Die zugehörige Fahrzeugbesatzung muss im Einsatzbericht eingetragen worden sein.

-      Der Einsatzbericht muss bearbeitet worden sein, d.h. der Bearbeitungsstatus in DALLES ist größer als „0“.

-      Der Einsatz erfolgte mit Sondersignal. Der Bericht wurde mit „Einsatz erfolgt“ gekennzeichnet, d.h. es handelte sich um keine Fehlfahrt bzw. der Einsatz wurde nicht auf der Fahrt abgebrochen.

-      Für die im Einsatz beteiligten Fahrzeuge muss der Status „3“ (Einsatzübernahme) und Status „4“ (Eintreffen am Einsatzort) vergeben worden sein.

-      Die Ermittlung der Funktionsstärken und Zeitabschnitte erfolgt anhand der Statusangaben für folgende Fahrzeuge: TLF oder GTLF, DL, LF, VF, RW, AB, (FLB).

 

-      Die Einsätze zu Brandmeldeanlagen wurden nicht berücksichtigt, wenn der Melder nicht durch Brand ausgelöst wurde, d.h. der Einsatz als Fehlfahrt erfasst wurde.

-      Bei den Technischen Hilfeleistungen wurden die Sondereinsätze, wie Öl auf Wasser bzw. Einsätze infolge von Sturm sowie Einsätze, die in der Zwischenablage hinterlegt wurden (Alarmierungszeit zu groß), nicht berücksichtigt.

 

Zur Ermittlung der „Hilfsfristen“ und der „erweiterten Hilfsfristen“ für die Brandeinsätze und Technischen Hilfeleistungen erfolgt eine Einteilung der Einsätze nach der benötigten Anzahl an Einsatzkräften:

 

Qualitätskriterium

Benötigte Anzahl an Einsatzkräften

(nur als Äquivalent notwendig)

< 10

„Hilfsfrist (gemäß Vorgaben AGBF)

Eintreffen des ersten Fahrzeuges

„Hilfsfrist“ (bisheriger Ansatz des BRA)

= 10

„Erweiterte Hilfsfrist“

= 16

 

Die „Hilfsfrist“ ist die Zeitdifferenz zwischen dem Eingehen des Notrufes in der Leitstelle und dem Eintreffen der ersten 10 Einsatzkräfte (bzw. des 1 Fahrzeuges) an der Einsatzstelle.

 

Die „Erweiterte Hilfsfrist“ ist die Zeitdifferenz zwischen dem Eingehen des Notrufes in der Leitstelle und dem Eintreffen weiterer 6 Einsatzfunktionen (insgesamt 16) an der Einsatzstelle.

 

Qualitätskriterium „Erreichungsgrad“

 

Unter „Erreichungsgrad“ wird der prozentuale Anteil an Einsätzen verstanden, bei dem die Zielgrößen „Hilfsfrist“ und „Funktionsstärke“ eingehalten werden. Bei der Analyse der Einsatzzahlen 2007 wurden gemäß Feuerwehrbedarfsplan die Erreichungsgrade für die Brandeinsätze und Technischen Hilfeleistungen für die einzelnen Wachbezirke des Stadtgebietes der Hansestadt Rostock bestimmt.

 

Anzahl der erforderlichen Funktionen

Zeitkriterium

Erreichungsgrad im Ortsteil [%]

< 10, dann Eintreffen 1. KFZ

Eintreffzeit: 9,5 min

 

10 Funktionen

Hilfsfrist: 9,5 min

 

16 Funktionen

Erweiterte Hilfsfrist: 14,5 min

 

 

Unter Berücksichtigung der o.g. Kriterien konnten von den 427 (2006: 684) Brandeinsätzen nur 60 Gebäudebrände im Rahmen der Analyse 2007 ausgewertet werden.


Anlage 2:         Auswertung der Gesprächs- und Disponierungszeit in der Leitstelle

 

Brandeinsätze

 

Die Auswertung der Gesprächs- und Disponierungszeiten in der Leitstelle für die auswertbaren 419 Brandeinsätze ergab:

 

Gesamtanzahl der Einsätze

Durchschnittszeit von der Gesprächsannahme bis zur Alarmierung

Maximale Disponierungszeit

2006: 670

2006: 1,40 min

2006: 18,22 min

2007: 419

2007: 1,53 min

2007: 11,08 min

 

Die einsatzbezogene Gesprächs- und Disponierungszeit verteilt sich bei den Brandeinsätzen wie folgt:

 

Bearbeitungszeit 2007

Anzahl der Einsätze

Prozentualer Anteil an der Gesamteinsatzzahl (418)

