Informationsvorlage - 2016/IV/1782
Grunddaten
- Betreff:
-
Flexibilisierung der Betreuungszeiten in der Hansestadt Rostock
- Status:
- öffentlich (Vorlage freigegeben)
- Vorlage freigegeben:
- 20.05.2016
- Vorlageart:
- Informationsvorlage
- Federführend:
- Amt für Jugend, Soziales und Asyl
- Fed. Senator/in:
- S 3, Steffen Bockhahn
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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●
Erledigt
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Jugendhilfeausschuss
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Kenntnisnahme
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31.05.2016
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Sachverhalt:
In dieser Vorlage werden die Ergebnisse der Bedarfsermittlung der Universität Rostock für die Weiterentwicklung familienunterstützender Betreuungsangebote an den Rostocker Kindertagesstätten und die damit einhergehende Elternbefragung zusammengefasst, die Ist-Situation beschrieben, finanzielle Auswirkungen benannt und mögliche Vorschläge für flexiblere Betreuungszeiten aufgezeigt.
- Ergebnisse aus der Studie der Universität zur Elternbefragung
Laut Studie der Universität Rostock zur Elternbefragung vom November/Dezember 2014 wünschen sich 40% aller Befragten veränderte Öffnungszeiten der Kindertagesein-richtungen, davon 96% berufsbedingt. Gleichzeitig führt die Studie jedoch auch an, dass derzeit vorhandene verlängerte Öffnungszeiten von den Eltern nicht genutzt werden.
Die folgende Übersicht benennt unter Spalte 1 den prozentualen Anteil der Elternwünsche (laut Elternbefragung) nach veränderten Öffnungszeiten. In Spalte 2 sind diese prozentual festgestellten Elternwünsche auf Plätze umgerechnet (Hochrechnung: entsprechend der durch die Universität berücksichtigten und in der Studie benannten Kinderzahl von 6983 Kindern). In Spalte 3 wurden die im März 2016 betreuten 9141 Kinder zu Grunde gelegt. Hier wurden alle Krippen- und Kindergartenkinder berücksichtigt.
| 1. Prozentualer Anteil | 2. Notwendige Plätze laut der Elternwünsche
Grundlage 6983 Kinder laut Unistudie | 3. Notwendige Plätze laut der Elternwünsche
[Grundlage : betreute Kinder im März 2016 Krippe und Kindergarten: 9141betreute Kinder]
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Befragte wünschen sich veränderte Öffnungszeiten, davon 96% berufsbedingt | 40% | 2793 Plätze | 3656 Plätze |
Befragte wünschen sich verlängerte Öffnungszeit bis 20.00 Uhr | 30% | 2094 Plätze | 2742 Plätze |
Befragte wünschen sich verlängerte Öffnungszeit bis 21.00 Uhr bzw. 22.00 Uhr | 6% | 419 Plätze | 548 Plätze |
Befragte wünschen sich Öffnungszeiten ab 5.00 Uhr | 9% | 628 Plätze | 823 Plätze |
Befragte sehen Wochenendbetreuung als notwendig | 14% | 977 Plätze | 1280 Plätze |
Befragte benötigen Betreuung an Feiertagen | 7% | 489 Plätze | 681 Plätze |
Befragte wünschen eine Betreuung über Nacht | 3,5% | 244 Plätze | 320 Plätze |
Aus der Studie lässt sich grundsätzlich ein Handlungsbedarf zur Anpassung der Betreuungszeiten ableiten. Diese Erkenntnis geht konform mit dem bundesweit vorherrschenden Anliegen, zeitlich starre und unflexible Betreuungsangebote zu wandeln, um den veränderten gesellschaftlichen Strukturen adäquate Unterstützungsformen zur Verfügung stellen zu können.
