Informationsvorlage - 0030/08-IV
Grunddaten
- Betreff:
-
Bericht über den Erfüllungsstand der Schutzziele und der Qualitätsstandards über den Personalbedarf für den Zeitraum 01.01.2007 bis 31.12.2007 (Feuerwehrbedarfsplan)
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlage freigegeben:
- 09.04.2008
- Vorlageart:
- Informationsvorlage
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
---|---|---|---|---|
●
Erledigt
|
|
Bürgerschaft
|
|
|
|
09.04.2008
|
|
|
Die Bürgerschaft hat auf ihrer Sitzung am 03.09.2003
mit dem Beschluss des Feuerwehrbe-darfsplanes der Hansestadt Rostock den
Oberbürgermeister beauftragt, der Bürgerschaft jährlich im April (beginnend
2005) einen Bericht über den Erfüllungsstand der Schutzziele und der Qualitätsstandards
sowie über den Personalbedarf vorzulegen (Niederschrift-Nr. 0272/03-N).
Mit dem
vorliegenden Bericht wird auf der Grundlage des Feuerwehrbedarfsplanes der
Erfüllungsstand der Schutzziele für die Produkte Brandbekämpfung und
Technische Hilfeleistungen für den Berichtszeitraum vom 01.01. - 31.12.07
dargestellt und analysiert. Des Weiteren enthält der Bericht Aussagen über den
Personalbedarf des Brandschutz- und Rettungsamtes (BRA).
Übersicht
über die statistischen Einsatzzahlen des Brandschutz- und Rettungsamtes
Für den Berichtszeitraum 2007 liegt die
Einsatzstatistik des Brandschutz- und Rettungsamtes Rostock vor.
Die nachfolgende Tabelle enthält eine Übersicht
über die Gesamtanzahl der geleisteten Einsätze:
Einsatzanlass: |
BF 2007
(allein) |
FF 2007
(allein) |
BF und FF |
Summe 2007 |
Summe 2006 |
zusammen |
|||||
Einsätze gesamt: |
16.381 |
98 |
252 |
16.731 |
18287 |
|
|
|
|
|
|
davon Brände und Explosionen gesamt: |
283 |
39 |
105 |
427 |
684 |
davon: Kleinbrände a |
38 |
5 |
18 |
61 |
56 |
Kleinbrände b |
234 |
33 |
64 |
331 |
556 |
Mittelbrände |
11 |
1 |
20 |
32 |
63 |
Großbrände |
0 |
0 |
3 |
3 |
9 |
Katastropheneinsätze |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
verletzte Personen gerettet: |
- |
- |
- |
14 |
7 |
getötete Personen geborgen: |
- |
- |
- |
1 |
1 |
|
|
|
|
|
|
davon Technische Hilfeleistungen: |
1.846 |
41 |
27 |
1.914 |
2.987 |
davon: Gefahrguteinsätze |
3 |
0 |
4 |
7 |
8 |
Öl |
102 |
7 |
5 |
114 |
96 |
Tiere und Insekten |
1.223 |
0 |
1 |
1.224 |
2.264 |
Unfall mit Straßenfahrzeugen |
- |
- |
- |
17 |
9 |
Unfall mit Schienenfahrzeugen |
- |
- |
- |
1 |
1 |
Befreien aus Notlagen |
- |
- |
- |
42 |
41 |
Öffnen von Wohnungen bei akuter Gefahr |
|
|
|
58 |
61 |
verletzte Personen gerettet |
|
|
|
22 |
3 |
getötete Personen geborgen |
|
|
|
4 |
1 |
|
|
|
|
|
|
davon Notfalleinsätze Rettungsdienst gesamt: |
12.660 |
0 |
0 |
12.660 |
13.069 |
davon: NAW- Einsätze |
6.181 |
0 |
0 |
6.181 |
6.245 |
RTW- Einsätze |
6.479 |
0 |
0 |
6.479 |
6.824 |
davon KTW- Einsätze |
953 |
0 |
0 |
953 |
657 |
|
|
|
|
|
|
davon Fehleinsätze (Feuerwehr) gesamt: |
639 |
18 |
120 |
777 |
890 |
davon: blinde Alarme |
71 |
3 |
33 |
107 |
172 |
Böswillige Alarme |
18 |
1 |
11 |
30 |
20 |
Brandmeldeanlagen |
205 |
0 |
26 |
231 |
249 |
Tabelle1: Gesamtübersicht
über die Anzahl an Bränden, Technischen Hilfeleistungen bzw. der
Rettungsdiensteinsätze (nur RD-Einsätze, die durch das BRA erfolgten)
Anmerkung: 516 Tiere hat die
Tierkontrollgruppe lebend dem Tierheim/Tierklinik übergeben, davon z.B. 144
Hunde, 89 Katzen und 2 exotische Nattern. 308 Tiere wurden tot geborgen und
entsorgt, davon u.a. 1 Stück Rotwild, 30 Stück Schwarzwild, 80 Rehwild, 62
Füchse, 78 Katzen und 9 Schweinswale.
Der
erhebliche Rückgang der Einsatzzahlen im Bereich der Technischen Hilfeleistung
ist darin begründet, dass im Jahr 2007 keine Vogelgrippe-Einsätze gefahren
werden mussten.
Für die
vorliegenden Analysen der Einsätze konnten nicht alle Einsätze berücksichtigt
werden. Die Wertungskriterien für die zu berücksichtigenden Einsätze sind in
Anlage 1 detailliert beschrieben.
Für die
Produkte Brandbekämpfung und Technische Hilfeleistung wurden folgende
Schutzziele betrachtet:
Schutzziel
1:
Erfüllung der Hilfsfrist in 9,5 min für ein
Hilfeleistungslöschfahrzeug oder eines Äquivalents und einer Drehleiter
= mit
einer Funktionsstärke von 10 Funktionen
= mit
einem Erreichungsgrad von 80 %
Schutzziel 2:
Erfüllung der Erweiterten Hilfsfrist in 14,5 min für ein weiteres
Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF) oder eines Äquivalents oder erforderlicher
Sondertechnik (z.B. Rüstwagen RW 2)
= mit
einer erweiterten Funktionsstärke von insgesamt
16 Funktionen (10 + 6) bei der
Brandbekämpfung bzw. von insgesamt 12
Funktionen (10 + 2) bei der Technischen Hilfeleistung
= mit einem Erreichungsgrad für die
Erfüllung dieser Qualitätskriterien von 80
%
Vorbemerkung:
Der
Aufbau der Berichterstattung wurde redaktionell geändert, damit eine konkrete
Aussage über das vorhandene Sicherheitsniveau Einhaltung Schutzziel 1-
Menschenrettung für das Berichtsjahr 2007 getroffen werden kann. Dazu war es
notwendig, dass die Einsätze gesondert analysiert werden, bei denen eine Gefahr
für Menschenleben bestand.
