Beschlussvorlage - 2013/BV/5157

Beschlussvorschlag:

Die Aufgabenstellung für den Wettbewerb „Areal Bussebart/ Stadthafen“ wird zur Auslobung eines städtebaulichen Ideenwettbewerbs beschlossen (Anlage).

Beschlussvorschriften: § 35(2) KV M-V

bereits gefasste Beschlüsse:- Nr. 2012/BV/3494 „Konzeption Theaterneubau in der Hansestadt

                                                            Rostock“

- Nr.2013/BV/4390 „Standortentscheidung für einen Theaterneubau          in der Hansestadt Rostock“
- Nr. 2011/AN/2156 “ Konzept für die zukünftige inhaltliche und

  finanzielle Ausrichtung des Volkstheaters“

Sachverhalt:

Der Planungsraum des städtebaulichen Ideenwettbewerbs umfasst ein ca. 13 ha großes Areal nordwestlich des City-Kernbereiches, zwischen der Langen Straße im Süden, der Straße „Am Kanonsberg“ im Westen und der Warnow im Norden einschließlich der L22 in diesem Bereich.

Der Wettbewerb ist ein weiterer Baustein zur Qualifizierung der Entwicklung der Hansestadt Rostock am und zum Wasser. Diese besondere Chance der Entwicklung am Wasser gewinnt an dieser Stelle zusätzlich an Bedeutung, weil hier ein Theaterneubau und weitere sich dazu ergänzende innerstädtische Nutzungen mit einem über die Stadtgrenzen hinausgehenden Wirkungskreis die Anziehungskraft für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt genauso wie für Touristen stärken kann.

Hauptaufgabe dieses Prozesses ist die Entwicklung eines städtebaulichen Rahmens für den Betrachtungsraum und die Einordnung des Neubaus eines Vier-Sparten-Theaters. Ziel des Stadttheaterneubaus ist es, ein für viele Jahrzehnte und damit über mehrere Generationen hinaus sichtbares Zeichen kulturellen bürgerlichen Lebens und Engagements zu setzen. Eine bereits durch die Hansestadt Rostock initiierte Standortprüfung als Grundlage für die weiteren Planungen hat für diesen Theaterneubau die Standorte „Am Bussebart“ und „Stadthafen (Christinenhafen)“ herausgestellt.

Im Rahmen des städtebaulichen Ideenwettbewerbs sollen die Teilnehmer aus den beiden Standortvorschlägen Lösungen für den optimalen Theaterstandort aufzeigen, um damit eine qualifizierende Entscheidungsgrundlage für die Stadt herzustellen.

Ziel des Wettbewerbs ist es, ein städtebauliches Gesamtkonzept für diesen sensiblen Bereich zu entwickeln, welches für nachfolgende Aspekte eine Lösung aufzeigt und eine schrittweise Realisierung ermöglicht:

-          Stadtreparatur und Stadtergänzung – Bebauungskonzeption für Baufelder im Bereich Bussebart zwischen Lange Straße, Nördliche Altstadt und L22 und im Bereich des Stadthafens

-          Theaterneubau – Standortfindung und Integration eines Neubaus in den Stadtraum

-          bauliche Nutzungen – Konzept der Nutzungsverteilung für citytypische Nutzungen und Wohnnutzung südlich der L22 und für touristische und maritime Nutzungen im Stadthafen

-          Verbindung – funktionale , stadträumliche und gestalterische Verbindung zwischen Stadthafen und Innenstadt einschließlich optimierter Einbindung der L22 in den Stadtraum

-          Verkehrsorganisation – Fließender und ruhender Verkehr, ÖPNV-Anbindung und Barrierefreiheit

-          Veranstaltungsflächen – Neuorganisation der Freiflächen für Veranstaltungen wie Hanse-Sail, Weihnachts- und Pfingstmarkt  

-          Freiraumkonzept – Gesamtkonzeption für den öffentlichen Raum unter Berücksichtigung der Sicht- und Wegebeziehungen und der Höhenentwicklung.

-           

Zur Findung optimaler Lösungen soll ein internationaler Planungswettbewerb nach den „Richtlinien für Planungswettbewerbe 2013“ (RPW 2013) als städtebaulicher Ideenwettbewerb durchgeführt werden. Die erste Phase des Wettbewerbs ist offen. Für die zweite, nicht offene Phase werden bis zu 16 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ausgewählt. Das Verfahren ist anonym.

Die Jury setzt sich aus zwei stimmberechtigten Gruppen zusammen, die der Fachpreisrichter (Architekten, Stadt- und Verkehrsplaner, Landschaftsarchitekten) und die der Sachpreisrichter (Vertreter der Politik und Verwaltung) und sowie den beratenden Sachverständigen. Die Anzahl der Fachpreisrichter ist um eine Person größer als die der Sachpreisrichter. Mit dem Vorsitz wird ein Fachpreisrichter betraut. Entsprechend der RPW 2013 sind in das Preisgericht 4 Sachpreisrichter und 5 Fachpreisrichter zu berufen. Um die Gesamtzahl der stimmberechtigten Preisgerichtsmitglieder nicht zu groß werden zu lassen, wird jeweils ein Vertreter aller in der Bürgerschaft vertretenen Fraktionen als Gast zu den Preisgerichtssitzungen eingeladen. Ebenfalls als Gäste sind zwei Bürger anwesend, welche auf dem Bürgerforum am 25.10.2013 als Vertreter dieses Forums gewählt worden sind.

Es ist beabsichtigt, durch das Preisgericht für jeden der beiden möglichen Theaterstandorte jeweils einen ersten bis dritten Preis zu vergeben. Darüber hinaus gibt das Preisgericht der Hansestadt Rostock auf Basis der beiden ersten Preise eine Empfehlung für einen der beiden Theaterstandorte.

Die Aufgabenstellung für den Wettbewerb wurde auf der Basis der Städtebaulichen Rahmenpläne zum Sanierungsgebiet „Stadtzentrum Rostock“ und zum „Stadthafen“ erarbeitet.

In die Erarbeitung der Auslobung waren neben den Fachämtern der Hansestadt Rostock die Volkstheater Rostock GmbH, die Großmarkt GmbH, das Hanse-Sail-Büro und der KOE eingebunden.

Während des Bürgerforums gab es weitere Hinweise zur Aufgabenstellung, die in den Auslobungstext eingearbeitet worden sind wie:

-          Sicht- und Wegeachsen zum Wasser mit einem „Balkon zum Wasser“ von der Langen Straße

-          Theaterkomplex als öffentliches kulturelles Forum

-          Hohe Aufenthaltsqualitäten der Freiflächen mit urbanem Theaterumfeld

-          ÖPNV-Erschließung auch im Stadthafen z.B. über Buslinie

Der vorliegende ausführliche Auslobungstext für den Wettbewerb wird nach der Beschlussfassung durch den Hauptausschuss europaweit veröffentlicht, so dass die Ergebnisse im September 2014 vorliegen werden.

Der Verfahrensteil der Wettbewerbsauslobung wird entsprechend RPW2013 mit der Architektenkammer Mecklenburg-Vorpommern abgestimmt.

Finanzielle Auswirkungen:  2013     50.000 €

                                                        2014     200.000 €

Produkt: 51103 städtebaul. Sanierungs- und Entwicklungsmaßnahmen

Konten: Sonst. Aufwendungen, Dienstleistungen Dritter        56290010 Ergebnishaushalt ;

                                                                                                          76290010 Finanzhaushalt

Roland Methling