Bei allem Handlungsbedarf müssen jedoch Bedenken bezüglich der möglichen Beeinträchtigung der Eltern-Kind-Beziehung sowie des Kindeswohls immer Priorität besitzen und alle weiteren Überlegungen diesen Schwerpunkten untergeordnet bleiben. Weiterhin bedarf es einer Entwicklung von qualitativen Standards für die flexiblen Betreuungsmodelle, welche sich an den Bedarfen der Kinder und Eltern, landesgesetzlichen Regelungen, regionalen Rahmenbedingungen sowie der Bereitschaft von Einrichtungen und Pädagogen orientiert. Die zu entwickelnden Standards und Konzepte dürfen sich nicht vorrangig an den Erwartungen und Flexibilisierungsansprüchen des Arbeitsmarktes orientieren, sondern müssen vor allem eine hohe pädagogische Qualität für sich beanspruchen.
Grundsätzlich lassen sich alle folgenden Modelle in zwei Entwicklungsrichtungen einordnen. Einerseits gibt es Modelle, die eine Flexibilisierung innerhalb der Kindertageseinrichtungen anstreben, und dem gegenüber stehen Modelle, die eine Flexibilisierung außerhalb der Kindertageseinrichtungen umsetzen wollen. Allen Modellen gemeinsam ist eine Notwendig-keit der Fortbildung, nicht nur in den Strukturen, sondern auch in den Haltungen und Arbeitsweisen der Pädagogen, die sich perspektivisch auch verstärkt unter Aspekten wie Management, EDV-Lösungen, Team- und Gruppenleitung und Elternarbeit auskennen müssen.
Exemplarische Modelle flexibler Betreuungsangebote
• Kindertageseinrichtung in Kombination mit Tagespflegeeinrichtungen
während der Schließzeiten der Kindertageseinrichtung kann die Betreuung durch die Tagespflege in der Kindertageseinrichtung oder in der Häuslichkeit der Tagespflege oder der Eltern stattfinden
• flexible Kindertagespflege
kann selbständig auf individuelle Bedarfe reagieren und flexible Betreuungsangebote ggf. über Nacht umsetzen; Unterbereitung zusätzlicher finanzieller Unterstützung könnte möglicherweise die Bereitschaft zur Entwicklung solcher Angebote erhöhen
• Notfallbetreuung in Angliederung an bestehende Systeme
hat pflegenden, versorgenden, unterstützenden und assistierenden Charakter und begleitet Familien in verschiedenen Lebenslagen
• Familienzentren
Begegnungs-, Bildungs- und Erfahrungsorte für Menschen jeden Alters, sozialräumlicher Knotenpunkt für niedrigschwellige Dienst- und Unterstützungs-angebote für Kinder und Familien, Mehrgenerationenhäuser kommen dieser Aufgabe nach, Kooperationen mit den Stadtteilbegegnungszentren und Familienbildungs-stätten
• Patenschaften
Netzwerk ehrenamtlicher Kinder- und Familienpaten
• Betriebe als Akteure der Kinderbetreuung
Unternehmen müssen ihrer Verantwortung nachkommen, da sie auch für die Betreuungsbedarfe mitverantwortlich sind; Betriebskindertageseinrichtungen, Eltern-Kind-Büro oder Telearbeit als mögliche Formen
- Aktuelle Darstellung der Öffnungszeiten von Kindertageseinrichtungen in der Hansestadt Rostock- Stand 1.5.2016
In den folgenden Übersichten sind die aktuellen Öffnungszeiten von Kindertagesein-richtungen und Horten dargestellt und zusammengefasst
- Öffnungszeiten von Kindertageseinrichtungen (Kita)
von | bis | Stunden am Tag | Stunden in der Woche | Anzahl der Kitas |
07:00 | 17:00 | 10 | 52,550 | 3 |
06:30 | 17:00 | 10,5 | 52,5 | 7 |
06:00 | 17:00 | 11 | 55 | 19 |
06:30 | 17:30 | 11 | 55 | 2 |
06:00 | 17:30 | 11,5 | 57,5 | 5 |
06:30 | 18:00 | 11,5 | 57,5 | 2 |
06:00 | 18:00 | 12 | 60 | 26 |
07:00 | 18:00 | 11 | 55 | 1 |
06:00 | 19:00 | 13 | 65 | 6 |
05:30 | 19:00 | 13,5 | 67,5 | 1 |
06:00 | 20:30 | 14,5 | 72,5 | 3 |
05:30 | 20:30 | 15 | 75 | 1 |
- Öffnungszeiten der Horte
Die Horte sind außerhalb der Unterrichtszeiten geöffnet. In den Ferien gibt es veränderte Öffnungszeiten, die hier nicht ausgewiesen wurden.