Des
Weiteren wird die Veränderung des Sicherheitsniveaus nach der Inbetriebnahme
der neuen Feuerwache 2 in Lütten Klein gesondert dargestellt.
1. Ergebnisse
der Analyse der Brandeinsätze
1.1 Analyse der Brände für das gesamte
Berichtsjahr 2007
Die
Gesamtanzahl der auswertbaren Brände im Stadtgebiet betrug im Berichtszeitraum
418 Brände.
Zur
Beurteilung des Sicherheitsniveaus Menschenrettung werden nur die 60
Gebäudebrände (!) betrachtet, bei denen eine Menschengefährdung unterstellt
werden musste.
1.1.1 Analyse
der Gebäudebrände (01.01.-31.12.2007)
Die
Verteilung der 60 Gebäudebrände auf die Zuständigkeitsbereiche der Feuerwachen
sowie der entsprechende Stand der Erfüllung der Schutzziele 1 (Menschenrettung)
und 2 (Verhinderung Feuerüberschlag) ist zusammenfassend aus der nachfolgenden
Tabelle 2 ersichtlich:
Kriterium |
FW 1 |
FW 2 |
FW 3 |
Gesamt |
|
Anteil
FW 1: |
Anteil
FW 2: |
Anteil
FW 3: |
Brände |
Gebäudebrände |
15 (=
25 %) |
36 (=
60 %) |
9
(=15 %) |
60 |
Erreichungsgrad
Hilfsfrist 9,5 min |
73,3
% |
55,5
% |
44,4
% |
58,3
% |
Erreichungsgrad
Erweiterte Hilfsfrist 14,5 min |
69,2
% |
85,7
% |
100 % |
84,2
% |
Tabelle
2: Ergebnisse der Analyse der
Gebäudebrände bezogen auf die Eintreffzeit der Funktionen
Aus der
Tabelle wird ersichtlich, dass im Bereich der Feuerwache 2 (Nordwesten) mit
Abstand die meisten Gebäudebrände aufgetreten sind. Die Eintreffzeit der ersten
10 Funktionen an der Einsatzstelle hat sich durch die Verlegung der Feuerwache
2 erheblich verbessert! Die Verbesserung des Erreichungsgrades für die
Einhaltung der Erweiterten Hilfsfrist resultiert auch aus der verbesserten
gegenseitigen Unterstützung der Feuerwachen 2 und 3.
1.1.2 Anpassung
der Analyse für einen überregionalen Vergleich (01.01.-31.12.2007)
Damit
ein überregionaler Vergleich mit anderen Feuerwehren möglich ist, muss der in
Rostock gewählte konservative Ansatz (d.h. Auswertung der Zeitspanne, bis alle
10 Einsatzkräfte eingetroffen sind) auf die Eintreffzeit des ersten Fahrzeuges
an der Einsatzstelle reduziert werden. Die Analyse der 60 Gebäudebrände ergab
bei diesem veränderten Ansatz eine wesentliche Verbesserung der
Erreichungsgrade für die Schutzziele 1 (Menschenrettung) und 2 (Verhinderung
Durchzündung).
Kriterium |
FW 1 |
FW 2 |
FW 3 |
Gesamt |
|
Anteil
FW 1: |
Anteil
FW 2: |
Anteil
FW 3: |
Brände |
Gebäudebrände |
15 (=
25 %) |
36 (=
60 %) |
9 (=15
%) |
60 |
Erreichungsgrad
Hilfsfrist 9,5 min |
80,0 % |
69,4
% |
44,4
% |
68,3
% |
Erreichungsgrad
Erweiterte Hilfsfrist 14,5 min |
100 % |
94,3
% |
100 % |
96,5
% |
Tabelle
3: Ergebnisse der Analyse der
Gebäudebrände für den Vergleich mit den AGBF-Kriterien
Nur
diese Werte erlauben einen direkten Vergleich mit anderen Berufsfeuerwehren.
Auch diese Ergebnisse zeigen, dass durch die Inbetriebnahme der neuen
Feuerwache 2 (22.04.2007) deutliche Verbesserungen im Schutzniveau für das
gesamte Berichtsjahr 2007 erreicht wurden.
1.1.3 Vergleichsbetrachtung
zur Analyse Brände 2006
Damit
ein direkter Vergleich mit den Ergebnissen für das Berichtsjahr 2006 möglich
ist, erfolgte eine Betrachtung für alle registrierten Brände gemäß dem Ansatz
für die Analyse der Jahre 2005 und 2006. Bei den bisherigen Analysen des BRA
wurden zur Beurteilung der Standorte der Feuerwachen auch Brände ausgewertet,
bei denen eine Gefahr für Menschenleben nicht unterstellt werden musste!
Von den
419 auswertbaren Bränden erforderten nur 155 Brände den Einsatz von 10 und mehr
Einsatzkräften. Bei der verbleibenden Differenz handelt es sich um 264
Kleinbrände (u.a. Mülltonnenbrände), die im Rahmen der Schutzzielüberprüfung
nicht betrachtet werden müssen.
Aus dem
alten Auswerteansatz ergeben sich erwartungsgemäß schlechtere Erreichungsgrade
für die Schutzziele 1 und 2, dargestellt zusammenfassend in Tabelle 4:
Kriterium |
FW 1 |
FW 2 |
FW 3 |
Gesamt |
Brandeinsätze |
Anteil
FW 1: |
Anteil
FW 2: |
Anteil
FW 3: |
Brände |
(mit
Kleinbrände) |
154
(= 36,8%) |
186 (=
44,4%) |
80
(=19,1%) |
419 |
Anteil
Brandeinsätze (ohne Kleinbrände) |
51
(=32,9%) |
81 (=52,3%) |
23
(=14,9%) |
155
Brände |
Erreichungsgrad
Hilfsfrist 9,5 min |
43,1% |
44,4% |
30,4% |
41,9%
(23,7%) |
Erreichungsgrad
Erweiterte Hilfsfrist 14,5 min |
63,2% |
80,0% |
80,9% |
75,4% (57,5%) |
Tabelle
4: Ergebnisse der Vergleichsanalyse zur
Informationsvorlage 0056/07 (Bericht 2006)
1.2 Analyse
der Brände für den Zeitraum nach der Inbetriebnahme der Feuerwache 2
Die
Betrachtung des Zeitraumes vom 22.04. bis 31.12.2007 wurde durchgeführt, damit
eine erste Tendenzaussage für die Zeit nach der Inbetriebnahme der neuen
Feuerwache getroffen werden kann.