< = 1,5 min

259

61,81%

> 1,5 min

160

38,19%

davon > 2 min

89

21,24%

davon > 3 min

24

5,73%

davon > 4 min

10

2,39%

davon > 5 min

4

0,95%

 

Technische Hilfeleistungen

 

Die Auswertung der durchschnittlichen Gesprächs- und Disponierungszeiten für die auswertbaren 473 Technischen Hilfeleistungen ergab:

 

Gesamtanzahl der Einsätze

Durchschnittszeit von der Gesprächs- annahme bis zur Alarmierung

Maximale Disponierungszeit

2006: 503

2006: 5,24 min

2006: 193,23 min

2007: 473

2007: 3,2 min

2007: 60,78 min

 

Die einsatzbezogene Gesprächs- und Disponierungszeit verteilt sich bei den Technischen Hilfeleistungseinsätzen wie folgt:

 

Bearbeitungszeit 2007

Anzahl der Einsätze

Prozentualer Anteil an der Gesamteinsatzzahl (473)

<= 1,5 min

179

37,84%

> 1,5 min

294

62,16%

davon > 2 min

204

43,13%

davon > 3 min

106

22,41%

davon > 4 min

67

14,16%

davon > 5 min

49

10,36%

 

 

Als Ursachen für die Überschreitung der angenommenen maximalen Gesprächs- und Dispositionszeit von 1,5 Minuten sind anzuführen:

 

-            Die Gespräche bei unklaren Meldungen erfordern durch den Disponenten mehr Nachfragen. Des Weiteren ist bei Technischen Hilfeleistungen zu beachten, dass bei komplexen Ereignissen (Gefahrguteinsätze) mehr Informationen zum Ereignis abgefragt werden müssen.

-            Durch die Aufregung der meldenden Person kann die Abfrage nicht immer in der gewünschten Geschwindigkeit erfolgen. 

-            Des Weiteren führen Einsatzabsprachen zwischen dem Disponenten und dem Einsatzübergebenden (Polizei, Leitstelle DBR) zur Verlängerung der Dispositionszeit.

 


Anlage 3:         Auswertung der Ausrückezeiten der FW 1 bis 3 und der FF

 

Bei der Analyse wurden zusätzlich zu den Ausrückezeiten der Feuerwachen auch die Ausrückezeiten für die einzelnen Freiwilligen Feuerwehren ermittelt, da diese Zeiten in den Einsätzen mit Beteiligung der FF enthalten sind. Für jedes Fahrzeug der FF wurde eine durchschnittliche Ausrückezeit (Alarmierung der Einsatzkräfte bis zum Ausrücken des Fahrzeuges mit Status „3“) ermittelt. 

 

1.       Ausrückezeiten für die Feuerwachen 1 bis 3 bezogen auf die Fahrzeuge des Löschzuges

 

Fahrzeug

FW 1

FW 2

FW 3

2007

Anzahl Einsätze

Ø Ausrücke- zeit in min

Anzahl Einsätze

Ø Ausrücke- zeit in min

Anzahl Einsätze

Ø Ausrücke- zeit in min

VF

244

1 min 43 s

226

2 min 6 s

201

1 min 56 s

TLF

606

2 min 3 s

528

2 min 3 s

463

1 min 59 s

DL

247

2 min 7 s

236

2 min 16 s

163

2 min 2 s

TLF 2 (FW 1)

41

1 min 51 s

 

 

 

 

RW 2

105

2 min 15 s

 

 

 

 

AB-G

 

 

 

 

6

2 min 33 s

 

Aus der Tabelle ist ersichtlich, dass die durchschnittliche Ausrückezeit für den Löschzug der FW 1  1 min 57 s (2006: 1 min 52 s), für den Löschzug der FW 2 beträgt  2 min 8 s (2006: 2 min 13 s) und für den Löschzug der FW 3  1 min 57 s (2006: 1 min 54 s) beträgt.

 

 

2.       Ermittlung der Ausrückezeiten der Freiwilligen Feuerwehr

 

Die Analyse der Ausrückezeiten der Fahrzeuge der FF zeigte, dass sich die Ausrückezeiten des ersten Fahrzeuges (TLF) der FF Warnemünde und der FF Stadt Mitte wesentlich verbessert haben. Die Ausrückezeit des ersten Fahrzeuges (TLF) der FF Groß-Klein hat sich leicht verschlechtert. Mit durchschnittlich 3 min und 41 sec hat das TLF der FF Gehlsdorf die beste Ausrückezeit der Löschfahrzeuge der FF. Bei der Bewertung der Ausrückezeiten muss berücksichtigt werden, dass während des Sicherungseinsatzes G8 die Gerätehäuser der FF für 10 Tage ständig besetzt waren!