von | bis | von | bis | Stunden am Tag | Stunden in der Woche | Anzahl der Einrichtungen |
06:30 | 07:30 | 12:00 | 17:00 | 6,5 | 32,5 | 1 |
06:00 | 07:30 | 13.30 | 18:30 | 6,5 | 32,5 | 1 |
06:30 | 08:00 | 12:00 | 17:00 | 6,5 | 32,5 | 1 |
06:30 | 08:00 | 11:30 | 17:00 | 6,5 | 32,5 | 1 |
06:30 | 08:30 | 11:30 | 17:30 | 8,0 | 40,0 | 1 |
06:30 | 07:30 | 12:30 | 18:00 | 7,0 | 35,0 | 1 |
06:30 | 08:30 | 12:00 | 17:00 | 7,5 | 37,5 | 1 |
06:00 | 08:15 | 11:30 | 17:30 | 8,25 | 41,25 | 1 |
07:00 | 08:00 | 11:30 | 17:30 | 7,0 | 35,0 | 1 |
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| 10:00 | 17:00 | 7,0 | 35,0 | 1 |
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| 10:00 | 17:30 | 7,5 | 37,5 | 1 |
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| 10:30 | 17:30 | 7,0 | 35,0 | 1 |
07:00 |
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| 17:00 | 10,0 | 50,0 | 1 |
Im Rahmen der Kita-Bedarfsplanung 2016 erfolgte die Abfrage zur Notwendigkeit von erweiterten oder flexibleren Öffnungszeiten. Es hat sich nur ein Träger zu zukünftigen geplanten Veränderungen bezüglich der Öffnungszeit geäußert.
Ein weiterer Träger möchte im Rahmen des Bundesprogrammes „KITA-Plus“ und in Kooperation über das Portal des Bielefelder Elternservice eine Flexibilisierung über ein 3-Stufen-Modell anbieten. In Stufe 1 gibt es eine verlängerte Randöffnungszeit. Diese wird jedoch bislang nicht über 18.00 Uhr hinaus genutzt. In Stufe 2 ist eine Bringe- und Abholphase geplant, welche durch Betreuungspersonen des Trägers abgedeckt werden. In Stufe 3 gibt es die Möglichkeit, dass eine Betreuungsperson (Senioren, Studenten) die Kinder auch in der Häuslichkeit der Eltern betreuen.
Ein Träger möchte derzeit in der Stadt eine 24-Stunden–Betreuung anbieten.
Darüber hinaus sehen Träger Möglichkeiten, in Abhol- und Mittagszeiten, Kinderpfleger einzusetzen und Kooperationen mit Tagespflegepersonen und dem Verein „Engelchen & Bengelchen“ einzugehen. Obwohl sich laut der Studie der Universität 40% der Eltern veränderte Öffnungszeiten wünschen, meistens berufsbedingt, kann dieser Bedarf in der Praxis und anhand der Rückmeldungen der Träger nicht bestätigt werden.
- Bedarfsfeststellung
Um passgenauere Öffnungszeiten anbieten zu können, ist es notwendig, Bedarfe auch hinsichtlich der Öffnungszeiten zu erfassen und die Kita-Bedarfsplanung darauf auszurichten. Neben dem angezeigten Bedarf sollten die einzelnen Sozialräume in die Betrachtung einbezogen werden und in der Planung Berücksichtigung finden. Welchen Bedarf Eltern hinsichtlich der Öffnungszeiten haben und ob dieser durch bestehende Öffnungszeiten gedeckt werden kann, wird bisher nicht geprüft und erfasst.
- Finanzielle Auswirkung verlängerter Öffnungszeiten
Die Öffnungszeiten der Kindestageseinrichtungen werden in der Leistungs-, Qualitäts-entwicklungs- und Entgeltvereinbarung (LQEV) mit den Trägern vereinbart und haben direkten Einfluss auf die Höhe der Platzkosten. Bei der Personalbemessung für das pädagogische Personal wird im Regelfall eine 50-stündige Öffnungszeit in der Woche zu Grunde gelegt. Bei Horten werden hinsichtlich der Öffnungszeit 30 Stunden berücksichtigt.
