Informationsvorlage - 2012/IV/4056

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Beratungsfolge

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Seit 2009 ist die Hansestadt Rostock Modellregion für das Modellprojekt "Länger leben in Mecklenburg-Vorpommern - personenzentrierte und lebensfeldorientierte Hilfen für psychisch kranke alte und demente Menschen“.

 

Zielstellung des Projektes ist die Analyse der in M-V vorhandenen Versorgungsstrukturen und -bedarfe für dementiell erkrankte Menschen. Darauf aufbauend werden Konzepte zur Optimierung der Versorgungslandschaft insbesondere der Hansestadt Rostock erstellt.

Die Zielvereinbarung zwischen der Hansestadt Rostock und dem Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. wurde Ende 2011 unterzeichnet.

Im Januar 2012 erfolgte die Gründung eines Steuerungsgremiums zur prozesshaften Begleitung und Weiterentwicklung des Altenhilfesystems in der Hansestadt Rostock unter Federführung der Senatorin für Jugend und Soziales, Gesundheit, Schule und Sport, Kultur, Frau Dr. Melzer.


Dieses Steuerungsgremium zielt mit seinen Schwerpunkten Pflegestützpunkt und Gerontopsychiatrie (psychisch erkrankte Menschen im Alter) auf die Optimierung des Altenhilfesystems. Seine Tätigkeit ist bis einschließlich 31. Dezember 2012 befristet.
Das Steuerungsgremium tagte 2012 zweimal.


Im Steuerungsgremium Hansestadt Rostock sind folgende Ämter, Institutionen, Verbände und Vereinigungen vertreten:

·         Ministerium für Arbeit, Gleichstellung und Soziales

·         Senatsbereich für Jugend und Soziales, Gesundheit, Schule und Sport, Kultur

·         Leistungsträger:

o        Krankenkassen- und Pflegekasse

o        Fachämter der Hansestadt Rostock

·         Leistungserbringer:

o        Versorgungskrankenhäuser

o        Vertreter/innen niedergelassener Ärzte

o        Einrichtungen der ambulanten Pflegedienste

 

 

 

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·         Weitere Vertreter:

o        Vertreter der “Kleinen LIGA“/ Wohlfahrtsverbände

o        Landesverband Sozialpsychiatrie M-V e.V.

o        Vertreter der Wohnungsunternehmen.

 

Die Funktion des Steuerungsgremiums wird durch einen operationalen Arbeitskreis (opAk) unterstützt, der sich nach Absprache monatlich regelmäßig trifft. Im opAk haben sich Vertreter aus den zuständigen Ämtern, des Landesverbandes und verschiedener Einrichtungen zusammengeschlossen.

Er ist ein Arbeitsgremium, das die Beschlüsse des Steuerungsgremiums vorbereitet und mit folgenden gemeinsamen Zielen umsetzt, wie z. B.:

·         Öffentlichkeitsarbeit

·         Koordinierung der Angebote zur Vermeidung von Über- oder Unterversorgung

·         temporäre Bedarfsermittlung zur Feststellung von Versorgungslücken

·         Kenntnisvermittlung des Leistungsspektrums der Anbieter mit dem Ziel der Qualitätssicherung

·         fortlaufende Information über Sachstände

·         kollegialer Erfahrungsaustausch

·         Initiieren von Fortbildungsangeboten

·         Vernetzung.

 

 

Projektschwerpunkt ist der Stadtteil Südstadt


Mit einem Einwohneranteil der über 65-jährigen Bewohner von 39,4 % ist der Stadtteil Südstadt als Sozialraum konzeptioneller Schwerpunkt.


In diesem Sozialraum wird ein Fallsteuerungskonzept mit folgendem Ziel entwickelt:

Arrangements zu schaffen, in denen demente Menschen und anderweitig gerontopsy-chiatrisch erkrankte Menschen mit komplexem Hilfebedarf unter gezielter und sorgfältig angesetzter professioneller und familiärer/freiwilliger/ehrenamtlicher Unterstützung möglichst aus eigener Kraft bzw. weitestgehend selbstbestimmt „ihr Leben“ leben können.

 

Derzeitige Ausgangssituation aus Sicht der Versorgung:

§         komplexe, unzulänglich vernetzte Angebotsstruktur

Bedarf: an aufeinander abgestimmte, kontinuierliche Hilfeverläufe.

§         Informationsdefizite auf Seiten der Nutzer über spezifische Hilfearten, gerontopsychiatrische Erkrankungsbilder, Finanzierungsmöglichkeiten

Bedarf: nach frühzeitig ansetzenden, übersichtlich aufbereiteten, niedrigschwelligen Informations- und Beratungsangeboten.

 

Aktuell befindet sich das Projekt in der Analysephase (siehe Anhang Schaubild) mit folgenden Abschnitten:

1.      Erarbeitung eines Erfassungsbogens zur Befragung in den stationären, teilstationären und ambulanten Einrichtungen, um einen Überblick über medizinische, pflegerische und soziale Angebote innerhalb des Stadtgebietes für gerontopsychiatrische erkrankte Population für die kommunale Altenhilfeplanung zu erhalten.

Anfang November Rücklauf der Erfassungsbögen aus den stationären, teilstationären und ambulanten Einrichtungen.

 

 

 

 

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Ziele dieser qualitativen Erhebung:

-          Projektzielstellung 1: frühe und transparente Hilfen:

-          Auswertung der Daten dienen der Grundlage für umfassende, leicht zugängliche Informations- und Beratungsleistungen bezüglich spezialisierter Hilfen im Bereich der (Geronto)-psychiatrie (z. B. Internetwegweiser). 

-          Projektzielstellung 2: Entwicklung von Grundlagen zur Weiterentwicklung der städtischen Versorgung:
Die Auswertung der Daten ergibt eine Analyse von Über-, Unter- sowie Fehlversorgung gerontopsychiatrischer erkrankter Menschen.

2.      Mit der qualitativen Erhebung wird erreicht, Leistungen und Hilfen für gerontopsy-chiatrisch erkrankte Menschen passgenauer aufeinander abzustimmen.

3.      Erarbeitung eines differenzierten medizinisch-geriatrischen Assessment im opAk, das die fachliche Grundlage für die Fallsteuerung im Stadtteil Südstadt mit Beginn 2013 bildet.

4.      Ende 2012 ist die Eröffnung eines weiteren Pflegestützpunktes im Stadtteil Südstadt geplant. Die Vorbereitungen dazu laufen im Amt für Jugend und Soziales.

5.      In Zusammenarbeit mit dem Landesverband laufen Beantragungen zur Installation eines „Kümmerers“, der für die Hilfeplanung den Sozialraum Südstadt erschließt und die Verbindung zum Sozialraum herstellt.

 

 

Seitens der Stadtverwaltung liegt die Koordination des Projektes bei der Psychiatriekoor-dinatorin der Hansestadt Rostock, in Zusammenarbeit mit dem Landesverband Sozialpsychiatrie M-V e.V.

 

 

 

Dr. Liane Melzer

 

 

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Anlagen

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Beschlüsse

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21.11.2012 - Ausschuss für Soziales, Gesundheit und Migration - zur Kenntnis gegeben