Von den
auswertbaren 294 Bränden sind nur 35 Gebäudebrände zu analysieren. Die
Verteilung dieser 35 Gebäudebrände auf die Zuständigkeitsbereiche der
Feuerwachen sowie der entsprechende Stand der Erfüllung der Schutzziele 1
(Menschenrettung) und 2 (Verhinderung Feuerüberschlag) ist zusammenfassend aus
der nachfolgenden Tabelle 5 ersichtlich:
Kriterium |
FW 1 |
FW 2 |
FW 3 |
Gesamt |
Brandeinsätze |
Anteil FW 1: |
Anteil FW 2: |
Anteil FW 3: |
Brände |
|
10 (= 27,0%) |
19 (= 54,3%) |
6 (=17,1%) |
35 |
Erreichungsgrad Hilfsfrist 9,5
min |
70,0 % |
68,4 % |
33,3 % |
62,9% |
Erreichungsgrad Erweiterte
Hilfsfrist 14,5 min |
55,5 % |
89,5% |
100 % |
82,4% |
Tabelle 5: Ergebnisse der konservativen Analyse ab
Inbetriebnahme der Feuerwache 2 bezogen auf die Eintreffzeit der 10 bzw. 16
Funktionen
Die
Ergebnisse sind für eine statistische Prognose noch fehlerbehaftet, da die
Anzahl von 35 Gebäudebränden zu gering ist und der einzelne Brand noch einen
erheblichen statistischen Einfluss auf die Ergebnisse hat! Für eine genauere
Beurteilung der Auswirkungen der Verlegung der Feuerwache 2 auf das
Schutzniveau in der Hansestadt Rostock muss ein längerer Zeitraum analysiert
werden.
1.3 Zusammenfassung
der Analyse der Brände im Berichtsjahr 2007
In der
Hansestadt Rostock betrug der gemäß den Vorgaben der Arbeitsgemeinschaft der
Leiter der Berufsfeuerwehren (AGBF) ermittelte Erreichungsgrad für die
Erfüllung des Schutzzieles 1 (Hilfsfrist Menschenrettung bei 60 Gebäudebränden)
für das gesamte Berichtsjahr 2007 68,3 %
(siehe Abschnitt 1.1.2). Das Brandschutz- und Rettungsamt hatte bisher
gemäß dem Feuerwehrbedarfsplan der Hansestadt Rostock nicht die Eintreffzeit
des ersten Fahrzeuges, sondern konservativ die Eintreffzeit der ersten 10
Funktionen ermittelt. Für das Berichtsjahr 2007 ergibt sich bei dieser
Betrachtung ein Erreichungsgrad von 58,3
% (Vergleichsberechnung für 2006 für 91 Gebäudebrände: 27,0 %).
Der Erreichungsgrad für die Erfüllung der Erweiterten
Hilfsfrist beträgt gemäß den Vorgaben der AGBF bei Gebäudebränden und bezogen
auf das gesamte Stadtgebiet 96,5 %.
Die konservative Analyse ergab einen Erreichungsgrad von 84,2 % (Vergleichswert
2006: 76,7 %).
Das
Einsatzaufkommen, bezogen auf das Territorium der Hansestadt Rostock, beträgt 2,1 Brände pro 1.000 Einwohner (2006:
3,38). Zugrunde gelegt wurde die Einwohnerzahl mit Stand 30.09.2007 = 199.751.
In folgenden Ortsteilen der Hansestadt Rostock betrug der
Erreichungsgrad für die Erfüllung der Hilfsfrist (Eintreffen 1. Fahrzeug) bei
den 35 Gebäudebränden ab dem Zeitpunkt der Inbetriebnahme Feuerwache 2
(22.04.2007) weniger als 50 %:
- Zuständigkeitsbereich der FW 1:
Ortsteil Reutershagen (nur 1 (!) Einsatz
auswertbar)
- Zuständigkeitsbereich der FW 2:
in keinem Ortsteil mehr!
- Zuständigkeitsbereich FW 3:
Ortsteile Dierkow-Neu (nur 2 Einsätze)
Dabei ist zu beachten, dass eine auf die Ortsteile bezogene
Auswertung zur Zeit keine gesicherten aktuellen Aussagen zulassen. Die im
Berichtsjahr 2007 registrierte Anzahl an Gebäudebränden ist für diese
Betrachtungen viel zu gering.
2.
Ergebnisse der Analyse der Technischen Hilfeleistungen
Die
kritische Überprüfung der Art der geleisteten Hilfeleistungseinsätze ergab,
dass von den 473 auswertbaren Hilfeleistungen nur 18 Hilfeleistungen auf
Verkehrsunfälle mit Straßenfahrzeugen und Schienenfahrzeugen entfielen. Aus
Sicht des Brandschutz- und Rettungsamtes kann auf Grund dieser geringen
Einsatzzahl keine repräsentative Aussage bezüglich des Schutzniveaus bei
Technischen Hilfeleistungen in der Hansestadt Rostock getroffen werden.
In
Zusammenarbeit mit dem beauftragten Wirtschaftsberatungsunternehmen muss
geprüft werden, ob der im Feuerwehrbedarfsplan definierte kritische
Hilfeleistungseinsatz (Verkehrsunfall mit PKW und eingeklemmter Person) noch
bedarfsgerecht ist.
Von den
insgesamt registrierten 1.914 technischen Hilfeleistungseinsätzen konnten im
Rahmen der Auswertung der Einsatzfahrten mit Sondersignal nur 473 Einsätze
statistisch ausgewertet werden. Dies resultiert u.a. aus der Tatsache, dass die
Anfahrt zu den Tiereinsätzen und Tragehilfen in der Regel nicht mit
Sondersignal erfolgte und diese damit nicht in der Auswertung berücksichtigt
wurden.
Das
Einsatzaufkommen bezogen auf das Territorium der Hansestadt Rostock beträgt 2,37 (2006 = 2,54) auswertbare Technische Hilfeleistungen pro 1.000 Einwohner. Werden
alle Technischen Hilfeleistungen berücksichtigt, dann erhöht sich die Zahl auf 9,6 (2006: 15,1) Einsätze pro 1.000 Einwohner. Auch hier wird von 199.751
Einwohnern (Stand 30.06.2007) ausgegangen.
