Informationsvorlage - 2016/IV/2302

Beschlussvorschriften:

§ 22 Absatz 2 Kommunalverfassung M-V

bereits gefasste Beschlüsse:

keine

Sachverhalt:

Das Jugendschiff „LIKEDEELER“ ist das einzige noch existierende Schiff, welches auf der Neptunwerft (vergleichbar mit dem Traditionsschiff der Warnowwerft) in Rostock gebaut wurde und von Beginn der Deutschen Seereederei an bis heute als Jugendschiff in Rostock Bestand hat. Somit gehört das Jugendschiff „LIKEDEELER“ zum maritimen Erbe der Hansestadt Rostock.

Die „LIKEDEELER“ besitzt ein Alleinstellungsmerkmal als maritimes Schullandheim und der damit verbundenen Kinder- und Jugendarbeit in Deutschland. Es gibt deutschlandweit kein vergleichbares Angebot.

Die Vielzahl der verschiedenen maritimen Angebote ist für die Kinder- und Jugendarbeit in Rostock sehr wichtig und unverzichtbar. Rostock ist maritim geprägt, was in Bezug auf den Nachwuchs auch weiterhin ein wichtiger Aspekt für die Zukunft bleiben sollte. Die Nutzung von Booten, wie z.B. einer Dau und eines Zeesenbootes, stellen darüber hinaus weitere Angebote für die Arbeit an Bord dar.

Durch das Amt für Jugend und Soziales werden die offenen Angebote der „maritimen Kinder- und Jugendarbeit“ mit folgenden inhaltlichen Schwerpunkten gefördert:

-          ein offener Treff,

-          Arbeitsgemeinschaften wie „Seemannschaft“, „junge Seeleute“, „maritim-kreatives Basteln“,

-          offene Ferienangebote incl. Tagesprogramm,

-          thematische Familienwochenenden und

-          saisonale Höhepunkte für Kinder, Jugendliche und deren Familien.

Das Angebot wendet sich an junge Menschen im Alter von 6 bis unter 27 Jahren und deren Familien, die ihren gewöhnlichen Aufenthalt in der Hansestadt Rostock haben. Für die Weiterführung der Vereinstätigkeit auf dem Jugendschiff „LIKEDEELER“ wurde seitens des Fördervereins ein Zuschussbedarf i. H. v. 215.000 EUR aufgezeigt.

Der Förderverein erhält im Rahmen der Projektförderung Zuwendungen entsprechend der Richtlinie zur Förderung von Trägern der freien Jugendarbeit in der Hansestadt Rostock. Aus diesem Grund fördert das Amt für Jugend- und Soziales die Kinder- und Jugendarbeit, nicht aber die Unterhaltung des Schiffskörpers.

Der Jugendhilfeausschuss hat in seiner Sitzung am 01.11.2016, vorbehaltlich der Zustimmung durch die Bürgerschaft zum Haushaltsplan 2017, die Förderung der offenen Angebote der „maritimen Kinder- und Jugendarbeit“ nach  § 11 SGB VIII für das Haushaltsjahr 2017 i. H. v. 117.800 EUR beschlossen. Unter Berücksichtigung, dass die Unterhaltung und Bewirtschaftung (u.a. Wachdienst, Personal, Betriebskosten usw.) des Schiffes im Hafen- und Seemannsamt angesiedelt ist, wurden finanzielle Mittel i. H. v. 40.000 EUR aus dem TH 50 in den TH 83 umverteilt, so dass hierfür insgesamt 137.800 EUR zur Verfügung stehen.

Da das Schiff mit den fahrenden Einheiten und dem Vereinsgelände ganzjährig vorgehalten wird, müssen auch in den Wintermonaten, unabhängig von der Frequentierung der Angebote, technische Grunderfordernisse erfüllt und personell abgesichert werden. Die geplanten Aufwendungen sind notwendig, um die Tätigkeit des Fördervereins abzusichern und gleichzeitig das Jugendschiff „LIKEDEELER“ als Teil des maritimen Erbes der Hansestadt Rostock im Erscheinungsbild der Hansestadt und ihrer Außenwirkung zu präsentieren.

Mit dem Haushaltsplanentwurf 2017 einschließlich der 1. Änderung der Hansestadt Rostock wird die Zuwendung an den Förderverein Jugendschiff „LIKEDEELER“  wie folgt geordnet:

-in EUR-

Der aufgezeigte Finanzbedarf wird  in voller Höhe gedeckt.

Für die Absicherung der Instandsetzung des Jugendschiffes „LIKEDEELER“ wurden im Haushaltsplan 2016 Mittel in Höhe von 0,9 Mio. EUR geplant. Da diese veranschlagten Mittel in 2016 nicht mehr kassenwirksam werden, wurden mit der 1. Änderung zum Haushaltsplanentwurf 2017 die Mittel erneut veranschlagt. Durch den geplanten Werftaufenthalt im Jahr 2017 wird die Schwimmfähigkeit des Schiffes erhalten, so dass eine Aufwertung des Schiffes erfolgt und in den nächsten Jahren aller Voraussicht nach keine gewichtigen Reparaturkosten anfallen werden.

Für die Planung der finanziellen Bedarfe in den zukünftigen Haushaltsjahren zur Bewirtschaftung des Schiffes mit seinen fahrenden Einheiten und des Vereinsgeländes sind im Rahmen der im Haushalt zur Verfügung stehenden Mittel jährlich neue Verhandlungen durch das Amt für Jugend und Soziales und das Hafen- und Seemannsamt mit dem Träger zu führen.

Roland Methling