Informationsvorlage - 2011/IV/2241

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Beratungsfolge

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bereits gefasste Beschlüsse:

Beschl.-Nr. 2011/AN/2068

 

Sachverhalt:

Mit Beschluss Nr. 2011/AN/2068 hat die Bürgerschaft den Oberbürgermeister beauftragt zu prüfen, das sich derzeitig in Planung befindende Sanierungskonzept zur Umgestaltung der Kröpeliner-Tor-Vorfläche im Rahmen eines künstlerischen und städtebaulichen Wettbewerbs unter Einbeziehung der Öffentlichkeit noch einmal zu überarbeiten.

Die Maßnahme „Vorfläche Kröpeliner Tor“ ist Bestandteil der Gesamtmaßnahme Sanierungsgebiet „Stadtzentrum Rostock“. Die Durchführung war ursprünglich für das Jahr 2008 vorgesehen. Zur Vorbereitung der Maßnahme wurde die Planung bereits 2006 beauftragt. Die Kompliziertheit und Besonderheit der Lage innerhalb der denkmalgeschützten Wallanlagen erforderte eine umfangreiche und tiefgreifende Analyse im Vorfeld, so dass die Genehmigungsplanung einschl. der Abstimmungen mit dem Ortsbeirat, dem Sanierungsbeirat, dem Bauausschuss und in einer Darstellung in der Presse erst 2008 abgeschlossen werden konnte. Die Zustimmung aller Gremien lag zu diesem Zeitpunkt vor.

 

Mit dem Maßnahmeplan 2009 wurde die Realisierung dieser Maßnahme aufgrund der geänderten Schwerpunktsetzung innerhalb der Sanierungsmaßnahme auf Gemeinbedarfseinrichtungen, wie dem Abschluss der Sanierung des Klosters, der Sanierung der Großen Stadtschule, des Rathauses und des Schifffahrtsmuseums, sowie der Entwicklung des Gebietes „Östlich der Stadtmauer“ in das Jahr 2011/2012 verschoben.

 

Die Planung wurde in diesem Jahr in den Ortsbeiräten und den Ausschüssen erneut vorgestellt. Die nunmehr von den Gremien gewünschten Ergänzungen oder Änderungen (Höhe der Stützwand – Ortsbeirat Stadtmitte, offene Lösungen zur Verbindung von Stadtmauer und Kröpeliner Tor – Bauausschuss, mehr Fahrradständer – ADFC) wurden nachträglich berücksichtigt. Inzwischen wurde die Ausführungsplanung auf der Grundlage der abgestimmten Unterlagen und der vorliegenden Zustimmung durch das Ministerium für Verkehr, Bau und Landesentwicklung beauftragt.

 

Die vorliegende Planung wird insbesondere vom Ortsbeirat Stadtmitte inhaltlich mitgetragen. Die in der Diskussion genannten Hinweise beziehen sich auf eine nochmalige Prüfung der Baumstandorte, und auf einen Vorbehalt zur Einordnung der die Stadtmauer symbolisierenden Tore nach Begutachtung eines 1:1 Modells.

 

Die Planung für die Umgestaltung der Vorfläche Kröpeliner Tor ist im Wesentlichen abgeschlossen. Die Überarbeitung des gesamten Vorhabens im Rahmen eines künstlerischen und städtebaulichen Wettbewerbs (Kosten ca. 70 T€) unter Einbeziehung der Öffentlichkeit würde eine Neuplanung dieser Maßnahme bedeuten. Dies hätte neben einer zeitlichen Verschiebung von mindestens einem Jahr folgende Konsequenzen:

 

-          Bei einer grundsätzlichen inhaltlichen Änderung der Planung müssten die Leistungsphasen 2 – 4 neu beauftragt werden (ca. 40 T€).

-          Da es sich um eine Doppelplanung handelt, ist die Neuplanung nicht förderfähig und muss durch die Hansestadt Rostock insgesamt bezahlt werden.

-          Da die Leistungsphasen 5 – 8 bereits beauftragt sind und auch schon wesentliche Leistungen erbracht wurden, ist auch dafür das Honorar anteilig zu bezahlen (ca. 37 T€).

-          Die später erfolgende erneute Beauftragung dieser Leistungen hat ebenfalls die Hansestadt Rostock zu tragen (ca. 60 T€).

Für die Überarbeitung des gesamten Vorhabens stehen keine finanziellen Mittel zur Verfügung.

Dennoch wurde das sich derzeitig in Planung befindende Sanierungskonzept in der Öffentlichkeit erörtert und im Ergebnis überarbeitet.