3. Ergebnis
der Einhaltung der vereinbarten Schichtstärken in den Feuerwachen 1 - 3
Im
Feuerwehrbedarfsplan wurden die notwendigen Schichtstärken für die einzelnen
Feuerwachen festgelegt und durch die Bürgerschaft beschlossen. Die dort
vereinbarten Funktionsstärken konnten auch im Berichtszeitraum 2007 auf Grund
der Reduzierung der wöchentlichen Höchstarbeitszeit nicht eingehalten werden.
Aus diesem Grund hat die Dienststelle festgelegt, dass zum geforderten Abbau
der Zeitguthaben der Mitarbeiter die Funktionsstärken in den Feuerwachen wie
folgt reduziert wurden:
Feuerwache 1:
Ab 05.04.2006: 18 Funktionen (Vorgabe: 18+1=19,
Abweichung: -1)
Ab 01.04.2007: 16 Funktionen (Vorgabe: 15+1=16,
Abweichung: ± 0)
Ab 03.09.2007: 14 Funktionen (Vorgabe: 15+1=16,
Abweichung: - 2)
Feuerwache 2:
Ab 05.04.2006: 10 Funktionen (Vorgabe: 11,
Abweichung: -1)
Ab 01.04.2007: 12 Funktionen (Vorgabe: 11,
Abweichung: +1)
Ab 03.09.2007: 10 Funktionen (Vorgabe: 11,
Abweichung: - 1)
Feuerwache 3:
Ab 05.04.2006: 12 Funktionen (Vorgabe: 13,
Abweichung: -1)
Ab 01.04.2007: 12 Funktionen (Vorgabe: 14,
Abweichung: -2)
Ab 03.09.2007: 10 Funktionen (Vorgabe: 14,
Abweichung: - 4)
Erläuterung zu den unterschiedlichen Funktionsstärken
Im Berichtsjahr 2007 hatten die Feuerwachen 1- 3 vom 01.01. 31.03.2007 eine SOLL-Funktionsstärke von 40 Funktionen (18+10+12= 40, - 3 Funktion) abzusichern.
Im Feuerwehrbedarfsplan wurde festgelegt, dass mit der Inbetriebnahme der neuen Feuerwache 2 die vereinbarte Sollstärke in den Feuerwachen von 43 auf 41 Funktionen gesenkt werden kann. Mit der Inbetriebnahme der Feuerwache 2 wurde gleichzeitig die Funktionsverteilung neu geregelt. Die Feuerwachen 1 - 3 hatten dementsprechend vom 01.04.-02.09.2007 eine SOLL-Funktionsstärke von 40 Funktionen (16+12+12= 40; -1 Funktion) abzusichern. Die Dienststelle hat in Abstimmung mit dem zuständigen Senator auf Grund der massiven Forderungen zur Reduzierung der aufgelaufenen Stundenguthaben vom 03.09.2007 - 31.12.2007 die SOLL-Funktionsstärke auf 34 Funktionen (14+10+10= 40, - 7 Funktionen) reduziert.
Anmerkung: Mit der Inbetriebnahme der neuen Feuerwache
2 wurde gemäß Pkt. 5.2.4.3 des Feuerwehrbedarfsplans das 2. Tanklöschfahrzeug
(TLF2) in der Feuerwache 1 personell nicht mehr fest besetzt. Die Schichtstärke
in der Feuerwache 1 wurde gemäß diesen Vorgaben auf 16 Funktionen (inkl.
Tierwagen) reduziert. Eine Abweichung liegt somit für die Feuerwache 1 nicht
vor!
In der Feuerwache 2 wurde
die Schichtstärke sogar um eine Funktion erhöht. Dies resultierte aus einer
geänderten Fahrzeugumverteilung und ermöglichte gleichzeitig eine verbesserte
Betreuung des Feuerlöschbootes. Nur in Feuerwache 3 wurde in der Zeit vom
01.04.- 02.09.2007 vom bestätigten Feuerwehrbedarfsplan abgewichen (- 2
Funktionen)! Ab 03.09.2007 mussten auf Grund der massiven Forderungen einer
Gewerkschaft bzw. des Personalrates des BRA zusätzlich insgesamt 6 Funktionen
zum Abbau der Zeitguthaben der Mitarbeiter außer Betrieb genommen werden.
Im
Berichtszeitraum erfolgte die Besetzung der täglich vorzuhaltenden Funktionen
im Brandschutz- und Rettungsamt der Hansestadt Rostock unter Beachtung
folgender Prioritäten:
·
Die Besetzung der 3
Funktionen in der Leitstelle war zu 100 % sicherzustellen. Die geforderte
Besetzung der 12 Funktionen (ab 01.11.2007 10 Funktionen) auf den
Rettungsdienstfahrzeugen zu 100 % war sicherzustellen. Ab 01.11.2007 wurde ein
Rettungswagen an das DRK übergeben und das frei werdende Personal zur
Personalverstärkung auf die drei Feuerwachen verteilt.
·
Bei Personalengpässen
aufgrund von kurzfristigen Krankheitsspitzen bzw. der erhöhten personellen Absicherung
von Speziallehrgängen (Erwerb und Erhaltung von Sachkundenachweisen) wurde
regelmäßig auf den verfügbaren Personalpool der Feuerwachen zurückgegriffen.
·
Unterschreitungen der
Dienststärken in den Feuerwachen wurden durch den diensthabenden Leitungsdienst
nur genehmigt, wenn alle Rufbereitschaften und begleitenden Maßnahmen
ausgeschöpft waren.
Im Berichtszeitraum 2007 wurden
die vorgegebenen Funktionsstärken wie folgt eingehalten:
Anzahl der Schichten |
Dienststärke |
% des Jahres |
% Kumulativ |
582 |
Eingehalten |
79,7 |
79,7 |
51 |
1 Funktion nicht besetzt |
7 |
86,72 |
50 |
2 Funktionen nicht besetzt |
6,8 |
93,5 |
13 |
3 Funktionen nicht besetzt |
1,8 |
95,3 |
15 |
4 Funktionen nicht besetzt |
2 |
97,3 |
16 |
5 Funktionen nicht besetzt |
1,8 |
99,1 |
6 |
6 Funktionen nicht besetzt |
0,8 |
99,9 |
Im
Berichtszeitraum 2007 wurde ganzjährig von den vereinbarten Funktionsstärken
gemäß Feuerwehrbedarfsplan abgewichen. Die entsprechend den aktuellen
Erfordernissen angepasste Funktionsstärke konnte jedoch bei 582 Schichten (=
79,7 %) des Jahres eingehalten werden.