Dazu kommen die Stunden, die eine Einrichtung über 50 Stunden hinaus geöffnet ist.
Die Öffnungszeiten haben immer Auswirkungen auf die Höhe der Personalkosten und damit auf die Platzkosten. Diese werden nachfolgend exemplarisch und tabellarisch dargestellt. Bei der Personalkostenberechnung pro Platz wurde ein durchschnittliches Erziehergehalt von 38.000 Euro zu Grunde gelegt. Zu den Personalkosten kommen jedoch noch Betriebskosten und Sachkosten hinzu, die in der folgenden Übersicht unberücksichtigt geblieben sind.
Öffnungs- zeit in Stunden in der Woche
| Verlängerte Öffnungszeit Pro Woche | Stellenanteil VZ Mehrbedarf | Höhe der Personalkosten gesamt im Monat
| Personalkosten monatlich pro Platz bei 100 betreuten Kindern | Personalkosten monatlich pro Platz bei 200 betreuten Kindern |
50 | (Regelfall) | - | - | - | - |
52,5 | 2,5 | 0,06 | 190,00 Euro | 1,90 Euro | 0,95 Euro |
55 | 5 | 0,125 | 395,83 Euro | 3,96 Euro | 1,98 Euro |
57,5 | 7,7 | 0,187 | 592,17 Euro | 5,92 Euro | 2,96 Euro |
60 | 10 | 0,25 | 791,67 Euro | 7,92 Euro | 3,96 Euro |
65 | 15 | 0,375 | 1187,50 Euro | 11,88 Euro | 5,94 Euro |
67,7 | 17,5 | 0,437 | 1383,83 Euro | 13,84 Euro | 6,92 Euro |
72,5 | 22,5 | 0,563 | 1782,83 Euro | 17,83 Euro | 8,91 Euro |
75 | 25 | 0,625 | 1979,17 Euro | 19,79 Euro | 9,90 Euro |
Hat beispielsweise eine Kindertageseinrichtung 60 Stunden in der Woche geöffnet und damit 10 Stunden mehr als im Regelangebot, so fallen 791,67 € Personalkosten/Monat (ausgehend von 38 T € Gehalt /Erzieherin/Jahr) mehr an. In einer kleineren Einrichtung (von 100 Kindern) führt dies zu einer Steigerung von 7,92 € je Platz/ Monat.
Die Übersicht macht deutlich, dass verlängerte Öffnungszeiten auch Auswirkungen haben auf die Höhe der Platzkosten, unabhängig davon, ob Eltern das Angebot nutzen. Weiterhin spielt auch die Anzahl der Plätze in einer Einrichtung eine Rolle, wenn es um die Höhe der Platzkosten geht.
Die 24-Stunden-Kita hat zum Beispiel eine wöchentliche Öffnungszeit von 168 Stunden. Dementsprechend schlägt sich das auch auf die Höhe der Platzkosten nieder.
- Varianten für flexiblere Öffnungszeiten
In der nachfolgenden Übersicht sind Varianten aufgezeigt, wie flexiblere Öffnungszeiten in der Hansestadt Rostock langfristig umgesetzt werden könnten, wenn es einen nachweislichen Bedarf dafür gibt.
Vorschlag | Auswirkung |
Es könnten verstärkt verlängerte Öffnungszeiten angeboten werden. Mit den Trägern könnten dann entsprechende LQEV`s abgeschlossen werden. Grundlage dafür wäre, dass der Bedarf von Eltern erfasst würde. Dabei könnten die Bedarfe in den einzelnen Stadtbereichen analysiert und in der Planung berücksichtigt werden. In jedem Stadtbereich könnte eine Kita ab 5.30 und bis 20.30 Uhr öffnen. Dabei müssten nicht die Einrichtungen, die ab 5.30 öffnen auch bis 20.30 Uhr öffnen.