Aufgrund der Einwände und Hinweise aus der Bevölkerung wurden folgende ergänzende Maßnahmen ergriffen:

Weitere Öffentlichkeitsarbeit

-          Vorstellung in der „Geschichtswerkstatt“ – Diskussion unter dem Gesichtspunkt der denkmalpflegerischen Aspekte (12.04.2011)

Ergebnis: Akzeptanz der Grundgestaltung, Baumfällungen in einem angemessenen Rahmen dafür erforderlich, Hauptdiskussionspunkt sind die „Tore“, die zu modern und in der Materialität sehr ungünstig sind (bekleben, beschmieren)

-          Vorstellung beim Seniorenverband und im Seniorenverein der Volkssolidarität (April 2011)

Ergebnis: Akzeptanz der Grundgestaltung, Baumfällungen in einem angemessenen Rahmen dafür erforderlich, Hauptdiskussionspunkt sind die „Tore“, die zu modern und in der Materialität sehr ungünstig sind (bekleben, beschmieren)

-          Vorstellung in einem Öffentlichen Forum des Rostocker Verschönerungsvereines und der NNN (28.04.2011)

Ergebnis: Akzeptanz der Grundgestaltung, Baumfällungen in einem angemessenen Rahmen dafür erforderlich, mehrheitlich abgelehnt wurden die „Tore“, die zu modern und in der Materialität sehr ungünstig sind (bekleben, beschmieren), aber es wurde heraus gearbeitet, dass eine Verbindung zwischen Kröpeliner Tor und Stadtmauer (beidseitig) gestalterisch sehr wichtig ist, weitere Diskussion vom Ortsbeirat KTV zur Stützwand (Ablehnung) - andere Auffassung des Ortsbeirates Stadtmitte - und zur Treppe von Norden auf die Hauptfläche

-          Vorstellung im Stadtentwicklungsausschuss (05.05.2011)

Ergebnis: Akzeptanz der Grundgestaltung, Hauptstreitpunkt „Tore“

Resümee: Akzeptanz der Grundgestaltung (Baumfreie Hauptfläche, große Einsehbarkeit der Wallanlagen, Herausarbeitung des Dammcharakters der Hauptfläche, gestalterische Überhöhung der Wegeführung durch die Wallanlagen – Stützwand erforderlich)

Planungsanpassungen

Die Stützwand wurde überarbeitet, um sie gestalterisch unauffällig und stark begrünt als Teil der Grünflächen erscheinen zu lassen. Ein bisher geplantes Geländer kann entfallen.

Die Baumstandorte wurden nochmals auf Standortsicherheit, Wuchsbedingungen und städtebauliche Besonderheiten überprüft. Die Anzahl der Baumfällungen wurde reduziert. Zusätzliche Neupflanzungen wurden eingeordnet. Dabei wurde der BUND intensiv einbezogen.

Die beanstandete Treppe wurde in eine Rampe umgewandelt. Dazu gibt es eine Abstimmung mit der Behindertenbeauftragten.

Für die „Tor“-Planung gab es am 28.05.2011 eine Darstellung der Objekte in einem 1:1 – Massemodell am Kröpeliner Tor. Zahlreiche Rostockerinnen und Rostocker nahmen die Gelegenheit war, sich vorort zu informieren, ihre Meinung zu äußern und auch die bereitliegenden Fragebogen auszufüllen. Insgesamt sind 420 Fragebögen bzw. schriftliche Äußerungen abgegeben und ausgewertet worden. Davon haben sich für die grundsätzliche „Wiederherstellung der historischen Verbindung“ 24 % und dagegen 76 % ausgesprochen.

Im Ergebnis der umfangreichen Beteiligungsverfahren wird auf die Torelemente als gestalterische Verbindung zwischen dem Kröpeliner Tor und der Stadtmauer im Zusammenhang mit der Maßnahme Vorfläche Kröpeliner Tor verzichtet. Das derzeit ungesicherte Abbruchende der Stadtmauer wird zurückhaltend geschützt und gestaltet werden.

Für das Gesamtvorhaben Kröpeliner-Tor-Vorfläche kann aufgrund der finanziellen und zeitlichen Konsequenzen kein künstlerischer und städtebaulicher Wettbewerb durchgeführt werden.

Möglich ist ein auf die Visualisierung des ehemaligen Verlaufs der Stadtmauer beschränkter Wettbewerb, der die Hinweise der Bürger als Aufgabenstellung aufnimmt. Die Kosten für diesen Wettbewerb würden sich auf ca. 40 T€ belaufen und sind förderfähig. Es handelt sich dabei jedoch um zusätzliche, bisher nicht geplante Ausgaben, die sich zu Lasten anderer Maßnahmen des Sanierungsgebietes „Stadtzentrum Rostock“ auswirken würden. Durch den Verzicht auf die Torelemente muss dieser Wettbewerb nicht als Voraussetzung für die in diesem Jahr zu beginnende Baumaßnahme Vorfläche Kröpeliner Tor durchgeführt werden.

 

 

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Roland Methling

 

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Beschlüsse

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29.06.2011 - Bürgerschaft - zur Kenntnis gegeben