Anmerkung:
Die
Gründe für die Arbeitszeitreduzierung gemäß der EU-Arbeitsschutzrichtlinie
2003/88/EG wurden bereits in der Informationsvorlage 0020/06
(Bürgerschaftssitzung 05.04.2006) genannt. Seit 01.01.2006 hat das Amt 37 keine
Brandmeisteranwärter mehr ausbilden können.
Das
vorhandene Personal reichte 2007 trotz der verstärkten Einbeziehung der
Mitarbeiter aus dem Tagesdienst nicht aus, die Auswirkungen der
Arbeitszeitreduzierung und das zusätzliche Ausscheiden von Mitarbeitern
aufzufangen. Aus diesem Grund wurden planmäßig Funktionen außer Dienst
genommen.
Aussicht: In 2008 werden weitere Mitarbeiter ohne Ersatz (zum
01.03.2008 wurden 2 Mitarbeiter eingestellt, die erst zum Brandmeister
ausgebildet werden) ausscheiden.
Erhebliche
Probleme bereitete die planmäßige Sicherstellung der Besetzung der
Rettungsdienstfahrzeuge, so dass regelmäßig auf die Mitarbeiter auf den
Feuerwehrfahrzeugen zurückgegriffen werden musste.
Die
Auswirkungen der derzeitig praktizierten Abweichungen vom Feuerwehrbedarfsplan
müssen zwingend im Rahmen der Fortschreibung des Feuerwehrbedarfsplanes untersucht
werden. Zur Absicherung der dann beschlossenen Funktionsstärken ist es
notwendig, dass das entsprechende Personal zur Verfügung stehen wird und dass
die Voraussetzungen für eine Optimierung der Dienstorganisation im BRA
geschaffen werden.
4. Zusammenfassung
Die
Auswertung des Erfüllungsstandes der Schutzziele 1 und 2 für die Brandeinsätze
und Technischen Hilfeleistungen erfolgte auch für das Berichtsjahr 2007 unter
Berücksichtigung der festgelegten Qualitätskriterien. Die Ermittlung der
Erreichungsgrade im Berichtszeitraum 2007 erfolgte jedoch erstmals nur für die
Gebäudebrände, bei denen eine Gefahr für Menschenleben unterstellt werden muss.
Die
Brandanalysen ergaben, dass durch die Verlegung der Feuerwache 2 eine
erhebliche Verbesserung der Erreichungsgrade für die Einhaltung der Schutzziele
1 (Menschenrettung = 68,3%) und 2 (Verhinderung Feuerübersprung = 96,5%)
erzielt werden konnte. Die Verbesserung der Erreichungsgrade resultiert auch
aus dem Abschluss wichtiger Infrastrukturmaßnahmen (z.B. Wiedereröffnung der
Hundertmännerbrücke; Beendigung der Arbeiten zur Straßenbahnerweiterung
Schröderplatz/Doberaner Platz; Sanierung Carl-Hopp-Straße, Anbindung
Schröderplatz - Am Strande). Durch diese Maßnahmen verbesserten sich die
Anfahrtsbedingungen, die zu einer Verkürzung der Eintreffzeiten an den
Einsatzstellen führten.
Da die
Feuerwache 2 erst am 22.04.2007 in Betrieb genommen wurde und in der
Anfangszeit noch technische Probleme bei der Alarmierung auftraten, kann eine
weitere Verbesserung der Erreichungsgrade für den Berichtszeitraum 2008
erwartet werden.
Für den
Berichtszeitraum 2007 muss eingeschätzt werden, dass der beschlossene
Erreichungsgrad für das Schutzziel 1 noch nicht erreicht wurde. Der
Erreichungsgrad für das Schutzziel 2 beträgt 96,5 % und liegt somit über dem
vereinbarten Erreichungsgrad für das gesamte Stadtgebiet Rostock!
Die langen Anmarschwege im Nordwesten der Hansestadt
Rostock führten zu dem schlechten Erreichungsgrad für das Schutzziel 1 im
Wachbezirk der Feuerwache 3.
Das
beauftragte Wirtschaftsberatungsunternehmen wird gemäß Prüfauftrag die
Analyseansätze zur Auswertung der Einsatzzahlen ebenfalls überprüfen.
5. Schlussfolgerungen
Die Analyse der Einsatzzahlen ergibt folgende
Schlussfolgerungen:
a)
Verkürzung
Gesprächs- und Disponierungszeit
Es wird im
Rahmen der Einsatznachbearbeitung geprüft, inwieweit die Gesprächs- und
Disponierungszeiten bei den Technischen Hilfeleistungseinsätzen durch
standardisierte Abfragealgorithmen verkürzt werden können.
b) Verkürzung
der Ausrückezeiten
Die durchschnittliche Ausrückezeit der Feuerwache 2 hat
sich auf Grund der technischen Probleme nach Inbetriebnahme der neuen
Feuerwache noch nicht wesentlich verbessert. Nach der Beseitigung der
technischen Probleme ist mit einer Verbesserung der Ausrückezeiten in 2008 zu
rechnen. Durch interne Regelungen wurde weiterhin festgelegt, dass die Ursachen
für die aufgetretene Verzögerung im Einsatzbericht zu dokumentieren sind.
c)
Verbesserung der
Hilfsfristen
Die
Veränderung des Analyseansatzes sowie die Inbetriebnahme der neuen Feuerwache
haben wesentlich zur Verbesserung der Hilfsfristen beigetragen.
Durch
die langen Anfahrtswege zu den Ortsteilen Dierkow-Neu und Toitenwinkel konnte
der Erreichungsgrad für die Einhaltung der Hilfsfrist in der FW 3 nicht
wesentlich verbessert werden. Die Notwendigkeit der Verlegung der Feuerwache 3
wird im Rahmen der Fortschreibung des Feuerwehrbedarfsplanes geprüft.
d) Einfluss des Verkehrswegenetzes
Im Berichtsjahr 2007 wurden zeitversetzt mehrere wichtige Baumaßnahmen am
Verkehrswegenetz abgeschlossen. Dadurch werden sich zukünftig die
Anfahrtszeiten weiter verbessern. Die negativen Einflüsse im Berichtsjahr 2006
wurden damit schrittweise abgebaut.
