Stellungnahme - 2016/AN/2335-03 (SN)

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Beratungsfolge

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Sachverhalt:

 

Ein Konzept zur Entwicklung der Freiräume der Hansestadt Rostock  wird als spezieller Fachplan des Landschaftsplans [1. Aktualisierung 2013 (Beschluss-Nr.: 2013/BV/5116)] grundsätzlich begrüßt. Im Kontext zum laufenden und vom Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung geförderten Modellprojektes Green Urban Labs  ‚Grüne Welle – Stadtgarten Rostock‘ (Forschungsprogramm ExWoSt) sollte es als „Grüne Welle – Umwelt- und Freiraumkonzept im Einklang mit der städtebaulichen Entwicklung der Hansestadt Rostock im Rahmen eines öffentlichen Beteiligungsverfahrens“ erarbeitet werden. 

 

Das Konzept ist parallel zur Neuaufstellung des Flächennutzungsplans zu erarbeiten. Die Ergebnisse sollen bei der Fortschreibung des Landschaftsplans und in den Prozess der Aufstellung des Flächennutzungsplans einbezogen werden. Sie fließen in die Abwägungen bei der vorbereitenden und verbindlichen Bauleitplanung ein.  

Das Konzept ist der Bürgerschaft zum Beschluss vorzulegen.

 

Die Qualität und Quantität des Wohngrüns, der nutzbaren Freiräume sind entscheidende Standortfaktoren. In Verbindung mit einer guten verkehrlichen Erschließung durch den ÖPNV sowie einer intakten Infrastruktur beeinflussen sie den Wohnwert eines Quartiers, eines Stadtteils und damit einer gesamten Stadt in entscheidendem Maße. Sie haben direkte Auswirkungen auf die Lebensqualität und die Zufriedenheit der Einwohner.

 

Grünstrukturell prägend sind Parkanlagen, Wälder, Grünzüge, ergänzt durch Kleingartenanlagen, ein umfangreicher, gut entwickelter Baumbestand und ein bedarfsgerechtes Grünflächenangebot mit vielfältigen Funktionen im unmittelbaren Wohnumfeld. Die Erreichbarkeit über ein Rad- und Fußwegenetz spielt eine wesentliche Rolle. Die Bedeutung des Wohngrüns umfasst insbesondere soziale Interaktion, Spiel und Sport, Freizeit und Erholung, Aufenthalt, Gesundheit, Ästhetik und Kultur sowie ökologische Aspekte (Biodiversität, Stadtklima).

 


Aufgrund des prognostizierten starken Bevölkerungswachstums und der anhaltenden Dynamik der baulichen Entwicklung in der Hansestadt Rostock führen neue Bauvorhaben immer wieder zu Grundsatzdiskussionen über einen verträglichen Umfang an Bebauung und eine angemessene Freiraumversorgung.

 

Ein strategisches Konzept der freiräumlichen Entwicklung kann, ebenso wie das zu erarbeitende Konzept zur Entwicklung der (Klein)Gärten, einen entscheidenden Beitrag zur Versachlichung von Diskussionen leisten und Orientierung bei geplanten Vorhaben bieten. Dies erscheint bei dem derzeitigen Entwicklungsdruck und der Anspannung auf dem Wohnungsmarkt dringend geboten. 

 

Das Konzept sollte, basierend auf einer ortsteilbezogenen Freiraumanalyse u.a. folgende Fragestellungen behandeln:

 

              Wie stellt sich die derzeitige Freiraumsituation in den Ortsteilen der Stadt dar,

              insbesondere unter dem Aspekt der Erreichbarkeit?

              Welche baulichen Dichten sind in den unterschiedlichen Stadtquartieren verträglich,

wie hoch muss eine Flächeninanspruchnahme des öffentlichen Grüns bewertet

werden?

              Wie sollen die Freiräume in den Quartieren quantitativ und qualitativ weiterentwickelt werden? Wo liegen die Möglichkeiten für eine "Multicodierung" (Mehrfachnutzung) bestimmter Freiräume?

              Wie lassen sich neue Wohngebiete in die Siedlungsstruktur der Hansestadt Rostock

              integrieren?

              Wie müssen sich die übergeordneten Freiraumstrukturen weiter entwickeln, um ihre

ökologischen, sozialen, ökonomischen und auch klimatischen Funktionen erfüllen zu

können?

 

Im Konzept sollen Orientierungswerte für den Flächenbedarf u.a. zur Grünversorgung (einen solchen Richtwert gibt es in der Hansestadt Rostock bisher nicht) formuliert werden.

 

Das Konzept ist, wie in der zitierten Stadt Freiburg i. Br., durch ein externes Planungsbüro aus dem Fachbereich Freiraum- und Landschaftsplanung zu erstellen, welches/der zudem die Beteiligung der Öffentlichkeit, der Akteure und der Politik fachlich und methodisch begleiten soll.

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Für das Projekt ‚Grüne Welle – Stadtgarten Rostock‘ (Forschungsprogramm ExWoSt) stehen der Hansestadt Rostock für die Haushaltsjahre 2017 – 2019 zweckgebunden (Schwerpunkt Kleingärten) 158.000,00 Euro zur Verfügung. Ergänzend dazu sind in den Haushaltsjahren 2017 – 2019 weitere Haushaltsmittel (Finanzhaushalt) für ein Umwelt- und Freiraumkonzept im Rahmen der vorbereitenden Bauleitplanung einzustellen.

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Beschlüsse

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01.02.2017 - Bürgerschaft - zur Kenntnis gegeben