| In Rostock haben bisher zwei Einrichtungen ab 5.30 Uhr geöffnet und 4 bis 20.30 Uhr. Diese Zahl würde sich bei Umsetzung des Vorschlages auf ca.15 Einrichtungen erhöhen können. Wenn von 76 Einrichtungen 15 bis 20.30 Uhr öffnen würden, entspräche das einem Anteil von ca. 19,7%. 30% Prozent wünschen sich laut Unistudie eine Öffnungszeit bis 20.00 Uhr. |
Kindertageseinrichtungen könnten Montag bis Samstag von 05.30 bis 20.30 Uhr öffnen: Die Öffnungszeit würde 90 Stunden betragen. Es würde mindestens eine Personalstelle zusätzlich benötigt werden. Da auch bei geringer Auslastung zwei Erzieher anwesend seien sollten, verdoppelt sich hier der zusätzliche Personalbedarf auf zwei Stellen.
| Geht man von der Studie aus und strebt eine flächendeckende Versorgung an, dann müssten in Rostock mindestens 11 Einrichtungen (14 %) auch am Samstag geöffnet sein. Dabei ist auch vorstellbar, dass auch Kinder aus anderen Einrichtungen diese Einrichtung besuchen. |
Kindertageseinrichtungen könnten von Montag bis Sonntag öffnen. Der Teil der Eltern, welcher eine Betreuung nur am Samstag benötigt, ist größer, als der Anteil, welcher eine Betreuung für das gesamte Wochenende benötigt. Die Öffnungszeit würde 105 Stunden betragen bei einer Öffnungszeit von Montag bis Sonntag von 05.30 bis 20.30 Uhr Es entstünde ein Bedarf von zusätzlich 1,4 Vollzeit-Personalstellen. Da auch bei geringer Auslastung zwei Erzieher anwesend seien sollten, könnte sich der zusätzliche Personalbe-darf auf ca. 2,8 Stellen verdoppeln.
| Ein Teil der am Samstag geöffneten Einrichtungen würde auch an Sonntagen öffnen. Auch in dieser Variante sollte es möglich sein, dass Betreuungsangebot auch für andere Kinder zu öffnen |
Kombination Kindertageseinrichtung mit Kindertagespflege
Insbesondere für Kinder im Krippenalter könnte diese Form empfehlenswert sein. Die Tagespflegeperson würde das Kind von der Einrichtung abholen und im häuslichen Umfeld des Kindes oder in der Tagespflegestelle betreuen. Bei Tagespflegepersonen, die bereits als Tagespflegepersonen tätig wären, könnte das jedoch nur außerhalb ihrer regulären Öffnungszeiten geschehen (zum Beispiel nach 17.00 Uhr oder an Wochenenden). Voraussetzung ist jedoch, dass die Geeignetheit der Tagespflegeperson festgestellt wurde. | Bei dieser Variante könnte ein Platz in der Kita mit einem Platz bei einer Tagespflegeperson kombiniert werden. Hier ist jedoch zu beachten, dass die Gesamtbetreuungszeit von 50 Stunden in der Woche nicht überschritten werden dürfte. |
Abschließend ist anzumerken, dass Kindertageseinrichtungen nicht allumfänglich für die Versorgung der Kinder zuständig sind, da hier ansonsten ggf. auch Angebote geschaffen werden , welche familiäre und soziale, vor allem auch für die Kinder wertvolle Strukturen wie Großeltern, Verwandte oder auch Nachbarn obsolet erscheinen lassen.
Diese Entwicklung oder auch Erfüllung eines vermeintlichen Bedarfes gilt es unbedingt zu verhindern, da die Kinder vor allem in diesen sozialen Strukturen, abseits von institutionalisierter Betreuung und Erziehung, sehr viel an sozio-emotionaler Bindung, Zuwendung und auch Prägung für ihr weiteres Leben und die Entwicklung ihrer Persönlichkeit erhalten.
Die Aufgabe im Rahmen der Jugendhilfeplanung wird es zukünftig sein, Bedarfe in den einzelnen Sozialräumen zu ermitteln und gemeinsam mit Trägern und den Planungsgremien geeignete Lösungsansätze zu entwickeln. Gleichzeitig wird in diesem Zusammenhang zu klären sein, welche finanziellen Mittel die Hansestadt Rostock hierfür zur Verfügung stellen will.
Steffen Bockhahn
Senator für Jugend und Soziales,
Gesundheit, Schule und Sport