Die Auswertung der Einhaltung der Funktionsstärken ergibt
folgende Schlussfolgerungen:
a)
Im Rahmen
der Fortschreibung des Feuerwehrbedarfsplans müssen die Auswirkungen der
derzeitigen Abweichungen untersucht werden und die zukünftig vorzuhaltenden
Funktionsstärken neu festgelegt werden. Für die Absicherung der dann geltenden
Funktionsstärken muss dem BRA auch zukünftig das notwendige Personal zur
Verfügung gestellt werden.
b) Zur
Absicherung der Funktionsstärken ist es weiterhin erforderlich, dass die
Voraussetzungen zur Optimierung der Dienstorganisation und des
Personaleinsatzes geschaffen werden.
Roland Methling
Anlagenverzeichnis:
Anlage 1: Wertungskriterien für die Analyse
Anlage 2: Auswertung der Gesprächs- und Disponierungszeiten in der
Leitstelle
Anlage 3: Auswertung der Ausrückezeiten der FW 1 bis 3 und der FF
Anlage 4: Kurzbericht
über markante Brandeinsätze und Technische Hilfeleistungen im Stadtgebiet Rostock
2007
Anlage 1: Wertungskriterien
für die Analyse
Die
Produkte Brandbekämpfung und Technische Hilfeleistung werden gemäß
Feuerwehrbedarfsplan der Hansestadt Rostock anhand der folgenden definierten
Qualitätskriterien analysiert und bewertet:
-
Hilfsfrist und Erweiterte
Hilfsfrist
-
Funktionsstärke
-
Erreichungsgrad
Die
Hilfsfrist ist die Zeitdifferenz zwischen dem Beginn der Notrufabfrage in der
Notrufabfragestelle (hier: Leitstelle des BRA) und dem Eintreffen des ersten
Fahrzeuges (Abs. 1.1.1 und 1.2) bzw. dem Eintreffen der ersten 10
Einsatzfunktionen (Abs. 1.1.2) an der Einsatzstelle.
Die
Erweiterte Hilfsfrist ist die Zeitdifferenz zwischen dem Beginn der
Notrufabfrage und dem Eintreffen der erforderlichen Ergänzungseinheit (6
Funktionen bei der Brandbekämpfung und mindestens 2 Funktionen mit
Sondertechnik bei Technischen Hilfeleistungen) an der Einsatzstelle.
Die
Analyse der einsatzbezogenen Daten für das Berichtsjahr 2007 erfolgte wie im
Jahr 2006 mit Hilfe des Auswerteprogramms DASTA des im Brandschutz- und
Rettungsamt Rostock eingesetzten Einsatzleitstellenprogramms DALLES. Mit dem
Auswerteprogramm DASTA war es möglich, alle einsatzrelevanten Zeiten für jedes
einzelne Fahrzeug sekundengenau direkt aus der Datenbank herauszuziehen und
statistisch aufzuarbeiten.
Die
Auswertung der Einhaltung der vereinbarten Schichtstärken für den
Berichtszeitraum 2007 erfolgte mit dem im Brandschutz- und Rettungsamt
eingesetzten Softwareprogramm DSMware.
Hilfsmittel zur
Auswertung der Einsatzzahlen
Für die Auswertung der Einsätze im Berichtszeitraum 01.01.-
31.12.2007 wurden die Zeitabschnitte (T-Zeiten) mit Hilfe des Auswerteprogramms
DASTA des Einsatzleitsystems DALLES ermittelt. Hierdurch wurde es möglich,
genauere Daten für die einzelnen Ortsbereiche zu erfassen und somit eine
exaktere Auswertung durchzuführen.
Durch
fehlende Angaben in den Einsatzberichten ergeben sich Abweichungen in der
Anzahl der in den einzelnen Bereichen gewerteten Gesamteinsätze, die jedoch in
den Trendergebnissen vernachlässigt werden können.
Zur Verbesserung der Übersichtlichkeit wurde
die Auswertung der Einsätze nicht mehr bezogen auf den Ortsteil, sondern bezogen auf den Wachbezirk
ausgewertet. Die Einsätze wurden anhand
des Eintreffens der Kräfte und Mittel am Einsatzort analysiert.
Die
erreichte Hilfsfrist wurde mit Hilfe des Wertungskriteriums Status 4
(Einsatzort erreicht) ermittelt. Die bestimmte Hilfsfrist enthält die
Zeitabschnitte Gesprächs- und Disponierungszeit, Ausrücke- und Anfahrtszeit.
Für die
Auswertung der Einsatzzeiten 2007 wurden, wie für den Auswertezeitraum 2006,
nur die Einsätze berücksichtigt, die folgende Wertungskriterien erfüllen:
-
Es wurden alle Fahrten mit
Sondersignal und ohne Nachalarmierung berücksichtigt. Die Analyse der
Brandeinsätze bezieht sich nur auf Gebäudebrände mit Menschenleben in Gefahr.
- Der
Einsatzort liegt innerhalb des Territoriums der Hansestadt Rostock.
- Es wurden nur
die Fahrzeuge bei der Ermittlung der erforderlichen Funktionsstärken
berücksichtigt, die nicht später als 10 Minuten nach dem ersten Fahrzeug
ausgerückt sind. Negative Verzerrungen durch Nachalarmierungen werden so
ausgeschlossen.
- Die zugehörige Fahrzeugbesatzung muss im Einsatzbericht
eingetragen worden sein.
- Der Einsatzbericht muss bearbeitet worden
sein, d.h. der Bearbeitungsstatus in DALLES ist größer als 0.
- Der Einsatz erfolgte mit Sondersignal. Der
Bericht wurde mit Einsatz erfolgt gekennzeichnet, d.h. es handelte sich um
keine Fehlfahrt bzw. der Einsatz wurde nicht auf der Fahrt abgebrochen.
- Für die im Einsatz beteiligten Fahrzeuge
muss der Status 3 (Einsatzübernahme) und Status 4 (Eintreffen am
Einsatzort) vergeben worden sein.
- Die Ermittlung der Funktionsstärken und Zeitabschnitte erfolgt
anhand der Statusangaben für folgende Fahrzeuge: TLF oder GTLF, DL, LF, VF, RW,
AB, (FLB).
- Die Einsätze zu Brandmeldeanlagen wurden
nicht berücksichtigt, wenn der Melder nicht durch Brand ausgelöst wurde, d.h.
der Einsatz als Fehlfahrt erfasst wurde.
- Bei den Technischen Hilfeleistungen wurden
die Sondereinsätze, wie Öl auf Wasser bzw. Einsätze infolge von Sturm sowie
Einsätze, die in der Zwischenablage hinterlegt wurden (Alarmierungszeit zu
groß), nicht berücksichtigt.