 

Die Ausrückezeiten der TLF der FF Hinrichshagen und FF Markgrafenheide sind im Vergleich zu 2006 annähernd gleich geblieben. Beide Wehren werden auch an den Werktagen alarmiert.

 

Fahrzeug

FF Warnemünde

FF Groß Klein

FF Stadtmitte

2006

Anzahl Einsätze

Ø Ausrücke- zeit in min

Anzahl Einsätze

Ø Ausrücke- zeit in min

Anzahl Einsätze

Ø Ausrücke- zeit in min

TLF

47

4 min 45 s

47

5 min 24 s

82

4 min 52 s

LF

4

5 min 39 s

14

6 min 58 s

21

8 min 6 s

 

 

 

 

 

 

 

RW 1

 

 

 

 

9

10 min 13 s

 

 

Fahrzeug

FF Gehlsdorf

FF Hinrichshagen

FF Markgrafenheide

2006

Anzahl Einsätze

Ø Ausrücke- zeit in min

Anzahl Einsätze

Ø Ausrücke- zeit in min

Anzahl Einsätze

Ø Ausrücke- zeit in min

TLF

70

3 min 41 s

13

5 min 47 s

15

5 min 17 s

LF

26

7 min 13 s

 

 

 

 

 

Die ersten Fahrzeuge der FF Warnemünde, der FF Stadt-Mitte und der FF Gehlsdorf halten den Ausrückerichtwert von 5 min für Freiwillige Feuerwehren ein. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die FF Gehlsdorf und FF Stadt-Mitte mit dem TLF rund um die Uhr verfügbar sind. Die FF Hinrichshagen und die FF Markgrafenheide werden auch am Tag alarmiert und sichern gemeinsam das Personal für ein TLF ab.

 

Die Gesamtanzahl der Einsätze hat sich bei den Freiwilligen Feuerwehren im Vergleich zu 2006 verringert. Nur die FF Stadt-Mitte hatte leichte Zuwächse zu verzeichnen. 


Anlage 4       Kurzberichte über markante Brandeinsätze und Technische Hilfeleistungen im Stadtgebiet Rostock im Jahr 2007

10.06.2007, 11:36 Uhr

Barackenbrand auf dem Gelände der ehemaligen Teppichfabrik, Am Pingelshof (OT Brinckmansdorf)

Bei Ankunft der Feuerwehr brannte das Gebäude bereits in voller Ausdehnung. Eine Ausdehnung des Brandes auf andere Gebäude konnte verhindert werden. Im Einsatz waren der Löschzug FW1, das HLF+GTLF der FW2, das HLF der FW2, die FF Gehlsdorf (TLF+LF), die FF Stadt Mitte ( TLF+LF), FF Hinrichshagen (TLF+KLF) mit insgesamt 69 Einsatzkräften.

 
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


13.09.2007, 15:02 Uhr

Feuer auf dem Kreuzfahrtschiff „Arielle“

Die 758 Passagiere konnten das Schiff unverletzt verlassen.

Die Besatzung hatte versucht, den Brand zu löschen. 8 Besatzungsmitglieder wurden mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung behandelt. Das Feuer im Saunabereich wurde durch die Einsatzkräfte der Feuerwache 2 gelöscht. Insgesamt wurden 4 Trupps der BF und 4 Trupps der FF zur Brandbekämpfung und Menschenrettung eingesetzt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


20.11.2007, 0:58 Uhr

Brand einer Lagerhalle in Warnemünde

Anwohner mussten aus gefährdeten Gebäuden evakuiert werden.

Trotz extremer Wärmestrahlung konnte eine Ausbreitung des Brandes auf das angrenzende Wohngebäude verhindert werden. 40 Einsatzkräfte der Löschzüge FW1 und FW2 sowie 3 TLF’s der FW3, der FF Warnemünde und der FF Groß-Klein waren im Einsatz.

 
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

30.12.2007, 11:03 Uhr

Wohnungsbrand im 6. OG eines Wohnhochhauses in der Bertolt-Brecht-Straße

Die Kräfte der Feuerwache 2 waren bereits 7 min nach der Alarmierung vor Ort. Der Mieter der Wohnung konnte trotz Crashrettung und sofort eingeleiteter Reanimationsmaßnahmen nicht mehr gerettet werden.

 
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Das herausragende Ereignis im Jahr 2007 war für die Feuerwehren der Hansestadt Rostock der Sicherungseinsatz im Rahmen des G 8-Gipfels in Heiligendamm. Die gesamte Nichtpolizeiliche Gefahrenabwehr wurde von unserem Hause aus koordiniert.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Loading...

Beschlüsse

Erweitern

09.04.2008 - Bürgerschaft