Zur
Ermittlung der Hilfsfristen und der erweiterten Hilfsfristen für die
Brandeinsätze und Technischen Hilfeleistungen erfolgt eine Einteilung der
Einsätze nach der benötigten Anzahl an Einsatzkräften:
Qualitätskriterium |
Benötigte
Anzahl an Einsatzkräften |
(nur als
Äquivalent notwendig) |
< 10 |
Hilfsfrist
(gemäß Vorgaben AGBF) |
Eintreffen des ersten Fahrzeuges |
Hilfsfrist
(bisheriger Ansatz des BRA) |
= 10 |
Erweiterte
Hilfsfrist |
= 16 |
Die Hilfsfrist ist die Zeitdifferenz zwischen dem
Eingehen des Notrufes in der Leitstelle und dem Eintreffen der ersten 10
Einsatzkräfte (bzw. des 1 Fahrzeuges) an der Einsatzstelle.
Die Erweiterte Hilfsfrist ist die Zeitdifferenz zwischen
dem Eingehen des Notrufes in der Leitstelle und dem Eintreffen weiterer 6
Einsatzfunktionen (insgesamt 16) an der Einsatzstelle.
Qualitätskriterium
Erreichungsgrad
Unter Erreichungsgrad wird der prozentuale Anteil an
Einsätzen verstanden, bei dem die Zielgrößen Hilfsfrist und
Funktionsstärke eingehalten werden. Bei der Analyse der Einsatzzahlen 2007
wurden gemäß Feuerwehrbedarfsplan die Erreichungsgrade für die Brandeinsätze
und Technischen Hilfeleistungen für die einzelnen Wachbezirke des Stadtgebietes
der Hansestadt Rostock bestimmt.
Anzahl der
erforderlichen Funktionen |
Zeitkriterium |
Erreichungsgrad
im Ortsteil [%] |
< 10, dann Eintreffen 1. KFZ |
Eintreffzeit: 9,5 min |
|
10 Funktionen |
Hilfsfrist: 9,5 min |
|
16 Funktionen |
Erweiterte Hilfsfrist: 14,5 min |
|
Unter
Berücksichtigung der o.g. Kriterien konnten von den 427 (2006: 684)
Brandeinsätzen nur 60 Gebäudebrände im Rahmen der Analyse 2007 ausgewertet
werden.
Anlage 2: Auswertung
der Gesprächs- und Disponierungszeit in der Leitstelle
Brandeinsätze
Die
Auswertung der Gesprächs- und Disponierungszeiten in der Leitstelle für die
auswertbaren 419 Brandeinsätze ergab:
Gesamtanzahl der Einsätze |
Durchschnittszeit von der Gesprächsannahme
bis zur Alarmierung |
Maximale Disponierungszeit |
2006: 670 |
2006: 1,40 min |
2006: 18,22 min |
2007: 419 |
2007: 1,53 min |
2007: 11,08 min |
Die einsatzbezogene Gesprächs- und
Disponierungszeit verteilt sich bei den Brandeinsätzen wie folgt:
Bearbeitungszeit
2007 |
Anzahl der
Einsätze |
Prozentualer
Anteil an der Gesamteinsatzzahl (418) |
< = 1,5 min |
259 |
61,81% |
> 1,5 min |
160 |
38,19% |
davon > 2 min |
89 |
21,24% |
davon > 3 min |
24 |
5,73% |
davon > 4 min |
10 |
2,39% |
davon > 5 min |
4 |
0,95% |
Technische
Hilfeleistungen
Die
Auswertung der durchschnittlichen Gesprächs- und Disponierungszeiten für die
auswertbaren 473 Technischen Hilfeleistungen ergab:
Gesamtanzahl der Einsätze |
Durchschnittszeit von der Gesprächs-
annahme bis zur Alarmierung |
Maximale Disponierungszeit |
2006: 503 |
2006: 5,24 min |
2006: 193,23 min |
2007: 473 |
2007: 3,2 min |
2007: 60,78 min |
Die
einsatzbezogene Gesprächs- und Disponierungszeit verteilt sich bei den
Technischen Hilfeleistungseinsätzen wie folgt:
Bearbeitungszeit
2007 |
Anzahl der
Einsätze |
Prozentualer
Anteil an der Gesamteinsatzzahl (473) |
<= 1,5 min |
179 |
37,84% |
> 1,5 min |
294 |
62,16% |
davon > 2 min |
204 |
43,13% |
davon > 3 min |
106 |
22,41% |
davon > 4 min |
67 |
14,16% |
davon > 5 min |
49 |
10,36% |
Als
Ursachen für die Überschreitung der angenommenen maximalen Gesprächs- und
Dispositionszeit von 1,5 Minuten sind anzuführen:
-
Die Gespräche bei unklaren
Meldungen erfordern durch den Disponenten mehr Nachfragen. Des Weiteren ist bei
Technischen Hilfeleistungen zu beachten, dass bei komplexen Ereignissen
(Gefahrguteinsätze) mehr Informationen zum Ereignis abgefragt werden müssen.
-
Durch die Aufregung der
meldenden Person kann die Abfrage nicht immer in der gewünschten Geschwindigkeit
erfolgen.
-
Des Weiteren führen
Einsatzabsprachen zwischen dem Disponenten und dem Einsatzübergebenden (Polizei,
Leitstelle DBR) zur Verlängerung der Dispositionszeit.
Anlage
3: Auswertung der Ausrückezeiten
der FW 1 bis 3 und der FF
Bei der
Analyse wurden zusätzlich zu den Ausrückezeiten der Feuerwachen auch die
Ausrückezeiten für die einzelnen Freiwilligen Feuerwehren ermittelt, da diese
Zeiten in den Einsätzen mit Beteiligung der FF enthalten sind. Für jedes
Fahrzeug der FF wurde eine durchschnittliche Ausrückezeit (Alarmierung der
Einsatzkräfte bis zum Ausrücken des Fahrzeuges mit Status 3) ermittelt.
1.
Ausrückezeiten
für die Feuerwachen 1 bis 3 bezogen auf die Fahrzeuge des Löschzuges
Fahrzeug |
FW 1 |
FW 2 |
FW 3 |
|||
2007 |
Anzahl Einsätze |
Ø Ausrücke-
zeit in min |
Anzahl Einsätze |
Ø Ausrücke-
zeit in min |
Anzahl Einsätze |
Ø Ausrücke-
zeit in min |
VF |
244 |
1 min 43 s |
226 |
2 min 6 s |
201 |
1 min 56 s |
TLF |
606 |
2 min 3 s |
528 |
2 min 3 s |
463 |
1 min 59 s |
DL |
247 |
2 min 7 s |
236 |
2 min 16 s |
163 |
2 min 2 s |
TLF 2 (FW 1) |
41 |
1 min 51 s |
|
|
|
|
RW 2 |
105 |
2 min 15 s |
|
|
|
|
AB-G |
|
|
|
|
6 |
2 min 33 s |
Aus der
Tabelle ist ersichtlich, dass die durchschnittliche Ausrückezeit für den
Löschzug der FW 1 1 min 57 s (2006: 1 min
52 s), für den Löschzug der FW 2 beträgt
2 min 8 s (2006: 2 min 13 s)
und für den Löschzug der FW 3 1 min 57
s (2006: 1 min 54 s) beträgt.
2.
Ermittlung
der Ausrückezeiten der Freiwilligen Feuerwehr
Die
Analyse der Ausrückezeiten der Fahrzeuge der FF zeigte, dass sich die
Ausrückezeiten des ersten Fahrzeuges (TLF) der FF Warnemünde und der FF Stadt
Mitte wesentlich verbessert haben. Die Ausrückezeit des ersten Fahrzeuges (TLF)
der FF Groß-Klein hat sich leicht verschlechtert. Mit durchschnittlich 3 min
und 41 sec hat das TLF der FF Gehlsdorf die beste Ausrückezeit der
Löschfahrzeuge der FF. Bei der Bewertung der Ausrückezeiten muss berücksichtigt
werden, dass während des Sicherungseinsatzes G8 die Gerätehäuser der FF für 10
Tage ständig besetzt waren!
Die
Ausrückezeiten der TLF der FF Hinrichshagen und FF Markgrafenheide sind im
Vergleich zu 2006 annähernd gleich geblieben. Beide Wehren werden auch an den
Werktagen alarmiert.
Fahrzeug |
FF Warnemünde |
FF Groß Klein |
FF Stadtmitte |
|||
2006 |
Anzahl Einsätze |
Ø Ausrücke-
zeit in min |
Anzahl Einsätze |
Ø Ausrücke-
zeit in min |
Anzahl Einsätze |
Ø Ausrücke-
zeit in min |
TLF |
47 |
4 min 45 s |
47 |
5 min 24 s |
82 |
4 min 52 s |
LF |
4 |
5 min 39 s |
14 |
6 min 58 s |
21 |
8 min 6 s |
|
|
|
|
|
|
|
RW 1 |
|
|
|
|
9 |
10 min 13 s |
Fahrzeug |
FF Gehlsdorf |
FF
Hinrichshagen |
FF
Markgrafenheide |
|||
2006 |
Anzahl Einsätze |
Ø Ausrücke-
zeit in min |
Anzahl Einsätze |
Ø Ausrücke-
zeit in min |
Anzahl Einsätze |
Ø Ausrücke-
zeit in min |
TLF |
70 |
3 min 41 s |
13 |
5 min 47 s |
15 |
5 min 17 s |
LF |
26 |
7 min 13 s |
|
|
|
|
Die ersten Fahrzeuge der FF Warnemünde, der FF Stadt-Mitte
und der FF Gehlsdorf halten den Ausrückerichtwert von 5 min für Freiwillige
Feuerwehren ein. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die FF Gehlsdorf und FF
Stadt-Mitte mit dem TLF rund um die Uhr verfügbar sind. Die FF Hinrichshagen
und die FF Markgrafenheide werden auch am Tag alarmiert und sichern gemeinsam
das Personal für ein TLF ab.
Die Gesamtanzahl der Einsätze hat sich bei den Freiwilligen Feuerwehren im Vergleich zu 2006 verringert. Nur die FF Stadt-Mitte hatte leichte Zuwächse zu verzeichnen.
Anlage 4 Kurzberichte
über markante Brandeinsätze und Technische Hilfeleistungen im Stadtgebiet
Rostock im Jahr 2007
10.06.2007, 11:36 Uhr Barackenbrand auf dem Gelände der ehemaligen Teppichfabrik, Am
Pingelshof (OT Brinckmansdorf) Bei Ankunft der Feuerwehr brannte das Gebäude bereits in
voller Ausdehnung. Eine Ausdehnung des Brandes auf andere Gebäude konnte
verhindert werden. Im Einsatz waren der Löschzug FW1, das HLF+GTLF der FW2,
das HLF der FW2, die FF Gehlsdorf (TLF+LF), die FF Stadt Mitte ( TLF+LF),
FF Hinrichshagen (TLF+KLF) mit insgesamt 69 Einsatzkräften.
13.09.2007,
15:02 Uhr Feuer
auf dem Kreuzfahrtschiff Arielle Die
758 Passagiere konnten das Schiff unverletzt verlassen. Die
Besatzung hatte versucht, den Brand zu löschen. 8 Besatzungsmitglieder
wurden mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung behandelt. Das Feuer im
Saunabereich wurde durch die Einsatzkräfte der Feuerwache 2 gelöscht.
Insgesamt wurden 4 Trupps der BF und 4 Trupps der FF zur Brandbekämpfung
und Menschenrettung eingesetzt.
20.11.2007,
0:58 Uhr Brand
einer Lagerhalle in Warnemünde Anwohner
mussten aus gefährdeten Gebäuden evakuiert werden. Trotz
extremer Wärmestrahlung konnte eine Ausbreitung des Brandes auf das
angrenzende Wohngebäude verhindert werden. 40 Einsatzkräfte der Löschzüge
FW1 und FW2 sowie 3 TLFs der FW3, der FF Warnemünde und der FF Groß-Klein
waren im Einsatz.
30.12.2007,
11:03 Uhr Wohnungsbrand
im 6. OG eines Wohnhochhauses in der Bertolt-Brecht-Straße Die
Kräfte der Feuerwache 2 waren bereits 7 min nach der Alarmierung vor Ort.
Der Mieter der Wohnung konnte trotz Crashrettung und sofort eingeleiteter
Reanimationsmaßnahmen nicht mehr gerettet werden.
Das herausragende Ereignis im Jahr 2007 war für die Feuerwehren der Hansestadt Rostock der Sicherungseinsatz im Rahmen des G 8-Gipfels in Heiligendamm. Die gesamte Nichtpolizeiliche Gefahrenabwehr wurde von unserem Hause aus koordiniert.